Ein Vierteljahrhundert Frankfurter Friedhofskultur online

Diathek im Institut für Stadtgeschichte durch ehrenamtliche Mitarbeiter erfasst und digitalisiert

Die Bilddatenbank des Instituts für Stadtgeschichte Frankfurt am Main mit zurzeit etwa 110.000 Objekten wächst stetig. Kürzlich wurde die Diathek des ehemaligen Friedhofs- und Bestattungsamts mit über 1.200 Motiven hinzugefügt.

Die Dias sind farbig, stammen aus den Jahren 1950 bis 1975 und wurden von Angestellten des Amtes aufgenommen. Zu sehen sind zahlreiche Aspekte des Friedhofswesens (Planung, Grabanlagen, Trauerhallen, Wegebau, Bepflanzung, technische Geräte u. a. m.), angefangen mit dem Haupt- und den jüdischen Friedhöfen bis hin zu Anlagen in den Stadtteilen.

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Abb.: Die ehrenamtlichen Mitarbeiter Karlheinz Lindt (ehemals Friedhofs- und Bestattungsamt) und Horst Klatt mit Institutsleiterin Dr. Evelyn Brockhoff an Leuchttisch und Scanstation (Foto: ISG/Dr. Joachim Kemper)

Die anfangs rund 3.000 Aufnahmen wurden zuerst durch den das Projekt betreuenden Archivar Tobias Picard M.A. bewertet und dabei redundante Motivvarianten sowie starke Über- und Unterbelichtungen ausgeschieden. Anschließend erfolgten durch zwei ehrenamtliche Mitarbeiter „Umbettung“ (in PAT-geprüfte Kunststoffrähmchen), Identifizierung/Beschriftung, Dateneingaben in die Archivdatenbank sowie – mit Unterstützung einer Stammkraft – auch Digitalisierung und Einbindung der Bilddateien in die Datensätze. Eine redaktionelle Durchsicht seitens des betreuenden Archivars wird die Arbeiten abschließen.

Der Bestand bietet zahlreiche Auswertungsmöglichkeiten zur Sepulkralkultur, die seit geraumer Zeit in Forschung und musealer Präsentation (Museum für Sepulkralkultur, Kassel) starke Beachtung findet. Die Frankfurter Dias zeigen das Aufkommen der Urnenbestattung, die Ausformung von Ehrengräbern, als vorbildhaft angesehene Grabgestaltungen sowie ganze Musteranlagen wie etwa den Parkfriedhof Heiligenstock. Dessen Erbauung ist von den ersten Planungen über die Fertigstellung bis hin zu späteren Erweiterungen im Bild überliefert.

Kontakt:
Institut für Stadtgeschichte (Karmeliterkloster)
Münzgasse 9
D-60311 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0) 69 212-38 425
Fax: +49 (0) 69 212-30 753

(Tobias Picard)

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