Neue Leiterin des Stadtarchivs Herten

Sie arbeitet im "Gedächtnis der Stadt Herten", zwischen Aktenstapeln, alten Stadtplänen, historischen Zeitungen und Bücherregalen: Die gebürtige Hertenerin Kirsten Noetzel leitet seit dem 15. April 2010 das im Gymnasium angesiedelte Stadtarchiv Herten und löst damit ihren Vorgänger Dr. Michael Hensle offiziell ab. Nachdem sie jahrelang für das Bochumer Stadtarchiv gearbeitet hatte, verschlug es sie nun beruflich zurück in ihre Heimatstadt.

Die junge Mutter absolvierte nach dem Abitur ihr erstes Ausbildungsjahr zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, wechselte aber schließlich ins Landesarchiv nach Düsseldorf und diplomierte dort erfolgreich als Anwärterin für den gehobenen Archivdienst. "Ich finde die regionale Geschichte des Ruhrgebiets und insbesondere Hertens Vergangenheit unheimlich spannend", erklärt Kirsten Noetzel ihre Vorliebe für alte Akten und Fachbücher.

Ihrem Interesse an Stadthistorie konnte sie einige Jahre in Bochum nachgehen. Schon dort verwaltete sie eifrig ausrangierte, städtische Dokumente. "Ich freue mich darüber, wenn ich Bürger für die Geschichte ihrer Stadt begeistern kann", sagt die 30-Jährige. Und das muss nicht zwangsläufig durch Akten passieren. "Im Archiv haben wir viele interessante, aber auch kuriose Erinnerungsstücke, von historischen Straßenschildern bis hin zum alten Grammophon." Darüber hinaus gibt es große Schaukästen, in denen Herten mit kleinen Modellhäusern seit den 60er-Jahren nachgebaut wurde.

Das Archiv sammelt sämtliches Wissen über ortsgeschichtliche Ereignisse. Ein wichtiger Teil der regionalen Kultur, wie Kirsten Noetzel findet. "Oft schlagen hier Besucher Berichte in alten Ausgaben lokaler Zeitungen nach. Solche Erinnerungen helfen Bürgern, sich mit ihrer Stadt zu identifizieren." In einer umfangreichen Fotosammlung und einem Angebot von historischen Filmen können Interessierte ihren Ausflug in die Vergangenheit außerdem visualisieren.

Wer ein bestimmtes Dokument einsehen möchte, ein Buch schreibt und dafür Informationen benötigt, sich auf eine Diplom- oder Facharbeit vorbereitet oder sonstige Fragen zur Orts- und Stadtgeschichte von Herten hat, kann das zu den Öffnungszeiten des Stadtarchivs tun. Als städtische Einrichtung steht es jedem Bürger offen (Öffnungszeiten: Montag, Dienstag und Mittwoch von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, Donnertag von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 17.30 Uhr sowie Freitag von 9 bis 12.30 Uhr).

Kontakt:
Stadtarchiv Herten
Gartenstr. 40 (im Städt. Gymnasium)
45699 Herten
Telefon: 02366 / 303 233
Telefax: 02366 / 303 630
stadtarchiv@herten.de

Quelle: Hertener Presse-Service, 12.5.2010

Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Archive und Bibliotheken in der EKD diskutiert über ein Kirchenbuchportal im Internet

Unter dem Motto „Kulturarbeit evangelischer Archive und Bibliotheken“ trafen sich 53 Vertreter und Vertreterinnen kirchlicher Archive und Bibliotheken und ihrer Trägereinrichtungen vom 5. bis 7. Mai 2010 in Güstrow. Auf der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Archive und Bibliotheken in der evangelischen Kirche wurde Dr. Michael Häusler (Archiv und Bibliothek des Diakonischen Werkes der EKD, Berlin) im Amt des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft für weitere sechs Jahre bestätigt. Anja Emmerich (Bibliothek des Landeskirchenamtes, Bielefeld) löste Armin Stephan in der Leitung des Verbands kirchlich-wissenschaftlicher Bibliotheken ab.

