Mannheimer Publikationen zur Jüdischen Geschichte

Seit langem zählt die Erforschung der Geschichte jüdischen Lebens in Mannheim zu den Schwerpunkten der vom Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte herausgegebenen Veröffentlichungen. In letzter Zeit Jahren sind dazu drei wichtige und interessante Publikationen erschienen, auf die in Zusammenhang mit der diesjährigen Woche der Brüderlichkeit nochmals hingewiesen wird, weil sie – jede auf ihre Art – deutlich machen, was Mannheim durch die gründliche Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten verloren gegangen ist. 

Die erst vor wenigen Wochen erschienene Dissertation von Britta Waßmuth greift mit den „Mannheimer Hofjuden des 18. Jahrhunderts“ ein Thema auf, das sowohl für die Mannheimer Stadtgeschichte als auch für die überregionale Geschichtsschreibung von großem Interesse ist. Mit Lemle Moses Reinganum erlangte zu Ende des 17. Jahrhunderts erstmals ein in Mannheim wohnhafter Jude den Status eines kurpfälzischen Hoffaktors. Nachdem die Stadt 1720 von Kurfürst Karl Philipp zur Residenz erhoben wurde, stieg die Zahl der Hofjuden in Mannheim an. Insgesamt lebten zwischen 1720 und 1778 in Mannheim 27 Hoffaktoren, mehr als die Hälfte aller bekannten kurpfälzischen Hofjuden. Karl Philipp brauchte Hofjuden für Finanztransfers, ohne die in Mannheim niemals das Schloss hätte erbaut werden können. Die Mannheimer Hofjuden konnten ihrer Rolle als Finanziers des Kurfürsten aber nur durch enge Vernetzung mit anderen wichtigen jüdischen Familien in Deutschland gerecht werden. Wichtige Kontakte bestanden daher nach Wien, München, Stuttgart, Frankfurt, Hannover und Berlin. Die interessante und detaillierte Studie schließt eine Lücke in der Mannheimer Geschichtsschreibung. 

Ein beeindruckendes Zeugnis für lebendige jüdische Vereinskultur ist das „Goldene Buch des Liederkranzes“ – die Chronik eines bedeutenden jüdischen Männergesangvereins, der mehr als 80 Jahre lang ein wichtiger Teil des Mannheimer Kulturlebens gewesen ist. Konzerte und Aufführungen des Liederkranzes waren musikalisch hoch ambitioniert, das gesellige Vereinsleben von einer großzügigen, originellen und fröhlichen Leichtigkeit geprägt. Davon erzählen die zwei erhaltenen künstlerisch hochwertig gestalteten Bände, die im Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte aufbewahrt werden. Digitalisiert und auf CD-ROM gebrannt stehen diese wunderbaren Seiten einer außergewöhnlichen Vereinschronik allen Interessierten zur Verfügung – adäquat verpackt in eine von Susanne Schlösser geschriebene und schön gestaltete Broschüre, deren Lektüre neugierig macht auf das eigene Stöbern im „Goldenen Buch des Liederkranzes“.

Mit einem großzügigen Blick über die jüdische Geschichte Mannheims, den Beitrag der jüdischen Bevölkerung zur Mannheimer Stadtgeschichte, aber auch die Friktionen und Konflikte bis hin zur Entstehung des politischen Antisemitismus an der Wende zum 20. Jahrhundert leitet Hans-Joachim Hirsch seine Studie zur Entstehung des Glaskubus in den Mannheimer Planken ein. Gewissermaßen als Vorgeschichte zur Vertreibung und Vernichtung jüdischen Lebens aus der Stadt, die eine sehr lebendige Gemeinde, ja die bedeutendste im deutschen Südwesten beherbergte. Anknüpfend an die nur unzureichend bewältigte Vergangenheit des Holocaust deckt der Autor in seinem nachdenklichen Textbeitrag moralische Defizite in der Aufarbeitung auf, versteht es aber auch, Entstehung und Entwicklung einer engagierten Gedenkkultur in den gesellschaftlichen Kontext der Mannheimer Stadtgeschichte einzubinden. Die Einweihung des Glaskubus versteht er als politische Geste, Zwischenschritt auf dem Weg zu einer abschließenden Einbindung des Geschehenen in einen bildungspolitischen Kontext. Dem attraktiv gestalteten Bändchen sind Übersichten der auf dem Gedenkkubus eingestrahlten Namen beigegeben, mit denen man einzelne Namenszüge auf den Glastafeln lokalisieren kann. Beiträge des für den Entwurf zeichnenden Künstlers Jochen Kitzbihler, des die bauliche Seite betreuenden Prof. Helmut Striffler sowie des Mannheimer Kulturdezernenten Dr. Peter Kurz runden das Erscheinungsbild dieser Publikation ab. 

