Gedenkbuch für Paderborner Bombenopfer

Dr. Antje Telgenbüscher hat das Gedenkbuch für die Opfer der Paderborner Bombenangriffe ergänzt. Unterstützt wurde sie dabei von Andreas Gaidt vom Paderborner Stadtarchiv. Dank der aufwändigen Arbeit von Dr. Antje Telgenbüscher ist es gelungen, den Opfern ein Gesicht zu geben, betonte Bürgermeister Heinz Paus, der außerdem das Engagement der Paderborner Historikerin hervorhob. Diese hatte Ende der 90er Jahre damit begonnen, Fotos und Geschichten von Opfern der Bombenangriffe auf Paderborn zu sammeln. Bis zum 60. Gedenktag im Jahr 2005 kamen etwa 160 Fotos zusammen. Ergänzt durch eine lange Totenliste wurden sie vor zwei Jahren in einem dicken Band der Öffentlichkeit vorgestellt. Schon damals war klar, dass das Gedenkbuch nicht abgeschlossen war, sondern stets weiter ergänzt werden sollte. In den letzten zwei Jahren konnte Dr. Antje Telgenbüscher weiteren 34 Opfern anhand von Fotos und Informationen ein Gesicht geben, da sie durch Gespräche mit Angehörigen, Verwandten und Bekannten mehr über die Opfer und deren Leben erfahren hatte. Die Geschichten, die sie erfuhr, waren oftmals sehr tragisch und traurig. Unterstützung erhielt sie bei ihrer Arbeit durch das Paderborner Stadtarchiv und das Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing. Ein Exemplar des ergänzten Buches liegt wieder im Stadtarchiv, das zweite im Museum für Stadtgeschichte im Adam-und-Eva-Haus an der Hathumarstraße aus. Auch jetzt hat Dr. Antje Telgenbüscher das Gedenkbuch noch nicht abgeschlossen und sucht nach weiteren Fotos und Schicksalen von Opfern der Bombenangriffe. Das Gedenkbuch ist als Loseblattsammlung angelegt, damit es auch weiterhin stetig ergänzt werden kann. Wer Fotos und Informationen zu Opfern hat, kann sich an Dr. Antje Telgenbüscher unter der Rufnummer 05251/409005 oder an Andreas Gaidt vom Paderborner Stadtarchiv wenden.

Das Gedenkbuch ist ein Teil der vielfältigen Bemühungen, mit denen die Stadt Paderborn der Bombenangriffe gedacht hat. Als sich im Jahre 2005 die Angriffe zum 60. Mal jährten, gab es nicht nur eine ganze Reihe von Zeitzeugengesprächen, sondern es wurden an bekannten Gebäuden außerdem Infotafeln aufgestellt, die die Zerstörung deutlich machen sollen. Bei den Bombenangriffen sind etwa 900 Menschen ums Leben gekommen. Paderborn war zu mehr als 80 Prozent zerstört worden. Wenn nicht schon viele Menschen die Stadt zu Beginn es Jahres 1945 bereits verlassen hätten, wäre die Zahl der Opfer mit Sicherheit noch höher gewesen.

Kontakt
Stadtarchiv Paderborn
Pontanusstraße 55
33102 Paderborn
Tel.: 05251 / 88 – 1943
Fax: 05251 / 88 – 2047
stadtarchiv@paderborn.de 

Quelle: Paderborn Cityportal, 22.3.2007; Markus Kaiser, Wochenspiegel Paderborn, 23.3.2007