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Abb. 1: Wahl Mitgliederversammlung Verband kirchlicher Archive 6. Mai 2010 in Güstrow (Foto: B. Wischhöfer)

Dr. Bettina Wischhöfer (Landeskirchlichen Archivs Kassel) wurde auf der Tagung für weitere sechs Jahre als Leiterin des Verbands kirchlicher Archive im Amt bestätigt. Besonderes Augenmerk wurde auf der Tagung dem zur Zeit wichtigsten Projekt des Verbands, der Etablierung eines deutschen Kirchenbuchportals im Internet, gewidmet. Ziel der Verbandsarbeit ist es, von der EKD eine dreijährige Anschubfinanzierung zu erhalten. Ein von der EKD bereits finanziertes Geschäftsmodell stuft die Annahme, dass sich das Portal nach drei Jahren selbst tragen kann, als realistisch ein.
In Zeiten von Digitalisierung und Internet wachsen die Begehrlichkeiten nach dem schnellen und umfassenden Zugriff auf Kirchenbücher, der zentralen Quelle für den attraktiven Markt der Genealogie. Kirchenbücher, es gibt etwa 200.000 evangelische und 100.000 katholische, gehören zu den meistbenutzten Beständen kirchlicher Archive. Es gilt, die Rechte an diesen Quellen federführend zu wahren.

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Abb. 2: Tagung Arbeitsgemeinschaft Archive und Bibliotheken 7. Mai 2010 in Güstrow, Plenum diskutiert das Kirchenbuchportal (Foto: B. Wischhöfer)

Der Verband kirchlicher Archive zählt aktuell 62 Mitglieder. Er erfüllt Aufgaben, die von einzelnen kirchlichen Archive nicht erfüllt werden können.

Links:

www.evangelische-archive.de

www.kirchenbuchportal.de

Organisation und Konstruktion von Wissen und Wirklichkeiten in Archiven

Aus der Arbeit des Graduiertenkollegs "Archiv – Macht – Wissen. Organisieren, Kontrollieren, Zerstören von Wissensbeständen von der Antike bis zur Gegenwart", das im April 2005 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld eingerichtet worden ist, ist ein neuer Sammelband zweier Stipendiatinnen des Graduiertenkollegs erschienen.

Nicht erst seit dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln sind Archive und ihre Rolle als Träger von Erinnerung, Repräsentation, Wissenskonstruktion und Herrschaftspraxis von Interesse. Der von Anja Horstmann und Vanina Kopp herausgegebene Band "Archiv – Macht – Wissen. Organisation und Konstruktion von Wissen und Wirklichkeiten in Archiven" beleuchtet diese Zusammenhänge mithilfe eines erweiterten Archivbegriffs, der Akten, Sammlungen in Bibliotheken und Museen, aber auch Diskurse umfasst.

Die Neuerscheinung beinhaltet Beiträge zur Archivgeschichte Spaniens, Deutschlands und ehemaliger Kolonien (Kongo, Tansania, Indien), zu Filmarchiven, zur Überlieferungsbildung und zu Sammlungsgut.

Info:
„Archiv – Macht – Wissen. Organisation und Konstruktion von Wissen und Wirklichkeiten in Archiven“, hg.v. A. Horstmann u. V. Kopp, Campus-Verlag, Frankfurt 2010, ISBN 978-3-593-39146-5, 252 Seiten, Taschenbuch: 252 Seiten
Verlag: Campus Verlag; Auflage: 1 (12. April 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3593391465
ISBN-13: 978-3593391465
34,90 Euro

Augsburg bringt reichsstädtische Dokumente in Sicherheit

Nach fast fünfmonatiger Vorbereitungszeit hat das Stadtarchiv Augsburg am 5. Mai 2010 damit begonnen, die ersten knapp 700 Regalmeter der insgesamt 2,3 Regalkilometer umfassenden reichsstädtischen Dokumente zu verlagern, die seit Sommer 2009 vom Brotkäfer und seinen Larven befallen sind.