Info:
Britta Waßmuth: Im Spannungsfeld zwischen Hof, Stadt und Judengemeinde. Soziale Beziehungen und Mentalitätswandel der Hofjuden in der kurpfälzischen Residenzstadt Mannheim am Ausgang des Ancien Régime (Sonderveröffentlichung des Stadtarchivs Mannheim – Institut für Stadtgeschichte Nr. 32). 296 Seiten zzgl. 16 Seiten in Farbe. Ludwigshafen 2005. pro MESSAGE. ISBN 3-934845-30-4. 24,00 € 

Susanne Schlösser: Das Goldene Buch des Liederkranzes. Die Chronik eines jüdischen Männergesangvereins in Mannheim 1856-1938. 36 S. mit CD-ROM (Stadtgeschichte digital Nr. 4). Herausgegeben vom Verein der Freunde des Stadtarchivs Mannheim e.V. Mannheim 2004. Verlagsbüro v. Brandt. ISBN 3-926260-64-5 12,00 € 

Hans-Joachim Hirsch: „Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen“. Die Gedenkskulptur für die Jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Mannheim (Kleine Schriften des Stadtarchivs Mannheim 23). 120 S. mit 43 Abbildungen. Mannheim 2005. Verlagsbüro v. Brandt. ISBN 3-926260-65-3, 15,00 € 

Kontakt:
Stadtarchiv Mannheim
Institut für Stadtgeschichte
Collini-Center
Collinistr. 1
D-68161 Mannheim 
Fon +49 621 293-7027
Fax +49 621 293-7476
stadtarchiv@mannheim.de

Quelle: Stadt Mannheim, Pressemitteilung, 15.3.2006

Archivarbeit für Laien leicht gemacht

Die einen wollen Familienforschung betreiben oder wissen, welche Entwicklung ihr Stadtteil genommen hat. Andere interessieren sich für die Geschichte ihres Freizeitvereins. Für alle an Archivarbeit interessierten Münsteraner bietet das Stadtarchiv Münster einen hilfreichen Orientierungskurs an. \“Suchen, Finden, Arbeiten\“ heißt das neue Angebot am 27. März von 9 bis 16 Uhr mit vielen praktischen Übungen. 

Wie finde ich Schriftstücke, Fotos, Zeitungsartikel zu dem Thema, das mich interessiert? Wie arbeite ich mit Textquellen? Gibt es im Archiv Hinweise auf die Herkunft meiner Familie? \“Im Mittelpunkt unseres Orientierungskurses stehen Fragen zur Arbeit mit Schrift- und Bilddokumenten aus vergangenen Jahrhunderten\“, erläutert Roswitha Link. 

Auf Praxis legt die Referentin für historische Bildungsarbeit dabei besonderen Wert. \“Für viele ist die deutsche Schrift ein großes Hindernis. Dazu gibt es Übungen, die das Lesen erleichtern\“. Überdies helfen Interpretationstipps im Umgang mit Akten und Urkunden. Hilfen bei der Anwendung von archivischen Datenbanken runden das kostenlose Tagesseminar ab. 

Der Teilnehmerkreis ist begrenzt. Daher bittet das Stadtarchiv um Anmeldung (Telefon: 0251/492-4703; E-Mail: linkr@stadt-muenster.de). 

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel. 02 51/4 92-47 01
Fax 02 51/4 92-77 27
archiv@stadt-muenster.de 

Quelle: Stadt Münster, Presse- und Informationsamt, 15.3.2006

Badisches Intermezzo – Ein barocker Bildband zur Geschichte der Markgrafschaft Baden-Baden

Die von 1535 bis 1771 bestehende katholische Markgrafschaft Baden-Baden stand als "Verlierer der Geschichte" lange Zeit im Schatten ihres erfolgreicheren evangelischen Nachbarn Baden-Durlach. Ging es doch den Landeshistorikern des 19. Jahrhunderts hauptsächlich darum, einen scheinbar ununterbrochenen ruhmreichen Aufstieg von Dynastie und Staat vom Mittelalter bis zur Gegenwart zu konstruieren und zu legitimieren: Die fast 250 Jahre andauernde Teilung Badens konnte dabei als ein zu vernachlässigender Betriebsunfall der badischen Geschichte abgebucht werden. Schien das generative Versagen der katholischen Linie nicht gleichsam der gerechte historische Lohn für die aufklärerischen Reformen des Markgrafen Karl Friedrich von Baden-Durlach zu sein? In seiner Hand wurden die beiden Markgrafschaften 1771 wiedervereinigt und schwangen sich 1803/06 im Rahmen der napoleonischen Flurbereinigung als vierfach vergrößertes Großherzogtum Baden zum deutschen Mittelstaat empor – eine echte Erfolgsgeschichte. Der gerade in Baden zwischen liberalem Staat und katholischer Kirche bitter geführte Kulturkampf, in dem stellenweise durchaus an die konfessionellen Polemiken der Vergangenheit anknüpft wurde, hat eine vorurteilsfreie Bewertung der spezifisch katholischen Geschichte des Landes zusätzlich erschwert.

