Karlsruhe einst und heute – vergleichende Stadtansichten

In den vergangenen 100 Jahren hat sich das Stadtbild Karlsruhes stark gewandelt. Im Erscheinungsbild der ehemaligen Residenzstadt badischer Großherzöge haben zwei Weltkriege und Zeiten mangelnden Vergangenheitsbewusstseins deutliche Spuren hinterlassen. In dem Bildband \“Karlsruhe einst und heute – vergleichende Stadtansichten" laden Autor David Depenau und Fotograf Ernot Drücke den Leser zu einem Stadtrundgang der besonderen Art ein. Sechsundfünfzig bekannten und weniger bekannten Ansichten Karlsruhes aus den Jahren 1905–1910, damals überwiegend fotografiert von Wilhelm Kratt, werden dieselben Motive aus heutiger Sicht gegenüber gestellt. Dieses war jedoch nicht immer einfach, denn so manches Mal haben die städtebaulichen Veränderungen den Blickwinkel Kratts nur schwer auffindbar gemacht. Wert wurde auch darauf gelegt, die Motive möglichst mit der selben Brennweite und zur selben Tages- und Jahreszeit aufzunehmen. Dadurch kann der Betrachter die mehr oder weniger augenfälligen Veränderungen direkt nachvollziehen. Herausgegeben wird der 120 Seiten starke Bildband, der im Verlag Regionalkultur erschienen ist, vom Stadtarchiv Karlsruhe. An der Produktion des Buches beteiligt war auch das Institut für Stadtgeschichte. Stadthistoriker Volker Steck bezeichnet das Buch als einen guten Einstieg in die spannende Geschichte Karlsruhes. 

Kontakt
Institut für Stadtgeschichte
Stadtarchiv Karlsruhe
Markgrafenstraße 29
76124 Karlsruhe
Tel: 0721/133-4223
Tel: 0721/133-4225 
Fax: 0721/133-4299 
archiv@ kultur.karlsruhe.de

Quelle: ka-news, 9.1.2007; Pressebericht der Stadtzeitung, 17.11.2006 

Häuserverzeichnis und Mundart-Datenbank für Meineringhausen

Wilhelm Schäfer aus dem Korbacher Stadtteil Meineringhausen möchte mit einem Häuserverzeichnis und einer Mundart-Datenbank einen wichtigen Beitrag zur Geschichte seines Heimatortes leisten. Deshalb hat er es sich zum Ziel gesetzt, den Bestand der dortigen Häuser festzuhalten. Für rund 1.000 Bewohner stehen 300 Gebäude zur Verfügung. Sein Verzeichnis besteht inzwischen aus 650 Fotos. Um auch in den Besitz von Abbildungen zu kommen, die viele Häuser im Originalzustand – also vor eventuell erfolgten Um- und Anbauten – zeigen, bittet er die Bewohner von Meineringhausen um Mithilfe. Damit er das Verzeichnis vervollständigen kann, ist er ebenfalls an Fotos interessiert, auf denen Gebäude zu sehen sind, die heute nicht mehr existieren. Sobald sein Häuser-Verzeichnis abgeschlossen ist, möchte er seine Arbeit dem Stadtarchiv Korbach überlassen.

Das zweite Projekt, mit dem sich Wilhelm Schäfer beschäftigt, ist das Festhalten des Meineringhäuser Platts in einer Datenbank. Unterstützt von Annemarie Klinke und Lieselotte Schmidt, ebenfalls Mitglieder der 2001 gegründeten Mundartgruppe "Mie Meinerküser", hat er mittlerweile auf 180 Seiten schon 3.600 Wörter auf Meineringhäuser Platt der Bedeutung in Hochdeutsch gegenübergestellt. Erleichtert wird seine Arbeit durch ein Computerprogramm, das ihm die Marburger Universität zur Verfügung gestellt hat. Jeder, der Wilhelm Schäfer bei dieser mühsamen Arbeit unterstützen möchte, ist herzlich willkommen. 

