Bundesweite Beachtung für Aschaffenburger Projekt „Dialog Romantik“

Abschlussbericht des Förderprogramms „WissensWandel“ würdigt Projekt des Stadt-und Stiftsarchivs.

Die digitale Entwicklung der deutschen Bibliotheken und Archive war der Schwerpunkt des bundesweiten Förderprogramms „WissensWandel“. Das bereits 2020 ins Leben gerufene Programm sollte die Teilhabe von Kultureinrichtungen am digitalen Wandel unterstützen und digitale Angebote fördern. Zum Ende des Förderprogramms haben Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, und der für das Programm zuständige Deutsche Bibliotheksverband einen Abschlussbericht vorgelegt, in dem ausgewählte Projekte exemplarisch präsentiert werden. Das Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg mit seinem Projekt „Dialog Romantik“ wird dabei besonders hervorgehoben.

Foto: Deutscher Bibliotheksverband / Nils Bornemann

„Dialog Romantik“, innerhalb von „WissensWandel“ als „Leuchtturmprojekt“ gefördert, macht über einen virtuellen Raum und eine virtuelle Lernumgebung die Epoche der Romantik sowie die für Aschaffenburg wichtige Familie Brentano erleb- und erfahrbar. Unter dem Schlagwort „Ein Archiv muss an die frische Luft“ wird das partizipative Digitalkonzept des Stadt- und Stiftsarchivs unterstrichen und erläutert.

„Das ausführliche Aufgreifen unseres Aschaffenburger Projekts im Abschlussbericht von WissensWandel verdeutlicht, dass unsere dialogorientierte Digitalstrategie auch überregional und bundesweit Beachtung findet und nicht zuletzt als förder- und unterstützenswert angesehen wird“, freut sich Bürgermeister und Digitalreferent Eric Leiderer mit dem Stadt- und Stiftsarchiv. „Dialog Romantik steht für mich beispielhaft für unsere Idee einer Dialog City, die für die Menschen da ist und die digitale mit der analogen Welt verbindet.“

Hinzukomme, wie Stadtarchivdirektor Dr. Joachim Kemper unterstreicht, dass im Rahmen des Förderprogramms bereits in der ersten Förderphase (2021) ein Projekt bei „WissensWandel“ erfolgreich beantragt werden konnte, das dem Auf- und Ausbau des Aschaffenburger Digitalladens als digital-analoger Schnittstelle zur Stadtgesellschaft gedient habe.

Zum Hintergrund von „WissensWandel“
Das Förderprogramm „WissensWandel“ wurde im Jahr 2020 initiiert. Ziel war es, kulturelle Angebote, kulturelles Erbe und schriftliches Kulturgut für alle Interessierten auch unabhängig von einer Nutzung vor Ort in weitaus größerem Umfang als bisher zugänglich zu machen. Das Programm „WissensWandel“ des Deutschen Bibliotheksverbandes wurde innerhalb des Konjunkturprogramms NEUSTART KULTUR von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Bundesweit wurden bis Ende 2022 751 Digitalisierungsprojekte von Bibliotheken und Archiven mit über 24,2 Millionen Euro gefördert. Rund 11,4 Millionen Euro flossen in Digitalisierungsvorhaben, 6,3 Millionen Euro in Infrastrukturmaßnahmen, 4,1 Millionen Euro in die Entwicklung von innovativen Vermittlungsprojekten und 2,4 Millionen Euro in den Ausbau digitaler Medienangebote. So wurden Bestände digitalisiert, Angebote im Bereich der E-Medien (E-Books, E-Journals, E-Magazine, E-Paper und Hörbücher) sowie Datenbanken und E-Learning-Plattformen ausgebaut und Veranstaltungen wie Fortbildungen, Lesungen oder Projekte zur Medienbildung für Schulklassen und Kitas verstärkt als hybride Formate entwickelt.

Wie groß der Bedarf an digitalen Zugangsmöglichkeiten zu Bibliotheken und Archiven ist, zeigte die hohe Anzahl an Projektanträgen: Innerhalb weniger Stunden waren mehr Anträge eingereicht worden, als Fördermittel zur Verfügung standen.

Kontakt:
Stadt- und Stiftsarchiv
der Stadt Aschaffenburg
Wermbachstraße 15
63739 Aschaffenburg
Tel.: 06021 / 330-2420
E-Mail:

Deutscher Biblotheksverband
Bundesgeschäftsstelle
Fritschestraße 27-28 (2. Hof, Aufgang A, 1. Stock rechts)
10585 Berlin
Tel.: 030 / 644 98 99 10
Fax: 030 / 644 98 99 29
dbv@bibliotheksverband.de

Quelle: Stadt Aschaffenburg, Pressemitteilung, 23.5.2023; Deutscher Bibliotheksverband, Pressemitteilung, 17.5.2023.

Neues Weltdokumentenerbe im Historischen Archiv der Stadt Köln

Zwei Archivalien aus Köln in das Register „Memory of the World“ aufgenommen.