nestor Spring School 2007 erfolgreich abgeschlossen

Um dem umfangreichen Aus-, Fort- und Weiterbildungsbedarf im Bereich der digitalen Langzeitarchivierung zu begegnen, hat das Kompetenznetzwerk nestor, welches die maßgeblichen Kompetenzen zur Langzeitarchivierung und Langzeitverfügbarkeit digitaler Quellen in Deutschland bündelt, ein eigenes Qualifizierungsangebot entwickelt: die nestor Spring School. Es wurde in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus dem Hochschulbereich erarbeitet und richtet sich sowohl an Auszubildende und Studenten als auch an Praktiker und Forscher. Die erste Ausgabe der von der SUB Göttingen initiierten nestor Spring School \“Einführung in die digitale Langzeitarchivierung\“ fand vom 11. – 15. März 2007 in Gernrode/Harz statt. Für die Veranstaltung konnten mit Prof. Regine Scheffel, Susanne Dobratz, Stefan Strathmann, Prof. Dr. Achim Oßwald, Dr. Heike Neuroth, Jens Ludwig und Karsten Huth bedeutende Experten als Referenten gewonnen werden. Den 36 Teilnehmern wurde in verschiedenen Veranstaltungen ein grundsätzliches Verständnis der digitalen Langzeitarchivierung vermittelt und Lösungsmöglichkeiten für die vielfältigen Herausforderungen aufgezeigt. Themen der Spring School waren Metadaten, das Modell OAIS, Kriterien für die Auswahl bewahrungswürdiger digitaler Objekte sowie Vertrauenswürdige Archive. Ein weiterer Baustein der nestor-Bemühungen um eine umfassende Qualifizierung ist ein nestor Handbuch (pdf), das in Kürze der Öffentlichkeit vorgestellt werden wird.

Qualifizierungsangebot vom Veranstalter ausgewertet
Die Veranstalter haben nach Abschluss der Veranstaltung die Akzeptanz und das inhaltliche Angebot der Spring School 2007 durch die Teilnehmer evaluiert. Demzufolge haben ca. 3/4 von ihnen bislang noch keine nestor-Veranstaltung besucht. Nur wenige beschäftigten sich bislang in ihrem Berufsumfeld mit der digitalen Langzeitarchivierung. Die Auswahl der Themen, deren Präsentationen durch die Referenten sowie die Organisation und Durchführung der Veranstaltung wurden als sehr gut bis gut bewertet. Das gute Feedback sowie die rege Teilnahme an den Diskussionen lässt darauf schließen, dass die Bedeutung der digitalen Langzeitarchivierung sowie die Nachfrage nach einem praxisorientierten Qualifizierungsangebot in Zukunft steigen wird.

Fortsetzung noch in diesem Jahr
Um die Erfolgsstory der Spring School weiter auszubauen, wird bereits die „Winter School 2007“ geplant. Sie wird vom 11. – 15. November 2007 ebenfalls in Gernrode/Harz stattfinden und thematisch noch stärker die Praxis der digitalen Langzeitarchivierung im Fokus haben. Zum Abschluss der Winter School erhalten sämtliche Teilnehmer ein Zertifikat. Sowohl die Spring School als auch die Winter School werden von den europäischen Projekten Digital Preservation Europe (DPE) und DELOS unterstützt.

Das Kompetenznetzwerk nestor
Als Kompetenznetzwerk für Fragen der Langzeitarchivierung digitaler Ressourcen bündelt nestor die in Deutschland identifizierbaren Kompetenzen auf dem Gebiet und sucht den Kontakt zu entsprechenden Initiativen und Fachgruppen. Zu den Aufgaben von nestor zählen der Aufbau der nestor-Community aus dem Bereich der Bibliotheken, Archive und Museen. Langzeitarchivierungs-Experten in Deutschland bearbeiten über die Dialogplattform www.langzeitarchivierung.de zahlreiche Projekte rund um Bereiche wie e-Learning, e-Publishing, Digitalisierung, Open Access und nachhaltige Verfügbarkeit, insb. von Unterlagen für die Wissenschaft und Forschung. Eine weitere, wichtige Aufgabe ist es, die dauerhafte Organisationsform von nestor sicherzustellen, um den Primärzielen, die mit der digitalen Langzeitarchivierung für unsere Gesellschaft verbunden sind, näherzukommen.

Kontakt:
nestor c/o Deutsche Nationalbibliothek
Dr. Mathias Jehn
Adickesallee 1
60322 Frankfurt
Tel.: +49 – 69 – 1525 – 1141
Fax: +49 – 69 – 1525 – 1010
m.jehn@d-nb.de
www.langzeitarchivierung.de

Quelle: Pressemitteilung, Pressebüro nestor c/o COMMON, 26.3.2007

Geschichte des Karlsruher Stadtgartens

Dieser Tage ist eine Publikation von Uta Schmitt über den Karlsruher Stadtgarten in der Häuser- und Baugeschichtlichen Schriftenreihe des Stadtarchivs Karlsruhe erschienen. Mit rund einer Million Besuchern im Jahr ist der Zoologische Stadtgarten die beliebteste Freizeiteinrichtung der Stadt Karlsruhe. Diesen Erfolg verdankt er der idealen Kombination eines Zoos mit einer ausgedehnten Parkanlage, dem Stadtgarten, die seinen Gästen ein breit gefächertes Freizeitangebot bietet. 