Innerhalb einer Woche werden ungefähr neun LKW-Fuhren mit knapp 90 Paletten und zirka 150.000 Dokumenten auf das AKS-Gelände gebracht, wo eine provisorische Lagermöglichkeit errichtet wurde. In einer der Shed-Hallen neben dem Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) wird voraussichtlich am Montag, 10. Mai, mit der Schädlingsbekämpfung gestartet.

In einer speziell vorbereiteten „Einhausung“ wird dann in einem Stickstoffzelt der erste Durchgang für die Stickstoff-Begasung der Archivalien eingeleitet, um die gefräßigen Brotkäfer-Larven abzutöten. Es sind etwa drei solcher Begasungsvorgänge geplant, von denen jeder sechs bis acht Wochen dauert.

Der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Michael Cramer-Fürtig, hofft, dass die beiden folgenden „Etappen“ der Auslagerung und Schädlingsbekämpfung bis Anfang 2011 durchgeführt sind. Denn bereits ab Herbst 2010 soll nach Abschluss des zweiten Durchgangs die Forschung wieder die Möglichkeit haben, mit einem Großteil der bis dahin behandelten Dokumente zu arbeiten. Dazu wird in der vorübergehenden „Außenstelle“ des Stadtarchivs, die lediglich bis zur Eröffnung des neuen Stadtarchivs 2013 (Planungsbeginn 2010 bereits erfolgt, Baubeginn voraussichtlich 2011) Bestand haben soll, ein provisorischer Lesesaal eingerichtet.

Eine Rückverlagerung der behandelten Archivalien in das belastete Hauptgebäude des Stadtarchivs an der Fuggerstraße, ist aus konservatorischen Gründen ausgeschlossen.

Kontakt:
Stadtarchiv Augsburg
Fuggerstr. 12
86150 Augsburg
Telefon: (0821) 3 24 38 82 (Geschäftsstelle)
Telefax: (0821) 3 24 38 83
stadtarchiv.stadt(at)augsburg.de
www.stadtarchiv.augsburg.de

Quelle: Stadt Augsburg, Pressemeldung, 5.5.2010; Die Augsburger Zeitung, 6.5.2010

Stadtarchiv Limburg erweitert seine Öffnungszeiten

Geschichte boomt – Limburger Geschichte im Jubiläumsjahr erst recht. Dies stellen die Mitarbeiter des Stadtarchivs Limburg an der Lahn jede Woche aufs Neue fest. Seit im Herbst 2007 ein fester Öffnungstag eingeführt wurde, nimmt die Nutzung durch interessierte Bürger und auswärtige Besucher stetig zu. Um allen an der Limburger Geschichte Interessierten entgegenzukommen, entschlossen sich Bürgermeister Martin Richard und Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker, künftig die Öffnungszeiten zu erweitern.

Ab sofort ist das Stadtarchiv Limburg zusätzlich an jedem Donnerstag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Die bisherige Öffnungszeit Mittwoch 8.30 bis 16 Uhr wird beibehalten, ebenso die Nutzung nach Vereinbarung. „Wir möchten damit den Wünschen der Nutzer entgegenkommen und uns noch kundenfreundlicher zeigen,“ so Bürgermeister Richard.

Die Benutzung des Archivs ist kostenfrei, eine Anmeldung während der festen Öffnungszeiten ist nicht erforderlich. Erstmals am Donnerstagnachmittag geöffnet ist das Stadtarchiv am 6. Mai 2010.
Neue Öffnungszeiten des Stadtarchivs, Mühlberg 3 (Schloss): Mittwoch 8.30-16 Uhr, Donnerstag 14-18 Uhr und nach Vereinbarung.