Abb.: Prunkkopiar rechts (Foto: Stadt Köln)

Die UNESCO hat am Donnerstag, 18. Mai 2023, bekannt gegeben, dass sie zwei Archivalien des Historischen Archivs der Stadt Köln in das Register „Memory of the World“ aufgenommen hat. Damit zählen das sogenannte Prunkkopiar des Brügger Hanse-Kontors (um 1486, HAStK Best. 81 A 1) und eine Sammlung von Hanserezessen aus den Jahren 1388 bis 1461 (HAStK Best. 82 A 2) ab sofort zum dokumentarischen Erbe der Menschheit.

Abb: Logo UNESCO (Foto: Stadt Köln)

„Ich freue mich sehr, dass die UNESCO die Dokumente des Historischen Archivs auf diese Weise würdigt“, sagt der Kölner Kulturdezernent Stefan Charles. „Köln ist eine Stadt mit einem unwahrscheinlich großen Kulturerbe. Das ist ein Potenzial, das wir auch für unsere internationale Sichtbarkeit als Kulturstandort nutzen wollen.“

Beide Stücke stammen aus den in Köln verwahrten Archivalien der Hanse, des europäischen Kaufleute- und Handelsstädtebundes des Spätmittelalters. Die UNESCO trägt damit der Bedeutung Rechnung, die die Hanse als transnationale, bürgerschaftlich getragene Organisation für die Entwicklung von Handel und Recht in Europa hatte. Mit Mitgliedern und Vertretungen zwischen England und dem Baltikum sowie zwischen Norwegen und Norddeutschland ist die Hanse Teil der Geschichte zahlreicher heutiger Länder. Die Quellen zu ihrer Erforschung sind daher besonders dazu geeignet, den europäischen Gedanken zu unterstreichen und die Idee der Überwindung von Grenzen und Sprachbarrieren durch friedlichen Handelsverkehr zu fördern.

Bei den Hanserezessen handelt es sich um die auf gemeinsamen Tagungen gefassten Beschlüsse der Hansestädte. Sie bilden damit nicht nur eine unverzichtbare Basis zur Erforschung der Hansegeschichte. Der Band aus dem Kölner Weltdokumentenerbe ist dabei besonders nah an den Verhandlungen und gewährt damit sehr unmittelbare Einblicke in die Verhandlungen und ihre Ergebnisse.

Im Prunkkopiar wurden wichtige Urkunden zumeist über Handelsrechte eingetragen, die Könige und Fürsten den Hansekaufleuten in ihren jeweiligen Ländern eingeräumt hatten. Sie ermöglichten einen friedlichen Warenverkehr und schützten vor gewaltsamen Rechtsbrüchen. In diesem Fall handelt es sich um ein meisterhaftes Exemplar flandrischer Buchkunst, das auch der Repräsentation diente.

Abb.: Prunkkopiar rechts (Foto: Stadt Köln)

Beide neuen Welterbe-Stücke werden am Mittwoch, 24. Mai 2023, von 15 bis 19.30 Uhr im Historischen Archiv der Stadt Köln öffentlich präsentiert.

Kontakt:
Historisches Archiv der Stadt Köln
Eifelwall 5
50674 Köln
Telefon: 0221 / 221-22327
Telefax: 0221 / 221-22480
historischesarchiv@stadt-koeln.de

Quelle: Robert Baumanns (Stadt Köln – Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Pressemitteilung, 19.5.2023.

„Bretten 1933-1945: Diktatur in einer badischen Kleinstadt“ – Ausstellung Teil 1

Sonderausstellung als Auftakt zur Aufarbeitung der lokalen NS-Vergangenheit.

Ab dem 15. Mai bis zum 3. Oktober 2023 zeigen das Museum im Schweizer Hof und das Stadtarchiv Bretten eine Sonderausstellung zu Brettens Geschichte während der NS-Zeit im Museum im Schweizer Hof, denn im Jahr 2023 jährt sich die „Machtergreifung“ der NSDAP zum 90. Mal. Neben der Aufarbeitung der politischen Verhältnisse innerhalb der Stadt, die 1933 zum Aufstieg der Nationalsozialisten geführt haben, wird sich die Ausstellung kritisch der Frage nach der politischen Gleichschaltung, der Verfolgung der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie dem Alltag der Brettener Bevölkerung während der Zeit der NS-Diktatur nähern. Ein zusätzlicher Punkt ist der Umgang mit weiteren Minderheiten innerhalb der städtischen Gesellschaft sowie deren Auswirkung auf betroffene Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Überdies soll erstmalig eine museale Aufarbeitung der Aktivitäten und Verbindungen Brettener Unternehmen in der Rüstungsindustrie stattfinden. Die Ausstellung setzt sich auch mit der im Zuge der Rüstungsindustrie entstandenen Einrichtung eines Arbeitslagers, des sogenannten „Ostarbeiterlagers“, im Bereich des Seedamms im Süden der Stadt auseinander. Ein letzter Abschnitt widmet sich der sogenannten „Stunde Null“ und den ersten Monaten nach dem Einmarsch der französischen und amerikanischen Truppen. Zahlreiche interessante Exponate und neu entdecktes Bildmaterial aus dem Stadtarchiv sowie aus Brettener Firmen und Privathaushalten ergänzen die Ausstellung.