Im vorliegenden, mit über 100 Abbildungen reich ausgestatteten Band schildert Uta Schmitt die wechselvolle Geschichte dieser Oase inmitten der Stadt. Sie legt in ihrer Schilderung den Schwerpunkt auf den Stadtgarten, den älteren Teil der Anlage, dessen Anfänge im Jahr 1823 liegen, damals noch vor den Toren der Stadt. Der abschließende Rundgang durch die heutige Anlage stellt dem historischen Teil das Bild des Stadtgartens in seiner heutigen Gestalt gegenüber. 

Ergänzend zu ihrer Publikation gibt Uta Schmitt am 28.3.2007 um 19 Uhr im Lesesaal des Stadtarchivs Karlsruhe in einem Diavortrag einen Überblick über die wechselvolle Geschichte des Karlsruher Stadtgartens von seinen Anfängen im 19. Jahrhundert bis heute. Sie erläutert die Veränderungen, welche die Gartenanlage immer wieder neu formten und stellt die Hinterlassenschaften dieser Zeiten vor, die beim genauen Hinsehen an zahlreichen Stellen zu erkennen sind. Historische Fotos zeigen längst Vergangenes, aber auch noch heute Auffindbares in seinen ursprünglichen Zusammenhängen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

Info
Uta Schmitt: Der Stadtgarten in Karlsruhe, Häuser- und Baugeschichte, Schriftenreihe des Stadtarchivs Karlsruhe, Bd. 6, Info-Verlag Karlsruhe 2007, 132 Seiten, 111 Abbildungen, 1 ausklappbarer Plan, Preis: 12,80 Euro

Kontakt
Institut für Stadtgeschichte
Stadtarchiv Karlsruhe
Markgrafenstraße 29
76124 Karlsruhe
Tel.: 0721 / 133 – 4223
Fax: 0721 / 133 – 4299 
archiv@ kultur.karlsruhe.de

Quelle: ka-city, 25.3.2007; Stadtarchiv Karlsruhe

Kreisarchiv Stormarn erarbeitet Online-Findbuch

Nach dreieinhalbjähriger Vorbereitungszeit verfügt das Kreisarchiv Stormarn künftig über ein Online-Findbuch. In der vergangenen Woche präsentierte Dr. Johannes Spallek, Kreiskulturreferent und Leiter des Kreisarchivs Stormarn, gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Stefan Watzlawzik diese neue Technik der Öffentlichkeit, die es allen Interessierten ermöglicht, zu jeder Zeit in den bereits vorhandenen 10 000 Datensätzen zu Archivalien zu recherchieren. Außer dem Stadtarchiv Flensburg macht in ganz Schleswig-Holstein nur das Kreisarchiv Stormarn seine Erschließungsergebnisse über ein Internetportal frei zugänglich. Als Ergänzung dazu wurden zudem inzwischen 1 500 Datensätze mit digitalen Bildern verknüpft, so dass man sich jederzeit diese historische Fotos, Mikrofilme, Dias, Plakate und Postkarten als Ergänzung zu den Verwaltungsakten und regionalen Zeitungsartikeln sowie dem Nachlass des Stormarner Journalisten Raimund Marfels anschauen kann. Es ist geplant, das Angebot der Internet – Recherche in den nächsten Jahren ständig zu erweitern.