Eine gewisse Ausnahmestellung wurde bei dieser "Siegergeschichte" höchstens dem Markgrafen Ludwig Wilhelm, dem Türkenlouis, als glorreichen Streiter für das christliche Abendland und Verteidiger Deutschlands gegen den französischen Erbfeind zugestanden. Und es ist wohl kein Zufall, dass sich das katholische Baden zumindest bei den Kunsthistorikern des Barock einer gewissen Gunst erfreute, standen hier doch die Schloss- und Kirchenbauten in Rastatt und Umgebung, Baden-Baden und Ettlingen nebst musealen Kunstgegenständen aller Art als Anschauungsobjekte einer vermeintlich glänzenden Vergangenheit bereit. Bei der Suche der jüngsten Zeit nach großen Frauen, die Geschichte machten, kam schließlich verstärkt Franziska Sibylla Augusta ins Blickfeld. Sie versuchte, den Landesausbau ihres Mannes fortzuführen. Während das große Residenzschloss in Rastatt stets mit den maßlosen Ambitionen des Türkenlouis verbunden bleibt, sind das kleine Lustschloss Favorite und die Schlosskirche in Rastatt diejenigen Orte, die wohl am meisten von ihrer Person geprägt wurden. Ihre besondere Form der barocken Religiosität mag heutige Menschen möglicherweise irritieren. Dass es trotz des fehlenden männlichen Erbens gerade unter dem letzten Markgrafen August Georg in den 10 Jahren vor 1771 noch ernsthafte Versuche gab, das nur 35 Quadratmeilen große Land mit seinen 73.000 Einwohnern durch moderne Reformen voranzubringen, um wieder Anschluss an die allgemeine Entwicklung zu erlangen, wird leicht übersehen.

Das Ende der katholischen Linie des Hauses Baden und ihres Staates war also keine wie auch immer geartete historische Notwendigkeit, sondern blieb schlicht dem Zufall der Erbfolge überlassen. Die Wiederentdeckung der spezifischen Geschichte des Alten Reichs und der Aufschwung einer modernen Kulturgeschichte in den letzten Jahrzehnten lassen es heute geboten erscheinen, in der Markgrafschaft Baden-Baden mehr zu sehen, als nur die Geschichte einer verdämmernden Dynastie, die die Zeichen ihrer Zeit nicht erkannt hatte.

In der aufgrund der großen Nachfrage jetzt in der zweiten Auflage erschienenen Publikation "Ein badisches Intermezzo?" soll die Aufmerksamkeit auf weniger bekannte und unscheinbare Aspekte der Geschichte der Markgrafschaft Baden-Baden vornehmlich im 18. Jahrhundert gelenkt werden. Die aus den Beständen des Generallandesarchiv Karlsruhe ausgewählten Quellen – seien es Urkunden, Handschriften, Akten, Karten und Baupläne, Bilder und Wappen sowie Druckschriften – dokumentieren einerseits die Vielseitigkeit der archivischen Überlieferung und gestatten andererseits in all ihrer Vielfalt einen erhellenden Blick hinter die barocken Kulissen.

Die insgesamt 24 Beiträge sind auf in drei Themenbereiche verteilt: Herrschaft und Dynastie, Wirtschaft und Gesellschaft, Kirche und Kultur. Im ersten werden die genealogische Selbstdarstellung und einige Vertreter der katholischen Linie des Hauses Baden mit ihren jeweiligen – durchaus politischen – Besonderheiten vorgestellt. Er endet mit dem Erbvertrag von 1765, der die Grundlage für die Übernahme der katholischen Markgrafschaft durch Baden-Durlach bildet. Im zweiten Teil wird ein Einblick in den Bereich des zivilen und militärischen Straßen-, Städte- und Festungsbaus gegeben. Zudem werden Aspekte der ökonomischen Grundlagen in Landwirtschaft, Handel und Gewerbe sowie die Disziplinierung von Gesellschaft behandelt. Den Abschluss bilden Beiträge zur sinnstiftenden Rolle von Kirche und Religion. Sie werden ergänzt durch Beispiele kulturellen Strebens nicht nur aus der höfischen Sphäre von Schlosstheater und Gärten, sondern auch aus der Lebenswelt der einfachen Bevölkerung. – Die Auswahl soll Freude an historischen Dokumenten bereiten und auch zu einer vertieften Beschäftigung mit einem vernachlässigten Teil der badischen Landesgeschichte anregen.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. HERRSCHAFT UND DYNASTIE

  • Die Vorfahren
  • Markgraf Ferdinand Maximilian
  • Der Tod des Türkenlouis
  • Das Allianzwappen an der St. Martinskirche in Ettlingen
  • Der Erbprinz
  • Das Jagdbuch Markgraf Ludwig Georgs
  • Die Kaisertochter
  • Die Wiedervereinigung der beiden Markgrafschaften

2. WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT

  • Die Staatsachse des Türkenlouis
  • Ein nicht gebautes Stadttor in Rastatt
  • Die Festung an der Alb
  • Die Ettlinger Linien
  • Das Eisenwerk in Bühlertal 
  • Weinbau im Rebland
  • Holzflößerei auf der Murg
  • Jagd auf Bettler und Vaganten

3. KIRCHE UND KULTUR

  • Streit um Kloster Frauenalb
  • Umbau der Kirche in Ettlingenweier
  • Jesuiten in Bickesheim
  • Die Einweihung der Heiligen Stiege in Rastatt
  • Schloss Schlackenwerth als Ausweichresidenz in Böhmen
  • Spuren des verschwundenen Rastatter Hoftheaters
  • Die Landschulordnung von 1770
  • Ein Blick in das Baden-Badener Spital

Literaturhinweise

Mitarbeiterverzeichnis

Info:
Ein badisches Intermezzo? Die Markgrafschaft Baden-Baden im 18. Jahrhundert
Hg. von Rainer Brüning und Clemens Rehm
Karlsruhe: Verlag Förderverein des Generallandesarchivs Karlsruhe e.V. 2005
60 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
ISBN 3-930158-13-2
Preis 10,- Euro, für Fördervereinsmitglieder 8,- Euro

Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Pressemitteilung, 13.3.2006

Allianz zur Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes

Vom 13. bis 15. März 2006 kommen in Leipzig über 100 Wissenschaftler, Bibliothekare und Archivare aus 15 Ländern zusammen, um Fragen der Sicherung und des dauerhaften Erhalts schriftlicher Kulturgüter zu erörtern. Zum ersten Mal wird dabei eine europäische Perspektive eingenommen: Die rund 40 deutschen Fachvertreter beraten gemeinsam mit ihren Fachkollegen aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten Strategien und vielfältige Methoden der Bestandserhaltung. So fließen Erfahrungen und Entwicklungen rund um das Thema \’Erhalt des schriftlichen Kulturgutes\‘ aus allen Teilen Europas in die Ergebnisse des Kongresses ein. Die ausländischen Referenten kommen aus der Schweiz, Großbritannien, den USA und den Niederlanden, sowie aus Polen, Litauen, der Tschechischen Republik, Lettland, Estland, Slowenien, der Slowakei und Ungarn.

Der Kongress wird von der Allianz zur Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes veranstaltet, dem nationalen Zusammenschluss großer Bibliotheken und Archive in Deutschland zu Fragen der Bestandserhaltung. Organisiert wird der Kongress von Der Deutschen Bibliothek, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und dem Goethe-Institut. Die Schirmherrschaft tragen die österreichische Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Elisabeth Gehrer, und der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, der zugleich die Ausrichtung des Kongresses finanziell fördert. Besondere Unterstützung erfährt der Kongress durch die Secco Pontanova-Stiftung.

Die Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin, Barbara Schneider-Kempf, eröffnete den Kongress. Ihr folgte Professor Dr. Wolfgang Frühwald, Präsident der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, mit dem Vortrag \“Das große Löschfest oder Bestandserhaltung als kulturelle Aufgabe\“.

Während der Konferenz werden in Vorträgen und Diskussionen drei große Themenkomplexe behandelt: Nationale Konzeptionen und Strategien zur Bestandserhaltung; die Anwendung von Massenverfahren wie Entsäuerung und Digitalisierung; Projektplanung und Beispiele erfolgreicher Projektabwicklung.
Im Einzelnen werden die nationalen Programme zur Bestandserhaltung in Polen, Ungarn, Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland vorgestellt. Die Staatsbibliothek zu Berlin erläutert ihre Methoden zur Pflege und Restaurierung von Kulturgütern. Die Deutsche Bibliothek beleuchtet Chancen und Risiken der Langzeitarchivierung digitaler Objekte. Das Thema Digitalisierung als Möglichkeit, Objekte für die Benutzung bereitzustellen und damit zugleich Originale zu schonen und zu schützen, steht auch im Mittelpunkt anderer Vorträge. Schließlich werden die Positionen europäischer Institutionen und Netzwerke zur Zukunft der Bestandserhaltung erläutert.

http://schriftliches-kulturerbe.de/kongress.html

Quelle: uni-protokolle.de, Pressemitteilung, 13.3.2006

Plakate und Anmeldung zum Tag der Archive 2006

Der vom VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. initiierte bundesweite TAG DER ARCHIVE findet am 6./7. Mai 2006 bereits zum dritten Mal statt. Zum TAG DER ARCHIVE gibt es ein zentral entworfenes, gedrucktes Motivplakat (DIN A 3), in dem das Motto der diesjährigen Veranstaltung (\“Der Ball ist rund\“) aufgenommen und illustriert wird. Zugleich ist im Internet unter www.tagderarchive.de die Plakatdatei zum Download bereitgestellt. Eine neutrale Plakat-Version mit dem Grundlayout und der Jahreszahl 2006 kann ebenfalls heruntergeladen werden (kein zentraler Druck!).