Der Marktplatz im Juli 1945: Amerikanische Truppen übernehmen Bretten
Abb.: Brettener Marktplatz im Juli 1945: Amerikanische Truppen übernehmen Bretten (Foto: Stadt Bretten)

Der Zusatz „Ausstellung Teil 1“ weist darauf hin, dass sich die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Bretten noch am Anfang befindet. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden in den folgenden Jahren weitere Ausstellungen oder Präsentationen zu Teilbereichen des Themas folgen. Besonders die Themenbereiche zur Euthanasie und Zwangsterilisationen an Brettener Bürgerinnen und Bürger bedürfen weiterer Recherchen. Dies gilt ebenso für die Einrichtung der unterschiedlichen NS-Unterorganisationen, über die bisher nur wenig bekannt ist, sowie für die NSDAP-Ortsgruppe Bretten, deren Akten offenbar kurz vor Ende des Krieges akribisch vernichtet wurden. Hinzu kommen tausende Einzelschickale der Menschen aus dem Ausland, die als Zwangsarbeiter unter anderem für landwirtschaftliche Versorgung und die Rüstungsproduktion ausgebeutet wurden: Auch hier wurden zahlreiche Unterlagen vernichtet. Die Ausstellung soll ein Anfang sein. Sie soll dokumentieren und aufklären.

Parallel dazu zeigt das Museum vom 15. Mai bis 3. Juli 2023 die Wanderausstellung „Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ – eine Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft ‚Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager‘. An elf Themenstationen wird in der Ausstellung „Auftakt des Terrors“ die Funktion beleuchtet, die den frühen Konzentrationslagern im nationalsozialistischen Herrschaftssystem zukam. Anhand zahlreicher Biografien von Verfolgten führt sie die Brutalität vor Augen, die auch schon die Frühphase des NS-Regimes kennzeichnete. Den Ausgangspunkt der Darstellungen bilden die 15 Lager, an die in den an der Ausstellung beteiligten Gedenkstätten erinnert wird. Sie stehen exemplarisch für die mehr als 90 frühen Konzentrationslager im Deutschen Reich. Beginnend im Februar 2023 wird die Ausstellung bundesweit in mehreren Ausfertigungen gleichzeitig gezeigt. Als Schirmherrin firmiert Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB.

Öffnungszeiten:
Samstag, Sonntag und an Feiertagen 11 – 17 Uhr
Mittwoch 15 – 19 Uhr
Eintritt frei

Kontakt:
Tourist-Info Bretten
Melanchthonstr. 3
touristinfo@bretten.de
www.erlebe-bretten.de

Museum im Schweizer Hof
Engelsberg 9
75015 Bretten
schweizerhof@bretten.de

Stadtarchiv Bretten
Untere Kirchgasse 9
75015 Bretten
stadtarchiv@bretten.de

Quelle: Stadt Bretten, Pressemitteilung

In eigener Sache

Dr. Christoph Reimann übernimmt in der Nachfolge von Dr. Jens Murken ab Mai 2023 die Redaktion von AUGIAS.Net. Reimann ist Historiker und Support-Mitarbeiter bei AUGIAS-Data.

Aachener „Archivale des Monats“ im Zeichen des Karlspreises 2023

Der Internationale Karlspreis zu Aachen für das Jahr 2023 wird verliehen an Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, und an das ukrainische Volk. Zu Ehren der Priesträger hat das Stadtarchiv Aachen eine Karte des Schwarzen Meeres aus dem 18. Jahrhundert als Archivale des Monats Mai 2023 ausgewählt.

Abb.: Nova Mappa Maris Nigri et Freti-Constantino-Politani (Stadtarchiv Aachen, Archivbibliothek PFA 3Y)

Die circa 270 Jahre alte Übersichtskarte des Schwarzen Meeres und seiner angrenzenden Territorien zeigt zentral einen großen Teil des Gebiets der heutigen Ukraine mit der Halbinsel Krim. Die Karte ermöglicht den Blick auf einen bestimmten historischen Moment der ukrainischen Staatswerdung.

Am linken Rand der Karte sind – von Norden nach Süden – die Küstenregionen der heutigen Staaten Moldawien, Rumänien und Bulgarien abgebildet, daran schließt sich im Verlauf eine Darstellung von „Constantinopoli ou Stamboul“ an, dem heutigen Istanbul. Die Stadt und ihre Umgebung ist auf dem Kartenblatt oben rechts mit einer detaillierteren Teilkarte in kleinerem Maßstab, die auch das Marmarameer sowie den europäischen und den asiatischen Teil Istanbuls ausweist, dargestellt.

