Notfallverbund Augsburg gegründet

Am 3. März 2015 unterzeichneten sieben kommunale, staatliche, kirchliche und universitäre Träger von zehn Archiven, Bibliotheken und Museen mit Sitz in Augsburg den „Notfallverbund Augsburg“. Es ist der erste seiner Art in Bayern. Die Vereinbarung bildet den rechtlichen Rahmen für gegenseitige Hilfeleistungen im Schadens- oder Katastrophenfall und benennt die Ziele und Aufgaben des Notfallverbundes. Dessen Geschäftsführung übernimmt eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Werner Lengger, der hauptamtlich das Universitätsarchiv Augsburg leitet.

„Dass die Gründung des ‚Notfallverbundes Augsburg‘ auf den Tag genau sechs Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs am 3. März 2009 stattfindet, ist nur bedingt Zufall. Denn es waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Augsburger Archive, die vor dem Hintergrund ihrer Erinnerungen an das unglaubliche Schadensereignis für diesen Notfallverbund die Initiative ergriffen haben. Ein solches Engagement zum Schutz unserer Kulturgüter wird von der Stadt selbstverständlich wohlwollend unterstützt“, so der Augsburger Kulturreferent Thomas Weitzel.

Beteiligt am Notfallverbund sind das Stadtarchiv Augsburg sowie die Stadtarchäologie der Kunstsammlungen und Museen Augsburg, das Universitätsarchiv Augsburg und die Universitätsbibliothek Augsburg, das Staatsarchiv Augsburg, die Staats- und Stadtbibliothek, das Archiv des Bistums Augsburg und das Diözesanmuseum St. Afra, das Staatliche Textil- und Industriemuseum tim sowie das Architekturmuseum Schwaben. Für weitere Mitglieder ist der Verbund grundsätzlich offen.

Insgesamt verwahren die genannten Einrichtungen mehrere Millionen Archivalieneinheiten aus der Zeit vom 9. Jahrhundert bis zur Gegenwart im Umfang von rund 50.000 laufenden Metern, über drei Millionen Bücher und Handschriften, davon rund 300.000 aus der Zeit vor 1800, sowie zahllose archäologische und museale Objekte, die Zeugnis von der bewegten Geschichte Augsburgs seit über 2000 Jahren ablegen.

Schadensereignisse wie Hochwasserkatastrophen, der Brand der Anna-Amalia-Bibliothek 2004 oder der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln 2009 machen den Schutz von Kulturgütern unerlässlich. Vor diesem Hintergrund existieren in Deutschland bereits mehrere lokale und regionale Notfallverbünde. Sie stellen sicher, dass im Notfall kompetente Kräfte schnell zur gegenseitigen Unterstützung zusammengezogen werden können. Voraussetzung dafür sind eine gemeinsame Notfallprävention sowie Schulungen mit der Feuerwehr und anderen Organisationen des Katastrophenschutzes.

Quelle: Stadt Augsburg, Pressemitteilung, 26.2.2015

Baugenehmigungsverfahren für neues Historisches Archiv mit Rheinischem Bildarchiv in Köln

Sechs Jahre nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln am 3. März 2009 könnten aus restauratorischer Sicht 96 Prozent der Archivalien nach ihrer ersten Konservierung digital oder analog wieder genutzt werden. Nur vier Prozent der Archivalien sind so stark geschädigt, dass ohne eine weitergehende, aufwändigere Restaurierung jede Benutzung ausgeschlossen ist.

Durch den engagierten Einsatz von Archivarinnen und Archivaren, angelernten Erfassungshelferinnen und Erfassungshelfern und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in den Asylarchiven, wurden bislang ca. 955.500 sogenannte Bergungseinheiten (Konvolute aus zusammengehörigen Archivgutteilen) angelegt. Von diesen konnten knapp 40 Prozent einem Bestand und einer Verzeichnungseinheit zugeordnet werden, 17 Prozent zumindest einem Bestand. Bergungseinheiten, die nicht näher identifiziert werden können, werden beschrieben, so dass auch sie recherchierbar sind. Die endgültige, präzise Zuordnung konnte bei 11.000 Einheiten abgeschlossen werden. 1.115 Objekte konnten bereits abschließend restauriert werden, über 15.000 Archivkartons wurden trocken gereinigt. Den Nutzerinnen und Nutzern stehen damit zahlreiche Archivalien bereits digital zur Verfügung, die Liste dieser benutzbaren Archivstücke umfasst mittlerweile 845 Seiten. Das entspricht circa 18.000 Archivstücken. Dementsprechend sind die Nutzerzahlen des Historischen Archivs rapide angewachsen, von 166.223 Benutzungen des Digitalen Historischen Archivs im Jahr 2013 auf über 514.000 im vergangenen Jahr.