\"Plakat

Die Grundstruktur des Plakats entspricht den öffentlichen Präsentationsformen des VdA. Den Hintergrund bildet ein modernes Regalsystem. Vor diesem befinden sich mehrere Bälle, in denen Motive mit Sportbezug in unterschiedlichen Arten von Archivgut – Akte, Bauplan, Film, CD, Zeitungsausschnitt – dargestellt sind.
Als individuell zu füllende Flächen sind der komplette Plakatfuß – für Ort und Zeit – sowie ein großer weißer Ball – z.B. für Programmpunkte – vorgesehen. Damit die Archive frei in ihrer Wahl zwischen dem 6. und 7. Mai sind, ist als Datum nur die Jahreszahl 2006 vorgegeben. Das Papier ist für die Weiterverarbeitung in Laserdruckern geeignet, so dass lokale Informationen unproblematisch aufgebracht werden können.

Bestellungen und Verteilung des gedruckten Motivplakats 
Um Verwaltungsaufwand zu sparen, hat der Vorstand des VdA entschieden, die gedruckten Plakate den Archiven in angemessener Zahl kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Deshalb wird auf den individuellen Versand der Plakate verzichtet. Stattdessen werden die Plakate an über die Bundesrepublik verteilte etwa 60 regionale Verteilerstellen ausgeliefert, von denen Sie die Plakate abholen können. Bitte melden Sie Ihren Bedarf und die von Ihnen gewünschte Verteilerstelle bis 17. März 2006 (verlängert, allerletzter Termin) an die Geschäftsstelle des VdA (info@vda.archiv.net). Bestellungen nach dem 17.3. können nicht mehr berücksichtigt werden. Die Verteilung der Plakate wird Ende März / Anfang April 2006 erfolgen.

Verteilerstellen 
Alle regionalen Verteilerstellen können auch als pdf-Datei heruntergeladen werden. Für den reibungslosen Ablauf bei der Abholung der Plakate empfiehlt es sich, dort vorab Termine zu vereinbaren.

\“Anmeldung\“
Alle sich am TAG DER ARCHIVE beteiligenden Archive sind eingeladen, ihre Teilnahme und ihr Programm auf der zentralen Veranstaltungshomepage www.tagderarchive.de anzukündigen. Sie können dazu eine EMail mit ihren Kontaktangaben (Postleitzahl, Ort, Bundesland, Name des Archivs, Kontaktperson/Anschrift) sowie eine Datei mit ihrem Veranstaltungsprogramm (als Word- oder PDF-Datei) senden an: mail@tagderarchive.de

Kontakt:
Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit im VdA
Dr. Clemens Rehm
Generallandesarchiv Karlsruhe
Nördliche Hildapromenade 2
76133 Karlsruhe

Französisches Filmteam macht Aufnahmen vom Kurt-Gerstein-Nachlass im Landeskirchlichen Archiv Bielefeld

„Die große Einsamkeit des Kurt Gerstein“ ist der Arbeitstitel eines Films, den der französische Autor und Regisseur Gerard Raynal für den Fernsehsender Arte dreht. Wichtiger Schauplatz ist das Landeskirchliche Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld, das den Nachlass des christlichen Widerstandskämpfers verwahrt. Gerstein war 1941 mit 35 Jahren in die SS eingetreten, um zu sabotieren und „im Auftrag Gottes“ der Welt als Augenzeuge von den Massenmorden der Nazis in den Konzentrationslagern zu berichten. Das Protokoll des Offiziers bildet den Hintergrund für Rolf Hochhuths Stück „Der Stellvertreter“ und den Film „Der Stellvertreter“ von Costa-Gavras. Er hatte im Mai 2002 Deutschlandpremiere im Bielefelder Kino CineStar.

Im April 1945 stellt sich Gerstein in Rottweil den französischen Truppen und schreibt auf einer geliehenen Schreibmaschine seinen Bericht über die Massenmorde.„Er fühlte sich damals zutiefst befreit durch Christus“, erklärt Raynal, der bereits einen Film über Jesuiten im Widerstand gedreht hat und sich mit der Person Gersteins seit rund 30 Jahren auseinandersetzt.

Die Schreibmaschine von damals steht im Landeskirchlichen Archiv Bielefeld und bekommt eine optische Hauptrolle in Raynals Film, denn der Bericht Gersteins steht im Mittelpunkt. „Die Schreibmaschine ist mehr als nur eine Maschine. Auf ihr tippt Gerstein seine Erlebnisse in gewichtigen, bedeutungsvollen Worten“, sagt Raynal.