Kontakt
Stadtarchiv Korbach 
Kirchstraße 7
Tel.: 05631 / 53943
info@stadtarchiv-korbach.de

Quelle: Andreas Hermann, HNA, 4.1.2007

Kaarster Geschichte in Bildern

Anlässlich des Bürgerfrühschoppens 2007, der unter dem Motto „Geschichte in Bildern.“ stand, hat der Arbeitskreis Stadtgeschichte im Stadtarchiv Kaarst rund 400 historische Fotos aus Kaarst und den einzelnen Ortsteilen auf 18 Stellwänden präsentiert. Wie Peter Brinkmann, Leiter des Stadtarchivs Kaarst, erläuterte, wurden die Fotos aus mehreren Tausend Bildern ausgewählt, die sich entweder im Besitz des Stadtarchivs befinden oder von Kaarster Bürgern zur Verfügung gestellt wurden. Viele der Bewohner hatten zu ihren Fotos auch die dazu passende Geschichte parat, die Mitglieder des Arbeitskreises schriftlich festhielten. Das große Interesse an historischen Kaarster Fotos verdeutlicht auch die Tatsache, dass der erste Bildband „Geschichte in Bildern“ ausverkauft ist. An Band Nummer zwei, der ebenfalls in einer Auflage von 2.000 Stück Ende 2007 erscheint, wird schon intensiv gearbeitet. Anhand historischer Fotos sollen unterschiedliche Feste, überliefertes Brauchtum, Entwicklung und Wandel der Wirtschaft, Verkehrsmittel sowie die Stadt und ihre Bewohner in Kriegs- und Friedenszeiten dargestellt werden. Wer im Besitz entsprechender Fotos ist, wird gebeten, sich mit dem Stadtarchiv in Verbindung zu setzen.

Kontakt
Stadtarchiv Kaarst
Am Neumarkt 2
41564 Kaarst
Tel.: 02131 / 987-245
Fax: 02131 / 987-400
peter.brinkmann@kaarst.de

Quelle: Neuß-Grevenbroicher Zeitung, 7.1.2007

Hermannstädter Matrikeldatei im Archiv des Siebenbürgen-Instituts

Ab sofort kann die komplette Hermannstädter Matrikeldatei im Archiv des Siebenbürgen-Instituts in Gundelsheim eingesehen werden. Großzügige finanzielle Unterstützung seitens der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt sowie des Evangelischen Stadtpfarramtes in Hermannstadt ermöglichten die Kopierarbeiten der Matrikeldatei und der Familienbögen aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Zwei Archivmitarbeiter des Siebenbürgen-Instituts haben nun damit begonnen, die rund 150.000 Karteikarten und 26.500 Familienbögen auszuwerten und digital zu erfassen. Als Ergänzung zur Matrikeldatei werden allen Interessierten von der Siebenbürgischen Bibliothek auch dreizehn Jahrgänge der Adressbücher von Hermannstadt aus den Jahren 1878-1933 zur Verfügung gestellt.

Kontakt
Bibliothek und Archiv des Siebenbürgen-Instituts
Schloß Horneck
Schloßstraße 41
74831 Gundelsheim/Neckar,
Tel.: 06269 / 4210 40
Fax: 06269 / 4215 30
info@siebenbuergen-institut.de
www.siebenbuergen-institut.de

