Achtung, Aufnahme!

Die Geschichte des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. (IGPP) ist auch die fortschreitende Geschichte des in der wissenschaftlichen Arbeit verwendeten technischen Equipments. Heutzutage wird mit hochmodernen Gerätschaften und Computern hantiert, die unterschiedlichste digitale und sonstige bequeme Funktionen aufweisen. Die in den Anfangsjahren des Instituts eingesetzten Gerätschaften mögen demgegenüber reichlich bescheiden oder aus heutiger Perspektive sogar kurios wirken, sie dürften jedoch zu ihrer Zeit ebenfalls den damals gängigen Standards entsprochen haben. 

\"Mikrophon

Beispiele für diesen Bereich sind die verschiedenen Generationen der Aufnahmegeräte, mit denen der Psychologe Hans Bender (1907-1991) und seine Mitarbeiter/innen über die Jahrzehnte hinweg unzählige Interviews und Gespräche mit Ratsuchenden, Untersuchungspersonen, Besucher/innen und Wissenschaftler/innen aufgezeichnet haben. Einige der dabei verwendeten Mikrophone sind in einer kleinen Sammlung im IGPP-Archiv erhalten geblieben. Durch sie lässt sich ausschnitthaft die technische Entwicklung veranschaulichen, die die Institutsgeschichte mit begleitete. Manche Objekte stammen aus Zeiten, als Mikrophone noch wie Rasierapparate aussahen. Vor allem in (natur)wissenschaftlich orientierten Einrichtungen sollte die Überlieferung der sich wandelnden technischen Ausstattung eine selbstverständliche Aufgabe sein. In der Regel dürfte hier jedoch permanent sehr viel verloren gehen. Mit der Sammlung der technischen Objekte im IGPP wird zudem die schon länger währende Diskussion berührt, ob und in welcher Weise die Archive auch für Sachgut – eigentlich die Domäne der Museen – zuständig sind. Für das IGPP gilt, dass die konkrete Technikgeschichte des Instituts bei weitem noch nicht geschrieben ist. Den sich wandelnden Aufnahmegeräten sollte darin zumindest eine kleine Rolle zukommen, stehen diese doch – fast schon symbolisch – für eine durchgängige Forschungstradition innerhalb Instituts. 

Kontakt:
Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V.
-Institutsarchiv-
Uwe Schellinger
Willhelmstraße 3a
79098 Freiburg
0761/20721-61
schellinger@igpp.de
www.igpp.de

Quelle: Uwe Schellinger, Schaufenster ins Archiv 12-06, 1.12.06; Abb.: Mikrophon der Fa. Grundig (wahrscheinlich 1950 Jahre), IGPP-Archiv, 8/1.

Karlsruher Datenbank zur Sportgeschichte

Die Sportstadt Karlsruhe baut mit Unterstützung der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg ein Sportarchiv auf, das an zentraler Stelle im Stadtarchiv Karlsruhe historische Unterlagen zum lokalen Sportgeschehen, u. a. Urkunden, Vereinsakten, Protokollbände, Bilder, Filme und Sportgeräte sichert, bearbeitet und der Öffentlichkeit zugänglich macht. Seit Anfang des Jahres 2005, als die Öffentlichkeit aufgerufen wurde, historische Sportarchivalien als Leihgabe, Depositum oder Schenkung zur Verfügung zu stellen, entsteht so ein auf kommunaler Ebene bislang einmaliges Archiv. So übergaben nicht nur zahlreiche Privatpersonen wichtige Dokumente und Bilder, sondern auch Vereine ihre kompletten Vereinsarchive, die nun im Stadtarchiv unter optimalen Lagerungsbedingungen sicher für spätere Generationen aufbewahrt werden. Alle Unterlagen werden digitalisiert und können im Stadtarchiv am PC eingesehen werden.

Des weiteren wird an einer web-basierten Darstellung der historischen Entwicklung dieser Karlsruher Vereine mit entsprechenden Illustrationen gearbeitet. Daraus soll eine interaktive Datenbank aller Karlsruher Sportvereine \“Karlsruher Sportgeschichte digital\“ entstehen, die dem interessierten Nutzer mittelfristig auch im Internet zur Verfügung stehen soll. Karlsruher Bürger und Bürgerinnen und vor allem die Sportvereine sind aktiv eingebunden, denn nur mit ihrer Unterstützung kann das Institut für Stadtgeschichte eine möglichst umfassende Darstellung zur Sportgeschichte Karlsruhes präsentieren.

