Best Poster Award auf der iPRES 2014

Michelle Lindlar und Thomas Bähr, beide Mitarbeitende an der Technischen Informationsbibliothek (TIB) Hannover, haben gemeinsam mit Klaus Rechert (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) den Best Poster Award auf der iPRES 2014 (International Conference on Preservation of Digital Objects), der wichtigsten internationalen Konferenz zur digitalen Langzeitarchivierung, gewonnen.

Das Poster „Functional Access to Electronic Media Collections using Emulation-as-a-Service“ zur Emulation von CD-Beständen hat die Jury überzeugt.

Link:
Emulation von CD-Beständen (TIB-Blog)

Kontakt:
Technische Informationsbibliothek
Welfengarten 1 B
30167 Hannover
www.tib-hannover.de

Quelle: TIB Hannover, Aktuelles, 13.10.2014

Archiv und Wirtschaft 3/2014

Gerade erschienen ist Heft 3/2014 der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. „Archiv und Wirtschaft“. Die aktuelle Ausgabe enthält Beiträge unter anderem über die Ausstellung von Fotografien am Beispiel der Erfahrungen des Historischen Archivs Krupp, über Wirtschaftsarchive in Facebook und über die Sammlungen des ADAC.

Inhaltsverzeichnis „Archiv und Wirtschaft“ 3/2014

AUFSÄTZE

Bernhard Weber: Wie hält man Bewegung fest? Das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt und sein Archiv (125-130)

Rolf Däßler: Konsequenzen der Cloud-basierten Datenspeicherung für die digitale Archivierung (131-139)

Ulrich S. Soénius: Like it! – Wirtschaftsarchive in Facebook (140-144)

WIRTSCHAFTSARCHIV DES JAHRES

Björn Berghausen: Medienwirksames Ehrenamtsprojekt – das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv ist „Wirtschaftsarchiv des Jahres 2014“ (144-151)

BERICHTE

Manuela Fellner-Feldhaus: Fotografien ausstellen – eine Aufgabe und Herausforderung für Archive? Erfahrungen aus dem Historischen Archiv Krupp (151-156)

Peter Schmidbauer: Die Bibliothek und Sammlungen des ADAC e. V. (157-160)

Petra Witting-Nöthen und Matthias Koch: „Mission und Vision, Effektivität und Effizienz, Wertschöpfung und Wahrnehmung. Modernes Management im Unternehmensarchiv.“ 80. VdW-Lehrgang vom 22. bis 25. Juni 2014 in Heidelberg (161-162)

REZENSIONEN

Eva-Marie Felschow und Katharina Schaal (Hrsg.): Persönlichkeitsschutz in Archiven der Hochschulen und wissenschaftlichen Institutionen. Frühjahrstagung der Fachgruppe 8 im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V., 21. bis 23. März 2012 an den Universitäten Gießen und Marburg (Christian Wolfsberger) (163)

Jürgen Finger, Sven Keller und Andreas Wirsching: Dr. Oetker und der Nationalsozialismus. Geschichte eines Familienunternehmens 1933–1945 (Beate Schreiber) (163-166)

Institut für bankhistorische Forschung e. V. (Hrsg.): Derivate und Finanzstabilität: Erfahrungen aus vier Jahrhunderten (Siegfried Buchhaupt) (166-168)

Jons Messedat: Corporate Museums/Firmenmuseen. Concepts, Ideas, Realisation/Konzepte, Ideen, Umsetzung (Joram Grünenberg und Anja Mede-Schelenz) (168-169)

Frauke Schlütz: Ländlicher Kredit. Kreditgenossenschaften in der Rheinprovinz (1889–1914) (Peter Gleber) (169-171)

Nachrichten (171)

Rezensionsliste (172-173)

Impressum (176)

Kontakt:
Redaktion „Archiv und Wirtschaft“
Dr. Helen Müller und Dr. Martin Münzel
c/o Corporate History
Bertelsmann SE & Co. KGaA
Carl-Bertelsmann-Str. 270
33311 Gütersloh
Fon: +49 5241/8089992 und +49 30 2093-70571
Fax: +49 5241/80689992
helen.mueller[at]bertelsmann.de
:martin_muenzel[at]yahoo.com

Ausstellung zu Fürth und dem Ersten Weltkrieg 1914-1918

Das Stadtmuseum Fürth zeigt vom 18. Oktober 2014 bis zum 12. April 2015 die Sonderausstellung „Fürth und der Erste Weltkrieg 1914-1918“. Die Ausstellung zeigt die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die Kleeblattstadt und ihre Bewohner. Dies reicht vom (Über‑)Leben und Sterben der Fürther Soldaten an der Front bis hin zur Lage in der Heimat.