Quelle: Siebenbürgische Zeitung Online, 5.1. 2007

Badeszenen aus Bad Oldesloe

Für ihr Projekt \“Oldesloe – Stadt am Wasser" benötigt die Leiterin des Stadtarchivs Oldesloe, Dr. Sylvina Zander, noch zahlreiche Fotos und Dokumente zu diesem Thema. Geplant sind eine Ausstellung und ein Buch, in dem dann die schönsten Fotos zu sehen sein werden. Viele Bewohner haben schon zahlreiche Bilder mit unterschiedlichen Motiven sowie Badeszenen an den Flüssen Trave und Beste aus den Jahren 1914 bis in die 40er Jahre hinein aus ihrem Privatbesitz zur Verfügung gestellt. Es sind aber auch viele Fotos dabei, die die aufgrund von Hochwasser unter Wasser stehende Oldesloer Innenstadt zeigen. Begonnen hatte der öffentliche Badebetrieb an der Trave in Bad Oldesloe, der allen Schichten des Volkes die Wohltat eines Bades ermöglichen und der Reinlichkeit und Gesundheit dienen sollte, bereits im Jahre 1875. Nach Renovierungs- und Umbauarbeiten in den Jahren 1914 und 1936 wurde die Badeanstalt Anfang der 1950er Jahre noch von 30.000 Badegästen genutzt. 1956 musste sie jedoch aufgrund einer gesundheitsgefährdenden Wasserverschmutzung geschlossen werden. 

Außer Fotodokumenten ist die Stadtarchivarin aber auch interessiert an Zeitzeugenberichten. Viele Bewohner stellten sich ihr schon für Interviews zur Verfügung und ergänzten somit die fotografischen Darstellungen durch ihre eigenen Erlebnisse und Erinnerungen. Dr. Sylvina Zander benötigt allerdings noch dringend Informationen und Belege über die Bedeutung der Fischerei an den beiden Flüssen.

Kontakt
Stadtarchiv Bad Oldesloe
Markt 5
23843 Bad Oldesloe
Tel.: 04531 / 504 247
Fax:  04531 / 504 121

Quelle: Susanna Fofana, Lübecker Nachrichten, 6.1.2007

650 Jahre Stadt Neuenrade als Sonderdruck

Den Festvortrag mit dem Titel \“Von der Grenzbildung zur Grenzüberwindung: 650 Jahre Stadt Neuenrade\“, den Prof. Dr. Dieter Stievermann (Erfurt) anlässlich des Stadtjubiläums im Jahre 2006 gehalten hat, ist jetzt als 18-seitiger Sonderdruck erhältlich. 200 Exemplare können von der Stadt kostenlos an diejenigen abgegeben werden, die sich intensiver mit der historischen Entwicklung ihrer Stadt beschäftigen möchten. Darüber hinaus ist der Festvortrag auch in der letzten Doppelausgabe Juli-Dezember 2006 des "Märker" erschienen. In diesem Zusammenhang dankte Monika Arens von der Stadt Neuenrade insbesondere Dr. Christiane Todrowski, Leiterin des Kreisarchivs des Märkischen Kreises und der Landeskundlichen Bibliothek in Altena, die diesen Sonderdruck ermöglicht hat. 

Frau Todrowski, verantwortlich für die Herausgabe des "Märker", hat sich zum Ziel gesetzt, diese landeskundliche Zeitschrift schrittweise zu modernisieren.  Langfristig möchte die Expertin für Mittelalter und Neuere Geschichte neue Themen und andere Zeitepochen in den Vordergrund rücken. Dabei will sie antesten, inwieweit der Spagat gelingen kann, einerseits die hohe Qualität zu wahren, andererseits aber ein breiteres Publikum anzusprechen. Die Kreisarchivarin möchte deshalb nicht nur den Kontakt zu Heimatvereinen und Volkshochschulen suchen, sondern vor allem die Zusammenarbeit mit den  Schulen intensivieren. Sie denkt dabei vor allem daran, Archivarbeit für Kinder und Jugendliche interessant und altersgemäß zu gestalten und zwar nicht nur bei den Besuchen der Schüler im Kreisarchiv, sondern auch in den Schulen selbst. Sie bietet deshalb allen Schulen im Märkischen Kreis an, in die einzelnen Klassen zu kommen und den Geschichtsunterricht durch einen zum Unterrichts-Thema passenden Koffer mit Archiv-Materialien zu ergänzen.

