Electronic Imaging & the Visual Arts (EVA), Nov. 2004

Museen, Bibliotheken und  Archive nutzen heute auf umfassende Weise die modernen Werkzeuge der Informationstechnologien. Die 11. EVA-Konferenz in Berlin (10.11.2004-12.11.2004) bietet diesen neuen Darstellungs- und Arbeitsinstrumenten ein Diskussionsforum. Sie führt die Gedächtnisinstitutionen mit Informations- und Kommunikationswissenschaftlern sowie mit Mitarbeitern der öffentlichen Verwaltungen zusammen.

In Konferenz, Workshops und begleitender Ausstellung werden neue Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung vermittelt und in ihren konkreten Anwendungsmöglichkeiten präsentiert. Als Teil des internationalen EVA-Konferenzen-Netzwerks ist die Veranstaltung zugleich eine Kooperationsplattform, die zur Diskussion neuer Ideen und zur internationalen Zusammenarbeit anregt, insbesondere werden Europäische Förderprojekte angesprochen.

Call for Papers
Konferenzschwerpunkte:

  • Kultur & Technologie: Zukunftstrends & Perspektiven (neue Technologien, Pilotprojekte, innovative Experimente)
  • Digitalisierung & Visualisierung – eine Sekundärform der Erhaltung von Dokumenten und Objekten (2D- & 3D-Techniken, Objekt-Handling)
  • Multimediale Kommunikationssysteme in Kunst & Kultur (Internet, CD-ROM, DVD-ROM, Guiding-Systeme)
  • Digitale Märkte (Urheberrecht, e-commerce)
  • Public Private Partnership im Kultur- und Medienbereich
  • Internationale Kooperationen: erfolgreiche Projekte, neue Ideen (EU und Beitrittsstaaten, weltweit),
    6. Rahmenprogramm der Europäischen Kommission

Einreichungen:

Vorträge:
Zu den angegebenen Konferenzschwerpunkten können Vortragsangebote eingereicht werden. Die Vortragszeit beträgt ca. 20 Minuten inkl. 5 min Diskussion.

Tutorials / Spezialseminare / Workshops:
Zu speziellen Themen können dem Programmkomitee Tutorials, Spezialseminare bzw. Workshops angeboten werden. Die Zeitdauer (erfahrungsgemäß 2-4 Std.) bedarf der individuellen Abstimmung.

Ausstellung:
Präsentationen für die begleitende Ausstellung am 11.11.2004 können gegen eine Ausstellergebühr von 50 Euro angemeldet werden.

Teilen Sie uns zu Ihrer Kurzfassung bitte folgendes mit:

  • Titel des Beitrages (deutsch & englisch)
  • Autoren / Institutionen
  • Referent bzw. Standbetreuer mit vollständiger Anschrift, Telefon- und Faxnummer sowie E-Mail-Adresse
  • Angabe, ob Sie einen Vortrag halten, ein Tutorial / Spezialseminar / Workshop organisieren und/oder an der Ausstellung mit einem Stand teilnehmen möchten

Die eingereichten Kurzfassungen sollten 2 Seiten nicht überschreiten. Die Referenten und Aussteller, deren Beiträge angenommen sind, werden gebeten, ein Manuskript für den Konferenzband bzw. eine Präsentationsseite zu erstellen.

Termine der EVA 2004 Berlin:

  • 10.05.2004     Einreichen von Beiträgen
  • 10.07.2004     Mitteilung über die Annahme von Beiträgen
  • 10.09.2004     Eingang der Manuskripte für den Konferenzband

Info:
Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik, Staatliche Museen zu Berlin, EVA Conferences International, Berlin
10.11.2004-12.11.2004, Kunstgewerbemuseum
Deadline: 10.05.2004
EVA 2004 Berlin (Electronic Imaging & the Visual Arts)

Kontakt:
GFaI
Frau Geißler
Rudower Chaussee 30
12489 Berlin
Tel.: 030/63921643
http://www.gfai.de/pinboard/eva/

Quelle und URL zur Zitation dieses Beitrages: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=2595

Bürgermeister-Nachlass im Museum Wittenberge

Mitte der Woche kam im Stadtmuseum Wittenberge ein großes Paket an, dessen Inhalt für Birka Stövesandt und ihre Mitarbeiterinnen im Museum Grund zur Freude bot. Enthielt der in Leipzig abgesandte Karton doch Unterlagen und Fotos aus dem Leben und dem Wirken des ehemaligen Wittenberger Bürgermeisters Hugo Bocksch.