Zu sehen sind einmalige Objekte zur Fürther Geschichte. So sind zahlreiche Bilder, Dokumente und Objekte von der Heimatfront, wie beispielsweise Exponate aus den Metallsammlungen der Stadt, die bei deren Abgabe erhaltenen Gegenstücke im Sinne von „Gold gab ich für Eisen“ oder Christbaumkugeln in Bombenform ausgestellt. Zur Veranschaulichung der Ernährungssituation werden Ersatzstoffe und die zur Verfügung stehende Kalorienzahl für eine Person präsentiert. Ergänzt wird die Ausstellung durch Waffen und Ausrüstungsgegenstände Fürther Soldaten sowie durch eine Geruchsstation.

Der Eintritt in die Sonderausstellung beträgt 2,- Euro; 1,- Euro ermäßigt.

Begleitprogramm zur Ausstellung:

Sonntag, 26. Oktober 2014, 14 Uhr
Der Erste Weltkrieg hinter der Front – Fürth 1914 bis 1918, Vortrag von Prof. Dr. Georg Seiderer, Dozent der FAU Erlangen-Nürnberg

Sonntag, 18. Januar 2015, 14 Uhr
Fürths Frauen in der Zeit des Ersten Weltkriegs, Vortrag von Daniela Negwer, Gymnasiallehrerin Deutsch/Geschichte, freie Historikerin und Dozentin

Donnerstag, 5. Februar 2015, 19 Uhr
Alles wie bei uns – Feldpostbriefe und Lieder aus dem Ersten Weltkrieg, gelesen, gesungen und gespielt von Ulrike Bergmann. Einführung anhand der Rieß-Chronik von Dr. Alexander Mayer, Historiker

Sonntag, 15. Februar 2015, 14 Uhr
Sarajevo und die Folgen – Aktuelle Überlegungen zu Julikrise, Kriegsausbruch und Kriegsschuldfrage, Vortrag von Dr. Stefan Kestler, Historiker und Privatdozent

Donnerstag, 5. März 2015, 19 Uhr
Die Schrecken des Krieges 1914 bis 1918. Der Erste Weltkrieg in der Fotografie, Vortrag von Prof. Dr. Nils Büttner, Dozent der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

Sonntag, 15. März 2015, 14 Uhr
Des einen Freud, des anderen Leid? Die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die wirtschaftliche Entwicklung Bayerns und Frankens, Vortrag von Prof. Dr. Dirk Götschmann, Dozent i. R. der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Donnerstag, 2. April 2015, 19 Uhr
Mit Gott fürs Vaterland – Die (Fürther) Kirchen und der Erste Weltkrieg, Vortrag von Alexander Jungkunz, stellvertretender Chefredakteur der Nürnberger Nachrichten, und Norbert Küber, stellvertretender Leiter des Studios Franken, Bayerischer Rundfunk

Als Begleitband zu den Ausstellungen im Großraum erschien das Buch „Der Sprung ins Dunkle – Die Region Nürnberg im Ersten Weltkrieg, 1914-1918“, 1050 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen. Der Titel ist im Museum oder im Buchhandel zum Preis von 38 Euro erhältlich.

Kontakt:
Stadtmuseum Fürth Ludwig Erhard
Ottostraße 2
90762 Fürth
Tel.: 0911/97922290
Fax: 0911/97922299
info@stadtmuseum-fuerth.de
www.stadtmuseum-fuerth.de

Westfalen hilft Köln – Die Wiedergeburt eines Archivs. Ausstellung in Münster

Am 3. März 2009 verkündeten die Nachrichten eine für viele Menschen unfassbare Meldung – Das Stadtarchiv in Köln ist um 13.58 Uhr binnen weniger Minuten eingestürzt. Bis heute sind die Ursachen für den Einsturz nicht eindeutig geklärt. Ein Zusammenhang mit dem U-Bahnbau wird jedoch von vielen für wahrscheinlich gehalten. Zwei junge Menschen verunglückten tragischerweise tödlich. Wertvolles historisches Gut von Weltbedeutung schien zunächst unter dem Schuttberg verloren. Die Ausstellung „Westfalen hilft Köln – Die Wiedergeburt eines Archivs“ im Stadtmuseum Münster widmet sich dem Thema der Unterstützung nach der Katastrophe und dem Wiederaufbau des Historischen Archivs der Stadt Köln durch zahlreiche westfälische Archive. Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit von Archiv und Museum.

Über zwei Jahre bargen Helfer aus ganz Deutschland sorgsam tausende von Akten, Urkunden, Fotografien, Plänen und anderen Dokumenten aus dem anfangs fast acht Meter hohen Schuttberg. Professionelle Einsatzhelfer der Feuerwehr durchsuchten auf dem Bauschutt kniend und an Seilen hängend stundenlang den Schutt nach Archivgut. In einer Fotogalerie werden der Einsturz, die Bergung sowie die verschiedenen Phasen der Erstversorgung thematisch gegliedert. Außerdem wird den institutionellen und persönlichen Helferinnen und Helfer aus ganz Westfalen in einer eigenen Schau gedankt. Ein besonderer Schwerpunkt bildete dabei neben Detmold, Gelsenkirchen unter anderem Münster, wo das Landesarchiv NRW und das LWL-Archivamt umfassende Hilfe gewährten.