\"Archivleiter

Bild: Archivleiter Bernd Hey an der Schreibmaschine, auf der Gerstein seinen Bericht über den Holocaust verfasste. Hinter ihm Drehassistentin und Dolmetscherin Kristin Hoefener, Autor und Regisseur Gerard Raynal und Kameramann Lubomir Bakchev (v. l.). FOTO:Andreas Frücht (NW)

Der französische Militärrichter Matthei glaubt, das Gerstein ein großer Nazi-Verbrecher war, „sozusagen der Erfinder der Gaskammer“ (Raynal). Der Autor berichtet: „Gerstein hatte einen Dolmetscher, aber als er Matthei vom KZ Belzec berichtet, tut er das auf französisch. Matthei hört zu, stellt keine Fragen mehr und weiß nicht, was er sagen soll. Das ist ein großer Moment. Selbst der Richter hat vom Holocaust nichts gewusst.“ Gersteins Verteidiger Pierre Lehman schreibt an den Richter, dass sein Mandant unschuldig sei: „Dieses Dokument ist im französischen Militärarchiv erhalten. Wir werden es filmen“, sagt Raynal, auch dieses Fundstück: Ein Zettel, auf dem Gerstein um einen christlichen Anwalt bittet.

Das Militärarchiv in Frankreich macht Raynal Dokumente erstmals zugänglich. Das ist für für den Bielefelder Kirchenarchiv-Chef Professor Dr. Bernd Hey Anlass zur Hoffnung, ebenfalls Zugang zu bekommen. Hey verwaltet den Gerstein-Nachlass seit 1985 und hat im Jahr 2000 die viel beachtete Ausstellung „Kurt Gerstein – Widerstand in SS-Uniform“ konzipiert.

Eine Schallplatte, die der spätere SS-Obersturmführer besprochen hat und die im Bielefelder Archiv liegt, ist ebenfalls Teil der Dokumentation. „Man braucht Beweise und Dokumente für einen solchen Film. Dazu bin ich auf Archive angewiesen.“ Raynal ist es wichtig, dieses Archivmaterial lebendig werden zu lassen, dem Zuschauer etwa zu vermitteln, dass die Schreibmaschine und der Bericht von Gerstein berührt wurden. Gleichzeitig ist Raynal von Heys Arbeit mit dem Gersteinschen Nachlass tief beeindruckt und dankbar für die „freundliche Aufnahme in Bielefeld“.

Gersteins Protokoll der systematischen Massenvernichtung von Menschen lag bei den Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozessen vor. „Darin schildert er auch, was er alles unternommen hat, um die Welt über die Greueltaten zu informieren“, berichtet Raynal. Doch die Holocaust-Frage wurde 1946 nicht wirklich gestellt. Erst beim Eichmann-Prozess in Israel 1961 sei sie in den Mittelpunkt gerückt. Die Alliierten hätten wohl kein besonders großes Interesse an Gersteins Bericht gezeigt, weil er ihre Mitverantwortung öffentlich gemacht hätte.

Raynals Team dreht mit zwei Videokameras in Farbe und einer 16mm-Filmkamera in schwarzweiß. „Alles Historische nehmen wir auf Film auf, denn Videotechnik gab es zu Gersteins Zeit nicht. Damit wollen wir eine Distanz zwischen heute und gestern schaffen“, sagt der Regisseur. „Selbst wenn Gerstein zwei Gesichter hat, bleibt er für mich ein Widerstandskämpfer, der eine innere Tragödie erleben musste. Er war in Deutschland allein und in Frankreich.“ Im Militärgefängnis Cherche-Midi wurde er am 25. Juli 1945 erhängt aufgefunden. Hey und Raynal sind überzeugt, dass sich Gerstein, der auch als „Spion Gottes“ bezeichnet wird, das Leben genommen hatte. – Als Symbol für seine Dokumentation ließ Raynal in Bielefeld tauenden Schnee auf dem Mahnmal der deportierten jüdischen Mitbürger am Hauptbahnhof aufnehmen: „Der Film soll zeigen, dass die Dinge wieder offen liegen.“

Links:

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen
Altstädter Kirchplatz 5 / Postfach 10 10 51
33602 Bielefeld
Telefon: 0521 594-296
Telefax: 0521 594-129
archiv@lka.ekvw.de 
www.archiv-ekvw.de

Quelle: Frank Bell, Neue Westfälische, Nr. 50, 28.2.2006 mit freundlicher Genehmigung des Verfassers. (Download des Artikels als pdf-Datei)

Streit um deutsche Holocaust-Akten

Der Internationale Suchdienst des Roten Kreuzes (ITS) wurde im Zweiten Weltkrieg geschaffen, um Vermisste zu suchen. Zudem sollte der ITS Unterlagen über Insassen von Arbeits- und Konzentrationslagern sammeln und auswerten. 1946 siedelte sich die Organisation im nordhessischen Bad Arolsen an, seit 1955 steht sie unter der Leitung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Genf. Der Suchdienst hat 345 Mitarbeiter. Den Etat von 14 Millionen Euro deckt der Bund. 