Kontakt
Kreisarchiv des Märkischen Kreises
Kreishaus I Altena
Bismarckstraße 15
58762 Altena
Tel.: 02352 / 966-60
Fax: 02352 / 966-7166

Quelle: Süderländer Volksfreund, 4.1.2007; Märkischer Kreis Aktuell, 3.5.2005 

Hertens erster Versuch zur Stadtwerdung vor 80 Jahren

Am 7. Januar 2007 jährt sich zum 80. Mal der Tag, an dem es den ersten ernsthaften Versuch zur Stadtrechtsverleihung für Herten gab. An jenem Januartag des Jahres 1927 richtete der einflussreiche Verkehrsverein Herten 1912 e.V. an die Hertener Gemeindevertretung den Antrag auf Stadtwerdung. 

Dem Antrag war ein Jahr zuvor eine beträchtliche Gebietserweiterung Hertens vorausgegangen: Die Ortsteile Disteln, Langenbochum, Scherlebeck waren 1926 hinzugekommen, Herten zählte nun 35.000 Einwohner. Allzu verständlich, dass man angesichts der vorhandenen städtischen Infrastruktur nicht mehr den wenig schmeichelhaften Titel „Landgemeinde“ führen wollte. Wortführer und treibende Kraft in dieser Diskussion war der Hertener Verkehrsverein. 

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Abb.: Antrag des Verkehrsvereins von 1927 (© Stadt Herten)

Am 7. Januar 1927 übergab der Verkehrsverein der Hertener Gemeindevertretung eine Denkschrift und stellte zugleich den Antrag: „Die Gemeindevertretung wolle die Stadtwerdung Hertens beschließen!“ Unterzeichnet war der Antrag von einflussreichen Vereinsmitgliedern wie dem Vorstandsvorsitzenden, Bergwerksdirektor Hugo Hein, dem beliebten Hertener Arzt und Vorstandsmitglied, Sanitätsrat Dr. med. Loewenstein, sowie dem Betriebsleiter der Vestischen, Meyer-Josting, ebenfalls Vorstandsmitglied im Verkehrsverein. Weitere 40 Vereine, Organisationen und Einzelpersönlichkeiten unterstützten das Gesuch per Unterschrift und machten so den Willen breiter Bevölkerungsschichten deutlich. 

Die Gemeindeverwaltung zeigte sich beeindruckt und ließ den Vorgang gründlich prüfen. Zwar ging der Antrag des Hertener Verkehrsvereins letztlich in den Wirren der zerbrechenden Weimarer Republik unter, aber die Idee der Stadtwerdung blieb erhalten. Drei Jahre nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ wurde der Gedanke der Stadtwerdung schließlich wieder aufgegriffen und mit dem Stadtwerdungsakt von 1936 entsprechend propagandistisch genutzt. 

Anlässlich des 70. Stadtjubiläums im vergangenen Jahr war das Stadtarchiv Herten als „Gedächtnis der Stadt“ beauftragt worden, die Vorgänge um die Stadtwerdung eingehend zu erforschen und eine Dokumentation zu erstellen. „In der vorliegenden Dokumentation wird der Prozess der Stadtwerdung Hertens detailliert nachgezeichnet und ein Zeitfenster in die 20er und 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts geöffnet“, schreibt Bürgermeister Dr. Uli Paetzel im Vorwort der Broschüre.

Die Broschüre wird demnächst gegen eine Schutzgebühr im Stadtarchiv zu beziehen sein. Weitere Informationen sind im Hertener Stadtarchiv, Gartenstraße 40, bei Dr. Michael Hensle (Telefon: 02366/303233) erhältlich.

Quelle: Hertener Presse-Service, 5.1.2007

Tagung des Arbeitskreises »Archivierung von Unterlagen aus digitalen Systemen«

Im März 2006 fand in Düsseldorf die 10. Tagung des Arbeitskreises »Archivierung von Unterlagen aus digitalen Systemen« statt, die sich mit den Themen „IT-gestützte Vorgangsbearbeitung und elektronische Akten“, „Web-Archivierung und elektronische Publikationen“ sowie „Archivierung elektronischer Unterlagen“ befasste. 