Kontakt:
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn
-Stadtarchiv-
Mühlberg 2 (Schloss)
65549 Limburg a. d. Lahn
Tel.: 06431-932 367
Fax: 06431-584 39 47
www.limburg.de

Tagung des Landesarchivs NRW über Verschlusssachen in Archiven

Tausende von Geheimakten lagern noch in den Registraturen und Archiven von Bund und Ländern. Sie sind allesamt unter Verschluss. Ihre Benutzung durch Forschung und Öffentlichkeit ist streng reglementiert und eingeschränkt. Hier verwaltet der Staat einen seiner letzten Arkanbezirke.

Die Veranstaltung "Geheimschutz transparent?" des Landesarchivs NRW will dokumentieren, wie ertragreich die Auswertung von Verschlusssachen für die Forschung sein kann. Aktuelle wissenschaftliche Beiträge stecken die Forschungsfelder ab und analysieren die Unterlagen von Verfassungsschutz und Polizei im Hinblick auf ihren Quellenwert. Vertreter aus Forschung, Journalismus, Archiven und Verwaltung diskutieren die Zugänglichkeit von Verschlusssachen und wägen daten- und quellenschutzrechtliche Aspekte gegen das Recht der Öffentlichkeit auf Aufklärung gegeneinander ab.

Info:
Geheimschutz transparent?
Tagung des Landesarchivs NRW über Verschlusssachen in Archiven am 1. Juni 2010

Programm:

9.30 Uhr Begrüßung
Wilfried Reininghaus (Landesarchiv NRW)

9.45 Uhr Die Anfänge des Verfassungsschutzes in Nordrhein-Westfalen
Wolfgang Buschfort (Bocholt)

10.15 Uhr Staatsschutz und Grundrechte in der Adenauerzeit
Josef Foschepoth (Freiburg)

10.45 Uhr Kaffeepause

11.15 Uhr Rechtsextreme Netzwerke in der frühen Bundesrepublik
Uwe Schimnick (Osnabrück)

11.45 Uhr „Frohe Ferien für alle Kinder“ – Ferienaufenthalte für westdeutsche Kinder in der DDR
Jens Niederhut (Landesarchiv NRW)

12.15 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr Verschlusssachen in den Archiven der Länder
Uwe Zuber (Landesarchiv NRW)

14.30 Uhr Podiumsdiskussion: Geheimhaltung und Informationsfreiheit
Diskutanten: Georg Boenisch (Der Spiegel, Düsseldorf), Josef Foschepoth (Freiburg), Michael Hollmann (Bundesarchiv), Mathilde Koller (Innenministerium NRW)
Moderation: Uwe Zuber

16.00 Uhr Ende der Veranstaltung

Die Veranstaltung findet statt im Vortragssaal des Landesarchivs NRW Abt. Rheinland, Mauerstraße 55, 40476 Düsseldorf.
Um Anmeldung bis zum 14. Mai 2010 wird gebeten.

Für Informationen und Anmeldungen:
Uwe Zuber, uwe.zuber@lav.nrw.de, Tel. 0211/22065-201
Jens Niederhut, jens.niederhut@lav.nrw.de, Tel. 0211/22065-205

\"Geheimschutz

Tag der offenen Tür in den neuen Räumen des Kreisarchivs Rügen

Das Archiv des Landkreises Rügen ist Ende 2009 von der Bergener Industriestraße in das Hauptgebäude der Rügener Kreisverwaltung umgezogen. Der Umbau der Räumlichkeiten wurde vom Bund und vom Land mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket finanziell unterstützt.

Für den 27. April 2010 lud Rügens Landrätin Kerstin Kassner interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einem Rundgang und zu Gesprächen in das Kreisarchiv Rügen ein. Am Nachmittag dieses Tages war es möglich, die neu hergerichteten Räume im Landratsamt, Billrothstraße 5 in Bergen, und darin befindliche Archivmaterialien zu besichtigen. Die langjährige Archivarin Waltraud Scharf lieferte interessante Informationen zur Geschichte und zu den Beständen des Archivs sowie zu ihrer Arbeit und beantwortete Besucherfragen.