Auf der Hauptkarte ist im Süden die heute türkische Schwarzmeerküste zu sehen, an die sich im Osten heute der georgische und der russische Küstenstreifen, der an der Straße von Kertsch endet, anschließen. Zusammengehörig gedachte Landstriche sind in einer Farbe dargestellt, dazu sind Teile des Meeres näher bezeichnet, Inseln, Städte, Flüsse und wichtige Straßen eingezeichnet und zum Teil beschriftet.

Die als „Nova Mappa Maris Nigri et Freti-Constantino-Politani“ bezeichnete Karte ist ein kolorierter Kupferstich. Sie erschien 1746 in Nürnberg beim Verlag Homann im Sammelatlas „Atlas Planiglobii terrestris: mappa universalis“, der insgesamt 36 Karten enthält.

Die Karte wurde vom Augsburger Kupferstecher, Kartographen und Verleger Tobias Conrad Lotter (1717-1777) gestochen. Lotter war Schwiegersohn des Augsburger Kartographen Matthäus Seutter (1678-1757), der sich im 18. Jahrhundert im Bereich der Privatkartographie einen Namen gemacht hatte. Diese auf Kartographie spezialisierten Verlage produzierten zu jener Zeit Karten zu verschiedenen Themen: politische Karten, Himmelskarten, Stadtpläne, Ansichten von Kriegsschauplätzen, Ansichten und Geschichtskarten. Dazu kam bei Seutter ab 1720 die Herausgabe von Verlagsatlanten. Nach Seutters Tod übernahm Lotter eine Hälfte des Verlags und damit auch die bereits existierenden Karten Seutters, auf die er nun seinen Namen setzte. Das Sortiment des Verlags erweiterte er mit neuen, eigenen Karten.

Die damals verlegten Atlanten enthielten oftmals bereits existierende Karten, die durch neue Ansichten ergänzt wurden, in immer neuen Zusammenstellungen. Jede Karte ist als Einzelstück zu betrachten und gibt Einblicke in die zeitgenössischen Kenntnisse über die geographischen Verhältnisse. Der historische Atlas, aus dem das Archivale des Monats stammt, wird heute in der Archivbibliothek aufbewahrt.

Das Stadtarchiv Aachen zeigt aus seinen Magazinen regelmäßig interessante Stücke als Archivale des Monats. Das Stück mit einem kurzen Begleittext wird in einem Schaukasten im Foyer des Stadtarchivs am Reichsweg sowie digital auf der Homepage des Archivs präsentiert.

Kontakt:
Stadtarchiv Aachen
Reichsweg 30 (Nadelfabrik)
52068 Aachen
Tel.: +49 241 432-4972
Fax: +49 241 432-4979
Stadtarchiv@mail.aachen.de
https://www.aachen.de/de/kultur_freizeit/kultur/stadtarchiv/index.html

Quelle: Stadtarchiv Aachen, Archivale des Monats Mai 2023, 28.4.2023; Der Internationale Karlspreis zu Aachen, Aktuelles, Karlspreis 2023, o.D.

60 Geschichten aus dem Kreisarchiv Viersen

Mit seinem neuen Kreisarchiv erhielt der niederrheinische Kreis Viersen im Jahr 2022 – fast 50 Jahre nach seiner Gründung – einen zentralen Ort für die Aufbewahrung und Bereitstellung seiner historischen Dokumente. Das attraktive Archivgebäude wurde nach den neuesten Erkenntnissen über nachhaltiges und energieeffizientes Bauen errichtet. In dem zentralen fensterlosen Gebäudekern werden seither unter besten konservatorischen Bedingungen die historischen Urkunden und Akten, Bild- und Textdokumente des Kreises Viersen und seiner Mitgliedsgemeinden aus fast 1.000 Jahren aufbewahrt. – Anlässlich der Einweihung des neuen Kreisarchivs erschien im Herbst 2022 im Greven Verlag Köln in einer Auflage von 2.000 Exemplaren das Buch „Kreisarchiv Viersen — moderner Speicher für historische Überlieferung“.


Abb.: Kreisarchiv Viersen, Haupteingang Ostseite, September 2022 (Foto: Michael Habersack / Kreis Viersen)

Neues Buch von Helge Drafz
Der Journalist Helge Drafz hat zwei Jahre lang im Kreisarchiv Viersen nach Geschichten gestöbert – heraus kam ein unterhaltsames Buch. Der Autor schildert Spannendes, Kurioses, Anrührendes und Lustiges anhand von alten Dokumenten, Urkunden, Zeichnungen, Zeitungsausschnitten und Fotos. Die Bürger von Süchteln konnten beispielsweise 1676 auf einen Schutzbrief von Ludwig XIV, dem französischen „Sonnenkönig“, zurückgreifen. Dieser sollte sie vor Plünderungen schützen. Alte Darstellungen von Breyell, Karten, die die Gerichtsstätten und Galgen in der Hinsbecker Heide aufzeigen, Tuschezeichnungen vom Haus Cloerath, von dem es heute nur noch Mauerreste gibt – Drafz schildert die Geschichten dazu lebendig, zugleich ist jedes dieser kurzen Kapitel mit der Abbildung der entsprechenden historischen Quelle ausgestattet.

