Gewerbe vor den Stadtmauern Wiens

Bis 1858 war Wiens Innenstadt von mächtigen Verteidigungsanlagen umgeben. Vor den massiven Festungsmauern lag eine mehrere hundert Meter breite Grünfläche, die im Ernstfall ein freies Schussfeld auf Angreifer gewährleisten sollte. Obwohl eine Bebauung dieser "Gstätten" verboten war, wurde die verkehrsgünstig gelegene Fläche schon bald für Lagerstätten, Märkte und Gewerbe genutzt.

Am Rande des Glacis sind auf dem Plan mehrere öffentliche Einrichtungen verzeichnet, unter anderem militärische Einrichtungen wie die Heumarktkaserne und die Alserkaserne, den Standort der ungarischen Garde und die k.k. Stallungen. An der Landstraße ist das Johannesspital verzeichnet, das zuerst als Armen- und Versorgungshaus fungierte und ab 1787 – nunmehr als "Invalidenhaus" – Kriegsinvaliden beherbergte.

Ein im Wiener Stadt- und Landesarchiv aufbewahrter Plan der Kartographischen Sammlung mit der Nummer 117 veranschaulicht die verschiedenen gewerblichen Nutzungen im Jahr 1817. Der Plan zeigt eine erstaunliche Vielfalt an Obstmärkten, Schießpulverhütten, Steinmetzlagern und vielem mehr.

In der Kleinausstellung "Von der Gstätten zum Stadtpark. Zur Nutzung der Flächen vor den Wiener Stadttoren vom 16. bis zum 19. Jahrhundert" werden die unterschiedlichen Nutzungen des Glacis anschaulich präsentiert. Als Grundlage dient das umfangreiche Kartenmaterial des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Plan 117 der Kartographischen Sammlung, der die verschiedenen Nutzungen des Glacis  aufzeigt, wird in einer Vitrine gezeigt. Die Ausstellung ist vom 4. Juni bis 1. Oktober 2010 im Foyer des Archivs zu besuchen. Der Eintritt ist kostenlos, ein Katalog zur Ausstellung liegt zur freien Entnahme auf.

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Quelle: Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien, Pressemitteilung, 23.7.2010

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