Mit dem Tod des österreichischen Bundespräsidenten Thomas Klestil (1932-2004) geht der zeitgeschichtlichen Forschung auch eine wichtige Auskunftsperson zu wichtigen Momenten in Österreichs jüngerer Geschichte verloren. Klestil habe die Öffnung des Osten miterlebt, war bei den österreichischen Beitrittsverhandlungen zur EU maßgeblich beteiligt und habe eine wichtige Rolle in der Phase nach der Nationalratswahl 1999 gespielt, begründet der Historiker Stefan Karner von der Universität Graz die zeithistorische Bedeutung Klestils.
Thomas Klestil, der seit 1992 Bundespräsident war und am 9.7. 2004 dieses Amt seinem Nachfolger Heinz Fischer übergeben sollte, hinterlässt offenbar mehr als 1.400 Reden, zahlreiche offizielle Akten und Protokolle internationaler Angelegenheiten, darunter auch ein von seinem ehemaligen Sonderberater für internationale Angelegenheiten zusammengestelltes Schwerpunktarchiv – aber so gut wie gar keine persönliche Aufzeichnungen.
Somit bleiben von Klestil in erster Linie Hunderte Aktenordner und Kartons mit offiziellen Dokumenten, die von der Präsidentschaftskanzlei in den nächsten Tagen an das Staatsarchiv Wien übergeben werden. Dort sind sie laut Archivgesetz für dreißig Jahre gesperrt – wenn der Daten- oder Personenschutz anderer Beteiligter gefährdet ist, auch länger. Ob Klestil besondere Auflagen für seinen Nachlass definiert hat, wird sich in den nächsten Tagen herausstellen. Ansonsten obliegt seiner Witwe Margot Klestil-Löffler darüber zu bestimmen.
Kontakt:
Österreichisches Staatsarchiv
Nottendorfergasse 2
A-1030 Wien
Tel (01) [0043 1] 79540 504
Quelle: Der Standard, 8.7.2004
Urkunde von 1252 verhilft Rostock zu Strand
Konnte 1928 noch ein Streit zwischen der Stadt Rostock und dem Land Mecklenburg-Schwerin über die Eigentumsrechte am Ostsee-Strand zugunsten der Stadt beigelegt werden, so wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Rostocker Heide auch der Strand verstaatlicht. Nach der politischen Wende gab es erneut Differenzen zwischen Stadt und Land, das seinen Anspruch mit den Aufgaben des Küstenschutzes begründete.
Nun konnte die im Rostocker Stadtarchiv archivierte Heide-Urkunde vom 25. März 1252 dem Bundesamt zur Regelung offener Vermögensfragen als Grundlage dienen für die Entscheidung, der Stadt Rostock das Eigentum an dem etwa 77 Hektar großen Strand zurückzugeben.
Die Leiterin des Rostocker Kataster-, Vermessungs- und Liegenschaftsamtes Sabine Kahle gründet das Eigentumsrecht der Hansestadt am Strand auf landesherrliche Verleihung, zieht dafür die Heide-Urkunde heran, der es heißt, dass Heinrich Borwin III. als Herr von Rostock der Stadt Rostock die Rostocker Heide für 450 Mark Pfennige verkauft. Da es damals noch keine Gemarkungen, Flur- bzw. Flurstück-Nummern gab, wurde genau beschrieben, wie der Verlauf der Grundstücksgrenzen ist. Entsprechend der Urkunde wurde die Stadt nicht nur mit der Ausübung Lübischen Rechtes bewidmet, sondern erwarb zudem vom Landesherrn eine Fläche, deren Grenzen sich wie folgt erstrecken: von dem Besitztum Heinrichs (Hinrichsdorf), das 20 Hufen hat, bis zum Gehege der Mönche (Mönchhagen), das 20 Hufen hat und nicht mehr in seinem Grenzen erhalten wird, von dort bis zu dem Gehege des Volquinus (Volkenshagen), das insgesamt 11 Hufen enthält, danach aber direkt über die Straße, die nach Ribnitz führt, bis zu dem Ort, wo einst Wilhelm Vulebresme ermordet worden ist, dann zum Zarnezstrome (Stromgraben) über den Wiesenweg quer hinüber, bis man endlich zur Meeresküste gelangt; so an der Meeresküste entlang bis zum östlichen Ufer oder dem Wasser des Flusses von Warnemünde, mit aller Nutzung an Weiden, Wiesen, Holzung, Land, Wasser und Wasserläufen.