Kontakt:
Institut für Stadtgeschichte
Stadtarchiv Karlsruhe
Markgrafenstraße 29
76124 Karlsruhe
Carola von Roth
Tel.: 0721/133–4232
Fax: 0721/133-4299 
carola.v.roth@kultur.karlsruhe.de

Quelle: Stadtarchiv Karlsruhe/Institut für Stadtgeschichte, Veranstaltungen.

Winterimpressionen im Stadt- und Vestischen Archiv Recklinghausen

Passend zur Jahreszeit werden in einer Vitrinen-Ausstellung etwa zwei Dutzend alte Fotos aus den Beständen des Stadt- und Vestischen Archivs Recklinghausen gezeigt. Zu sehen sind winterliche Impressionen aus den letzten Jahrzehnten. Angesichts des unübersehbaren Klimawandels hob Dr. Matthias Kordes, Leiter des Archivs, in einem Vortrag über die Klimageschichte der frühen Neuzeit hervor, dass solche Bilder vielleicht schon in absehbarer Zeit nicht mehr möglich sein könnten. Auf dem ältesten gezeigten Foto aus dem Jahre 1914 ist das verschneite Stadtgarten-Restaurant zu sehen. Aber auch die sportlichen Aktivitäten – wie Rodeln auf dem Festspielhügel, Schlittenfahren im Erlbruch oder Schlittschuhlaufen auf dem Teich hinter dem Rathaus – kommen nicht zu kurz. Als besondere Attraktion aus den 1950er Jahren sind zudem Kamele im Schnee vom Tierpark im Stadtgarten zu bestaunen. Die Ausstellung kann noch bis Ende Dezember 2006 im Stadtarchiv besichtigt werden.

Kontakt
Stadt- und Vestisches Archiv Recklinghausen
Hohenzollernstr. 12
45659 Recklinghausen
Tel.: 02361-501902
Fax: 02361-501234
stadtarchiv-recklinghausen@t-online.de 

Quelle: Recklinghäuser Zeitung, 29.11.2006

Winterliche Weihnacht – Fotos aus dem Stadtarchiv Karlsruhe

Das Stadtarchiv Karlsruhe zeigt in seinem Eingangsfoyer vom 4. Dezember 2006 bis zum 20. März 2007 passend zur Jahreszeit weihnachtliche und winterliche Fotos aus den verschiedenen Fotobeständen des Stadtarchivs. So sehen die Besucher einen motorisierten Nikolaus aus dem Jahr 1953 oder das Weihnachtsliedersingen des Schülerchors der American High School auf dem Karlsruher Marktplatz. Die kleine Ausstellung zeigt auf den ca. 40 Fotos aber auch verschiedene andere weihnachtliche Szenen, wie zum Beispiel Krippenspiele oder die Bescherung zu Hause. Daneben ist die Stadt Karlsruhe in winterlichem Kleid zu sehen, wie zum Beispiel der verschneite Schlossgarten im Jahr 1920, Schlittschuhläufer auf dem Stadtgartensee am zweiten Weihnachtsfeiertag des Jahres 1960 oder der verschneite Marktplatz 1970. Der Eintritt ist frei.

Kontakt
Institut für Stadtgeschichte
Stadtarchiv Karlsruhe
Markgrafenstraße 29
76124 Karlsruhe
Tel: 0721/133-4223
Tel: 0721/133-4225 
Fax: 0721/133-4299 
archiv@kultur.karlsruhe.de

Quelle: Veranstaltungen Stadtarchiv Karlsruhe/Institut für Stadtgeschichte, 6.11.2006