Historisches Archiv der Stadt Köln, Foto: Stadt Köln

Am 3. März 2009 war das Gebäude des Historischen Archivs im Zusammenhang mit Bauarbeiten an einem unterirdischen Gleiswechselbauwerk der geplanten U-Bahnstrecke der Nord-Süd-Stadtbahn eingestürzt. Mitgerissen wurden weitere benachbarte Gebäude. Zwei Menschen verloren ihr Leben. Anwohner mussten ihre Wohnungen, benachbarte Schulen ihre Räume teilweise über längere Zeiträume verlassen. 30 Regalkilometer Zeugnisse Kölner und Rheinischer Geschichte durchmischten sich mit den eingestürzten Wänden und Decken des Archivs zu einem unterirdischen und oberirdischen Schuttberg. 95 Prozent der Archivalien konnten in einer beispiellosen Anstrengung von Einsatzkräften und freiwilligen Helfern und mit Hilfe eines technisch anspruchsvollen Bergungsbauwerks oberhalb und unterhalb des Grundwasserpegels geborgen werden und wurden nach der Erstversorgung in sogenannte Asylarchive von Schleswig im Norden bis Freiburg im Süden gebracht. Die Lebens- und Verkehrsverhältnisse des benachbarten Wohn- und Geschäftsquartiers konnten in den vergangenen Jahren Zug um Zug wieder verbessert werden. Eine endgültige Neugestaltung des Einsturzgeländes wird unter Beteiligung der Öffentlichkeit erst nach Abschluss der Ursachenermittlung und Freigabe der Einsturzstelle möglich sein. Der Gesamtschaden, der durch den Einsturz entstanden ist, wird derzeit auf rund eine Milliarde Euro beziffert. Die Untersuchungen zur Ursache des Einsturzes liegen in der Federführung der Staatsanwaltschaft und dauern noch an. Neben den staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahren haben die Stadt Köln und die Kölner Verkehrsbetriebe gerichtliche Beweissicherungsverfahren zur Vorbereitung privatrechtlicher Schadenersatzprozesse eingeleitet. Für die privaten Leihgeber von geschädigten Archivalien hat die Stadt Köln einen Verfahrensweg eingerichtet, der diese ebenfalls vor einer möglichen Verjährung schützt.

Für die engagierte Aufbauarbeit des Historischen Archivs hat die Stadt Köln neben seiner Zentrale in der Kölner Innenstadt in Köln-Porz ein modernes Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum in Köln-Porz-Lind aufgebaut, wo kontinuierlich die restauratorische Sicherung der Bestände und die archivische Erfassung, Zuordnung, sowie Digitalisierung und Bereitstellung der Archivalien für die Benutzung erfolgt. Obwohl seit 2009 kontinuierlich Asylarchive geräumt und das dort eingelagerte Archivgut bearbeitet wird, lagern noch immer große Mengen an Archivgut in Asylarchiven, wie zum Beispiel im Historischen Archiv des Erzbistums Köln sowie in Archiven in Bonn, Brauweiler, Detmold, Freiburg, Freudenberg, Siegen, Münster und Schleswig. Die Bearbeitung des Archivguts aus den Asylarchiven gestaltet sich, nicht zuletzt wegen der logistischen Herausforderungen, noch immer aufwändig. Insgesamt lagern noch rund 75.000 Kartons in Asylarchiven. Um die Sichtung und erste Erfassung in den zahlreichen einzelnen Asylarchiven zu erleichtern hat die Stadt Köln Flächen im ehemaligen Gebäude des Landesarchivs NRW angemietet. Dort sollen 20 Kilometer Archivgut bis zum Bezug des Neubaus gelagert und auch erfasst werden. Der Bezug dieses Gebäudes ist für den Frühsommer dieses Jahres vorgesehen.

Das neue Historische Archiv der Stadt Köln soll in den nächsten Jahren am Eifelwall in Köln entstehen. Für den Neubau hat am 18. Februar 2015 die damit beauftragte Gebäudewirtschaft der Stadt Köln offiziell das Verfahren zur Baugenehmigung mit ersten 18 Aktenordnern bei der Bauaufsicht eingeleitet, und die ersten Abbrucharbeiten für die Herrichtung des Geländes laufen.