Hugo Bocksch war vom 1. Februar 1910 bis zum 5. April 1922 Erster Bürgermeister in Wittenberge. Er schied 1922 unter widrigen Umständen aus dem Amt: Die Stadtverordneten hatten sich zerstritten, die bürgerlichen Kräfte legten ihr Mandat nieder, die 20 sozialistischen Abgeordneten wollten Bocksch nicht wiederwählen. Tausende Wittenberger protestierten gegen die Kommunalwahlen.

Acht Jahre zuvor, 1914, sahen die Wittenberger einen stolzen sich seiner Macht bewussten und sicher auch sehr glücklichen Dr. Bocksch. Das neue Rathaus von Wittenberger wurde eingeweiht. Am 27. April 1911, Dr. Bocksch war seit über einem Jahr im Amt, war der Bau des Neubaus beschlossen, am 11. Mai 1912 der Grundstein gelegt worden.

Zur Einweihung rollte der Bürgermeister vor dem neuen Rathaus vor. Ein Fotograf hielt diesen Augenblick fest, das Bild liegt im Stadtarchiv. Und es befand sich mit einer ganzen Reihe anderer Aufnahmen in dem Paket aus Leipzig, da der dort lebende Neffe des 1950 in Leipzig verstorbenen Dr. Bocksch nach einer Sichtung des Nachlasses für die Wittenberger zusammengestellt hatte. So fand die Museumschefin in den Papieren beispielsweise das Festprogramm für die Rathauseinweihung am 25. und 26. Juni 1914.

„Es wird eine Zeit dauern, bis das Material gründlich gesichtet ist. Aber es ist wunderbar, dass wir es erhalten haben“, so Birka Stövesandt auch mit Blick darauf, dass in einigen Wochen der 90. Geburtstag des Rathauses gefeiert werden soll.

Kontakt:
Stadtmuseum „Alte Burg“
Putlitzstraße 2
19322 Wittenberge
Tel.: 03877 / 405266
Fax: 03877/405268
Postanschrift: PF 1162, 19311 Wittenberge
stadtmuseum.wittenberge@t-online.de

Quelle: Barbara Haak, Der Prignitzer. Brandenburger Allgemeine, 26.3.2004

„Archiv und Wirtschaft“ 1/2004

Die Zeitschrift Archiv und Wirtschaft, 37. Jg., 2004, H. 1, enthält folgende Beiträge:

Siegfried Buchhaupt: Zur Bedeutung des Archivs des Verbands Deutscher Elektrotechniker (VDE) für die historische Forschung

Dominik Zier: Das Unternehmensarchiv als Marketinginstrument

Christian Leitzbach: Das Zentralarchiv der Rheinmetall AG – Geschichte und Tradition in einem sich wandelnden Konzern

Berichte:

  • Michael Wittig: Viertes Treffen von Sparkassenarchivaren im westfälischen Warburg im Herbst 2003
  • Hans-Hermann Pogarell: Arbeitskreis der Chemiearchivare am 18. November 2003 in Jena

Rezensionen:

  • Evelyn Kroker (Bearb.): Das Bergbau-Archiv und seine Bestände (Ulrich S. Soénius)
  • Jan-Otmar Hesse, Christian Kleinschmidt u. Karl Lauschke (Hrsg.): Kulturalismus – Neue Institutionenökonomik oder Theorienvielfalt. Eine Zwischenbilanz der Unternehmensgeschichte (Volker Ackermann)
  • Rainer Gömmel u. Markus A. Denzel (Hrsg.): Weltwirtschaft und Wirtschaftsordnung. Festschrift für Jürgen Schneider zum 65. Geburtstag (Willi A. Boelcke)
  • Wolfgang Stelbrink: Die Kreisleiter der NSDAP in Westfalen und Lippe. Versuch einer Kollektivbiographie mit biographischem Anhang (Gerhard Neumeier)
  • Ulrike Kohl: Die Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus. Max Planck, Carl Bosch und Albert Vögler zwischen Wissenschaft und Macht (Volker Ackermann)
  • Beatrix Heintze: Walter Cramer, die Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. in Leipzig und die sogenannte „Judenfrage“. Materialien zu einer Gratwanderung zwischen Hilfe und Kapitulation (Kurt Schilde)
  • Heidrun Edelmann: Heinz Nordhoff und Volkswagen (Ralf Richter)
  • Jürgen Seidl: Die Bayerischen Motorenwerke (BMW) 1945-1969) (Helmut Schubert)