Im Kreisarchiv lagern bedeutende Unterlagen aus dem Landkreis Rügen. Dazu gehört zum Beispiel das Repertorium des Stadtarchivs von Bergen, das rund 2.000 Aktenstücke aus der Zeit von 1613 bis 1940 enthält. Oder das im Original vorhandene Stadtprivileg mit Siegel – mit dieser Urkunde wurde Bergen am 19. Juni 1613 die „städtische Gerechtigkeit“ durch Herzog Philip Julius verliehen. Des weiteren befinden sich hier rund 2,6 lfm (laufende Meter) Rats- und Kreistagsbeschlüsse, 92 lfm Akten des Rates für Land- und Nahrungsgüterwirtschaft, 260 lfm Bauakten, 153 lfm Archivgut der kreisangehörigen Städte und Gemeinden und vieles mehr.

Kontakt:
Landkreis Rügen
Frau Waltraud Scharf
Sachbearbeiter Kreisarchiv
Billrothstraße 5
Postfach 1343
18523 Bergen auf Rügen
Telefon : 0 38 38/80 63 30
FAX : 0 38 38/80 63 31
Kreisarchiv@Landkreis-Ruegen.de

Quelle: Landkreis Rügen, Pressemitteilung, 21.4.2010

Einweihung des erweiterten Diözesanarchivs Bautzen

Am Mittwoch, den 5. Mai 2010, 11 Uhr, wird die Einweihung des erweiterten und umgebauten Diözesanarchivs Bautzen im „Domstift“ gefeiert. Nach dem Abschluss umfangreicher Sanierungsmaßnahmen am Bautzener Domstift werden Bischof Joachim Reinelt und der Hausherr, Domdekan Weihbischof em. Georg Weinhold, die Räumlichkeiten segnen und wieder eröffnen. Außerdem wird bei gleicher Gelegenheit auch das 25-jährige Bestehen der Domschatzkammer gefeiert.

Seit Sommer 2008 wurde das Domstift St. Petri in verschiedenen Bereichen saniert und umgebaut. Vorangige Ziele waren dabei, den Brandschutz zu erhöhen, Diözesanarchiv und -bibliothek zu erweitern sowie die Nutzungsbedingungen für die Besucher zu verbessern. Zum Vorhaben gehörten auch die Neueindeckung der Dächer sowie – in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege – die Erneuerung der Farbfassung der Fassaden.

Bauherr der Maßnahme war das Domkapitel St. Petri als Eigentümer. Der Umbau wurde von verschiedenen öffentlichen Stellen gefördert: der Städtebauförderung von Bund und Land, der Stadt Bautzen, dem Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien und außerdem vom Bistum Dresden-Meißen und dem Domkapitel St. Petri. Die Baumaßnahmen und Restaurierungen haben ca. 1,6 Mio Euro gekostet.

Das Kollegiatsstift St. Petri war um 1217/18 in Bautzen errichtet worden. Das Gebäude des Domdekanats stammt vom Anfang des 18. Jahrhunderts, als es an Stelle älterer Gebäude errichtet worden war. Vom Ende des 17. bis zur Mitte des 18. Jh. hatte es – nicht zuletzt durch den gleichen U-förmigen Ausbau – eine markante Umgestaltung erfahren; das repräsentative Portal samt Schließung der Südfront wurde auf Veranlassung von Domdekan Jakob Johann Wosky von Bärenstamm im Jahr 1768 fertig gestellt. Das Gebäude war seit der Reformation zugleich Sitz der Apostolischen Administratur der Lausitzen.

Nach der Wiedererrichtung des Bistums Meißen 1921 war hier neben dem Domkapitel die Bistumsverwaltung untergebracht. Wegen der Zerstörung des Bischofshauses im heutigen Garten des Pfarrgrundstücks (An der Petrikirche 7) im Frühjahr 1945 hatte ab dann auch der Bischof seine Wohn- und Amtsräume im Domstift.