Diese Ausführungen aus dem Jahr 1252 halfen jetzt, die städtische Rechtsauffassung durchzusetzen. Praktische Auswirkungen hat die Vermögenszuordnung auf die Stadt kaum. Die Durchführung des kostenintensiven Küstenschutzes bleibt weiter in den Händen des Landes.
Kontakt:
Archiv der Hansestadt Rostock
Hinter dem Rathaus 5
18055 Rostock
Tel. (03 81) 3 81 13 61
Fax (03 81) 3 81 19 47
stadtarchiv@rostock.de
http://www.rostock.de/Internet/stadtarchiv
Quelle: Sabine Schubert, Schweriner Volkszeitung, 6.7.2004
Vom Nutzen des Edierens
Von dem zwischen dem 3. und 5. Juni 2004 in Wien veranstalteten Kongress „Vom Nutzen des Edierens“ berichten Martin Scheutz und Herwig Weigl für H-Soz-u-Kult. Der Kongress wurde veranstaltet vom Institut für Österreichische Geschichtsforschung, der Ausbildungsstätte für Archivare sowie Forschungsstätte mit einem Schwerpunkt auf den historischen Hilfswissenschaften.
Die einzelnen Sektionen widmeten sich u.a. der Frage, was unter „authentischen“ Texten zu verstehen sei und wie eine vorliegende Edition ihren Text zum „authentischen“ machen könne. Auch ging es um die Bewältigung von Massenquellen durch Edition und/oder Erschliessung, einem Problem, dem sich das Institut für Europäische Rechtsgeschichte (Frankfurt/M.) mit einer Doppelstrategie stellt: Erstellung eines gedruckten Repertoriums sowie einer beschreibenden Datenbank, die auch quantifizierende Abfragen ermöglicht. Die Referate der Sektion „Edition und Neue Medien“ erläuterten ihre Vorgehensweisen hingegen weniger unter dem Gesichtspunkt der Quellen als unter dem der Verarbeitung und Präsentation.
Die Tagung unterstrich, so resümieren die Berichterstatter, die Attraktivität und den Nutzen des Edierens, zeigte die Bedürfnisse und Probleme in breiter Streuung und stellte Fachvertreter der Mediävistik und der Neueren und Neuesten Geschichte, Arbeitende „auf Papier“ und „im Netz“, Praktizierende unabdingbarer klassischer Textkritik und unabdingbarer elektronischer Verarbeitung einander vor.
Link zum vollständigen Tagungsbericht: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=510
Kontakt:
Institut für Österreichische Geschichtsforschung
Universität Wien
Dr. Karl Lueger-Ring 1
A-1010 Wien
Telephon: +43 1 4277 27201
Fax: +43 1 4277 9272
ifoeg@univie.ac.at
Neuauflage des Leitfadens zum Aufbau eines Archivs erschienen
Nachdem im November 1903 der Katholische Frauenbund (KFB) in Köln gegründet wurde, um die caritativen, sozialen und politischen Bestrebungen katholischer Frauen zu bündeln, und sich seit 1904 auch in allen größeren Städten Bayerns Zweigvereine des KFB konstituierten, trat im Dezember 1911 mit dem Bayerischen Landesverband die erste regionale Unterorganisation des Katholischen Frauenbundes ins Leben. Die seit der Gründung durch Ellen Ammann vorhandenen Text-, Bild- und Tondokumente werden im Archiv des Landesverbandes aufbewahrt und systematisch erschlossen.
Dieses Archiv des Bayerischen Landesverbandes des Katholischen Deutschen Frauenbundes in München, das jährlich auch einen Schulungstag zur Aneignung von archivischen Grundkenntnissen anbietet, veröffentlichte dieser Tage die überarbeitete Neuauflage seines Leitfadens zum Aufbau eines Archivs.