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Nunmehr ist der Tagungsband erschienen, der über den Buchhandel oder direkt beim Landesarchiv NRW Grundsatzfragen und Öffentlichkeitsarbeit (Graf-Adolf-Str. 67, 40210 Düsseldorf, E-Mail: poststelle@lav.nrw.de) bezogen werden kann.

Bibliographische Angaben:
Barbara Hoen (Hg.): Planungen, Projekte, Perspektiven. Zum Stand der Archivierung elektronischer Unterlagen. 10. Tagung des Arbeitskreises „Archivierung von Unterlagen aus digitalen Systemen“, 14./15. März 2006 in Düsseldorf, Veröffentlichungen des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen 10, Düsseldorf 2006, ISBN 3-932892-20-8, brosch., 134 S., Preis: 10 €

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Wilfried Reininghaus: Grußwort

IT-gestützte Vorgangsbearbeitung und elektronische Akten

  • Thomas Schärli: IT-gestütztes Vorgangs- und Aktenmanagement im Kontext des Electronic Government: Erfahrungen aus der schweizerischen Standardisierungs-Organisation eCH
  • Margit Ksoll-Marcon: ELDORA – Zur Einführung des Produkts „Fabasoft eGov-Suit + Bayern“ in Bayern
  • Rainer Ullrich: Schriftgutverwaltung und elektronische Akten: Ein unterschätzter Erfolgsfaktor
  • Andrea Wettmann: Standards in der Praxis: Erfahrungen bei der Einführung eines Vorgangsbearbeitungssystems in Sachsen
    Web-Archivierung und elektronische Publikationen
  • Angela Ullmann: Heute im Netz – morgen im Archiv. Die Archivierung des Internetangebotes des Deutschen Bundestages
  • Hans Liegmann: Web-Harvesting: Aktivitäten von Nationalbibliotheken
  • Reinhard Altenhöner: Zur Archivierung Digitaler Amtlicher Druckschriften –Überlegungen im Kontext der Bibliotheken

Archivierung elektronischer Unterlagen

  • Georg Büchler/Christian Eugster: Die KOST: Ein kooperativer Ansatz zur digitalen Archivierung in der Schweiz
  • Karl-Ernst Lupprian: Die Archivierung digitaler Unterlagen der Verwaltung: Ein Projekt der Staatlichen Archive Bayerns, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
  • Karsten Huth: Elektronische Archivierung im Bundesarchiv – Die Suche nach einem geeigneten Metadatenschema
  • Barbara Hoen: 10. Tagung des Arbeitskreises Archivierung von Unterlagen aus digitalen Systemen – eine Zwischenbilanz

Anhang

  • Zusammenfassungen
  • Abstracts
  • Autorenverzeichnis

Kontakt:
Landesarchiv NRW Grundsatzfragen und Öffentlichkeitsarbeit
Graf-Adolf-Str. 67
40210 Düsseldorf
Tel. 0211 – 159 238-0
Fax 0211 – 159 238-111
poststelle@lav.nrw.de

Zwei Millionen Anträge auf Einsicht in Stasi-Akten

Seit Öffnung der Stasi-Archive vor genau 15 Jahren sind bei der Stasi-Unterlagen-Behörde insgesamt über zwei Millionen Anträge auf Akteneinsicht eingegangen. Dies seien \“über zwei Millionen Entscheidungen gegen das Vergessen\“, erklärte die Stasi-Bundesbeauftragte Marianne Birthler am 2. Januar 2007 in Berlin. Zugleich erinnerte sie daran, dass die Aktenöffnung nach der deutschen Vereinigung heftig umstritten war und von DDR-Bürgerrechtlern durchgesetzt werden musste. Mit dem Wissen aus den Akten seien die Menschen \“sehr besonnen\“ umgegangen. \“Mord und Totschlag\“ habe es dagegen nicht gegeben. So sei bislang kein einziger Fall von Rachejustiz bekannt geworden. 