Autor Drafz hat auf diese Weise aus den Archivbeständen, die 700 Jahre umfassen, insgesamt 60 Geschichten zusammengetragen: Das Wirtschaftswunder mit Kaiser‘s, bebildert mit einem Rabattmarkenheft, das seinen Weg ins Archiv gefunden hat, oder der Prospektentwurf von 1961 für das Seengebiet der Gemeinde Leuth, festgehalten in Form einer Akte mit Bildern und getippten Stichworten. Schmunzeln kann man beim Foto der Miss Germany 1966, die zur Eröffnung des Freibades in Grefrath – seinerzeit das erste beheizte Freibad am Niederrhein – im April 1967 anrückte und die ersten Runden drehte. Ob Margaret Thatcher 1983 beim Besuch auf dem Luftwaffenstützpunkt Elmpt der Royal Air France oder der Zeitungsausschnitt mit dem Stimmkärtchen „Dülken soll Dülken bleiben!“, das bei der Gebietsreform auflief – Helge Drafz fand bei seiner Recherche im Archiv wahre Schätze. Das Buch gibt damit einen Einblick in ein beispielhaftes modernes Kommunalarchiv – einen Wissensspeicher für die historische Überlieferung.

Info:
Helge Drafz:
Kreisarchiv Viersen. Moderner Speicher für die historische Überlieferung
Leinen mit Schutzumschlag
Herausgegeben von Landrat Dr. Andreas Coenen
ISBN 978-3-7743-0933-3
176 Seiten, Format 21 x 27 cm
Ca. 100 Abbildungen
30,00 Euro

Der Autor Helge Drafz, Jahrgang 1962, ist Historiker, Autor und Journalist. Seine über 30-jährige Tätigkeit für den WDR führte ihn immer wieder in den Kreis Viersen. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte sind die Beiträge zur Geschichte des Rheinlandes, für die er immer wieder in den Archiven der Region recherchiert.

Kontakt:
Kreisarchiv Viersen
Ransberg 41
41751 Viersen
Tel.: 02162 39 – 2022
Fax: 02162 39 – 282022
archiv@kreis-viersen.de
https://www.kreis-viersen.de/themen/bildung/kreisarchiv

Quelle: Westdeutsche Zeitung, 18.11.2022; Greven Verlag Köln: Kreisarchiv Viersen, o.D.

Zwei Neusser Stadtteile im Bild

Stadtarchiv Neuss und Heimatverein Norf sichern Sammlung des Heimatforschers Jakob Stechmann.

Das Stadtarchiv Neuss und der Heimatverein Norf haben gemeinsam über 3.000 historische Fotos und Dokumente aus den Stadtteilen Norf und Derikum gesichert und machen sie der Öffentlichkeit zugänglich. Die vom Norfer Bürger Jakob Stechmann (1936-2019) über Jahrzehnte zusammengetragene Sammlung zeigt seltene Ansichten, historische Gebäude und Menschen seit 1900.

Abb.: Norfer Bahnhof, 1910. – Bild aus der Sammlung Jakob Stechmann (Foto: Stadtarchiv Neuss, Slg. Stechmann)

Nach seinem Tod hatte seine Familie die Sammlung an den Heimatverein Norf übergeben. Jakob Stechmann zählte zu dessen Gründern und war zuletzt Ehrenmitglied. Nun werden die Originale einvernehmlich im Stadtarchiv konservatorisch angemessen gelagert und wurden bereits vollständig digitalisiert.

Der Leiter des Stadtarchivs Neuss, Dr. Jens Metzdorf freut sich über das gelungene gemeinsame Projekt: „Das Stadtarchiv hat alle selbstbewussten Neusser Stadtteile und gerade die reiche Geschichte der ehemals eigenständigen Gemeinden besonders im Blick. Mit der Übernahme der wunderbaren Aufnahmen im Bildarchiv Stechmann erhalten wir nicht nur lokales Kulturgut aus Norf und Derikum, mit seiner Digitalisierung und Bereitstellung geben wir zugleich den Menschen des Stadtteils einen spannenden Teil ihrer Geschichte zurück, auf die sie mit Recht stolz sind.“


Abb.: v.l: Dr. Jens Metzdorf, Leiter des Neusser Stadtarchivs; Heinz Heuser, Archivar Heimatverein; Peter Abels, 1. Vorsitzender des Heimatvereins; Dr. Annekatrin Schaller, Archivarin; Kurt Königshofen, 2. Vorsitzender und Pressewart des Heimatvereins (Foto: Stadt Neuss)

Die Neusser Bürgerinnen und Bürger können die digitalisierten Fotos und Dokumente ab sofort sowohl im Lesesaal des Stadtarchivs an der Oberstraße als auch beim Heimatverein im Alten Rathaus Norf einsehen und nutzen.