Mehr als 47 Millionen Dokumente mit Hinweisen auf 17 Millionen NS-Opfer verwaltet der ITS in Bad Arolsen. Fremden blieb der Einblick in die Aktenordner bislang verwehrt. Um den Zugang zu den Akten voller Häftlingslisten, Arbeitskarten und Sterbeurkunden entbrannte deshalb eine heftige internationale Kontroverse. 

Der Holocaust-Forscher Professor Johannes Houwink ten Cate von der Universität Amsterdam vermutet, dass der ITS administrative Techniken verwendet, um die Dokumente weniger leicht zugänglich zu machen. Seit langem steht der Vorwurf im Raum, dass der Suchdienst langsam arbeite und die Akten horte, um das eigene Dasein zu sichern. Hauptaufgabe des Archivs war bisher das Liefern von Belegen für Zwangsarbeit in Deutschland, die Überlebende für Entschädigungen benötigten. Der ITS müsse sich von einer humanitären Organisation in ein funktionierendes Archiv verwandeln, erklärt Ten Cate. Er sei guter Hoffnung, dass dies funktioniert. Eine Entscheidung wird im Mai bei der Jahressitzung der Elf-Staaten-Kommission erwartet, die die Arbeit des Suchdienstes überwacht.

Berichte:

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, 13.3.2006

Der »Prinz« wieder erhältlich – Neudruck von »Greven an der Ems«

Nicht nur die Stadt Greven hat eine lange Geschichte. Auch der Neudruck der Ortsgeschichte von Joseph Prinz aus dem Jahr 1950 kann damit aufwarten. Nachdem das Standardwerk mehrere Jahre vergriffen war, ist es ab sofort wieder im Buchhandel erhältlich. Stadtarchivar Dr. Stefan Schröder überbrachte diese freudige Mitteilung Bürgermeister Dr. Olaf Gericke und Hans-Dieter Bez (Heimatverein Greven). Ein paar Exemplare hatte er gleich zur Ansicht mitgebracht.

\"Bürgermeister

„Ich freue mich sehr, dass das Buch nun wieder zu kaufen ist“, bekräftigte Bez. Lange Jahre hatte sich der Heimatverein Greven für einen Neudruck eingesetzt, damit allen Interessierten wieder die Möglichkeit offen steht, sich über die vielfältige und Jahrhunderte alte Geschichte Grevens zu informieren. Auch Bürgermeister Dr. Olaf Gericke zeigte sich beeindruckt: „Das Buch war lange Jahre nur zu hohen Preisen im Antiquariat erhältlich. Mit Hilfe der digitalen Drucktechnik ist es nun aber wieder in einer erschwinglichen Variante auf dem Markt, die auch das Stadtsäckel kaum belastet. Das sind gleich mehrere Pluspunkte.“

Die großformatige Karte Grevens von 1828, die dem Original von 1950 beigefügt war, wird übrigens als kostenloser Service auf den städtischen Internetseiten angeboten. „Dieses Angebot wird nicht nur die Käuferinnen und Käufer des Buches, sondern alle an der Grevener Geschichte Interessierten freuen“, so Schröder. Der Reprint der aus dem Jahr 1950 stammenden Geschichte des Amtes Greven, das der heutigen Stadt entspricht, ist nach wie vor das Standardwerk für die Zeit bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Seit Anfang der 1970er Jahre war das Werk nicht mehr im Buchhandel erhältlich. Eine ebenfalls vergriffene Auflage von 1976/77 sparte die Höfematrikel aus. Diese sind im jetzt vorliegenden Reprint wieder enthalten. Das Buch kombiniert eine chronologische mit einer sachsystematischen Darstellung. 

Inhalt
Aus grauer Vorzeit – Aus der Siedlungsgeschichte unserer Heimat – Werden und Wachsen des Dorfes Greven – Aus alten Gerichtsprotokollen – Die kirchlichen Einrichtungen im Bereich des Amtes – Karitas und soziale Fürsorge – Aus dem Kreislauf bäuerlichen Lebens – Drei Jahrhunderte an offener Landstraße – Verfassung und Organisation von Dorf und Kirchspiel in fürstbischöflicher Zeit – Die Verkehrsverhältnisse – Handel und Industrie in Greven vom Mittelalter bis zur Gegenwart – Aus der Geschichte der Grevener Schulen – Vom Untergang des Fürstbistums Münster bis zur Gründung der preußischen Provinz Westfalen. Die Franzosenzeit – Unter dem preußischen Adler. Dorf und Amt seit 1816 – Haus Schöneflieth – Lebendige Zeugen der Vergangenheit – Höfematrikel des Amtes Greven – Personen- und Ortsregister.

Info:
Joseph Prinz: Greven an der Ems, ISBN: 3-928372-15-7, Preis 29,80 Euro.

Kontakt:
Stadt Greven
Fachdienst Allgemeiner Service, Stadtarchiv
Rathausstr. 6
48268 Greven
Telefon: 02571/920-358 (-458)
Telefax: 02571/920-320
archiv@stadt-greven.de 
www.greven.net

Quelle: Stadt Greven, Pressemeldung, 9.3.2006

Bild: Bürgermeister Dr. Olaf Gericke, Archivar Dr. Stefan Schröder und Hans-Dieter Bez vom Heimatverein stellen den Neudruck der Ortsgeschichte Grevens vor (Quelle: Stadt Greven).

