Kreisky Archiv Grundlage für wissenschaftliche Forschungen

Das Archiv des ehemaligen österreichischen Bundeskanzlers und Parteivorsitzenden der SPÖ, Bruno Kreisky (1911-1990), befindet sich im alten Gebäude des Vorwärts-Verlags in Wien. Die Stiftung Bruno Kreisky Archiv wurde 1984 gegründet. Seit 1985 sichert und erfasst sie alle audiovisuellen und schriftlichen Quellen, die sich auf Kreisky als Staatsmann, Politiker und Diplomat beziehen.  Wissenschaftliche Leiterin des Archivs ist Dr. Maria Mesner. Gemeinsam mit sechs Kollegen (davon drei Halbtagskräften), verwahrt und katalogisiert sie nicht nur den Kreisky-Nachlass, der in 2.000 Archivkartons untergebracht ist, sondern setzt sich auch wissenschaftlich damit auseinander. Das Spektrum der Veröffentlichungen ist vielschichtig und hat nicht nur die Globalisierung oder eine Vergleichsstudie zwischen Schweden und Österreich zum Thema, sondern befasst sich auch mit der Abtreibungsdiskussion während der Regierungszeit Kreiskys. Zu den Benutzern des Archivs (etwa 100 jährlich) zählen vor allem Historiker, Lehrer und Journalisten, die sich ein unverfälschtes Bild über Kreisky und seine Regierungszeit machen möchten.

Ergänzt wird der schriftliche Nachlass Kreiskys durch zahlreiche Gastgeschenke, die er während seiner Amtszeit erhalten hat. Hierzu gehören unter anderem Silberleuchter und Paradedolche aus dem arabischen Raum. Aber auch das Modell der Wiener UNO-City, geschaffen vom österreichischen Architekten Johann Staber , findet sich hier, denn ohne den Einsatz Kreiskys wäre das Projekt wohl nicht verwirklicht worden.

Kontakt:
Bruno Kreisky Archiv
Rechte Wienzeile 97
A-1050 Wien 
Telefon: ++43/1/545 75 3532
Fax: ++43/1/545 30 97
maria.mesner@univie.ac.at
www.kreisky.org/index_archiv.htm

Quelle: die presse.com, 25.8.2006, Bruno-Kreisky Archiv.

Grundsanierung im Institut für Stadtgeschichte in Frankfurt/M.

Das Institut für Stadtgeschichte in Frankfurt am Main, hervorgegangen aus dem alten Stadtarchiv, gehört mit seinen bis ins frühe Mittelalter (9. Jahrhundert) zurückreichenden Überlieferungen zu den bedeutendsten Archiven Deutschlands. Seine Bestände übertreffen – trotz großer Verluste während des Zweiten Weltkriegs – an Umfang und Gewicht noch immer die der meisten vergleichbaren Kommunalarchive. Geleitet wird das Institut von Dr. Evelyn Brockhoff. Sie und ihre Mitarbeiter stehen allen historisch Interessierten, die forschen oder sich informieren möchten, gerne als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.

Der normale Arbeitsablauf wird jedoch in den nächsten dreißig Monaten nicht wie gewohnt stattfinden, denn es steht eine umfassende Renovierung des Karmeliterklosters, dessen heutige Form aus dem 15. Jahrhundert stammt und seit 1958 Sitz des Instituts ist, an. Erneuert werden nicht nur die sanitären Anlagen, sondern auch Heizung, elektrische Anlagen, Lüftung und vor allem die Brandmeldeanlagen. Eingebaut werden auch  ein Aufzug und behindertengerechte Zugänge. Und aus der Werkstatt der Restauratoren und Buchbinder  entsteht ein Seminarraum für Schulklassen. Das Foyer, das für zahlreiche Veranstaltungen genutzt wird, erhält eine entsprechende Beleuchtung. In der Zwischenzeit finden die beliebten Veranstaltungen im benachbarten Archäologischen Museum statt. Die Büros des Instituts befinden sich während der Sanierungsmaßnahmen in der Seckbächergasse 14 und im Magazingebäude in der Borsigallee 8 in Enkheim. Die Archivnutzung ist jedoch vorerst auch weiterhin – wenn auch eingeschränkt – möglich. 