Personalnachrichten/Verschiedenes

Impressum

Kontakt:
Dr. des. Detlef Krause
COMMERZBANK AG
ZKV-Historische Dokumentation
Kaiserplatz
60261 Frankfurt am Main
Tel.: 069/136-23616
Fax: 069/136-23422
detlef.krause@commerzbank.com

Archive klagen in den USA gegen Copyright-Regelungen

Das Standford Center for Internet and Society (CIS) hat im Namen des Internet Archive und des Prelinger Archive bei einem Bezirksgericht in Kalifornien eine Klage (pdf-Datei) gegen geltende Copyright-Gesetze eingereicht. Der Berne Convention Implementation Act (BCIA) und der Copyright Term Extension Act (CTEA) verstießen gegen das Recht auf freie Rede. In der Klage fordern die Archive, das Gericht möge feststellen, dass die Regelungen „verwaister“ Urheberrechte, also jener, die noch nicht abgelaufen, aber nicht länger verfügbar sind, die Verfassung verletzten. 

Der oberste Gerichtshof der USA hatte im Januar 2003 die Verlängerung der Copyright-Fristen für künstlerische Werke bei Einzelpersonen von 50 auf 70 Jahre nach dem Ableben des Urhebers und auf 95 Jahre für Firmen bestätigt. Unter anderem hatte der Rechtsprofessor Lawrence Lessig von der Stanford University geklagt, weil der US-amerikanische Kongress in den vergangenen 40 Jahren gegen die Verfassung verstoßen habe, als er die Copyright-Frist insgesamt elf Mal verlängert hatte.

Den Klägern geht es nun darum, die Kultur von „unnötigen und schädlichen“ Regulierungen zu befreien. Eine Serie der Veränderungen an Copyright-Gesetzen habe lediglich den Eignern geholfen, während jenen, die in der digitalen Welt kulturell arbeiten wollten, behindert würden. Im Unterschied zum ersten Verfahren argumentieren die Archive nicht gegen die Verlängerung der Fristen. Stattdessen sagen sie, der Wechsel vom „bedingten Copyright-System“ hin zum jetzigen, das jedem Urheber automatisch das Coypright zuspricht, auch wenn sie es nicht begehren, sei verfassungsrechtlich problematisch. Vor 1976 mussten Urheber ihre Ansprüche anmelden.

Als Beispiel für jene Aktivitäten, die durch die geltenden Copyright-Regeln behindert werden, wird in einer Mitteilung das Internet Archive genannt, das zusammen mit der National Science Foundation und den Regierungen von Indien und China das „Million Book Project“ betreibt. Darin sollen in der Zukunft eine Million Bücher digital und verfügbar sein. Die geltenden Gesetze machten es aber schwer, Werke in die Bibliothek aufzunehmen, selbst wenn deren Urheber verstorben sind. 

Kontakt:
Center for Internet and Society (CIS)
Stanford Law School

http://cyberlaw.stanford.edu/

Quelle: heise online (anw/c't), 24.3.2004

Weiterbildung: Management in Archiven

Nachdem bereits 2003/2004 ein erster Durchgang erfolgreich verlaufen ist, geht die Weiterbildungsreihe Management in Archiven im Herbst 2004 in die zweite Runde.

Das Qualifizierungsprogramm „Management in Archiven und Dokumentationsstellen“ wendet sich an Führungskräfte in öffentlichen und wissenschaftlichen Archiven und Dokumentationseinrichtungen sowie in Unternehmensarchiven, bzw. an Mitarbeiter/innen, die solche Führungspositionen anstreben. Zu den Zielen des Qualifizierungsprojekts des Weiterbildungszentrums der Freien Universität Berlin und der Fachhochschule Potsdam in Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin gehört der Anspruch, eine systematischere und qualitativ höherwertige Fortbildung zu ermöglichen, als dies bei herkömmlichen vereinzelten Seminaren erreichbar ist. Nur mit einem aus mehreren Modulen zusammengesetzten Bausteinprogramm lässt sich eine verwendbare Qualifikation erreichen. Sie soll durch ein Zertifikat auf der Grundlage von im Lehrgang erbrachten Leistungen dokumentiert werden.