Nachdem der Bistumssitz im Jahr 1980 nach Dresden verlegt worden war (seitdem Bistum Dresden-Meißen) gab es verschiedene Nutzungszwecke. Vor 25 Jahren, im April 1985, wurde in den ehemaligen bischöflichen Wohn- und Amtsräumen die Domschatzkammer mit bedeutenden Werken sakraler Kunst eingerichtet, die auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Die Archiv- und Bibliotheksbestände des Domstifts reichen bis in dessen Gründungszeit im 13. Jahrhundert zurück. Sie gehören zu den wenigen geistlichen Archiven und Bibliotheken in Deutschland, die seit nahezu 800 Jahren ununterbrochen am selben Ort beheimatet sind. Archivalien und Literatur werden von zahlreichen Forschern zur Heimat-, Familien- und Kirchengeschichte genutzt.

Stichwort: Domkapitel
Seinen historischen Ursprung hat das Domkapitel in der Priesterschaft einer Bischofsstadt. In der Kirche des Bischofs kamen diese Priester zusammen, um Gottesdienst zu feiern und das Stundengebet zu beten. Im Lauf der Jahrhunderte bekam das Domkapitel eine hohe rechtliche Stellung.

Zu den Aufgaben des Domkapitels zählt es, den Bischof zu beraten und zu unterstützen. Nach der Resignation, einer Versetzung oder dem Tod des Bischofs hat das Domkapitel die Leitung des Bistums zu übernehmen und einen Diözesanadministrator zu bestellen. Das Domkapitel wirkt an der Wahl eines neuen Bischofs entscheidend mit. Ferner gehört zu den Aufgaben des Domkapitels die Verwaltung seiner Grundstücke, seines Land- und Forstbesitzes. Mit der Wahrnehmung bestimmter Aufgaben kann das Domkapitel Laien beauftragen.

Zum Domkapitel St. Petri gehören der Domdekan und fünf Domkapitulare sowie zwei Ehrendomkapitulare. Dem Domkapitel steht der Domdekan vor.

Kontakt:
Zentralabteilung Archiv-Bibliothek-Kunst
Bischöfliches Ordinariat
An der Petrikirche 6
02625 Bautzen
Tel.: 03591 – 35 19 50
www.bistum-dresden-meissen.de

Quelle: Bistum Dresden-Meißen, Pressemitteilung, 27.4.2010

Kölner Kunstauktionshaus unterstützt Restaurierung der beschädigten Kölner Dokumente

Mit einer ungewöhnlichen Spendenaktion hilft das Kunsthaus Lempertz am Neumarkt bei der Wiederherstellung der durch den Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln beschädigten Urkunden und Dokumente. Der auf die Versteigerung von Kunst spezialisierte Auktionator stellt den gesamten Erlös der in diesem Frühjahr gedruckten mehr als 30.000 Kataloge zur Verfügung. Sie kosten im Schnitt 25 Euro, Lempertz rechnet mit einem mindestens fünfstelligen Verkaufsergebnis.

Das Kunsthaus möchte mit seiner Spende ein Zeichen setzen, in der Hoffnung, Nachahmerinnen und Nachahmer sowie nationale und internationale Unterstützung bei der Restaurierung der Archivalien zu finden. Lempertz sieht in der Wiederherstellung der Dokumente eine Aufgabe, bei der es deutschlandweiter Solidarität bedarf. Kulturdezernent Professor Georg Quander bedankt sich schon im Voraus für die großzügige Spendenzusage.

Bei der Unterstützung des Historischen Archivs zählt jeder Euro. Mit dem von Lempertz in Aussicht gestellten Betrag können wir schon einiges bewegen. Lempertz hat mit der Spendeaktion ein hervorragendes Beispiel für das Engagement der Bürgerinnen und Bürger für ihre Stadt gegeben.

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 30.4.2010