Geschichte der Zwangsarbeit in Bonn

Aktuelle Erkenntnisse aus der Zwangsarbeiterforschung stehen im Mittelpunkt einer Tagung des Stadtarchivs Bonn und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Am Beispiel Bonns und im Vergleich mit anderen Kommunen erörtern elf Referenten am Freitag, 7. und Samstag, 8. April, im Haus der Geschichte das Thema Zwangsarbeit in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs (Programm). Das Symposium beginnt an beiden Tagen jeweils um 9.30 Uhr. Teilnehmen können alle, die an der Materie interessiert sind. Der Eintritt ist frei. 

Die Referate nähern sich der Thematik aus Sicht der Industrie, aber auch aus der Perspektive kirchlicher und kommunaler Arbeitgeber. Die rechtliche Lage der Zwangsarbeiter ist ebenso Inhalt eines Vortrags wie Fragen der Rekrutierung. Die besondere Situation der italienischen Fremdarbeiter, die bis 1943 Verbündete und anschließend Gegner Deutschlands waren, wird separat behandelt. 

Unter dem Titel „Schlagen gut ein und leisten Befriedigendes“ beleuchtet eine Dokumentation die Geschichte der Zwangsarbeit in Bonn. Der 300 Seiten starke Band ist während der Tagung im Haus der Geschichte sowie darüber hinaus im Bonner Stadtarchiv und im Bonner Buchhandel erhältlich. 

Tagung "Zwangsarbeiterforschung in Deutschland. Das Beispiel Bonn im Vergleich und im Kontext neuerer Untersuchungen":

7. April 2006
9.30 Uhr Grußworte und Eröffnung
9.45 Uhr Dr. Manfred Grieger, Wolfsburg: Der Betrieb als Ort der Zwangsarbeit: Industrie und Zwangsarbeiter, 1939 – 1945
10.30 Uhr Kaffeepause
10.45 Uhr Dr. Uwe Kaminsky, Düsseldorf/Berlin: Zwangsarbeit in der Evangelischen Kirche am Beispiel der Rheinprovinz
11.30 Uhr Joachim Schröder, M. A., Düsseldorf: Kommunale Arbeitgeber und Zwangsarbeit am Beispiel Düsseldorfs
12.15 Uhr Mittagspause
14.00 Uhr Prof. Dr. Albert Kotowski, Bonn: Die Rekrutierung der Zwangsarbeiter im besetzten Polen
14.45 Uhr Prof. Dr. Rudolf Lill, Bonn: Arbeiter und Militärinternierte aus Italien. Zwischen gelenkter Kollaboration und Zwang
15.30 Uhr Kaffeepause
15.45 Uhr Andrea Renner-Palat, M. A., Freiburg: Die rechtliche Lage der polnischen Zwangsarbeiter 1939 – 1945
16.30 Uhr Dr. Albert Eßer, Bergisch Gladbach: Zwangsarbeit in Bergisch Gladbach. Quellen, Ergebnisse und offene Fragen
17.15 Uhr Dr. Frank Gausmann, Mainz: Zwangsarbeit in einer badischen Kleinstadt – Offenburg und der „Ausländereinsatz“

8. April 2006
9.30 Uhr Julia Hildt M. A., Bonn: „Ostarbeiterinnen schlagen gut ein…“ Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion in Bonn
10:15 Uhr Jolanta Altman-Radwanska, M. A., Bonn: Polnische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Bonn 1940 – 1945
11.00 Uhr Kaffeepause
11.15 Uhr Prof. Dr. Joachim Scholtyseck, Bonn: Westeuropäische Arbeiter, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in Bonn
12.00 Uhr Abschlussdiskussion
danach Abreise der Teilnehmer

Kontakt:
Stadtarchiv Bonn
Berliner Platz 2
53103 Bonn (Stadthaus Ebene 0)
Tel.: 0228/ 77 2410
Fax: 0228 / 77 43 01 
stadtarchiv@bonn.de 

Quelle: Presseservice der Stadt Bonn

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