Neue Beiträge zur Heimatkunde Bad Oeynhausens

Der Heimatverein der Stadt Löhne und der Arbeitskreis für Heimatpflege der Stadt Bad Oeynhausen laden am Montag, den 4. Dezember 2006 um 17 Uhr alle Interessierten zur Präsentation des 20. Heftes der \“Beiträge zur Heimatkunde\“ in das Stadtarchiv Bad Oeynhausen ein. Den Redaktionsteams aus beiden Städten gehören auch das Stadtarchiv Bad Oeynhausen und das Stadtarchiv Löhne an. Aufgrund intensiver Beratungen während der letzten Monate haben sich alle Beteiligten darauf geeinigt, in dieser Reihe künftig vor allem unterschiedliche Aspekte der regionalen und lokalen Geschichte des unteren Werretals in kleineren Aufsätzen abzuhandeln. Im neuen Heft werden in 14 Beiträgen auf 240 Seiten geschichtliche Ereignisse vom 16. bis zum 20. Jahrhundert dargestellt. Ab dem 5. Dezember kann die Schrift, die im Verlag für Regionalgeschichte erschienen ist, käuflich erworben werden.

In mehrfacher Hinsicht stellt das neue Heft eine Premiere dar. Schon im vergangenen Jahr haben sich in Löhne und Bad Oeynhausen Redaktionsteams gebildet. In beiden Redaktionen sind auch das Stadtarchiv Löhne und das Stadtarchiv Bad Oeynhausen vertreten, sodass diese erstmals als Partner bei der Herausgabe auftreten. Intensive Beratungen haben zu einer Rückbesinnung auf die Anfänge der Schriftenreihe geführt. 

Zukünftig sollen vor allem kleinere Aufsätze zu sehr unterschiedlichen Aspekten der regionalen und lokalen Geschichte des unteren Werretals in den \“Beiträgen zur Heimatkunde\“ veröffentlicht werden. Das neue Heft versammelt deshalb 14 verschiedene Texte zur Geschichte dieses Raumes vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Besonders hervorzuheben ist auch die moderne grafische Neugestaltung durch den Grafiker Dirk Schormann (Bad Oeynhausen). Er entwarf sowohl den Einband als auch die innere Form der Schriftenreihe. Eine weitere Neuerung ist die Aufnahme der Schriftenreihe in den renommierten Verlag für Regionalgeschichte (Bielefeld).

Inhalt:

S. 13-24 
Quaschny, Rico
450 Jahre Ravensberger Urbar. Das Güterverzeichnis der Grafschaft Ravensberg von 1556 und seine Bedeutung für den Raum Bad Oeynhausen

S. 25-42 
Gaul, Otto 
Die Ulenburg als Wasserschloss der Weserrenaissance und ihre Baugeschichte

S. 43-66
Brandt, Heinz 
Das Seelenverzeichnis des Kirchspiels Bergkirchen von 1671 und eine Konfirmandenliste von 1676

S. 67-102 
Rösche, Gerhard / Steffen, Otto / Steffen, Erik
Das Katasterprotokoll der Hoheit Beck von 1681 mit den Bauerschaften Mennighüffen, Obernbeck und Löhne-Beck

S. 103-114 
Mielke, Peter
Bäuerliches Heiratsverhalten im Kirchspiel Gohfeld von 1760 bis 1808

S. 115-129
Both, Wolfgang 
Gustav Bolle (1842-1902) – Gutsbesitzer zu Ovelgönne und Schriftsteller

S. 131-156
Münzenmaier, Rainer 
Der Niedergang des Gutes Ovelgönne unter Gustav Bolle von 1882 bis 1904

S. 157-163 
Schwarz, Eberhard 
Erinnerungen an meine Familie auf Schloss Ovelgönne

S. 165-172
Homburg, Kurt / Kuschke, Joachim
Das Zigarrenmacherhaus am Heimatmuseum Löhne

S. 173-180 
Windmann, Heinz 
Böker & Henning – eine Zigarrenkistenfabrik in Obernbeck

S. 181-184
Windmann, Heinz 
Von der Zigarrenbude zum Feinkostbetrieb: Die Zigarrenfabrik Friedrich Windmann

S. 185-208 
Kuderer, Uschi / Schneider, Gerhard 
Nageln für das Vaterland. Das Eiserne Kreuz in Bad Oeynhausen als Kriegswahrzeichen des Ersten Weltkrieges

S. 209-220
Schnepel, Wilhelm 
Vo ssestich Joahr`n – Bombenangriff up Leuhne / Vor sechzig Jahren – Bombenangriff auf Löhne