Kontakt
Kreisarchiv Stormarn
Mommsenstraße 14
23843 Bad Oldesloe
Tel: 04531 / 160 – 448
Fax: 04531 / 160 – 536
kreisarchiv@kreis-stormarn.de 

Quelle: Jörg Riefenstahl, Hamburger Abendblatt, 24.3.2007

Geschichte der Schulbildung im Überblick

Am 29.3.2007 hält Prof. Dr. Gerhard Fritz um 19.30 Uhr im Vortragssaal des Staatsarchivs Wertheim einen Vortrag mit dem Thema Schulgeschichte(n): "daß die Jugend richtig denken und thätig handeln lerne …\“. Die Geschichte der Schulbildung im Überblick. Veranstalter sind der Archivverbund Main-Tauber in Verbindung mit der VHS Wertheim. Prof. Dr. Gerhard Fritz ist seit 2002 Professor für Geschichte und ihre Didaktik an der PH Schwäbisch Gmünd. In seiner reichen wissenschaftlichen Forschungstätigkeit hat er sich immer wieder auch mit schul- und bildungsgeschichtlichen Themen beschäftigt. Es ist noch gar nicht so lange her, dass in Deutschland eine allgemeine Schulpflicht durchgesetzt werden konnte. Bis dahin gab es viele Stationen in der Geschichte der Schule als Stätte der Bildung und Ausbildung, die die jeweiligen gesellschaftlichen Situationen widerspiegelten. Im Mittelalter spielte die Kirche eine wichtige Rolle im Bildungswesen, die neben dem eigenen Nachwuchs auch Laien heranbildete. Städtische Schulen kamen im 13. Jahrhundert auf und vermittelten vor allem die elementaren Grundkenntnisse Lesen, Schreiben und Rechnen. Eine umfassende Volksbildung konnte sich mit der allgemeinen Schulpflicht dagegen erst im 19. Jahrhundert durchsetzen. Die ländliche Volksschule war im Gegensatz zur städtischen überwiegend einklassig, wodurch ein Lehrer mitunter bis zu 100 Schüler unterschiedlichen Alters unterrichtete. In dieser Zeit begannen sich auch heutige Grundsätze der Erziehung und Ausbildungen zu entwickeln, die den heranwachsenden Menschen ganzheitlich erziehen und auf alle Erfordernisse des Lebens vorbereiten sollen.

Kontakt:
Staatsarchiv Wertheim
Bronnbach 19
97877 Wertheim
Tel.: 09342 / 91592 – 0
Fax: 09342 / 91592 – 30
stawertheim@la-bw.de 

Quelle: Aktuelles, Veranstaltungen Landesarchiv Baden Württemberg.

Gütersloh aus Kindersicht

Eine komplette Schulklasse ist gar nicht so leicht zu bändigen. Die Erfahrung machten jetzt auch Miriam Weweler und Brigitte Eimer. Die beiden 13-jährigen hatten zur Stadtführung eingeladen und die Schüler der Klasse 4c der Grundschule Nordhorn waren sozusagen die Versuchskaninchen für Güterslohs ersten Kinderstadtrundgang. Wie bei jeder Stadtführung ging es in erster Linie darum, Gütersloher Sehenswürdigkeiten und die Stadtgeschichte kennen zu lernen. Aber die Schülerinnen wollten auch speziell Viertklässler mit der Innenstadt vertraut machen, bevor sie auf eine weiterführende Schule wechseln. Anregungen für den Rundgang holten sie sich bei der erfahrenen Stadtführerin Barbara Weidler. Damit bei der Premiere nichts schief geht, begleitete diese die Mädchen bei ihrer Führungs-Premiere. 

22 Stationen standen auf dem Programm. Klassische Gütersloher Sehenswürdigkeiten wie der Alte Kirchplatz oder Güths Mariechen wurden von den Nachwuchsstadtführerinnen kindgerecht präsentiert. Und nach einem kurzem Überblick über die Gütersloher Schulgeschichte durften sich die Grundschüler auf dem Schulhof der Elly-Heuss-Knapp-Schule austoben, bevor es weiter ins Stadtarchiv Gütersloh ging. Dort wartete bereits Heinrich Lakämper-Lührs auf die Gruppe, um ihnen die Arbeit im Stadtarchiv zu erklären. Die Menge an Kartons mit Akten erstaunte die Kinder und sie wollten unter anderem wissen, wie man sich denn merken könne, wo alles steht. 