Zu der durch das Bausteinprogramm „Management in Archiven“ zu vermittelnden integrierten Qualifikation gehören die folgenden

  • Methodisch-fachliche Kompetenz
  • Betriebswirtschaftliche Kompetenz
  • Technologische Kompetenz
  • Wissenschaftliche Kompetenz

Das Programm umfasst insgesamt 8 Module. Zwei der Module sind Pflichtseminare (drei-, bzw. zweitägig), die übrigen Wahlseminare mit jeweils zweitägiger Dauer. Die Teilnehmer/innen haben die Möglichkeit, ein Zertifikat der Freien Universität Berlin und der Fachhochschule Potsdam zu erwerben. Voraussetzung ist die erfolgreiche Teilnahme an den beiden Pflichtmodulen und an mindestens 2 Spezialmodulen.

Erarbeitet wurde das Programm im wesentlichen von Prof. Hans-Christoph Hobohm und Prof. Hartwig Walberg von der Fachhochschule Potsdam. Eine Grundlage bildete das erprobte Bausteinprogramm Management in Bibliotheken, an dessen Erarbeitung Prof. Hobohm sowie Prof. Umlauf, Humboldt-Universität zu Berlin, wesentlichen Anteil haben. Prof. Umlauf und Prof. Hobohm sind gleichzeitig die Herausgeber des Handbuch: Erfolgreiches Management von Bibliotheken und Informationseinrichtungen, das im Dashoefer Verlag Hamburg erschienen ist.

Weitere Informationen hier zum Download als pdf-Datei.

Kontakt:
Freie Universität Berlin
Weiterbildungszentrum
Otto-von-Simson-Str. 13-15
14195 Berlin
E-Mail: fega@zedat.fu-berlin.de

Material über Volksfeste fürs Stadtarchiv Wismar

14 dicke Aktenhefte liegen vor Gerd Giese und Marianne Riek auf dem Tisch, 14 Akten voll von Informationen über Volksfeste, über Jahrmärkte und Zirkusbesuche in Wismar. Seit den fünfziger Jahren hat der Wismarer Wilhelm Rohde aus Leidenschaft alles gesammelt, was mit diesen Themen zu tun hatte. Als Volkskorrespondent hat er selbst über Feiern und Volksfeste in Wismar berichtet.

Die Sammlung, die dabei entstanden ist, vermacht er nun dem Stadtarchiv. Mit Fotos, die von dem 84 Jahre alten Wismarer selbst stammen. „Zirkus, Schaustellerei, Volksfeste und Blasmusik – das sind Hobbys, denen ich mein ganzes Leben über treu geblieben bin“, erzählt Rohde von seiner Sammlerleidenschaft. Stücke selbst aus dem 19. Jahrhundert hat Rohde aufgetrieben, einige stammen aus dem Revolutionsjahr 1848.

„Das ist eine tolle Ergänzung für unsere Sammlung“, sagt Marianne Riek über Rohdes Material. Sie wird es künftig im Archiv betreuen. Dort können nun auch andere an Rohdes Leidenschaft teilhaben. „Die Dokumente können die Bürger hier im Archiv einsehen“, sagt Wismars Archiv-Chef Gerd Giese. Vielleicht sei es sogar ein Ansporn für andere Bürger, dass Wilhelm Rohde seine umfangreiche Sammlung dem Stadtarchiv vermacht habe, setzt er hinzu und schmunzelt.

Kontakt:
Stadtarchiv Wismar
Vor dem Fürstenhof
23966 Wismar
Tel.: 03841/251-412

Quelle: Ostsee-Zeitung, 25.3.2004

Häftlings-Zwangsarbeit in Oranienburg 1933/34

Vor dreieinhalb Jahren beschlossen die Oranienburger Stadtverordneten, sich mit einem dunklen Kapitel der Stadtgeschichte auseinanderzusetzen: der Arbeit der Zwangsarbeiter zwischen 1933 und 1945. Die erste Broschüre mit den Ergebnissen seiner Nachforschungen im Stadtarchiv legte der Diplomhistoriker Hans Biereigel aus Oranienburg jetzt vor. 28 Seiten umfasst die Sonderausgabe des Oranienjournals zum Thema „Zwangsarbeit durch Häftlinge des KZ Oranienburg 1933 bis 1934″.