S. 221-238 
Schrickel, Svenja 
Wie ein \“Zelt in der Wüste\“. Die ehemalige Kreuzkirche in Bad Oeynhausen – eine serielle Notkirche von Otto Bartning

Beiträge zur Heimatkunde der Städte Löhne und Bad Oeynhausen, Heft 20. Hrsg. im Auftrag des Heimatvereins der Stadt Löhne e.V. und des Arbeitskreises für Heimatpflege der Stadt Bad Oeynhausen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Löhne und dem Stadtarchiv Bad Oeynhausen von Joachim Kuschke und Rico Quaschny. Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte, 2006; 240 S., 89 Abb. sw; Preis: 12,40 Euro ISSN 0722-4389 ISBN-10: 3-89534-670-5 ISBN-13: 978-3-89534-670-5

Erhältlich im Stadtarchiv Bad Oeynhausen und im Stadtarchiv Löhne sowie in jeder Buchhandlung.

Kontakt:
Stadtarchiv Bad Oeynhausen
Von-Moeller-Straße 9
32545 Bad Oeynhausen
Tel.: 05731/14-1502
Fax: 05731/14-1922
stadtarchiv@badoeynhausen.de

Quelle: Vlothoer Anzeiger, 29.11.2006

Schrift zur Stadtgeschichte Bottrops

Die Veröffentlichung von Josef Bucksteeg mit dem Titel „Sitten, Bräuche, Anekdoten. Aus Bottrops dörflicher Vergangenheit“ ist jetzt in einer dritten Auflage erschienen. Die interessante Schrift mit vielen Geschichten und Erzählungen aus dem „alten Bottrop“ ist vom Stadtarchiv Bottrop in der Reihe „Geschichtsstunde“ als Heft 5 herausgegeben worden. Sie ist ab sofort wieder zum Preis von fünf Euro im Stadtarchiv erhältlich. Neben den anderen Bänden der Schriftenreihe sind dort auch weitere interessante Veröffentlichungen zu verschiedenen Themen der Bottroper Stadtgeschichte zu erwerben. Denn das Stadtarchiv ist zugleich Dokumentations- und Forschungsstelle zur Geschichte der Stadt, wie auch zuständig für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Historie. Die Mitarbeiter des Archivs veröffentlichen wissenschaftliche Schriften, die sowohl wertvolle Informationen zur Bottroper Geschichte geben als auch interessante Hinweise zu den Beständen des Stadtarchivs liefern. 

Kontakt
Stadtarchiv Bottrop
Blumenstr. 12-14 
D-46215 Bottrop
Tel.: 02041-70-3754
Fax: 02041-70-3833

Quelle: Pressemeldung Stadt Bottrop, 24.11.2006; Stadtarchiv Bottrop

Chronisten leisten unverzichtbare Kulturarbeit

Zum neunten Mal organisierte das Südtiroler Landesarchiv am 24. November 2006 den Südtiroler Chronistentag. Im Mittelpunkt stand dabei das Thema Alltagskultur. Die 400 Chronisten würden mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit „unverzichtbare Kulturarbeit leisten“, so Landesrätin Sabina Kasslatter Mur bei der Tagung. Seit zwölf Jahren untersteht das Chronistenwesen in Südtirol dem Landesarchiv, doch noch nie wurde der Chronistentag, das alljährliche Treffen der 400 Südtiroler Chronisten, von Landesrätin Sabina Kasslatter Mur und Archivdirektor Josef Nössing in deutsch und italienisch eröffnet. Der Grund für die Premiere war die Aufnahme der ersten italienischsprachigen Mitglieder in den Kreis der Chronisten. Im vergangenen Jahr wurde nämlich erstmals ein Chronistenkurs in italienischer Sprache abgehalten. Der Kurs war nur eine der Initiativen des Landesarchivs im Chronistenwesen. Kasslatter Mur und Nössing konnten den im Bozner Landhaus versammelten Chronisten über die begonnene Digitalisierung von Zeitungen an der Landesbibliothek „Friedrich Tessmann“ ebenso berichten wie von der verstärkten Zusammenarbeit zwischen Landesarchiv, Chronisten und Gemeinden sowie verschiedenen Ausstellungen zur Alltagskultur. „Die Ausstellungen zuletzt in Eppan und Jenesien tragen gemeinsam mit der zunehmenden Professionalisierung dazu bei, dass die Rolle der Chronisten in der Gesellschaft eine immer wichtigere wird“, sagte Kasslatter Mur und brachte damit zum Ausdruck, dass sich die Chronisten auf dem richtigen Weg befinden.

