Nachdem die Gemeinde Hünstetten im Jahre 2004 beschlossen hatte, ein Gemeindearchiv einzurichten, wurde dieses nun, fast drei Jahre später, am 24. August 2007 eröffnet. Ziel der Gemeinde war es, den schriftlichen Nachlass der Gemeinde Hünstetten, (Rheingau-Taunus-Kreis), die 1972 im Zuge der hessischen Gebietsreform durch den Zusammenschluss der ehemals zehn selbstständigen Ortsteile Bechtheim, Beuerbach, Ketternschwalbach, Wallrabenstein, Wallbach, Limbach, Strinz-Trinitatis, Kesselbach, Görsroth und Oberlibbach entstanden war, an einem Ort zusammenzufassen. Fachliche Unterstützung bei dem Aufbau ihres Archivs erhielt die Gemeinde Hünstetten durch Johann Zilien vom Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden. Bei der Eröffnungsveranstaltung lobte er das Engagement der Gemeinde sowie der ehrenamtlichen Mitarbeiter und hob hervor, dass Hünstetten jetzt zu den ca. 5 Prozent hessischer Gemeinden gehört, die über ein professionelles Gemeindearchiv verfügen. In Anerkennung der geleisteten Arbeit wurde das Hünstetter Gemeindearchiv nun sogar für die Vorschlagsliste zum Hessischen Archivpreis nominiert, der jedes Jahr vom hessischen Landesverband vergeben wird.
Die Gemeinde Hünstetten bat alle Einwohner um Mithilfe, indem sie dazu aufrief, die vor allem im Privatbesitz vorhandenen Dokumente, Chroniken, Schriften, Gemeindeakten sowie solche Unterlagen dem geplanten Archiv zur Verfügung zu stellen, die sich in irgendeiner Weise auf die Gemeinde Hünstetten und ihre Ortsteile bezogen. Von der Gemeinde ernannte Bevollmächtigte waren berechtigt, diese wichtigen Unterlagen gegen ein Übernahmeprotokoll entgegenzunehmen. Betreut wird das Gemeindearchiv, das in den ehemaligen Räumen der Kesselbacher Feuerwehr am Dorfgemeinschaftshaus untergebracht ist, von den beiden ehrenamtlichen Kräften Rudolf Wuschek und Ernst Hensel. In dem ca. 80 Quadratmeter großen Raum befindet sich für jeden Ortsteil ein eigenes Rollregal. Der Ortsteil, dessen Regal das meiste Material enthält, ist zur Zeit Beuerbach. Hier hatte der ehemalige Vorsitzende des Beuerbacher Geschichtsvereins, Egon Alberti, wichtige Unterlagen wie Chroniken, Gesetzesbücher und Baupläne für die Nachwelt erhalten. Obwohl schon zahlreiches Archivmaterial vorhanden ist, das in den nächsten Jahren gesichtet und archiviert werden muss, bittet die Gemeinde Hünstetten weiterhin ihre Bürger um Mithilfe bei der Komplettierung der Bestände aus den einzelnen Ortsteilen. Um allen Interessierten einen Überblick über die bisher geleistete Archivarbeit zu ermöglichen, hatte die Gemeinde am 9. September 2007 zu einem Tag der offenen Tür geladen, wo eine Ausstellung von Bildern, Landkarten, Urkunden und Schulchroniken in den neu geschaffenen Räumlichkeiten im Archiv zu besichtigen war.
Kontakt:
Gemeindearchiv Hünstetten
Dorfgemeinschaftshaus Kesselbach (ehem. Feuerwehrgerätehaus)
65510 Hünstetten
Tel.: 06126 / 1071 (Ernst Hensel
Tel.: 06126 / 8296 (Rudolf Wuschek)
Quelle: Aktuelles Gemeinde Hünstetten, 14.10.2004; Beke Heeren-Pradt, Wiesbadener Tagblatt, 25.8.2007; Aktuelles Gemeinde Hünstetten, 10.9.2007