Das Archiv der Familie Landsberg-Velen wird seit dreieinhalb Jahren im Auftrag der Stadt Drensteinfurt und des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe erschlossen und neu verzeichnet. Der damit 17 Stunden pro Woche beauftragte Archivar Dr. Ralf Klötzer erstellt zusätzlich die Historische Dokumentation der Stadt Drensteinfurt.
Die größtenteils ungeordneten Schriftstücke des Familienarchivs werden gesichtet und klassifiziert, um ein Findbuch zu erstellen. Damit könnte Klötzer etwas gelingen, woran seine Vorgänger scheiterten: 1775 legte ein Archivar ein erstes Verzeichnis an, das unvollständig blieb. Ein Nachfolger im späten 19. Jahrhundert kam nicht wesentlich weiter. In den ersten beiden Jahren seiner Tätigkeit hat Klötzer die lückenhaften Verzeichnisse neu geordnet. Übrig geblieben seien 45 Regalmeter Dokumente (Briefe, Rechnungen, Urkunden und Gerichtsurteile), die derzeit im Westfälischen Archivamt unter konservatorischen Gesichtspunkten aufgearbeitet werden.
Der Wert des Archivs Landsberg-Velen sei für Drensteinfurt immens hoch, weil das Gemeindearchiv im Zweiten Weltkrieg verbrannte, so Klötzer vor dem Kulturausschuss der Stadt. Die Sammlung greife zudem weit über Drensteinfurt, sogar über das Münsterland hinaus. Schließlich nahm die Adelsfamilie erst Ende des 18. Jahrhunderts Besitz von Haus Steinfurt.
Zwar läuft die Stelle des Archivbearbeiters in Drensteinfurt Ende August aus, aber da Klötzer noch rund ein Jahr bis zur endgültigen Erschließung des Bestandes veranschlagt, prüft die Stadt derzeit Mittel und Wege für eine Fortführung der Arbeit.
Kontakt:
Stadtverwaltung Drensteinfurt
Kulturamt
Dr. Ralf Klötzer
Landsbergplatz 7
48317 Drensteinfurt
Quelle: Jörn Funke, Westfälischer Anzeiger, 4.6.2005