Kontakt:
Stadtarchiv Neuss
Oberstraße 15
41460 Neuss
Telefon: +49 (0) 2131 – 90 42 50
Telefax: +49 (0) 2131 – 90 24 33
stadtarchiv@stadt.neuss.de
https://www.stadtarchiv-neuss.de/

Heimatverein Norf e.V.
info@heimatverein-norf.de
https://www.heimatverein-norf.de/

Quelle: Stadt Neuss, Pressemitteilung, 25.4.2023

Stadt Speyer erwirbt bedeutenden Fotonachlass von Bettina Deuter (1932-2023)

Die Stadt Speyer konnte den bedeutenden fotografischen Nachlass der kürzlich verstorbenen Pressefotografin Bettina Deuter erwerben. Mit ihren Leica-Kameras hielt Deuter seit den frühen 1950er Jahren fast 50 Jahre Speyerer Nachkriegsgeschichte fest und deckt damit den letzten Zeitabschnitt der filmbasierten analogen Fotografie-Historie ab. Nun befinden sich rund 200.000 Negative in Schwarz-Weiß sowie zahlreiche Fotoabzüge in stolzem Besitz des Stadtarchivs Speyer.


Abb.: Jacques Chirac und Helmut Kohl mit Ehefrauen in Speyer (Foto: Bettina Deuter)

„Das Schaffen von Bettina Deuter hat eine große Bedeutung für Speyer, repräsentiert es doch so etwas wie das visuelle Gedächtnis der Stadt für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Heute leben wir in einer Zeit, in der es unzählige digitale Handyfotos gibt. Da bekommt historisches, qualitativ hochwertiges Material noch einmal einen ganz besonderen Stellenwert“, würdigte Bürgermeisterin und Kulturdezernentin Monika Kabs das Werk der Fotografin ebenso wie das sorgsame Archivieren des Fotomaterials, woran Ehemann Karl „Jimmy“ Deuter großen Anteil hatte. „Zugleich geht mein Dank an das Stadtarchiv, das den Prozess der Übernahme vorangebracht und unterstützt hat.“

Auch die beiden Söhne, Professor, Holger Deuter und Dr. Jürgen Deuter, welche bei der Übergabe samt Vertragsunterzeichnung am vergangenen Mittwoch zugegen waren, zeigten ihre Freude darüber, dass „die Fotos nun in guten Händen“ sind.


Abb.: Übergabe des fotografischen Nachlasses von Bettina Deuter am 19. April 2023. Von links: Claus Rehberger, Prof. Holger Deuter, Dr. Jürgen Deuter, Bürgermeisterin Monika Kabs, Prof. Peter Eichhorn/Vorsitzender Kulturstiftung Speyer, Wolfgang Knapp und Julia Kratz/Stadtarchiv Speyer (Foto: Annika Siebert, Stadt Speyer)

Die stadthistorisch bedeutsame Sammlung wird nun dokumentiert, erschlossen und bei Bedarf beziehungsweise auf Anfrage zielorientiert digitalisiert, was laut Archivar Wolfgang Knapp eine große Herausforderung darstellt: „Wir freuen uns sehr, in die Fotowelten von Bettina Deuter eintauchen zu können.“

Die Fotografin und Buchautorin Bettina Deuter wurde am 17. Februar 1932 als Elisabeth Langknecht geboren. Von 1948 bis 1951 absolvierte sie ihre Ausbildung als Fotografin und Foto-Laborantin im Fotohaus des bekannten Speyerer Fotografen Fritz Hermann (1903-1981) in der Korngasse in Speyer. Zunächst arbeitete sie 5 Jahre als Bildberichterstatterin für „Die Rheinpfalz“. 1953 wechselte sie dann zur neu gegründeten „Speyerer Tagespost“. 40 Jahre lang hat sie fortan als fest angestellte Pressefotografin die großen und auch kleinen Ereignisse der Stadt fotografiert, von 1993 bis 2002 dann als freie Mitarbeiterin.

Kontakt:
Kulturelles Erbe / Stadtarchiv Speyer
Johannesstraße 22a
67346 Speyer
Telefon 06232 14-2265
Fax 06232 14-2796
stadtarchiv@stadt-speyer.de

Quelle: Stadt Speyer, Medieninformation, 19. April 2023; Stadtarchiv Speyer, 20.4.2023

Kölner Ausstellung »Verbrannt. Verfemt. Verboten.«

Ausstellung des Historischen Archivs der Universität zu Köln und der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln.

Vor 90 Jahren, am Abend des 17. Mai 1933, verbrannten auch in Köln im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“ Mitglieder der Deutschen Studentenschaft und des NS-Studentenbunds vor dem Universitätsgebäude in der Claudiusstraße Bücher und Schriften deutscher und ausländischer Autorinnen und Autoren. Das betraf auch den 1932 durch einen tragischen Unfall verstorbenen Kölner Staatsrechtler und Rektor des Amtsjahres 1924/25, Fritz Stier-Somlo (1873-1932).