Allianz für Deutschlands digitales Gedächtnis

Das Thema \“Langzeitarchivierung digitaler Objekte\“ ist auf der CeBIT 2006 (9. bis 15. März 2006 in Hannover) am Stand des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF (Halle09, Stand B40) mit den Projekten \“kopal\“ (Kooperativer Aufbau eines Langzeitarchivs digitaler Informationen) und \“nestor – Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung\“ vertreten. Auf der weltgrößten Messe für Informations- und Kommunikationstechnologie rücken in diesem Jahr Networking und Wissensvermittlung in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Mit seiner Beteiligung markiert das BMBF einen weiteren Höhepunkt im "Jahr der Informatik 2006". Mit der Veranstaltungsreihe soll in diesem Jahr das Interesse an Themen rund um die digitale Entwicklung der Gesellschaft in einer breiten Öffentlichkeit geweckt werden.

Die beiden vom BMBF geförderten Projekte \“nestor\“ und \“kopal\“ machen im Rahmen der CeBIT 2006 auf die technologischen und logistischen Herausforderungen aufmerksam, die mit der Sicherung der Langzeitverfügbarkeit digitaler Ressourcen für unser kulturelles und wissenschaftliches Erbe verbunden sind. 

Die Informations- und Kommunikationsplattform www.langzeitarchivierung.de bietet die Möglichkeit, sich über die Aktivitäten des Kompetenznetzwerks \“nestor\“ und über aktuelle Projekte, Entwicklungen in der digitalen Langzeitarchivierung und Fachveranstaltungen zu informieren. Dort werden auch Informationsmaterial und Projektergebnisse, wie Expertisen und Ratgeber, zum Download bereitgestellt. Mit einer interaktiven Datenbank bietet \“nestor\“ außerdem eine Plattform für den interdisziplinären Austausch zu Themen, die die Langzeitarchivierung digitaler Objekte betreffen. 

Weitere Informationen zum Projekt \“kopal\“ und Materialien zur technischen Realisierung des Archivs bietet die Website des Projektes www.kopal.langzeitarchivierung.de. Ohne standardisierte Formate, Transportwege und Systemschnittstellen ist ein arbeitsteiliges Zusammenwirken von Archivsystemen deutlich erschwert. Mit dem so genannten \“Universellen Objektformat\“ hat \“kopal\“ ein Archiv- und Austauschformat entwickelt und implementiert, mit dem digitale Objekte zusammen mit ihren Metadaten archiviert und zwischen Institutionen und Archivsystemen ausgetauscht werden können. 

Link: www.cebit.de 

Kontakt nestor
Hans Liegmann (Projektleitung) 
nestor – Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung 
c/o Die Deutsche Bibliothek 
Adickesallee 1 
D-60322 Frankfurt am Main 
Telefon: +49-69-1525-1141 
Telefax: +49-69-1525-1010 
info@langzeitarchivierung.de 
www.langzeitarchivierung.de  

Kontakt kopal
Reinhard Altenhöner (Gesamtprojektleitung) 
Adickesallee 1 
60322 Frankfurt am Main 
Telefon: +49-69-1525-1700 
Telefax: +49-69-1525-1799 
info@kopal.langzeitarchivierung.de 
www.kopal.langzeitarchivierung.de 

Beiträge für Archive und historische Bücher: Bis 31. März ansuchen

Für die Erhaltung von Archiven und von historischen Büchern gewährt das Land Bozen-Südtirol Beiträge. Die entsprechenden Gesuche müssen bis zum 31. März 2006 im Südtiroler Landesarchiv in Bozen eingereicht werden. 

Das Land unterstützt die Erhaltung von Archiven und des historischen Buchbestandes. Konkret werden die Zuschüsse für die Erhaltung und Aufwertung von Archiven, für die bauliche Adaptierung von Archivräumen, für Ordnungs- und Inventarisierungsarbeiten und für die Restaurierung von Archivalien ausbezahlt. Ebenfalls gefördert werden die Erhaltung und die Aufwertung von historischen Buchbeständen, die mindestens 50 Jahre alt sind.

Die Gesuche müssen innerhalb 31. März 2006 im Südtiroler Landesarchiv Bozen, Armando-Diaz-Straße 8, eingereicht werden. Die entsprechenden Gesuchsvordrucke sind im Landesarchiv erhältlich oder im Bürgernetz (www.provinz.bz.it/sla) abrufbar. Weitere Informationen erteilt das Landesarchiv unter den Rufnummern 0471 411946 und 0471 411941.

Link: http://www.provinz.bz.it/sla/ 

Quelle: Landespresseamt, Autonome Provinz Bozen, 7.3.2006