Folgende Themen werden behandelt:
- Aufgaben eines Archivs
- Öffentlichkeitsarbeit im Archiv
- Fotos im Archiv
- Erstellen einer Chronik
Abgerundet wird der Leitfaden durch eine umfangreiche Material- und Linkliste.
Der Leitfaden kann zum Preis von 5 € zzgl. Versandkosten bestellt werden beim:
Archiv des Bayerischen Landesverbandes des Katholischen Deutschen
Frauenbundes e.V.
Schraudolphstr. 1
80799 München
Tel.: 089 / 28 623 777
Fax: 089 / 28 39 51
wosgien@frauenbund-bayern.de
Die Akten des Augsburger Notars Johann Spreng
Das Stadtarchiv Augsburg bewahrt die nahezu vollständigen Akten des in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts tätigen Notars und in der Augsburger Stadtgeschichte auch als Meistersänger bekannten Johann Spreng. Die Notarsakten Sprengs, der eine wissenschaftliche Ausbildung genossen hat, erlauben einen tiefen Einblick in die rechtlichen Grundlagen der reichhaltigen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Augsburgs und Schwabens in der Frühen Neuzeit. Die von Spreng aufgesetzten Urkunden dokumentieren die durch ganz Europa greifenden Aktivitäten derjenigen Augsburger Familien, die die damalige Stellung Augsburgs als blühendes Wirtschaftszentrum begründeten. Das Archiv spiegelt so zugleich städtische, regionale und europäische Geschichte.
Die teils in lateinischer, teils in deutscher Sprache verfassten Urkunden sind die von Spreng aufbewahrten Urschriften zu den Rechtsgeschäften. Die aus diesen Protokollen für die Beteiligten gefertigten Reinschriften sind dem Lauf der Dinge entsprechend hingegen nicht im Notarsarchiv erhalten. Die Sprengschen Urschriften sollen in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt des von Prof. Dr. Christoph Becker an der Universität Augsburg veranstalteten Seminars zur Schwäbischen Rechtsgeschichte werden. Dieses Seminar widmet sich der Einbettung der örtlichen und regionalen Rechtsentwicklungen in die europäischen Zusammenhänge, namentlich in die europaweite Geltung des römischen Rechts.
Nach und nach soll in den nächsten Jahren der große Bestand erschlossen werden. Der Lehrstuhl kooperiert dabei mit dem Stadtarchiv Augsburg und dem Lehrstuhl für Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte der Universität Augsburg. Ziel ist eine Veröffentlichung, die den Bestand der Allgemeinheit zugänglich macht.
Kontakt:
Prof. Dr. Christoph Becker,
Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Zivilverfahrensrecht, Römisches Recht und Europäische Rechtsgeschichte
Universitätsstraße 2
86135 Augsburg
Telefon: 0821/598-4585,
christoph.becker@jura.uni-augsburg.de
Stadtarchiv Augsburg
Fuggerstr. 12
86150 Augsburg
Telefon (0821) 3 24 38 82 (Geschäftsstelle)
Telefax (0821) 3 24 38 83
stadtarchiv.stadt@augsburg.de
www.stadtarchiv.augsburg.de
Quelle: idw-online, 4.7.2004
Archivar: Hochqualifiziert, aber schwer vermittelbar
Wenngleich bereits die Stellenausschreibungen angehende Archivreferendarinnen und Archivreferendare darauf hinweisen, dass nach Abschluss des zweijährigen Vorbereitungsdienstes für den höheren Archivdienst „kein Übernahmeanspruch“ besteht, ist die Enttäuschung verständlicherweise groß, wenn dieser Fall – der Gang in die Arbeitslosigkeit – im Anschluss an die Ausbildung schließlich eintritt. Die Ostsee-Zeitung berichtet in ihrer Wochenendausgabe über ein solches Schicksal: Steffen Arndt ist promovierter Historiker, staatlich geprüfter Archivar und seit Mai arbeitslos.
