Ausstellung über Carl Schiller im Städtischen Museum Braunschweig

Der 200. Geburtstag Carl Schillers (1807-1874) gibt Gelegenheit, an den überaus verdienstvollen Forscher, Sammler und Museumsgründer zu erinnern. Eigentlich sollte er in Braunschweig gut bekannt sein, verdankt die Stadt seinem Einsatz doch die Errichtung des Lessingdenkmals, die Quadriga auf dem Residenzschloss sowie die Reiterstandbilder für die Herzöge Carl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm – und nicht zuletzt das Städtische Museum Braunschweig. Dennoch gibt es noch keine umfassende Darstellung seines Lebens.  Die Ausstellung „Carl Schiller: Forscher, Sammler, Museumsgründer“, die am 6. September 2007 im Städtischen Museum am Löwenwall eröffnet wurde, und der dazugehörige Katalog wollen hierzu einen Beitrag leisten. Im Zentrum steht Carl Schillers Sammlung von Kunstwerken und historisch interessanten Gegenständen, die er dem Städtischen Museum vermachte. Mit knapp 150 Werken konnte erstmals seine Sammlung in mühevoller Arbeit rekonstruiert werden. Die Exponate zeigen einerseits Schillers breit gefächertes Interesse, das von den „Merkwürdigkeiten und Altertümern“ seiner Heimatstadt bis zu der zeitgenössischen Kunst in den deutschen Kunstzentren Berlin, Dresden, München und Düsseldorf reicht. 

In Schillers Sammlung befanden sich durchaus kuriose Gegenstände. So ist z. B. eine Haarlocke des von ihm verehrten Lessing sowie andere „Lessingiana“ zu sehen. Schiller war der erste in Braunschweig, der das Interesse der Öffentlichkeit auf die mittelalterliche Architektur der Stadt sowie auf die ur- und frühgeschichtlichen Gegenstände lenkte. Die Objekte aus Schillers Besitz bildeten den Grundstock für die Sammlung des Städtischen Museums. 1937 wurden diese an das neu gegründete „Haus der Vorzeit“ abgegeben und sind heute Bestandteil der Abteilung Ur- und Frühgeschichte des Braunschweigischen Landesmuseums in Wolfenbüttel. Erstmals werden einige Objekte im Kontext von Schillers restlicher Sammlung gezeigt.  Mit zahlreichen Künstlern stand er in freundschaftlichem Austausch, was die im Stadtarchiv Braunschweig aufbewahrte Korrespondenz belegt. Neben den für die Denkmale in Braunschweig tätigen Bildhauern Ernst Rietschel (Lessing, Quadriga), Ernst Hähnel (Friedrich Wilhelm) und Franz Pönninger (Carl Wilhelm Ferdinand) waren dies vor allem Künstler, die sich an den Ausstellungen des Braunschweiger Kunstvereins beteiligten, für den Schiller jahrelang als Sekretär die Geschäfte führte. Die knapp 50 Handzeichnungen dokumentieren hier Schillers Vorlieben.  So bietet die Ausstellung nicht nur einen Einblick in die vielfältigen Interessen Carl Schillers, sondern dokumentiert darüber hinaus seine umfangreichen freundschaftlichen Kontakte. 

Die Ausstellung ist bis zum 2. Dezember 2007 zu sehen. Der Eintritt ist frei. Kostenlose öffentliche Führungen durch die Ausstellung gibt es am 18. Oktober und 8. November 2007 jeweils um 16 Uhr, sowie am 28. Oktober und 25. November 2007 jeweils um 11 Uhr. Gruppenführungen ab zehn Personen können vereinbart werden und kosten 1,50 Euro pro Person. Der Katalog kostet 9,80 Euro. 

Kontakt
Städtisches Museum Braunschweig
Löwenwall
38100 Braunschweig
Tel.: 05 31 / 4 70 – 45 05 
Fax: 05 31 / 4 70 – 45 55 
staedtisches.museum@braunschweig.de

Stadtarchiv Braunschweig
Schlossplatz 1
38100 Braunschweig
Tel.: 0531 / 470 – 4719
Fax: 0531 / 470 – 4725
stadtarchiv@braunschweig.de

Quelle: Pressemitteilung Stadt Braunschweig, 5.9.2007

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