Kontakt:
Institut für Stadtgeschichte (Karmeliterkloster) 
Münzgasse 9
D-60311 Frankfurt am Main
Telefon: (0) 69 212-30 142 
Fax: (0) 69 212-30 753 

Quelle: Claudia Michels, Frankfurter Rundschau, 25.8.2006; Offenbach-Post Online, 25.8.2006; Das Fenster zur Geschichte.

www.bam-portal.de: ein gemeinsamer Zugang zu Bibliotheken, Archiven und Museen

BAM ist ein Akronym für Bibliotheken, Archive und Museen. Das BAM-Portal bietet wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Nutzern einen ersten Zugang zu Bibliotheksgut, Archivalien und Museumsobjekten und leitet gleichzeitig in die jeweiligen Fachinformationssysteme weiter. Innerhalb des Portals werden die Ergebnisse einer Suchanfrage in einer Kurzanzeige dargestellt – bei Archivalien umfasst diese die Elemente Titel, Signatur, Laufzeit, Bestand und Archiv. Jeder Treffer ist mit dem Herkunftssystem verlinkt, so daß der Nutzer dort die vollständige Verzeichnungseinheit in ihrem Kontext betrachten kann. Das Element Bestand ist mit der jeweiligen Bestandseinleitung verlinkt, das Element Archiv mit der Homepage des Herkunftsarchivs.\"www.bam-portal.de:

Das Projekt
Das BAM-Portal startete 2002 als DFG-Projekt in Baden-Württemberg. Ziel war es zunächst, einen Prototyp für ein übergreifendes Portal als Zugang zu kulturellen Informationen zu schaffen. In der dritten Projektphase seit Ende 2005 wuchs das Portal über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus. Archivischer Projektpartner ist nun neben dem Landesarchiv Baden-Württemberg auch das Bundesarchiv. Die Museen werden durch das Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim und das Institut für Museumskunde (Stiftung Preußischer Kulturbesitz) in Berlin vertreten. Das Bibliotheks-Service-Zentrum Baden-Württemberg vertritt die Bibliotheken und setzt die technische Realisierung des Portals um.

Inhalte
Zur Zeit können über das Portal der Katalog des Südwestdeutschen-Bibliotheksverbunds (SWB) und des Gemeinsamen Bibliotheksverbunds (GBV) durchsucht werden. Von archivischer Seite sind die Online-Findmittel des Landesarchivs Baden-Württemberg und des Bundesarchivs bereits integriert, die Einspeisung der Daten aus dem hessischen Online-Findmittel HADIS steht kurz bevor. Danach soll die Integration der Daten der rheinland-pfälzischen und saarländischen Staatsarchive in Angriff genommen werden. Zahlreiche Museen haben mittlerweile ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet, integriert sind bisher die digitalen Inventare der Staatlichen Museen zu Berlin, des Landesmuseums Württemberg, des Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig, des Landesmuseums für Technik und Arbeit in Mannheim, des Badischen Landesmuseums und der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Ebenfalls auf der Warteliste steht der Datenbestand eines anderen Portals: die Informationen zu Nachlässen und Autographen aus der Kalliope-Datenbank.

Die neue Portaltechnik
Das Portal wurde Ende 2005 auf eine neue technische Basis umgestellt, da sich die in der zweiten Projektphase verwendete verteilte Suche auf externe Datenbestände als zu langsam und fehleranfällig erwiesen hatte. Die recherchierbaren Metadaten zu Beständen und Sammlungen aus den beteiligten Institutionen werden seitdem in einem Data-Warehouse System vorgehalten. Im Portal wird ein zentraler Suchindex aufgebaut, für den die beteiligten Institutionen ihre Daten liefern (oder abholen lassen). Dieser Suchindex enthält die vollständigen Verzeichnungsangaben. Bei einer Anfrage werden also auch Enthältvermerke oder spezielle Felder der Urkundenverzeichnung durchsucht, obwohl sich die Trefferanzeige innerhalb des Portals auf die Kernelemente (Titel, Laufzeit etc.) beschränkt. Das Portal basiert auf der freien Software Lucene und ist im Kern eine Suchmaschine. Diese ist jedoch direkt angebunden an die Fachinformationssysteme, deren Metadaten sie durchsucht. Das Portal integriert aber auch andere Dienste, zum Beispiel Benutzerdienste wie eine Merkliste und Informationen über die teilnehmenden Institutionen (noch im Aufbau). Als Datenaustauschformat für die teilnehmenden Archive wird der XML-Standard Encoded Archival Description (EAD) genutzt, was die Kompatibilität zu anderen Portalen erhöht, zum Beispiel zum geplanten deutschen Archivportal. Gleichzeitig fördert die Verwendung dieses amerikanischen Standards dessen Weiterentwicklung und Anpassung an die deutschen Gegebenheiten.