Darin erbringt Hans Biereigel u. a. den Nachweis, dass die Stadt Oranienburg „als erste und einzige Kommune bereits acht Wochen nach Errichtung der Nazidiktatur einen Vertrag mit dem ersten KZ“ verband. Die Häftlinge an der damaligen alten Brauerei an der Berliner Straße erbrachten zwischen März 1933 und Juni 1934 „insgesamt 500.000 Arbeitsstunden“. Arbeit, aus deren Erlös die Stadt einen Kredit bei der Stadtsparkasse tilgen konnte, erinnerte der Historiker. Bei den „Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen“ – die Bezeichnung ABM stammt aus dem Jahr 1933 – mussten die Zwangsarbeiter vorrangig Tiefbauarbeiten verrichten. So kamen sie bei der Entkrautung des Lehnitzsees, beim Bau von Wohnstraßen in Süd, von Radwegen nach Schmachtenhagen oder bei der Arbeit im städtischen Kieslager in Germendorf zum Einsatz.

Insgesamt soll die Dokumentation drei Teile umfassen. Das zweite Heft wird sich mit der Zwangsarbeit der Häftlinge des KZ Sachsenhausen zwischen 1936 und 45 in Rüstungsbetrieben der Stadt befassen. Sie waren u. a. in den Auerwerken an der Picanstraße beschäftig. „Auch dort gibt es keinerlei Hinweis“, beklagte der Historiker. Teil drei schließlich ist den während des Krieges nach Oranienburg verschleppten Fremdarbeitern gewidmet.

Kontakt:
Stadtverwaltung Oranienburg                                                        
Schloßplatz 2
16515 Oranienburg
PF 10 01 43
16501 Oranienburg
Telefon: 0 33 01/ 60 0-5;
Fax: 0 33 01/ 60 09 99
info@oranienburg.de
www.oranienburg.de

Quelle: Heike Bergt, Märkische Allgemeine, 24.3.2004

Uni Wien erklärt Titel-Aberkennung aus NS-Zeit für nichtig

Während der NS-Herrschaft wurden erwiesenermaßen mehr als 200 Absolventen der Universität Wien ihre akademischen Titel aus so genannten „rassischen“, politischen bzw. aus damaliger Sicht strafrechtlichen Gründen aberkannt. Vielen davon wurden nach 1945 die Doktorate wieder verliehen. Doch kürzlich ist bei Recherchen im Universitätsarchiv eine bisher unbekannte Liste mit weiteren 32 Fällen aufgetaucht, unter ihnen Betroffene wie Stefan Zweig und Bruno Bettelheim. In einer Gedenkveranstaltung am 31. März will die Uni Wien diese Aberkennung des akademischen Grades für nichtig erklären.

Gleich nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden gesetzliche Grundlagen für die Wiederverleihung „zu Unrecht aberkannter Doktorate“ geschaffen. Bis auf wenige positiv erledigte Einzelanträge passierte aber vorerst einmal nichts. Erst zehn Jahre später, also 1955, beschloss der Senat der Uni Wien die Wiederverleihung der zu Unrecht aberkannten Titel für insgesamt 181 Personen.

Doch es gab mehr Fälle von Aberkennungen, die bei dieser Wiederverleihung nicht berücksichtigt wurden, wie eine im Jahr 2002 bei Recherchen im Universitätsarchiv entdeckte Liste aus dem Juni 1941 mit weiteren 32 Namen belegt. Darunter finden sich prominente vertriebene Absolventen der Universität Wien wie der Schriftsteller Stefan Zweig und der Kinderpsychologe und Psychoanalytiker Bruno Bettelheim (beide Dr. phil.), Alfons Rothschild oder der Jurist und Historiker Albert Fuchs, wie der Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte, Friedrich Stadler, der APA erklärt.