Das Thema Alltagskultur, das Kasslatter Mur zum Jahresthema im Kulturressort erhoben hat, dominierte auch den 9. Chronistentag. Barbara Stocker referierte „Über die kleinen Dinge des Lebens“ und thematisierte dabei den Alltag als Thema in der Chronik. Über die Erfahrungen mit der Ausstellung „Ain guetter kupferner Kössl“ sprachen hingegen Marlene Huber vom Landesamt für audiovisuelle Medien und Harald Toniatti vom Staatsarchiv Bozen. Volker Klotz, der Direktor des Landesamtes für Bibliotheken und Lesen, sprach hingegen über Tirolensien und Graue Literatur in öffentlichen Bibliotheken, während Bernhard Mertelseder vom Tiroler Bildungsforum Innsbruck mit seinen Ausführungen zur Erinnerungskultur an 1809 und der Erhebung von Kleindenkmälern bereits einen ersten Blick auf das Gedenkjahr 2009 warf.

Die Chronisten zeigten auch eine Auswahl ihrer Arbeit, zudem bestand die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und Mitarbeiter des Landesarchivs beantworteten Fragen zur Aufbewahrung von Schriftstücken und Fotos. Kasslatter Mur betonte, dass die Chronisten unverzichtbare Kulturarbeit in den Dörfern und Städten leisten würden: „Viel zu selten nehmen wir uns die Zeit, um unseren Alltag zu reflektieren. Die Chronisten bieten mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit dazu eine wichtige Referenz.“ Nachdem der Vormittag ganz im Zeichen der Referate zum Thema Alltagskultur stand, wurde der Chronistentag am Nachmittag mit einer Diskussion über das Chronistenwesen sowie dem Besuch des Palais Menz in der Bozner Mustergasse fortgesetzt.

Kontakt:
Südtiroler Landesarchiv
Armando-Diaz-Straße 8
I-39100 Bozen
Tel.: 0471 411940
Fax: 0471 411959
Landesarchiv@provinz.bz.it

Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 24.11.2006

Historischer Bildband über Wien-Josefstadt

Im Bezirksmuseum Josefstadt in Wien wird am Donnerstag, 30. November 2006, um 19 Uhr, das neue Buch \“Zeitsprünge Wien-Josefstadt\“ vorgestellt. An der Präsentation des historischen Bildbandes nimmt der Bezirksvorsteher des 8. Bezirkes, Heribert Rahdjian, teil. Autorin des Buches ist die verdiente Leiterin des Bezirksmuseums Josefstadt, Dr. Elfriede Faber. Die 96 Seiten starke Publikation des \“Sutton Verlages" enthält 160 Abbildungen. Die meisten Fotografien stammen aus dem Archiv des Bezirksmuseums Josefstadt. Das Bildmaterial spannt einen Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart und dokumentiert interessante Veränderungen im 8. Bezirk im Wandel der Zeit. Dr. Elfriede Faber verfasste fundierte Kommentare zu all diesen Aufnahmen und hat dabei ihre Verbundenheit mit dem 8. Bezirk nicht verleugnet. Einmal mehr stellt die ehrenamtliche Bezirkshistorikerin mit diesem Buch ihre umfassenden Kenntnisse um die Geschichte der Josefstadt unter Beweis. Dr. Elfriede Faber fungiert als Leiterin des Bezirksmuseums Josefstadt und wirkt als Präsidentin der "Arbeitsgemeinschaft Wiener Bezirksmuseen". Im Band \“Zeitsprünge Wien-Josefstadt\“ hat die Bezirkshistorikerin reizvolle Bilder aus alten Zeiten mit entsprechenden Aufnahmen jüngeren Datums kombiniert. Die Expertin bringt den Lesern auf unterhaltsame Art interessante Entwicklungen im Kultur- und Theaterbezirk Josefstadt näher. Alteingesessenen Bezirksbewohnern, Neo-Josefstädtern und allen Nostalgikern kann diese Lektüre wirklich anempfohlen werden. Der Eintritt zur Buch-Präsentation im Festsaal des Josefstädter Bezirksmuseums ist frei.