Dabei habe der Mann aus dem Landkreis Bad Doberan eigentlich alles richtig gemacht. Nach dem mit sehr gut bestandenen Magister-Studium in Rostock Doktortitel mit 28 Jahren, dann die Ausbildung zum Archivar beim Land Mecklenburg-Vorpommern. In der Regel würden die Absolventen, die während des 18.000 Euro teuren Referendariats auch zwölf Monate theoretische Ausbildung an der Marburger Archivschule genossen haben, auch übernommen. Dass sich nach der erfolgreich abgelegten Staatsprüfung keine Stelle für ihn bot, war für Steffen Arndt daher eine böse Überraschung. Er fühle sich in gewisser Weise verhöhnt, zudem würden junge Leute auf diese Art aus dem Land getrieben und nicht gehalten, kritisiert Arndt die Landespolitik. Aber auch bundesweit stünden die Chancen derzeit schlecht.
Quelle: Simone Hamann, Ostsee-Zeitung, 3./4.7.2004
Kärntner Sparkasse spendete für Kärntens Wohl
Unter dem Namen „Kärntner Sparkasse“ werden seit 1835 Fördermittel vergeben. Grundgedanke ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Diesem Auftrag fühlt sich die 1999 ins Leben gerufene Privatstiftung Kärntner Sparkasse durch die direkte Förderungstätigkeit, aber auch der Konzern Kärntner Sparkasse mit seinen Förderungsgesellschaften verpflichtet. Der Grundauftrag der Privatstiftung lautet, Wirtschaft, Kultur, Soziales, Wissenschaft und Sport in Kärnten zu fördern. Im Jahr 2003 wurden rund 800.000 Euro ausgeschüttet.
Aus den insgesamt 49 im vergangenen Jahr unterstützten Projekten wurden am Freitag im Rahmen einer Gala in der Landeshauptstadt Klagenfurt drei ausgewählte Stiftungsprojekte stellvertretend der Öffentlichkeit vorgestellt: Neben dem Frauenhaus Klagenfurt, dem Volksliedhaus St. Oswald-Eberstein auch das Khevenhüller-Archiv.
Die Familie Khevenhüller ist im späten 14. Jahrhundert aus Oberfranken nach Kärnten eingewandert und aus dem Handelsbürgertum der Stadt Villach im Verlauf weniger Generationen an die Spitze des landständischen Adels aufgestiegen. Im Zeitalter der Glaubensspaltung wandte sich der Großteil der Familie Khevenhüller schon früh dem Protestantismus zu und unterstützte dessen Ausbreitung aktiv. Als Kaiser Ferdinand II. die Religionsfreiheit des protestantischen Adels aufhob, entschieden sich führende Mitglieder der Familie im Jahre 1629 aus Glaubensgründen für die Auswanderung in die freie Reichsstadt Nürnberg. Dabei wurde vor 375 Jahren auch das Archiv mitgenommen. Ein Erwerb dieses unzugänglichen kulturgeschichtlichen Schatzes blieb für viele Jahrzehnte ein unerfüllbar scheinender Wunsch der Kärntner Archivare und Historiker. Umso erfreulicher ist es, dass es dem Kärntner Landesarchiv im Jahr 2004 gelungen ist, diesen Schatz zu heben.
Der Erwerb des Khevenhüller-Archivs wurde von Wilhelm Wadl, Direktor des Kärntner Landesarchivs, als „Rückkehr eines kulturgeschichtlichen Schatzes“ bejubelt. Die Privatstiftung Kärntner Sparkasse ermöglichte es, diese für die Kärtner Geschichte wertvollen Bestände mit einer Unterstützung von 15.000 Euro zu sichern.
Kontakt:
Privatstiftung Kärntner Sparkasse
Alter Platz 15
9020 Klagenfurt
Tel. 050 100 30 512
Fax. 050 100 9 30 512
Quelle: Neue Kärtner Tageszeitung, 3.7.2004
Bochumer Stadtarchiv aus dem Schatten geführt
Nach 30 Jahren im Amt wurde jetzt der Bochumer Stadtarchivar Dr. Johannes Volker Wagner in den Ruhestand verabschiedet. Sein besonderes Engagement und Interesse daran, stadtgeschichtliche Ereignisse stets im allgemeinen historischen Zusammenhang darzustellen, kam dem Stadtarchiv von Anfang an zugute.