Zukunft
Das BAM-Projekt wird bis April 2007 von der DFG gefördert. Danach soll ein Konsortium der bisherigen Projektpartner den Weiterbetrieb sichern. In der restlichen Projektzeit steht die weitere Integration von Datenquellen auf dem Programm und es sollen möglichst viele Vorgänge – zum Beispiel die Datenlieferung – automatisiert werden. Die Funktionalität der Portaloberfläche wird noch schlüssiger durchstrukturiert werden, außerdem erhalten die Portalseiten voraussichtlich Ende des Jahres ein neues Design. Schon jetzt lohnt es sich, das BAM-Portal für eine übergreifende Suche entweder in den drei Sparten oder nur innerhalb der Archivsparte zu benutzen. Vor allem aber hat das Portal in der dritten Projektphase technisch und inhaltlich den kritischen Punkt überschritten, an dem seine Weiterexistenz und sein weiterer Ausbau wahrscheinlich ist. Nicht zuletzt können die hier gewonnenen Erfahrungen für den Aufbau anderer ergänzender Portale genutzt werden: zum Beispiel für ein deutsches Archiv- oder Museumsportal, oder für spartenübergreifende Portale auf europäischer Ebene.

Sigrid Schieber, Landesarchiv Baden-Württemberg.

Wohlverdienter Ruhestand mit 81 Jahren

Ria Fischer, seit 1983 Leiterin des Stadtarchivs in Babenhausen, Landkreis Darmstadt-Dieburg, gibt aus familiären Gründen im Alter von 81 Jahren ihr Amt ab. Am 28. August 2006 wird sie offiziell von Bürgermeister Reinhard Rupprecht verabschiedet. Ihr Nachfolger steht noch nicht fest.

Ihre 23-jährige Tätigkeit im Stadtarchiv Babenhausen hat Ria Fischer dazu genutzt, die vorhandenen Archivalien zu ordnen und vor dem Verfall zu bewahren. Allen interessierten Bürgern stand sie darüber hinaus mit Rat und Tat zur Seite. So öffnete sie jeden Mittwochnachmittag das Archiv für Besucher und konnte – falls das vorhandene Aktenmaterial nicht ausreichte – mit ihrem umfangreichen Wissen über die Stadtgeschichte so manchem bei seinen Nachforschungen behilflich sein.  Und auch den Nachkommen zahlreicher Auswanderer – überwiegend aus den USA – konnte sie bei deren Suche nach ihren familiären Wurzeln weiterhelfen. Desweiteren hat sie gemeinsam mit Mitgliedern des Heimat- und Geschichtsvereins Babenhausen mehrere heimatgeschichtliche Beiträge verfasst. Als sachkundige Bürgerin gehört sie außerdem der Altstadtkommission der Stadt an. Als Anerkennung für ihre unermüdliche Arbeit und Wissensvermittlung erhielt sie den Ehrenbrief des Landes Hessen. Und auch in ihrem Ruhestand will sie sich noch nicht zur Ruhe setzen, sondern eine Dokumentation verfassen, in der sie alles Interessante zur Stadtgeschichte, aber auch aus ihrem eigenen Leben für die Nachwelt erhalten möchte.

Kontakt:
Stadtarchiv Babenhausen 
Burgmannenhaus
64832 Babenhausen 
Telefon: 06073/2948 oder Stadtverwaltung 602-0 
Telefax: 06073/602-22 
vorzimmer-bgm@babenhausen.de