Der Neubau stellt für das Historische Archiv und das Rheinische Bildarchiv insgesamt 14.700 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung auf über 22.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche. Der dreigeschossige Mantelbau des Architekturbüros waechter + waechter, Darmstadt, umfasst „schützend“ den sogenannten „Schrein“, einen sechsgeschossigen fensterlosen Magazinbau, in dem lichtgeschützt die Archivalien untergebracht werden. Die Mantelbebauung nimmt auf die Ausstellungsflächen, den Vortragsraum und Lesesaal, Werkstätten, Verwaltungsräume und die Räume des Rheinischen Bildarchivs auf. Das Haus wird mit modernster Sicherheits- und Klimatechnik ausgestattet. Erstmals soll eine sogenannte „Hüllflächentemperierung“ einen relevanten Beitrag zur energiesparenden und zugleich archivalienverträglichen Beheizung und Klimatisierung des Gebäudes sorgen. Insgesamt sind für das Projekt Kosten von 76,3 Millionen Euro eingeplant. Der Bau soll 2019 eröffnet werden.

Der Wiederaufbau des Historischen Archivs wird von einem 16-köpfigen Fachbeirat begleitet. Die Freunde des Historischen Archives, die Stiftung Stadtgedächtnis und einzelne Spender und Stifter haben inzwischen mit rund 900.000 Euro die Restaurierungsarbeiten für den Wiederaufbau des „Gedächtnisses der Stadt Köln“ unterstützt. Bisher sind der Stadt Köln für die Bewältigung der Folgen des Einsturzes Aufwendungen in Höhe von rund 214 Millionen entstanden.

Quelle: Inge Schürmann, Stadt Köln – Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Pressemitteilung, 2.3.2015; Abbildung: Stadt Köln.

Weimar sucht Informationen zu einer Flugblatt-Aktion 1968

Die Besucherresonanz auf das letztjährige Ausstellungs-, Buch- und Veranstaltungsprojekt „Weimar unangepasst. Widerständiges Verhalten 1950-1989“ im Stadtmuseum Weimar war beachtlich. Die Ausstellung war verlängert worden, es gab etwa 40 Führungen.

Sehr viele Weimarer Schulklassen lernten ein Stück Zeitgeschichte anhand persönlicher Schicksale aus ihrer eigenen Heimatstadt kennen. An den öffentlichen Führungen nahmen meist weit mehr als 30 Zuhörer teil. Insgesamt zählten die kleine Ausstellung und die Veranstaltungen des Rahmenprogramms knapp 7000 Besucher, in einer Stadt voller Museen und Sonderausstellungen eine beträchtliche Zahl für ein politisch-zeitgeschichtliches Thema.

Stasi konnte anonymen Absender nicht ermitteln:

Foto: BStU, MfS, BV Erfurt, KD Weimar 159, S.29 (Stadtarchiv Weimar)

Foto: BStU, MfS, BV Erfurt, KD Weimar 159, S.29 (Stadtarchiv Weimar)

In der Ausstellung wurde auch ein Flugblatt gezeigt, das im April 1968 auf dem Postweg an Hunderte Weimarer Adressen versandt worden ist. Es richtete sich gegen den Entwurf einer neuen Verfassung, über den in einer Volksabstimmung entschieden und in der der Führungsanspruch der SED verfassungsrechtlich verankert werden sollte. Die Worte „SAGE NEIN!“, im Kartoffeldruck auf das Papier gesetzt, waren eine Antwort auf die öffentliche „SAGE JA“-Werbekampagne für die Volksabstimmung. Dem Ministerium für Staatssicherheit ist es damals glücklicherweise nicht gelungen, den anonymen Absender zu ermitteln.

Im Laufe der Ausstellung gab es einen Hinweis eines Besuchers, dass es auch in Jena und anderen Städten ähnliche Aktionen gegeben hatte. Doch über den Urheber des Weimarer Flugblattes ist bislang nichts bekannt. Vielleicht gibt es aber doch jemanden, der etwas Näheres zu der Flugblattaktion weiß? Für Hinweise ist das Stadtarchiv Weimar sehr dankbar. Die Erweiterung unserer Kenntnisse zu solchen bislang kaum erforschten Aspekten der DDR-Geschichte ist ein Anliegen des Stadtchronisten.