Gleichzeitig wurden aus den Bibliotheken der Universität Bücher der aus rassistischen und ideologischen Gründen „verfemten“ Autorinnen und Autoren der Benutzung entzogen und in „Giftschränken“ unter Verschluß genommen. Dass auf diesem Wege die Bücher immerhin für die Nachwelt erhalten bleiben, zeigt die Wiederentdeckung größerer Teile der 1919 von der Studentenschaft eingerichteten Studentenbücherei und von Abgaben der Kölner Volksbüchereien in den Beständen der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, darunter auch Titel „verfemter“ Autorinnen und Autoren.

Die Wiederentdeckung von Teilen der Studentenbücherei, die 1927 an das Studentenwerk übergegangen ist und von diesem 1940 an die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln übertragen wurde, stellt den Anlass für die Ausstellung »Verbrannt. Verfemt. Verboten.« dar. Primär aus dieser Studentenbücherei sollten die zu verbrennenden Werke entnommen werden. Verbrannt wurden am 17. Mai daneben vermutlich auch in Kölner Leihbibliotheken beschlagnahmte und aus den Kölner Volksbüchereien ausgesonderte Titel, die auf den von willfährigen BIbliothekaren ausgearbeiteten ‚Schwarzen Listen‘ standen.

Die Ausstellung richtet den Blick aber nicht nur auf die Ereignisse im Mai 1933, sondern auch auf die Jahre von 1919 bis1933: Neben Modernisierungstendenzen in Stadt und Universität Köln blieben parallel ältere, rückwärtsgewandte Einstellungen lebendig, die sich unter den politisch wie wirtschaftlich schwierigen Bedingungen infolge des Versailler Friedensvertrags (Besetzung Kölns bis 1926, Hyperinflation und Ruhrbesetzung 1923, Wirtschaftskrise 1929-1931) radikalisierten. Die Nationalsozialisten konnten letztlich auf Faktoren aufbauen, die sie bis 1933 nicht beeinflussen konnten, die aber einen Teil der Lehrenden und der Studierenden die von den Nazis so bezeichnete „Machtergreifung“ begrüßen ließen.

Anhand von Gegenständen, Unterlagen und Büchern aus dem Historischen Archiv der Universität zu Köln und der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln sollen diese Entwicklungen aufgezeigt und die Abläufe der Bücherverbrennung am 17. Mai 1933 genauer als bisher rekonstruiert werden, die die von der Weimarer Verfassung garantierten Grundrechte der Meinungs-, Kunst- und Wissenschaftsfreiheit negierte.

Ausstellungseröffnung am 11. Mai 2023
Am 11. Mai 2023 wird abends um 18.00 Uhr die Ausstellung eröffnet: Begrüßung durch den Direktor der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, Dr. Hubertus Neuhausen.
Kurzvortrag: „Köln im Drühjahr 1933. Ein Überblick“ von Prof. Dr. Hans-Peter Ullmann, Historisches Institut der Universität zu Köln.
Einführung in die Ausstellung: Arne Schiffler und Dr. Andreas Freitäger.
Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Besichtigung der Ausstellung. Der Eintritt ist frei.
Ort: Foyer der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, Universitätsstraße 33, 50931 Köln (Lindenthal)

 

Quelle: Universitätsarchiv Köln: Ausstellung 2023, 9.3.2023; Universitätsarchiv Köln: Wie konnte es dazu kommen?, 10.4.2023

Der Dreißigjährige Krieg im Gebiet zwischen Oberrhein, Schwarzwald und Kraichgau

Pforzheimer Tagung zum Dreißigjährigen Krieg: „So lang als ihme von Jugendt auf denckhet, seye herumb Krieg gewesen“.

Das Kreisarchiv des Enzkreises präsentiert in einem breit angelegten Forschungsprojekt Aspekte des Dreißigjährigen Krieges im Gebiet zwischen Oberrhein, Schwarzwald und Kraichgau, dem Grenzraum zwischen den badischen Markgrafschaften, Württemberg und der Kurpfalz. Die Zeit wurde für diese Region bislang weder wissenschaftlich noch heimatkundlich aufgearbeitet. Im Mittelpunkt des Projekts steht dabei die Auswertung von weitgehend unbekannten Primärquellen staatlicher Archive sowie der Kirchenbücher als bevölkerungsgeschichtlichen Quellen. Die konfessionellen Gegensätze werden vor allem anhand der Klöster und ihrer Territorien (Maulbronn, Herrenalb) thematisiert. Einen wichtigen Part nimmt die ebenfalls bislang unerforschte Geschichte des württembergischen Landgrabens im östlichen und südlichen Enzkreis ein. Aufbauend auf Bilanzen zum Bevölkerungsrückgang und Gebäudeverlusten wird auch die Wiederaufbauphase nach den Westfälischen Friedensschlüssen thematisiert, die schon bald durch die Kriege Ludwigs XIV. unterbrochen wurde.