Quelle: Michael Prasch, echo-online, 24.8.2006

Aberkennung akademischer Titel durch die Universität Köln

Während der Herrschaft der Nationalsozialisten in den Jahren 1933 bis 1945 erkannte die Universität Köln zahlreiche Doktortitel ab. Dieses lässt sich aufgrund des vorhandenen Aktenmaterials im Archiv der Universität Köln rekonstruieren, wo Dr. Andreas Freitäger die archivfachlichen Belange wahrnimmt. Gemeinsam mit der Historikerin Dr. Margit Szöllösi-Janze, Professorin an der Universität Köln, hat Freitäger sich ausführlich mit 65 diesbezüglichen Fällen beschäftigt (Bericht). Die Ergebnisse wurden bereits bis zum März 2006 in einer Ausstellung im Foyer der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln gezeigt. Als Ergänzung dazu wurde die Dokumentation "Doktorgrad entzogen" vorgelegt. Im Gegensatz zu anderen Universitäten hatte sich die Universität Köln jahrzehntelang geweigert, die betreffenden Akten dazu öffentlich zu machen. Erst 1998 setzte allmählich ein Umdenken ein, wodurch eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem heiklen Thema möglich wurde.

Die Aberkennung der Titel erfolgte aus verschiedenen Gründen. Wer vor den Nazis ins Ausland geflohen war, wurde ausgebürgert und hatte somit  seinen Anspruch auf den akademischen Titel verloren. Genauso erging es denjenigen, die wegen verschiedener Delikte – wie z.B. Homosexualität oder durchgeführter Abtreibungen – von den Gerichten verurteilt worden waren. Trotz eines Appells des nordrhein-westfälischen Kultusministers im Jahr 1947, alle aus nationalsozialistischen Gründen entzogenen Titel wieder anzuerkennen, fand dieses bei den Verantwortlichen der Universität kaum Gehör. So erhielten im Laufe der Jahre nur 20 Betroffene ihren Titel wieder zurück.

Info:
Margit Szöllösi-Janze/Andreas Freiträger: Doktorgrad entzogen! Aberkennung akademischer Titel an der Universität Köln 1933 bis 1945, Kirsch Verlag, Nümbrecht 2005, 132 Seiten, 12 Euro.

Kontakt:
Universitätsarchiv Köln 
Universitätsstraße 33
50931 Köln-Lindenthal
Tel.  (0)221/470-3342, -3344, -3341
Fax  (0)221/470-6491
historisches-archiv@uni-koeln.de

Quelle: Dirk Ruder, Junge Welt, 24.8.2006

Merseburger Kapitelhaus beherbergt Archiv und Bibliothek

Einen neuen Standort haben seit dem 18. August 2006 das Merseburger Domstiftsarchiv und die Domstiftsbibliothek im aufwendig restaurierten Kapitelhaus gefunden. Das Kapitelhaus aus dem 13. Jahrhundert befindet sich direkt neben dem Dom. Genutzt wurde es über viele Jahrhunderte hinweg von den Stiftsherren und ihren Vikaren als Versammlungs- Schlaf- und Wohnstätte. Im dortigen Obergeschoss – versehen mit der neuesten Klima- und Sicherheitstechnik -sind nun Archiv und Bibliothek untergebracht. Beide gehören zu den wenigen Einrichtungen in Deutschland, die auf über eine tausendjährige Geschichte am Ort ihrer Entstehung zurückblicken können, obwohl sie innerhalb der Merseburger Domklausur mehrfach ihren Standort wechselten.

 Im Domstiftsarchiv befinden sich zahlreiche Akten und Urkunden zur Verwaltung der im Besitz des Domkapitels befindlichen Güter und zur Rechtssprechung. Aus den Jahren 974 bis 1811 haben sich zahlreiche Urkunden, darunter 20 Originale von deutschen Kaisern und Königen aus dem 11. und 12. Jahrhundert erhalten. Desweiteren befinden sich dort Kopialbücher und Aufschwörtafeln. In der Bibliothek ragen unter den umfangreichen Handschriften aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit besonders das Fränkische Taufgelöbnis aus dem 9. Jahrhundert, die Merseburger Zaubersprüche aus dem 10. Jahrhundert, das Merseburger Totenbuch  um 1100 sowie die aus drei Bänden bestehende Merseburger Vulgata, eine kunstvoll illustrierte Bibel aus dem 12. Jahrhundert, hervor. In einer ständigen Ausstellung im Erdgeschoss werden vor allem seltene Druckwerke, Handschriften, Aufschwörtafeln und Urkunden von allen Interessierten zu besichtigen sein. 