Kontakt:
Stadtarchiv Weimar
Axel Stefek
Kleine Teichgasse 6
99423 Weimar
Tel.: 03643/762-540
axel.stefek@stadtweimar.de

Quelle: Stadt Weimar, Stabsstelle Kommunikation und Protokoll, Aktuelles, 24.2.2015

Erste Digitalisate Lemgoer Archivalien online

Im Rahmen des durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützten Pilotprojektes „Digitalisierung von archivalischen Quellen“ (2013-2015) hat sich auch das Stadtarchiv Lemgo (neben 31 weiteren öffentlichen Archiven aus Westfalen) beteiligt. Weitere Infos zum Projekt unter: http://www.lwl.org/LWL/Kultur/Archivamt/Archiv_IT/dfg-projekt/#archive.

Aus Lippe waren nur das Stadtarchiv Lemgo und das Kreisarchiv Lippe vertreten.

Insgesamt 22 Protokollbände der politischen Gremien der Alten Hansestadt Lemgo (Stadtverordnetenversammlung, Stadtrat und Magistrat zwischen 1900 und 1950) wurden im Stadtarchiv vorbereitet, durch das LWL-Archivamt für Westfalen in Münster abgeholt, mit einem externen Dienstleister digitalisiert und mit den für eine Onlinestellung erforderlichen Metadaten im xml-Format METS versehen.

2 Vieweransichten (Collage): Beratungen des Bürgermeisters mit den Beigeordneten, 28. Oktober 1936, Stadtarchiv Lemgo B 1002

Abb.: 2 Vieweransichten (Collage): Beratungen des Bürgermeisters mit den Beigeordneten, 28. Oktober 1936, Stadtarchiv Lemgo B 1002

Die Zugänglichmachung der Digitalisate erfolgt über das Archiv-Recherche-Portal www.archive.nrw.de. Dort sind bereits eine ganze Reihe von Online-Findmitteln des Stadtarchivs Lemgo vorhanden, die nun erstmals auch online mit Digitalisaten von Archivalien versehen sind. Bisher fanden sich dort „nur“ Angaben zu den vorhandenen Beständen, Archivdokumenten und ihren Inhalten.

Damit stehen zentrale Quellen zur Geschichte Lemgos in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten und von zu Hause aus zur Verfügung. Die Ergebnisse des Pilotprojektes (u. a. ein Werkzeug zur Erzeugung von Metadaten für die Digitalisate) werden öffentlich zur Verfügung gestellt.

Die Digitalisate finden sich hier: http://www.archive.nrw.de/kommunalarchive/kommunalarchive_i-l/l/Lemgo/DigitaleDokumente/index.php

Kontakt:
Stadtarchiv
Süsterhaus
Rampendal 20a
32657 Lemgo
stadtarchiv(at)lemgo.de
www.stadtarchiv-lemgo.de

Vom Krieg verschont? Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 in Bamberg

Am 22. Februar 2015 jährte sich zum 70. Mal die Bombardierung Bambergs, bei der 216 Menschen den Tod fanden. Welche schrecklichen Folgen der Zweite Weltkrieg und vor allem diese letzte Welle der Bombardierung für Bamberg hatten, damit beschäftigt sich die Ausstellung „Vom Krieg verschont? Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 in Bamberg“. In rund 100 historischen Aufnahmen wird eindrücklich gezeigt welche Spur der Zerstörung und welches Grauen der Luftangriff in Bamberg hinterließ. Die Ausstellung wird vom 23.2. bis zum 15.5.2015 im Stadtarchiv Bamberg gezeigt.

Vom Krieg verschont? Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 in Bamberg

Der 22. Februar 1945 war ein Donnerstag – die Sonne schien aus einem wolkenlosen Himmel. „Eine Schönwetterlage, die Bamberg zum Verhängnis wurde: Die amerikanischen Flieger hatten beste Sicht, als sie gezielt den Bahnknotenpunkt Bamberg anflogen und ihre Tod bringende Fracht über der Stadt verteilten“, so Oberbürgermeister Andreas Starke. 216 Todesopfer waren zu beklagen, als am Nachmittag nach Stunden der Angst um 15.16 Uhr Entwarnung gegeben wurde. Allein 54 Menschen starben in der Stollenanlage am Stephansberg, als eine Bombe die Decke zu einem Stollen im Bereich Alter Graben/Seelgasse durchschlug. Zahlreiche weitere Opfer kamen an anderen Orten in Bamberg zu Tode. So wurden weite Teile der Innenstadt mit Obstmarkt, Lange Straße, Grüner Markt und Keßlerstraße bombardiert. Einschläge gab es auch am Marienplatz, in der Josefstraße, Klosterstraße, Gertraudenstraße, Hainstraße und am Priesterseminar. Einige Bomben unterbrachen die Bahnlinie nach Lichtenfels und fielen im Bereich des Aufseßhöfleins. Während die Erlöserkirche einen Volltreffer erhielt und weitgehend zerstört wurde, überlebten die fast 500 Menschen, die im Keller Schutz gesucht hatten, wie durch ein Wunder.

