Ansichtspostkarten der Rheinischen Mission zwischen 1907 und 1917

Bildmotive wurden von der Mission schon seit ihren Anfängen als Medium der Vermittlung genutzt. Bereits in den ersten publizierten Berichten der Rheinischen Mission 1830 ergänzen bildliche Darstellungen der Missionare die Berichte. Waren es zunächst Zeichnungen und bald auch die Fotografie, nutzte die Mission auch die Postkarte als Werbeträger. Ein sehr populäres Medium um die Jahrhundertwende.


Abb.: Rheinische Mission in Sumatra – Blick auf die Kirche von Pea Radja, im Vordergrund Reisfelder (Foto: AMS VEM)

Zwischen 1907 und 1917 ließ die Rheinische Mission „Ansichtspostkarten“ mit über 60 verschiedenen Motiven aus ihren Missionsgebieten drucken. Auflagenhöhe: zwischen 1.000 und 5.000 Stück je Motiv. Teilweise wurde nachgedruckt. Es gab verschiedene Motivgruppen. Obwohl die Produktion von farbigen Postkarten erheblich teurer war, wurden diese eher hergestellt, da sie sich besser vermarkten ließen.

Die frühen Postkarten aus Sumatra, zwischen 1912 und 1917 gedruckt, zählten etwa 30 verschiedene Motive. Auf den Postkarten wurden die Erfolge der Mission abgebildet. Die missionierten Batak, die Einrichtungen der Mission und Landschaften bildeten die Hauptmotive. Nach 50jähriger Missionsarbeit gab es viele Kirchen, Ausbildungsstätten, Schul- und Wohngebäude der Mission im Batakland auf Sumatra.

Die Landschaftsbilder zeigen die Ufer und die umgebende Landschaft des großen Tobasees auf Sumatra. Es handelt sich um reine Landschaftsbilder, die Kulturlandschaft und die Verbindung von Mensch und Natur.

Der Betrachter erhielt einen Einblick in die florierende Missionsarbeit, die um weitere Unterstützung bat. Die Bilder sollten für die Fortsetzung der Spendenbereitschaft sorgen und den Menschen in der Heimat zeigen, wo ihr Geld eingesetzt wurde.

Die Postkarte bot außerdem eine Möglichkeit, Informationen und Grüße auf unkompliziertem und weniger kostspieligem Weg, als dem Brief, zu vermitteln und wurde zahlreich genutzt.

Die Rheinische Missionsgesellschaft entstand 1828 durch den Zusammenschluss der drei evangelischen Missionsvereine aus Elberfeld, Barmen und Köln. Die Rheinische Mission hatte Bestand bis 1971 und ging damals gemeinsam mit der Bethel Mission in der heutigen Vereinten Evangelischen Mission (VEM) auf.

Die VEM setzt sich aus 39 Mitgliedern zusammen: protestantische Kirchen in Afrika, Asien und Deutschland sowie die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Alle Mitglieder aus Afrika, Asien und Deutschland haben dieselben Rechte, wenn es um finanzielle und politische Entscheidungen innerhalb der Organisation geht. In der nach dem Delegiertenprinzip zusammengesetzten Vollversammlung der VEM verfügen die afrikanischen und asiatischen Mitglieder über die Mehrheit.

Die Archiv- und Museumsstiftung der VEM stellt gleichsam das Gedächtnis der Mission dar. Seit 1998 sammelt, sichert und erschließt die Archiv- und Museumsstiftung in Wuppertal die Archiv- und Museumsbestände der Vereinten Evangelischen Mission für Wissenschaft, Forschung und Lehre.

Die Missionare, die die Rheinische Mission seit 1828 nach Afrika und Asien aussandte, schickten vielfältiges Material an das Missionshaus in Deutschland: detaillierte Berichte über Länder und Leute, Dokumente der entstehenden einheimischen Gemeinden, Handzeichnungen, Fotos und Gegenstände aus der Kultur der überseeischen Partner. Die von den Missionaren zusammengetragenen Kulturgüter der Missionierten sind in dem „Museum auf der Hardt“ in Wuppertal der Öffentlichkeit zugänglich.

Kontakt:
Museum auf der Hardt
Missionsstraße 9
42285 Wuppertal
Tel: 0202-89004-152

Postadresse:
Rudolfstraße 137
42285 Wuppertal

Öffnungszeiten: Jeden 1. Sonntag im Monat 14.00 – 17.00 Uhr und auf Anfrage

Quelle: Archiv- und Museumsstiftung der VEM, Aktuelles, Bild des Monats, Juli 2021

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