Ein weiterer Pflichtpunkt bei dem Stadtrundgang war der Alte Kirchplatz. Hier erfuhren die Kinder, dass in der Kirchstraße das bekannte Weihnachtslied \“Ihr Kinderlein kommet\“ entstanden ist. Die zu Beginn der Stadtführung gestellte Aufgabe wurde schließlich an der Feldstraße gelöst. Die Kinder sollten bronzefarbene Steine finden, die in den Boden eingelassen sind – die Stolpersteine. Den Fund nutzten Brigitte und Miriam, um den Kindern einen kleinen Einblick in die jüdische Geschichte Güterslohs zu verschaffen. Gut vorbereitet und souverän haben die beiden den Testlauf gemeistert. Dafür gab es ein dickes Lob von Barbara Weidler und Applaus von den Grundschülern und ihren Lehrerinnen. Das bestärkte die Mädchen, die Kinderstadtrundgänge in Zukunft regelmäßig anzubieten. Wer einen Kinderstadtrundgang buchen will, meldet sich bei Peter Grünheit in der Touristinformation am Rathaus unter 05241/822749 oder verkehrsverein.stadtguetersloh@gt-net.de

Kontakt
Stadtarchiv Gütersloh 
Hohenzollernstr. 30a 
33330 Gütersloh 
Tel.: 05241 / 822302 
Fax: 05241 / 822032 
stephan.grimm@gt-net.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Gütersloh, 20.3.2007

Ausschreibung des VFI-Förderungspreises 2007

Der Verein zur Förderung der Informationswissenschaft (VFI) ist ein Zusammenschluss einer Reihe österreichischer Informationsfachleute (überwiegend aus dem bibliothekarischen Bereich), denen es ein Anliegen ist, die hinter ihrer praktischen Tätigkeit stehende wissenschaftliche Fachdisziplin zu unterstützen und zu fördern.

Im Jahr 2007 schreibt der VFI zum zweiten Mal für den gesamten deutschsprachigen Raum einen Förderungspreis für herausragende akademische Abschlussarbeiten auf bestimmten Teilgebieten der Informationswissenschaft aus. Pro Jahr können bis zu drei Preise und insgesamt bis zu 1000 Euro vergeben werden; das Preisgeld für einen einzelnen Preis beträgt maximal 500 Euro. Die Preisträger werden in der Fachpresse bekannt gemacht.

Für diesen Preis kommen universitäre Diplom- und Magisterarbeiten, postgraduale Magister- bzw. Masterarbeiten (auch FH) sowie Doktorarbeiten in Frage, die im jeweils laufenden oder vorangegangenen Jahr approbiert worden sind.

Auswahlkriterien für die Vergabe sind neben der wissenschaftlichen Qualität der Arbeit vor allem Kriterien wie Originalität/Neuartigkeit des Themas, Praxisrelevanz, Relevanz für die theoretische Weiterentwicklung des gewählten Teilgebietes, Qualität und Originalität hinsichtlich Methodik und Themenbehandlung, Qualität der Präsentation und des Stils und Brauchbarkeit als Lehrtext oder Übersichtsarbeit.

Endtermin für die Einreichung der Arbeiten ist der 14. September 2007. Über die Vergabe wird bis zum 14. Dezember 2007 entschieden. Die Arbeiten sind, gemeinsam mit einer Approbationsbestätigung der betreffenden Hochschule, in elektronischer Form einzusenden. Die Vergabe eines Preises ist an die Vorlage einer als Zeitschriftenaufsatz publizierbaren Kurzversion gebunden.

Alle wichtigen Details zu den Regelungen für den VFI-Förderungspreis finden Sie auf der Webseite http://www.ub.tuwien.ac.at/vfi/VFI_Preis.html

Die E-Mail-Adresse für die Einsendung von Bewerbungen und sonstige Korrespondenz zum VFI-Förderungspreis lautet vfi-preis@tuwien.ac.at.