Die Erlöserkirche erinnerte am Sonntag, 22. Februar 2015, im Gottesdienst an den 70. Jahrestag des Fliegerbombenangriffs erinnern. In Erinnerung an die Geschehnisse wurde ebenfalls am 22. Februar 2015 an der Gedenkstätte über den Stollenanlagen auf dem Schulhof des E.T.A.-Hoffmann-Gymnasiums der Opfer gedacht.

Info:
Ausstellung im Stadtarchiv: „Vom Krieg verschont? Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 in Bamberg“
23. Februar – 15. Mai 2015
Stadtarchiv Bamberg, Untere Sandstraße 30a, 96049 Bamberg
Öffnungszeiten: Mo.-Mi. 08:00 – 16:00 Uhr, Do. 08:00 – 20:00 Uhr, Fr. 08:00 – 14:30 Uhr
An Feiertagen und Wochenenden geschlossen.
Gruppenführungen nach Terminvereinbarung (Tel. 0951 87-1370)

Auskünfte zum Thema:
Stadtarchiv Bamberg
Stadt Bamberg
Untere Sandstraße 30 a
96049 Bamberg
Telefon : 0951 / 87-1371
Fax : 0951 / 87-1968
www.stadtarchiv-bamberg.de

Stadtarchiv von Ummerstadt eingerichtet

Eine der kleinsten Städte Deutschlands, Ummerstadt im Landkreis Hildburghausen in Thüringen, hat jetzt ein Archiv erhalten. Der Historische Verein Ummerstadt konnte am 13.2.2015 nach dreijähriger Arbeit im Gebäudekomplex des dortigen Kindergartens das neu eingerichtete Stadtarchiv Ummerstadt seiner Bestimmung übergeben. Der Vorsitzende des 2009 gegründeten Vereins, Eberhard Eichhorn, überreichte Bürgermeisterin Christine Bardin symbolisch die Schlüssel zu den Archivräumen – einem Arbeitsraum und einem Depot.

 Grundstock des neuen Stadtarchivs stellen jene Unterlagen dar, die bislang auf dem Dachboden des Rathauses und des Pfarrhauses eingelagert waren. Durch das Sichten und Ordnen konnten nunmehr drei Kategorien gebildet werden: Im ersten Teil befinden sich Unterlagen gegliedert nach den Jahren 1652 bis 2011, geordnet nach Akten der Stadt, Sport von 1960 bis 1995 und Notenbücher von 1942 bis 1952. Der zweite Teil umfasst „weltliche“ Unterlagen von Pfarrern, chronikalische Aufzeichnungen beispielsweise. Der dritte Teil wird als „Nachlassarchiv“ geführt mit Unterlagen von Familien. Außerdem besteht noch ein Bilder- und CD-Archiv. Erfasst wurden auch Unterlagen der ehemaligen Gemeinde Sulzbach.

Das neue Stadtarchiv von Ummerstadt steht jedem offen. – Als Dankeschön und anlässlich seines fünfjährigen Bestehens überreichte die Bürgermeisterin dem Historischen Verein Ummerstadt einen Scheck in Höhe von 150 Euro.

Kontakt:
Stadtverwaltung Ummerstadt
Markt 13
98663 Ummerstadt
Telefon: 036871/21806
Fax: 036871/30752
stadt@ummerstadt.de
www.ummerstadt.de

Quelle: Kurt Lautensack, In Südthüringen, 18.2.2015

Ausstellung zeigt Bottroper Stadtansichten aus 1980er Jahren

Das Stadtarchiv Bottrop wird um einen Bilderschatz reicher. Rund 3.700 Fotos hat der ungarischen Fotograf Karoly Szelenyi in den 1980er Jahren von Bottrop gemacht. Diese Sammlung kommt über den Umweg der Bottroper Bürgerstiftung als Dauerleihgabe ins Stadtarchiv. „Die Bilder zeigen Stadtgeschichte. Auch wenn die 1980er Jahre noch nicht so lange er sind, ist doch einiges so nicht mehr vorhanden“, sagt Stadtarchivarin Heike Biskup zur Sammlung. 80 Fotografien sind seit dem 5.2.2015 im Kulturzentrum August Everding zu sehen.