Kontakt:
Merseburger Kapitelhaus im Dom zu Merseburg
Domplatz 7
06217 Merseburg
Tel.: 03461-210045
fuehrung@merseburger-dom.de 

Quelle: Hallanzeiger, 17.8.2006; Wochenspiegel Merseburg, 22.8.2006; MDR, Ständige Ausstellung ab 18.8. im Merseburger Kapitelhaus; Domstift Merseburg.

Fahrrad-Tour zur Ratinger Industriekultur

Zu einer Fahrradtour zum Thema Ratinger Industriekultur lädt das Stadtarchiv Ratingen am Samstag, 26. August 2006, ein. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Eingang Stadion am Stadionring. Archivleiterin Dr. Erika Münster und Joachim Gremm übernehmen die Führung. 

Die eigentliche Industrialisierung begann in Ratingen erst 100 Jahre nach der Errichtung der Baumwollspinnerei Brügelmann (Cromford), heute Rheinisches Industriemuseum. Seit 1880, nachdem Ratingen den Anschluss an zwei wichtige Bahnstrecken erhalten hatte, ließen sich größere metallverarbeitende Betriebe wie die Düsseldorfer Eisenhütte oder die deutsche Last-Automobil-Fabrik (Daag) hier nieder. Aber auch ältere Zeugnisse der Industriekultur werden bei der Fahrradtour aufgesucht: Neben Cromford, das natürlich nicht fehlen darf, sind dies eine ehemalige Papierfabrik, ein Kalkofen, Formsandgruben und Bahnhöfe. 

Die Route orientiert sich am Verlauf der „Technik-Tour“ auf der „Freizeitkarte Ratingen“. Die Streckenlänge beträgt ca. 25 km. Ein langer, durchgehender Anstieg aus dem Angertal durch das Tal des Homberger Bachs hoch auf die Homberger Höhen erfordert einige Kondition. Es werden nur Außenbesichtigungen vorgenommen. Die Rückkehr erfolgt gegen 18.30 Uhr. 

Kontakt:
Stadtarchiv Ratingen
Mühlheimer Str. 47
40878 Ratingen
Telefon: (02102) 550-4190 o. 91
Fax: (02102) 550-9419
stadtarchiv(at)ratingen.de 

Quelle:  Stadt Ratingen, Pressemeldung Kultur- und Verkehrsamt, 23.8.2006

Documenta Archiv als Informationsquelle für Ausstellungsmacher

Das documenta Archiv in Kassel wurde im Jahre 1961 von dem Gründer der documenta, dem Künstler und Kunsterzieher Arnold Bode, ins Leben gerufen, um die Geschichte der documenta zu erhalten. Heute gehört es zu den wichtigsten Dokumentationszentren für die zeitgenössische Kunst. Den Sammlungskern des documenta Archivs bilden die Akten und Materialien der documenta-Organisation wie der gesamte Schriftverkehr, Kataloge, Faltblätter, Fotografien, Einladungskarten, Monographien, Ektachrome, Videos, digitale Medien sowie die umfangreichen Presseberichte über die alle fünf Jahre stattfindenden Ausstellungen.

Um diese Fülle an Materialien unterzubringen, wurde das Archiv in mehrere Abteilungen gegliedert. Zu den Hauptabteilungen gehören die Fotothek und die Diathek mit ca. 30 000 Einheiten, die Videothek mit ca. 2 000 Einheiten, das Archiv selbst mit ca. 250 000 Einheiten, untergliedert in Aktenarchiv, Presse und Plakate sowie die Bibliothek mit ca. 95 000 Bänden und 175 verschiedenen Zeitschriften, womit sie zu den bedeutendsten und umfangreichsten Spezialbibliotheken für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts gehört. Vor kurzem wurden dem Archiv auch die Nachlässe von Arnold Bode und dem Kasseler documenta Künstler Harry Kramer gegliedert.