Ausstellung im Staatsarchiv Ludwigsburg über Robert Blum

Robert Blum (1807-1848) war Visionär, Demokrat und Revolutionär. Eine Ausstellung im Staatsarchiv Ludwigsburg, die am 1. März 2007 eröffnet wurde, bietet nun die Gelegenheit, Robert Blum im Jahr seines 200. Geburtstages (wieder) kennen zu lernen. Der Wortführer der Linken in der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 gilt als einer der Vorkämpfer für Freiheit und Rechtsstaatlichkeit und als \“Märtyrer der Revolution\“. Blum wurde am 9. November 1848 in Wien infolge seiner Beteiligung an den Kämpfen zur Verteidigung der Revolution standrechtlich erschossen. Übrigens stand damit auch das Schicksal des Ludwigsburgers David Friedrich Strauß in Verbindung: Nachdem sich Strauß als Abgeordneter in der Württembergischen Ständekammer kritisch gegen den erschossenen Blum geäußert hatte, musste er im Dezember 1848 sein Mandat niederlegen. Die Robert-Blum-Ausstellung ist noch bis zum 27. April 2007 zu sehen. Veranstalter sind das Staatsarchiv Ludwigsburg und das Bundesarchiv, Außenstelle Ludwigsburg. Als Begleitprogramm zur Ausstellung werden noch folgende Veranstaltungen angeboten:

Verschliefen die Ludwigsburger die Revolution? – Vortrag von Wolfgang Könniger am 17.04.2007 von 19.00-20.30 Uhr im Staatsarchiv Ludwigsburg

König Wilhelm I. regiert Württemberg gänzlich anders als sein Vater Friedrich, der erste württembergische König. Auch die sonst immer ausgepressten Bauern sind ihm wichtig. Neues Saatgut ergibt reiche Ernten, das Land ist im Erblühen. Ludwigsburg wird Verwaltungsstadt, es ist ruhig, die Bürger sind mit der Situation zufrieden. Was kümmert eine Revolution im übrigen Deutschland und revolutionäre Tendenzen in Europa? Doch genauer betrachtet gärt es im Vormärz auch in Ludwigsburg: von Polen beeinflusst. Es gibt revolutionäre Vorträge im Waldhorn, \“Zusammenrottungen\“ auf der Schlosstraße. Ludwigsburg ist außerdem eine Stadt der Dichter und Denker. Diese nehmen Anteil am neuen Denken in Europa, sind verstrickt in Neuordnungen und Neuwahlen, streiten sich auch, suchen Versöhnung. Nicht vergessen werden darf der Gerichtsort Ludwigsburg. Im Ordenssaal des Ludwigsburger Schlosses wurde den Revolutionären der Prozess gemacht. Verschliefen die Ludwigsburger tatsächlich die Revolution? 

Auf den Spuren der Revolution von 1848 in Ludwigsburg – Führung von Wolfgang Könniger am 21.04.2007 von 15.00-16.30 Uhr inLudwigsburg

Revolution in Ludwigsburg? Eigentlich undenkbar. So ein Verwaltungsstädtchen im Dienste seiner Majestät ist doch ruhig. Und doch tauchen Namen aus dem Schatten der Vergangenheit auf, Namen wie Vischer, Strauß und Lohbauer. Erinnerungen an Kämpfe klingen an, Wahlkämpfe, die zum Kampf der Jugend führen, zu Straßenschlachten in Ludwigsburg. Es kommt auch zu einem völlig missglückten Militäreinsatz, der die Bürger erzürnt. Die Führung zeigt all diese Plätze der Revolution. Eine schriftliche Anmeldung ist bis zum 18. April 2007 bei der Volkshochschule Ludwigsburg, Arsenalstraße 2, 71638 Ludwigsburg erforderlich.

Aus dem Giftschrank der Zensurbehörden – Sonderführung von Dr. Peter Müller am 22.05.2007 von 19.00 – 21.00 Uhr im Staatsarchiv Ludwigsburg

Die Zeit des Vormärz (1830-1848) war eine Epoche der Zensur. Schrifttum mit liberalem und demokratischem Inhalt wurde, soweit es überhaupt zum Druck gelangte, von den Zensurbehörden rigoros eingezogen. Was die Staatsorgane den Bürgern damals nicht zumuten wollten und mit welchen Tricks Autoren und Verleger die Zensurbehörden zu täuschen versuchten, kann man den im Staatsarchiv Ludwigsburg lagernden Zensurakten entnehmen. In diesen finden sich bis heute zahlreiche der damals beschlagnahmten Bücher und Druckschriften. Im Rahmen der Veranstaltung werden einige Zensurakten geöffnet und ihr \“explosiver\“ Inhalt vorgestellt. Eine schriftliche Anmeldung ist bis zum 7. Mai 2007 bei der Volkshochschule Ludwigsburg, Arsenalstraße 2, 71638 Ludwigsburg möglich.