Stadtarchivarin Heike Biskup, Ralf Schönberger und Helmut Julius von der Bottroper Bürgerstiftung freuen sich über den Fotoschatz (Foto: Stadt Bottrop)

Abb.: Stadtarchivarin Heike Biskup, Ralf Schönberger und Helmut Julius von der Bottroper Bürgerstiftung freuen sich über den Fotoschatz (Foto: Stadt Bottrop)

1985 hat der in Ungarn bereits bekannte Fotograf Karoly Szelenyi Bilder im Museum Quadrat gezeigt. Auf Einladung des damaligen Museumsleiters Ulrich Schumacher stellte er Bilder ungarischer Landschaften aus. Die Industrielandschaft im Ruhrgebiet war es auch, die Szelenyi beeindruckte. Er dokumentierte mit seiner Kamera die Entwicklung des Strukturwandels und hielt das Leben der Menschen fest. Seiner Ausstellung folgten zahlreiche weitere Besuche in Bottrop aus denen freundschaftliche Verbindungen erwuchsen, so auch zum im August 2014 verstorbenen Alt-Oberbürgermeister Ernst Löchelt.

Der Verbundenheit zu einzelnen Bottropern Bürgern ist es zu verdanken, dass der mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnete Fotograf nun seine Bottrop Bilder der Bürgerstiftung überlässt, die diese wiederum als Dauerleihgabe an das Stadtarchiv weiterreicht. „Karoly Szelenyi ordnet sein Archiv und gibt einen Teil seiner Schätze an die Bürgerstiftung“, sagt der Vorsitzende der Bürgerstiftung Helmut Julius. Die 3.700 Fotografien werden im März offiziell durch den 71-jährigen Dokumentarfotografen übergeben. Die digitalisierten und von Sezelenyi bearbeiteten Bilder stehen dann als Fundgrube für künftige Recherchen zur Stadtgeschichte zur Verfügung.

Die jetzt gezeigten Bilder sind ein Sprung in eine nicht weitzurückliegende Vergangenheit und doch scheint in den Fotografien eine eigene Epoche durch, an die es sich zu erinnern lohnt. Graue Zechenhäuser vor Industriekulisse hängen neben Landschaftsaufnahmen. Auch geben die Bilder einen Eindruck vom Lebensgefühl der Menschen. Eine Herrenrunde sitzt am Stammtisch und spielt Skat. Ein anderes Foto zeigt ein altes Ehepaar, dass vor ihrem Haus Kohle schippt. Während viele Aufnahmen den Betrachter rätseln lässt, wo diese entstanden sind, finden sich auch gewohnte Motive in der Ausstellung. So hat sie der Pferdemarkt in den vergangenen Jahrzehnten nur wenig verändert.

Die Ausstellung wurde am 5. Februar in Anwesenheit von Karoly Szelenyi und seiner Frau Aranka von Oberbürgermeister Bernd Tischler eröffnet. Der Kulturkritiker Hans-Jörg Loskill gab eine Einführung in die Ausstellung. Das Kulturzentrum ist montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Die Ausstellung ist bis zum 18. April 2015 zu sehen.

Die Übergabe des Fotobestandes ist für den 4. März 2015 geplant. Dann beginnt das Stadtarchiv mit der Sichtung und Digitalisierung der Bilder: Viele Bilder, etwa aus Welheim, müssen noch genauer verortet werden. Stadtarchivarin Heike Biskup hofft dafür auf die Hilfe der Heimatforscher.

Kontakt:
Stadtarchiv Bottrop
Blumenstr. 12-14 / Postfach 101554
46215 Bottrop
Telefon: +49 2041 70-3754
Telefax: +49 2041 70-3833
stadtarchiv@bottrop.de

Quelle: Stadt Bottrop, Pressemitteilung, 3.2.2015; Kai Süselbeck, WAZ, 3.2.2015

Jahresprogramm 2015 Stadtarchiv Speyer

Das Jahresprogramm 2015 der Abteilung Kulturelles Erbe Speyer steht ab sofort auf der Homepage der Abteilung zum Abruf zur Verfügung („Mittwochabend im Stadtarchiv“).