Seit 1974 organisierte Wagner beispielsweise nicht weniger als 115 zum Teil große Ausstellungen. Diese waren immer multimedial aufbereitet, so dass sich das Stadtarchiv dem allgemeinen Publikum öffnen konnte. Das besondere Augenmerk Wagners galt aber lange Zeit auch dem Nationalsozialismus in Bochum; es entstand unter anderem das vielbeachtete Buch „Bochum unterm Hakenkreuz“.
Mit seinen Beiträgen zur Stadtgeschichte – auch in Dokumentarfilmen festgehalten – konnte Johannes Volker Wagner eine „Nische“ nutzen, die in anderen Städten seit jeher nicht besteht, denn Bochum fehlt nach wie vor ein Stadthistorisches Museum. Die Lücke soll im neuen Domizil des Stadtarchivs, das Ende 2006 eröffnet wird, auf einer Fläche von 3000 qm geschlossen werden.
Kontakt:
Stadtarchiv Bochum
Kronenstraße 47
44789 Bochum
Telefon: (0234) 9 36 47 10
Telefax: (0234) 9 36 47 77
stadtarchiv@bochum.de
Quelle: Werner Streletz, WAZ, 2.7.2004
Jahreskonferenz der Internationalen Vereinigung jüdischer Genealogen
Am 4. Juli 2004 findet in Jerusalem die 24. jährliche Konferenz des International Association of Jewish Genealogy Societies (IAJGS) statt. Die IAJGS ist der Dachverband von 75 jüdischen genealogischen Vereinen weltweit. Den in Jerusalem rund 6.000 erwarteten Tagungsteilnehmern werden über 150 Vorträge, Workshops und Panels in hebräischer und englischer Sprache geboten (Programm).
Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung werden die Bestände der israelischen Archive, jüdische Onomastik u.a. stehen. Einen besonderen Höhepunkt bildet eine Darstellung der Genealogie der Juden im Lande Israel durch den Juristen Shmuel Shamir, der in 16. Generation in Jerusalem lebt.
Kontakt:
International Association of Jewish Genealogical Societies, Inc.
Hal Bookbinder, President
Post Office Box 1094
Agoura Hills, CA 91376
bookbinder1@earthlink.net
www.iajgs.org
Quelle: Die Jüdische, 2.7.2004
Haus der Essener Geschichte
Für einen Betrag von rund fünf Millionen Euro soll eine freigezogene, zentral gelegene Schule zum „Gedächtnis“ der Stadt Essen umgebaut werden. Die Fertigstellung des „Hauses der Essener Geschichte“ ist für 2006/07 vorgesehen. Mit dem „Haus der Essener Geschichte“, dem künftigen Ruhrmuseum auf Zollverein, mit Schloss Borbeck als Wahrzeichen der vorindustriellen Geschichte und vielen Orten der Erinnerung an die Industriegeschichte in den Stadtteilen sei das geschichtliche Ausstellungskonzept der Stadt komplett.
Neben den Archivalien aus dem Stadtarchiv, den Büchern aus der stadtgeschichtlichen Abteilung der Stadtbibliothek, den historischen Zeitungen und dem derzeit im Ruhrlandmuseum lagernden Archiv Ernst Schmidt soll das Haus der Geschichte auch die überarbeitete Ausstellung „Widerstand und Verfolgung in Essen“ aufnehmen. Darüber hinaus wird an eine Verbindung mit den örtlichen Geschichtsvereinen gedacht als „Beispiel für bürgerschaftliches Engagement in der Kulturpolitik“.
Kontakt:
Stadtarchiv Essen
Steeler Str. 29
45127 Essen
Tel.: 0201 / 88-41300
Fax: 0201 / 88-41313
info@archiv.essen.de
Quelle: Wolfgang Kintscher, NRZ Essen, 2.7.2004