Der Senat der Uni Wien hat am 10. April 2003 beschlossen, „generell sämtliche Aberkennungen von akademischen Graden durch die Universität Wien aus politischen Gründen zur Zeit des Nationalsozialismus für nichtig zu erklären und einen entsprechenden Vermerk in den Promotionsprotokollen der Universität Wien vorzunehmen“. Damit solle „die akademische Ehre all jener AkademikerInnen – auch stellvertretend für noch nicht rehabilitierte Personen – wiederhergestellt werden“, die im Aufhebungsbeschluss von 1941 genannt seien. Stadler geht davon aus, dass niemand von den 32 Personen mehr lebt, es könne also kein Recht mehr zugesprochen werden, es sei ein „posthumer Akt der Zuerkennung von verlorener Würde“. Der Zeithistoriker schließt nicht aus, dass weitere Listen bzw. Namen auftauchen, „jene mit den 32 Namen war ja auch ein Zufallsfund, ausgelöst durch eine Anfrage im Zusammenhang mit Stefan Zweig“.

Kontakt:
Universität Wien,
Dr. Karl Lueger-Ring 1,
A-1010 Wien
http://www.univie.ac.at/

Quelle: Wiener Zeitung, 22.3.2004

Geschichte der Stadt Würzburg II

Passend zum 1300-jährigen Geburtstag der Stadt erschien nun der zweite Band der Würzburger Stadtgeschichte. Er behandelt die Zeit vom Ausbruch des Bauernkriegs 1525 bis zur endgültigen Eingliederung der Stadt in das damalige Königreich Bayern 1814.

Der erste Teil umfasst fünf Beiträge zur Ereignis- und Verwaltungsgeschichte. Im zweiten, systematischen Teil werden Spezialthemen erörtert: Umwelt- und Naturraum, Ratsverfassung und städtisches Gerichtswesen, Seelsorge und Frömmigkeit, Bildungswesen und Geistesleben, Wirtschaftsgeschichte, Sozialgeschichte, Architektur und Bildende Kunst, Musik- und Theatergeschichte, lateinische und deutsche Literatur, Spital- und Gesundheitswesen, Hexenprozesse, Buch- und Bibliothekswesen, jüdische Geschichte, städtebauliche Entwicklung. Besonderes Gewicht wurde auch auf die im 20. Jahrhundert eingemeindeten Vororte gelegt. Deren Geschichte wird – abgesehen von Heidingsfeld – von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts dargestellt.

Viele kleinere Spezialthemen werden in Schlaglichtern behandelt. Hierzu gehören zum Beispiel das Südwarenangebot auf dem Markt 1725, die Kalenderreform von 1583, das Rathausinventar von 1731, das Apothekenwesen, Schlachten und Mordtaten sowie Künstlerbiographien. Eine umfangreiche Zeittafel, detaillierte Listen der Würzburger Landesherren, der Bürgermeister, Oberschultheißen und Stadtschreiber ermöglichen einen schnellen Überblick über die wichtigsten Ereignisse und Personen.

Info:
Ulrich Wagner (Hrsg.): „Geschichte der Stadt Würzburg, Band II: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814″, Konrad-Theiss-Verlag, Stuttgart 2004, 1108 Seiten, 72 Farbtafeln, 327 SW-Abbildungen. 66.00 Euro (Einzelpreis), 49.90 Euro (Subskriptionspreis)

Quelle: Robert Emmerich, idw, 23.3.2004

Ehrenamtliche im Stadtarchiv Lommatzsch

Ines Lalowa wird ehrenamtlich im Stadtarchiv Lommatzsch arbeiten. Der Stadtrat stimmte dieser Tätigkeit zu. Frau Lalowa war bereits während einer ABM im Archiv tätig. Der Stadtverwaltung entstehen durch ihre Arbeit keine Kosten. Auch die Bibliothek wird derzeit von Ehrenamtlichen geführt.

Die Stadt Lommatzsch hat derzeit 175.000 Euro auf dem Konto. In den nächsten vier Wochen werden Ausgaben in der gleichen Höhe erwartet. Der größte Posten sind mit 100.000 Euro Lohnkosten. Im gleichen Zeitraum wird die Stadt Einnahmen von 138.000 Euro haben. Das sind in erster Linie Schlüsselzuweisungen des Landes sowie Mieteinnahmen.

Kontakt:
Stadtarchiv Lommatzsch
Rathaus
01623 Lommatzsch (Sachsen)
035241-52245

Quelle: Sächsische Zeitung, 25.3.2004