Der Flyer des Veranstaltungsprogramms enthält außerdem Hinweise auf Ausstellungen, die im Verlauf des Jahres präsentiert werden; ebenso werden Projekte und kommende Buchpublikationen vorgestellt.

Link: Flyer

Kontakt:
Abteilung Kulturelles Erbe
Johannesstraße 22a
67346 Speyer
Tel. (0 62 32) 14 22 65
Fax (0 62 32) 14 27 96
stadtarchiv@stadt-speyer.de

20 Jahre Archivpflege in Kurhessen-Waldeck

Das kirchliche Archivwesen dient der Dokumentation kirchlichen Wirkens in der Vergangenheit und hat damit Teil an der Erfüllung des kirchlichen Auftrags. Das Archiv der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck verwahrt die Unterlagen der EKKW sowie ihrer Rechts- und Funktionsvorgänger. Es übernimmt die Nachlässe bedeutender evangelischer Persönlichkeiten. Das Landeskirchliche Archiv Kassel hat die Aufgabe, das Archivgut festzustellen, auf Dauer zu verwahren, zu erschließen und nutzbar zu machen. Dies schließt den Vermittlungsauftrag ein.

Seit 1994 gibt das Landeskirchliche Archiv Tätigkeitsberichte heraus, die die geleistete Arbeit dokumentieren und sie für Insider wie für interessierte Außenstehende transparent gehalten haben.

Nachdem im vergangenen Jahr mit dem Kirchenbuchportal Archion, dem Archivportal-D und dem Archivportal Europa gleich drei neue zukunftsweisende digitale Zugriffs- und Recherchemöglichkeiten mit maßgeblichem Dazutun des Landeskirchlichen Archivs realisiert werden konnten, wird dies der letzte herkömmlich gedruckte Tätigkeitsbericht sein. Der kommende findet sich dann in anderen Formen auf der Archiv-Website www.ekkw.de/archiv wieder, deren Auftritt demnächst zukunftsfähig gemacht werden wird.

20 Jahre Archivpflege in Kurhessen-Waldeck – Tätigkeitsbericht des Landeskirchlichen Archivs Kassel 2014

Unter dem zentralen Dach der ARCHIVPFLEGE, das die Farben des Archiv-Logos aufnimmt (gelbes Gebäude, rotes Dach), kommt der aktuelle Flyer des Landeskirchlichen Archivs Kassel zunächst traditionell in Form einer Postkarte daher. Er stellt die Umrisse der Landeskirche in den Mittelpunkt und verweist im Übrigen auf die eben erwähnten zukunftsweisenden Internetauftritte des Archivs. Der Tätigkeitsbericht 2014 ist über das Landeskirchliche Archiv Kassel zu beziehen (5,- €) und steht auch als Download bereit.

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv der
Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Lessingstraße 15A
34119 Kassel
Tel.: (0561) 78876 – 0
Fax: (0561) 78876 – 11
archiv@ekkw.de
www.ekkw.de/archiv

Call for Papers zur Tagung »Collaboration and networking for a digital archival future«

Vom 7. bis 9. September 2015 findet in Budapest die zweite Konferenz des APEx-Projekts zum Thema „Collaboration and networking for a digital archival future“ statt. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen Erfahrungen und aktuelle wie voraussichtlich zukünftige Herausforderungen, die Archive mit den Möglichkeiten der digitalen Präsentation und Vernetzung sowie der Nachhaltigkeit dieser Infrastrukturen verbinden. Gleichzeitig markiert die Konferenz die Übergabe des Archivportals Europa vom APEx-Projekt an die Stiftung Archivportal Europa, die bereits am 27.10.2014 gegründet wurde.

Der Call for Papers richtet sich daher an alle, die ihre Themen, Diskussionsvorschläge und Erfahrungen in diesem Rahmen einbringen möchten. Beiträge können bis zum 28. Februar 2015 elektronisch eingereicht werden. Die Konferenzsprache ist Englisch. Weitere Informationen sowie Einzelheiten zur Konferenz und dem Call for Papers sind auf der APEx-Projektwebseite zu finden:

http://www.apex-project.eu/index.php/en/news-events/budapest-conference

Kontakt:
editor@apex-project.eu