Kontakt
Bezirksmuseum Josefstadt
Schmidgasse 18
A-1080 Wien 
Tel.: +43 -1- 403 64 15
Fax: +43 -1- 403 64 15

Quelle: wien.at, 27.11.2006

15 Jahre Thüringer Archiv für Zeitgeschichte »Matthias Domaschk«

Das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk\“ (ThürAZ) in Jena ist ein unabhängiges Spezialarchiv zur Thematik Opposition/Widerstand/Zivilcourage in der DDR. Es wurde 1991 im Rahmen der Aufarbeitung der Geschichte des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) gegründet. Die personellen Wurzeln des Archivs liegen in der DDR-Opposition, wie zum Beispiel der Jenaer Gruppe Künstler für Andere. Der Archivbestand setzt sich aus privaten Sammlungen (Privatarchive), Körperschaftsarchiven und thematischen Sammlungen zusammen. Das Spektrum der Dokumente reicht dabei von persönlichen Aufzeichnungen, Fotos und Filmen bis hin zu in Kopie vorhandenen Unterlagen des MfS, Briefen und Eingaben über politischen und künstlerischen Samisdat. Samisdat (dt. Eigenverlag) meint dabei Dokumente künstlerischen oder politischen Inhalts, welche per Schreibmaschine, Ormik-, Wachs-, Siebdruck- oder Computerdruckverfahren hergestellt und an der staatlichen Kontrolle vorbei verbreitet wurden und steht dadurch in klarer Abgrenzung zu sogenannter Grauer Literatur. Zu Samisdat zählen Zeitschriften der Opposition, Aufrufe und Appelle, Reader, Offene Briefe u.a.

Die größte Materialdichte ist für die 70er und 80er Jahre des 20.Jh. zu verzeichnen. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Sammlungen liegen hier in den Themenbereichen Frieden (Aufrüstung, Blockkonfrontation), Umweltschutz, Wehrdienst (Bausoldaten, Sozialer Friedensdienst), der Einforderung von demokratischen Grundrechten (Reisefreiheit, Wahlen) sowie der Wende 1989. Weitere Schwerpunkte sind die seit Anfang der 70er Jahre bestehende Offene Arbeit und die alternative Jugend- und Kulturszene. Gegenwärtig beträgt die Bestandsgröße ca. 400 lfm. Perspektivisch wird von einem Zuwachs der Bestände im Umfang von 15 lfm pro Jahr ausgegangen.

Der geographische Schwerpunkt liegt in den Grenzen des heutigen Freistaates Thüringen (ehem. Bezirke Erfurt, Gera, Suhl). Darüber hinaus befinden sich im Bestand Sammlungen, Materialien mit Bezug zu weiteren Orten bzw. Entwicklungen im Gesamtkontext der DDR. Im Rahmen der kontinuierlichen Sammeltätigkeit des ThürAZ besteht großes Interesse an der Erwerbung bzw. der Hinterlegung weiterer Bestände von Privatpersonen, Gruppen etc. zu den inhaltlichen Schwerpunkten des Archivs. Das ThürAZ ist eine Einrichtung des Vereins Künstler für Andere e.V. (Jena). Das Archiv ist öffentlich zugänglich.

Vor dem Hintergrund seines 15jährigen Bestehens veranstaltete das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" (ThürAZ), am 25. November 2006 eine Tagung in Jena. Mit dieser sollte eine Initiative der DFG zum wechselseitigen Dialog zwischen Archiven und der Geschichtswissenschaft aufgegriffen werden. Die Tagung gab Einblicke in die Arbeit unterschiedlicher Archive mit den Überlieferungen der DDR. Der Fokus lag dabei insbesondere auf der Überlieferungsbildung unter den spezifischen Bedingungen der SED-Diktatur. Nachdem im Rahmen der Evaluierung des ThürAZ im Sommer 2004 die Frage nach der Einordnung und Bedeutung nichtstaatlicher Sammlungen mit regionalem Bezug aufgeworfen wurde, sollte die Tagung zudem einen Beitrag zur Kontextualisierung der staatlichen und nichtstaatlichen Überlieferungen der DDR leisten.