Mit dem documenta Archiv steht nicht nur Wissenschaftlern und Studenten eine moderne und materialreiche Forschungseinrichtung zur Verfügung, sondern auch die jeweiligen Ausstellungsmacher nutzen gerne diese für sie unerlässliche Informationsquelle. Geleitet wird das Archiv, das der Stadtverwaltung unterstellt ist und nicht der documenta GmbH, von Karin Stengel. Sie arbeitet auch eng – genauso wie Sarah Willems, Assistentin der Pressesprecherin Catrin Seefranz für die im Jahr 2007 stattfindende documenta-12 – mit dem diesmaligen künstlerischen Leiter, Roger M. Buergel zusammen. Da alle seit 1955 stattfindenden Ausstellungen genauestens im Archiv dokumentiert sind, kann er sich dort ausführlich über alle von seinen Vorgängern initiierten Ausstellungen informieren, um eine Wiederholung künstlerischer Darstellungen zu vermeiden. Und auch bei dem Entwurf des aktuellen documenta-Logos – zwölf blauen Strichen – konnten die Archivmitarbeiter der Grafikerin Martha Stutteregger behilflich sein, indem sie die Logos der bisherigen Ausstellungen zum Vergleich heranziehen konnte.

Kontakt:
documenta Archiv für die Kunst des 20. + 21. Jahrhunderts 
Untere Karlsstraße 4
34117 Kassel 
Telefon: 0561 / 787-4022 
Telefax: 0561 / 787-4028 
verwaltung@documentaArchiv.de 
www.documentaarchiv.de

Quelle: Matthias Lohr, HNA online, 22.8.2006; Dokumenta Archiv ; Dokumenta Archiv; documenta-12

1946 – Politik und Alltag im Gründungsjahr des Landes Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalen wird 60. Im Schatten von Krieg und Zerstörung war 1946 noch nicht abzusehen, dass die von der britischen Besatzungsmacht initiierte Landesgründung eine Erfolgsstory werden würde. Landesarchiv und Landtag Nordrhein-Westfalen wollen mit ihrer gemeinsamen Ausstellung an die Landesgründung vor 60 Jahren erinnern. Ausgewählte Themen aus Politik und Alltag des Gründungsjahres werden in der Wandelhalle des Landtags präsentiert.

Die Ausstellung wird vom 26. Oktober bis 26. November im Landtag NRW gezeigt. Der Besuch ist kostenlos. Anmeldung unter 0211/ 884 2197 oder veranstaltungen@landtag.nrw.de. Eine Begleitpublikation zur Ausstellung wird voraussichtlich ab Oktober erhältlich sein.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.archive.nrw.de/dok/1946.

Kontakt:
Landesarchiv NRW
Grundsatzfragen und Öffentlichkeitsarbeit
Graf-Adolf-Str. 67
40210 Düsseldorf
Tel. 0211 – 159 238 0
Fax 0211 – 159 238 111
poststelle@lav.nrw.de

Themenabend im Stadtarchiv Münster zur Kinderlandverschickung

Auch Münsters Kindern geht es gut, hieß es Anfang August 1943 in einer ortsansässigen Tageszeitung. Gemeint waren die 600 Mädchen und Jungen, die am 19. Juli 1943 mit der ersten Kinderlandverschickung Oberbayern erreichten. Diesen Kindern – die meisten besuchten die Wasserturmschule (heute Hittorf-Gymnasium) – sollten in den nächsten Monaten tausende Heranwachsende von allen Schulen Münsters folgen. 

Die Evakuierungspolitik des NS-Regimes steht beim Themenabend des Stadtarchivs im Mittelpunkt. Der Historiker und Autor Eduard Füller hat viele Monate Akten und Archivalien ausgewertet und mit Zeitzeugen gesprochen. Der ehemalige Lehrer am Ratsgymnasium wird am Montag, 28. August, seine Untersuchungen vorstellen. 

Mit dem Programm der \“Erweiterten Kinderlandverschickung\“ wollte die NSDAP Kinder aus bombengefährdeten Gebieten in sicher geglaubte Gegenden schicken und sie dort nach ihren ideologisch geprägten Vorstellungen erziehen. Da gleichzeitig die Schulen in Münster geschlossen werden sollten, gab es kaum Möglichkeiten, sich diesen Transporten nach Bayrischzell, Fischbachau, Bad Wiessee, Reichenhall und in andere Orte Süddeutschlands zu entziehen. 

Über Organisation, Improvisation und Chaos dieser Evakuierungspolitik spricht der Historiker beim Themenabend und stellt dazu Akten und Fotos vor. Beginn ist um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl bittet das Stadtarchiv, An den Speichern 8, jedoch um Anmeldung: Telefon 0251/4924703 oder E-Mail: linkr@stadt-muenster.de

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel. 02 51/4 92-47 01
Fax 02 51/4 92-77 27
archiv@stadt-muenster.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Münster, 22.8.2006