Kontakt
Staatsarchiv Ludwigsburg
Arsenalplatz 3
71638 Ludwigsburg
Tel.: 07141 / 18 – 6310
Fax: 07141 / 18 – 6311
staludwigsburg@la-bw.de 

Quelle: Aktuelles, Ausstellungen, Veranstaltungen Landesarchiv Baden Württemberg

Hessen – eine starke Geschichte

Die Ausstellung \“Hessen – Eine starke Geschichte. 60 Begegnungen mit unserem Land seit 1945\“ wurde von der Hessischen Landesregierung in Kooperation mit dem Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden anlässlich des sechzigjährigen Landesjubiläums erarbeitet. Die Ausstellungseröffnung findet am 25. März 2007, um 15 Uhr im Haus der Stadtgeschichte in Offenbach statt. Eine Einführung in die Ausstellung wird durch Dr. Klaus Eiler, Leiter des Hessischen Hauptstaatsarchivs Wiesbaden erfolgen. Hessens Nachkriegsgeschichte beginnt mit dem 19. September 1945. Damals verfügte US-General Dwight D. Eisenhower mit der Proklamation Nr. 2 die Gründung von Groß-Hessen. Bis zur Verabschiedung einer Verfassung und der Wahl zum ersten Hessischen Landtag am 1. Dezember 1946 wurden in Hessen die Fundamente für eine freiheitlich-demokratische Zukunft gelegt. Die Ausstellung präsentiert sechzig ausgewählte Themen aus Politik, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur, die das Land geprägt haben, dazu viele Exponate, die das Geschehen lebendig werden lassen. Sie treffen den \“King of Rock \’n\‘ Roll\“ und die \“Lottofee\“. Sie schauen bei der ersten \“documenta\“ vorbei und entdecken wegweisendes Design aus Hessen. Dabei begegnen Sie den wilden fünfziger Jahren ebenso wie wichtigen landespolitischen Ereignissen und nicht zuletzt Leistungen von Wirtschaft, Technik und Wissenschaft, die Garanten des Fortschritts wurden. Sie sind herzlich zu einer mal ernsten, mal unterhaltsamen, in jedem Fall aber \“starken\“ Begegnung mit der Geschichte des Landes Hessen eingeladen. Offenbacher Beiträge und Objekte (Museum und Archiv im Haus der Stadtgeschichte, Deutsches Ledermuseum, Dt. Wetterdienst) bereichern die Ausstellung und zeigen die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Stadt Offenbach im Gefüge der hessischen Städte. Die Stadt der Lederwarenmesse und des Deutschen Wetterdienstes hat die Geschicke des 1945 proklamierten Landes an vielen Stellen mitbestimmt. Führungen für Schulklassen sind jederzeit möglich. Der Eintritt zu den Veranstaltungen und zur Ausstellung, die noch bis zum 15. April 2007 besichtigt werden kann, ist frei. 

Im Rahmen der Ausstellung findet am Sonntag, 1. April 2007, 15.00 Uhr, ein Vortrag des Historikers Vicente-Such Garcia statt: \“60 Jahre Hessen – Wege zur Demokratie\“. Dieser Vortrag widmet sich der hessischen Geschichte vor 1945.

Eine Finissage schließt die Ausstellung am Sonntag, 15. April 2007, 15.00 Uhr, mit szenischen Lesungen, die \“Wirtschaftswunderzeit\“ der \“wilden 50er\“ in Wort und Bild darstellend, ab.

Kontakt
Haus der Stadtgeschichte – Museum und Archiv 
Herrnstraße 61
63065 Offenbach
Tel.: 069 / 8065 – 2046 
Fax: 069 / 8065 – 2469 
juergen.eichnauer@offenbach.de 
haus-der-stadtgeschichte@offenbach.de

Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden
Mosbacher Str. 55
65187 Wiesbaden
Tel.: 0611 / 881 – 0
Fax: 0611 / 881 – 145
Poststelle@hhstaw.hessen.de 
www.hauptstaatsarchiv.hessen.de 

Quelle: Veranstaltungen Stadt Offenbach; Frankfurt-Live.com, 19.3.2007

Enzkreis stiftet Gottlob Frick-Medaille: Gestaltungswettbewerb an der Hochschule Pforzheim

Im vergangenen Jahr wäre der weltberühmte Kammersänger Gottlob Frick 100 Jahre alt geworden. Dies nahm Landrat Karl Röckinger zum Anlass, für die Enzkreis-Medaillenreihe „Geschichte und Gegenwart“ die Schaffung einer Gottlob Frick-Medaille anzuregen. Das Kreisarchiv des Enzkreises hat mit Unterstützung der Gottlob Frick-Gesellschaft hierzu nun an der Hochschule Pforzheim einen Gestaltungswettbewerb gestartet.