Diesem Gegenstand widmete sich der erste Themenschwerpunkt unter dem Titel „Bestandsbildung unter den Bedingungen einer Diktatur”. Der Rahmen reichte dabei von den nichtstaatlichen Überlieferungen, dem Bezirksparteiarchiv der SED, den kommunalen Beständen am Beispiel des Rates der Stadt Jena hin zu den Grundlagen der Bestandsbildung des MfS. Damit wurden sowohl die Unterschiedlichkeit der Problemlagen im Umgang mit den hier vorhandenen Dokumenten als auch die Überschneidungen einzelner Überlieferungen für die wissenschaftliche Arbeit verdeutlicht. Der zweite Schwerpunkt stand unter dem Titel „Erinnerungskultur versus Wissenschaftslandschaft? Entwicklungen und Perspektiven”. Gerade die im Spannungsfeld zwischen „Aufarbeitung der SED-Diktatur” und „DDR-Forschung” entstandene Geschichtslandschaft hat seit Anfang der 90er Jahre eine starke Ausdifferenzierung erfahren. Ausgehend vom Stand der DDR-Forschung sollte die mit dieser Thematik verbundene Wissenschafts- und Aufarbeitungslandschaft zwischen bürgerschaftlichem, politischem und wissenschaftlichem Engagement und die hier stattfindenden Diskussionen und Konflikte beleuchtet werden.

Kontakt
Thüringer Archiv für Zeitgeschichte (ThürAZ)
Am Rähmen 3
Jena 07743
Tel.: 03641 228605
Fax: 03641 229743
archiv@thueraz.de

Quelle: Tagung: Archiv, Forschung, Bildung.; MDR, 25.11.2006; Thüringer Archiv für Zeitgeschichte; Ostthüringer Zeitung, 27.11.2006

Leben nach dem Prinzip links – Auseinandersetzung mit der DDR

Leben nach dem "Prinzip links" heißt das soeben erschienene Buch des emeritierten Professors für Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte an der Universität Mannheim, Hermann Weber. Der Nestor der bundesdeutschen DDR-Forschung berichtet am Dienstag, den 28.11.2006, um 18 Uhr, im Stadtarchiv Karlsruhe auf der Grundlage dieses Werks über fünf Jahrzehnte persönlicher Erfahrungen und Begegnungen mit prominenten Zeitgenossen. Die Moderation hat Professor Dr. Peter Steinbach von der Universität Karlsruhe.

Hermann Weber und seine Frau Gerda können auf ein politisch höchst bewegtes Leben zurück blicken. In den 50er Jahren wurden sie in Westdeutschland unter dem Vorwurf illegaler kommunistischer Tätigkeit verhaftet. Gleichzeitig ächteten ihre früheren Genossen sie als angebliche Verräter. Mit undogmatischen Freunden suchten sie nach ihrem Bruch mit dem Kommunismus in verschiedenen Gruppierungen, den Gewerkschaften und schließlich der SPD nach dem \“Dritten Weg\“. Der brachte sie jedoch immer wieder in Konflikt mit den vorherrschenden Denkmustern des Kalten Krieges. Besonders heftig attackierte die SED-Führung den Historiker. Er hatte ihr wiederholt Geschichtsfälschungen nachgewiesen. In Mannheim entwickelte Hermann Weber seit den 70er Jahren ein Zentrum der DDR- und Kommunismusforschung. Nach der friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung trug er wesentlich dazu bei, die Archive der Parteien und Massenorganisationen für die Forschung zu retten.

Kontakt
Institut für Stadtgeschichte
Stadtarchiv Karlsruhe
Markgrafenstraße 29
76124 Karlsruhe
Tel: 0721/133-4223
Tel: 0721/133-4225 
Fax: 0721/133-4299 
archiv@kultur.karlsruhe.de

Quelle: ka-news, 27.11.2006; Veranstaltungen Stadtarchiv Karlsruhe/Institut für Stadtgeschichte, 17.11.2006