Am 2. Januar 1992 hatten die ersten Bürger in der damals neugegründeten Stasi-Unterlagen-Behörde die Möglichkeit erhalten, Einsicht in die Akten zu nehmen, die das DDR-Ministerium für Staatssicherheit über sie angelegt hatte. Birthler ermutigte dazu, auch weiterhin von dem weltweit nahezu einmaligen Recht auf Einsicht in die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes Gebrauch zu machen. Aus Anlass der ersten persönlichen Akteneinsichten vor 15 Jahren präsentiert die Stasi-Unterlagenbehörde gemeinsam mit dem DeutschlandRadio jetzt das Rundfunkfeature \“Die Aufarbeiter. Ein Blick in die Arbeit der Stasi-Unterlagen-Behörde\“ von Ed Stuhler auf CD. Die CD ist ab sofort gegen eine Schutzgebühr von 2 € erhältlich. Für Schüler, Studenten und Bildungseinrichtungen sind Ermäßigungen möglich.

Kontakt
BStU, Abteilung Bildung und Forschung
10106 Berlin
Tel.: 030 2324-8821 oder 01888 665-8821
Fax: 030 2324-8809 oder 01888 665-8809
publikation@bstu.bund.de
www.bstu.bund.de

Quelle: Evangelischer Pressedienst, 3.1.2007; Pressemitteilung BStU, 2.1.2007

Hundert Jahre Stadt Marktredwitz

Die im Dreiländereck Bayern – Böhmen – Sachsen gelegene Stadt Marktredwitz wurde vor hundert Jahren, im Dezember 1907, nach bayerischem Recht zur Stadt erhoben. Anlässlich dieses Jubiläums plant Stadtarchivarin Edith Kalbskopf eine Ausstellung mit dem Titel „100 Jahre Stadt Marktredwitz“. Themenschwerpunkte der Ausstellung sollen dabei die Stadterhebung selbst – einschließlich der Voraussetzungen, die zu diesem Ereignis führten – sein sowie die Entwicklung der Stadt in den unterschiedlichen Epochen des 20. Jahrhunderts. Edith Kalbskopf verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die Anbindung an das bayerische Eisenbahnnetz, die daraus resultierende Ansiedlung von Industrie, Bevölkerungswachstum, Ausbau der städtischen Infrastruktur, Entwicklung eines breit gefächerten Vereinswesens sowie städtebauliche Veränderungen eine große Rolle spielten. Weitere Themenschwerpunkte werden die Erlangung und der Verlust der Kreisfreiheit und Gebietsreformen sein. Darüber hinaus kommen aber auch Ereignisse, die das Leben in Marktredwitz nachhaltig beeinflusst haben, wie die Errichtung des Eisernen Vorhangs mit all seinen Folgen, die Ansiedlung zahlreicher Heimatvertriebener nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sowie die Gründung des Egerland-Kulturhauses nicht zu kurz. Vergessen wird auch nicht der Umweltskandal Chemische Fabrik und die dadurch notwendig gewordene Sanierung des Grundstücks im Herzen der Stadt, auf dem später das Kösseine-Einkaufs-Centrum entstand. Einen weiteren Schwerpunkt bildet darüber hinaus die äußerst erfolgreiche Grenzübergreifende Gartenschau aus dem Jahr 2006. Um außer dem im Stadtarchiv vorhandenen Aktenmaterial möglichst viel zeitgeschichtlich interessantes Bildmaterial oder kleinere Objekte zur Verfügung zu haben, bittet die Stadtarchivarin die Bewohner von Marktredwitz darum, ihr entsprechendes Material für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Eröffnet werden soll die Ausstellung dann am 12. Juli 2007 im Gewölbe des Historischen Rathauses.

Kontakt
Stadtarchiv Marktredwitz
Egerstraße 1 
95615 Marktredwitz 
Tel.: 09231 / 501112 
Fax: 09231 / 501174 
stadtarchiv@marktredwitz.de 
www.marktredwitz.de 

Quelle: Peggy Biczysko, Frankenpost, 4.1.2007