Erste Ergebnisse des Projektes werden in einer Ausstellung und auf einem neuen Online-Geschichtsportal unter enzkreis-geschichte.de präsentiert. Im Zentrum des bunten Begleitprogramms zur Ausstellung mit Vorträgen, Exkursionen und einem Kino-Event steht die hier beworbene wissenschaftliche Tagung, auf der sowohl renommierte als auch junge Historiker und Archivare referieren. Während zur Ausstellung nur ein Magazin erscheint, werden die Referate der Tagung im kommenden Jahr zusammen mit zahlreichen Aufsätzen in einem umfangreichen Sammelband auch in Druckform publiziert.

Den Auftakt zur Tagung bildet ein öffentlicher Abendvortrag am 24. Mai 2023, der einen Überblick für Südwestdeutschland im Dreißigjährigen Krieg bietet. Die Tagung selbst beginnt am 25. Mai 2023 mit einer Vorstellung des Großraums Pforzheim, der schon in der Frühphase des Krieges nicht nur von Einquartierungen und Plünderungen, sondern auch von Zerstörungen (z.B. Königsbach, Ölbronn) betroffen war. Aus den bayerischen Ansprüchen auf die Pfalz ergaben sich auch Forderungen gegenüber dem in der Schlacht bei Wimpfen unterlegenen Markgrafen von Baden-Durlach. Am späten Vormittag werfen wir einen Blick auf die linksrheinische Nachbarschaft, auf Lothringen und das Elsass. Am Nachmittag folgen ein militärgeschichtlicher Beitrag zur württembergischen Landmiliz sowie bevölkerungsgeschichtliche Ergebnisse, die sich aus der Kirchenbuchauswertung ergaben.

Links:

Eröffnung der Ausstellung:
15.05.2023, 19:00 Uhr (Flyer zur Eröffnung)
Landratsamt Enzkreis
Zähringerallee 3
75177 Pforzheim
(Anmeldung nicht erforderlich; Eintritt frei)

Programm der Tagung zum Dreißigjährigen Krieg: „So lang als ihme von Jugendt auf denckhet, seye herumb Krieg gewesen“.

Mittwoch, 24. Mai 2023
19:00 Uhr, Abendvortrag
Dr. Eberhard Fritz, Altshausen
Der deutsche Südwesten im Dreißigjährigen Krieg. Ein Überblick.

Donnerstag, 25. Mai 2023
Wissenschaftliche Tagung

Vormittag:

09:00 – 09:15 Uhr
Begrüßung und Eröffnung
Dr. Hilde Neidhardt, Erste Landesbeamtin des Enzkreises

I. Der Krieg im Großraum Oberrhein-Kraichgau–Nordschwarzwald
Moderation: Prof. Dr. Gerhard Fritz

09:15 – 10.00 Uhr
Sabine Drotziger M.A., Pforzheim
Eine badisch-württembergische Grenzregion – Der Großraum Pforzheim im Dreißigjährigen Krieg

10:15 – 10:45 Uhr
Dr. Franz Maier, Speyer
Bayerische Ansprüche auf Baden. Die Ämter Pforzheim, Stein und Graben im Dreißigjährigen Krieg

10:45 – 11:15 Kaffeepause

II. Blick über den Rhein
Moderation: Prof. Dr. Gerhard Fritz

11:15 – 12:00 Uhr
Prof. Dr. Philippe Alexandre, Nancy
Herzog Karl IV. von Lothringen und seine Politik gegenüber der Kurpfalz, den badischen Markgrafschaften und Württemberg

12:00 – 12:45 Uhr
Pierre Krieger, Strasbourg
Das Elsass im Dreißigjährigen Krieg

12:45 – 14:00 Uhr Mittagspause

III. Regionale Aspekte aus dem Kriegsalltag
Moderation: Dr. Eberhard Fritz

14:00 – 14:45 Uhr
Prof. Dr. Gerhard Fritz, Murrhardt
Das württembergische Landesaufgebot und der Dreißigjährige Krieg

14:45 – 15:30 Uhr
Dipl.-Archivar (FH) Konstantin Huber, Pforzheim
Gewalt, Flucht, Seuchen und Hunger. Kirchenbücher als serielle Quellen zum Thema Not und Elend der Bevölkerung

15:30 – 16:00 Kaffeepause
16:00 – 16:30 Abschlussdiskussion
16:30 – 17:30 Führung durch die Ausstellung (Sabine Drotziger und Konstantin Huber)

Tagungsort:
Landratsamt Enzkreis
Zähringerallee 3
75177 Pforzheim
Großer Sitzungssaal 4. OG

Anmeldung und Kontakt:
Anmeldung für den Donnerstag erforderlich.
Bitte bis zum 5. Mai 2023 unter:
www.enzkreis-geschichte.de
oder via
Kreisarchiv des Enzkreises
Östliche Karl-Friedrich-Straße 58
75175 Pforzheim
geschichte@enzkreis.de

Begleitprogramm 15.5.-13.7.2023 sowie 22.10.2023 (Flyer):