Der auch als „schwärzester Bass der Welt“ bezeichnete Sänger wurde 1906 als dreizehntes Kind des Gemeindeförsters in Ölbronn geboren. Nach sängerischer Ausbildung in Stuttgart verbrachte Gottlob Frick seine „Gesellenjahre“ an den Opern von Coburg, Freiburg und Königsberg. In Dresden und Berlin mit langjährigen Engagements versehen, begann nach 1950 Fricks internationale Karriere, die den Sänger zu Gastspielen unter anderem nach Hamburg, München, Wien, Mailand, London, Paris, Rom, Florenz, Buenos Aires und New York führte. Seinen Lebensabend verbrachte Gottlob Frick in seinem Heimatort Ölbronn; nach seinem Tod 1994 fand er dort auch die letzte Ruhestätte.

\"Kammersänger

Abb.: Kammersänger Gottlob Frick in der Oper „Der Fliegende Holländer“ von Richard Wagner (Kreisarchiv des Enzkreises)

Die 1975 begründete Medaillenreihe des Enzkreises thematisierte bereits mehrfach bedeutende Persönlichkeiten aus der Region, zum Beispiel den Naturwissenschaftler Franz Josef Gall aus Tiefenbronn und den Musiker Johann Abraham Sixt aus Gräfenhausen. Die Medaillen werden bei Jubiläen und Ehrungen verliehen und zeichnen ihrerseits besondere Lebensleistungen aus. Anders als bei den bisherigen Medaillen, die von renommierten Künstlern gestaltet wurden, geht der Enzkreis mit dem Wettbewerb an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Pforzheim einen neuen Weg: Studentinnen und Studenten der Abteilung „Schmuck und Objekte der Alltagskultur“ sollen dabei die Gelegenheit erhalten, ihre Ideen und ihre Kreativität in Entwürfe einzubringen; der beste soll umgesetzt und in Bronze gegossen werden. Diese Idee stammt noch von dem leider viel zu früh verstorbenen Kreisarchivmitarbeiter Jürgen H. Staps. Als Preisgelder stellt der Enzkreis insgesamt 1.000 Euro zur Verfügung.

„Wir sind sehr gespannt, wie die Studierenden sowohl den Weltruhm als auch die Heimatverbundenheit Fricks künstlerisch darstellen“, freut sich Landrat Karl Röckinger schon jetzt auf die Entwürfe. Im Juni wird eine Jury den besten Vorschlag auswählen; Jurymitglieder sind neben dem Landrat selbst Regierungspräsidentin a.D. Gerlinde Hämmerle als Präsidentin der Gottlob-Frick-Gesellschaft, Prof. Christine Lüdeke von der Hochschule Pforzheim sowie Ölbronn-Dürrns Bürgermeister Norbert Holme.

Fricks Heimatgemeinde hat ihrem großen Sohn mit der 1997 eingeweihten Gedächtnisstätte in Ölbronn bereits ein Denkmal gesetzt. Die dort ansässige Gottlob-Frick-Gesellschaft erinnert mit Konzerten und jährlichen Künstlertreffen an eine ganze Sängergeneration, betreibt aber auch Nachwuchsförderung. Eine kurze Lebensbeschreibung über Gottlob Frick ist übrigens im aktuellen Enzkreis-Jahrbuch 11 nachzulesen, das im Landratsamt, auf den Rathäusern und im Buchhandel erhältlich ist.

Kontakt:
Landratsamt Enzkreis – Kreisarchiv
Zähringerallee 3 
75177 Pforzheim
Telefon: (07231) 308-423 
Fax: (07231) 308-837 
Kreisarchiv@enzkreis.de 

Quelle: Pressestelle Enzkreis, Pressemitteilung 80/2007, 22.3.2007