Urkunde der Lupus-Bruderschaft von 1246

Abb.: Urkunde der Lupus-Bruderschaft von 1246

Aus den bereits wieder hergestellten Archivalien wurden ca. 50 Ausstellungsstücke mit westfälischem Bezug in Form von Dokumenten, Urkunden, Büchern oder Briefen ausgewählt. Die in der Ausstellung präsentierten Stücke aus der Zeit des Mittelalters bis in die Gegenwart bezeugen die politischen, religiösen, kulturellen, wirtschaftlichen und biografischen Verknüpfungen der beiden Landschaften Rheinland und Westfalen. „Kölner und westfälische Geschichte gehörten von Anbeginn an eng zusammen – schon zu einer Zeit, als es die Bezeichnungen Köln und Westfalen noch gar nicht gab“, bemerkt Ausstellungskurator Dr. Max Plassmann vom Historischen Archiv der Stadt Köln. Die Archivalien wurden jeweils unter den verschiedenen thematischen Aspekten zusammengefasst. Das Thema „Kriege und Krisen“ wird durch Konrad Kyesers reichbebilderter Handschrift „Bellifortis – Kriegstechnik zur Zeit der Soester Fehde“ um die Mitte des 15. Jahrhunderts veranschaulicht. Sie dokumentiert eine der letzten größeren regionalen Kämpfe zwischen Westfalen und Köln. Die Besucher können nicht nur eine originale Doppelseite sehen, sondern in der gesamten digitalisierten Handschrift blättern.

Neben der Darstellung der Hilfe aus Westfalen und den rheinisch-westfälischen Beziehungen, sollen vor allem auch die aktuelle Situation, Aufgaben und Restaurierungsmaßnahmen des wiederentstehenden Kölner Stadtarchivs veranschaulicht werden. Wichtige Besucherfragen wie: „Wie restauriert man feuchtes Archivgut?“ oder „Was ist eine Blumenkohlakte?“, werden über vielfältige interaktive Angebote beantwortet. Hierzu wurden 19 Riech-, Fühl- und Videokästen an einer Mitmachwand entworfen. Besucherinnen und Besucher können zum Beispiel über Fühlkästen einmal einen Latexschwamm anfassen, mit dem Staub und Verunreinigungen von Papier entfernt werden. Eine besondere Neuheit in der Präsentation sind außerdem digitale Texttafeln. Diese ermöglichen, Exponate auch multimedial zu erschließen. So kann in Handschriften digital geblättert oder auch Details herangezoomt werden. Es können sogar Vergleichsstücke gezeigt und Bewegtbilder abgerufen werden. Für die Präsentation wurden eigens Kurzfilme erstellt, die wichtige Akteure porträtieren oder grundsätzliche Fragen wie solche nach Siegeln oder Handschriften beantworten.

Zeichnungen des Künstlers Rolf Escher, die im Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum des Archivs in Köln entstanden sind, runden die Präsentation ab. Zur Ausstellung ist eine 44-seitige Broschüre mit über 50 Abbildungen zum Preis von 5 Euro erschienen, die im Museumsshop des Stadtmuseums erhältlich ist. Im Rahmen der Präsentation wird außerdem ein Begleitprogramm angeboten.

Info:
Westfalen hilft Köln – Die Wiedergeburt eines Archivs. Ausstellung im Stadtmuseum Münster
30. September 2014 bis 1. Januar 2015
Flyer zur Ausstellung

Stadtmuseum Münster
Salzstraße 28
D-48143 Münster
Tel. 02 51/4 92-45 03
Fax 02 51/4 92-77 26
museum@stadt-muenster.de
www.stadt-muenster.de/museum

Speyerer Stadtgeschichte 2.0-Projekt ausgezeichnet

Die Hamburger Stiftung „Lebendige Stadt“ hat am 18. September 2014 in der Essener E.ON-Zentrale sechzehn Städte, darunter Speyer, ausgezeichnet. Speyer erhielt für sein Projekt „Stadtgeschichte 2.0“ eine Anerkennung. Gesucht worden waren unter dem Schlagwort „lebendigste Erinnerungsstadt“ in einem europaweiten Wettbewerb Projekte, die einen Beitrag zur städtischen Erinnerungskultur leisten, indem sie den Bewohnern und Besuchern Stadtgeschichte auf kreative Weise bewusst machen und Identifikation stiften.

Abb.: Stiftung 'Lebendige Stadt“ zeichnet „Stadtgeschichte 2.0' aus. Speyerer Stadtgeschichte-Projekt landet bei Ausschreibung zur 'lebendigsten Erinnerungsstadt' weit vorne

Das Speyerer Projekt setzte sich in der Ausschreibung gegen weit mehr als 400 Vorschläge durch und erhielt im Rahmen einer Feierstunde vor über 500 geladenen Gästen eine Anerkennung, die von Frau Bürgermeisterin Monika Kabs und durch den Abteilungsleiter Kulturelles Erbe, Joachim Kemper, entgegen genommen wurde. Weitere Auszeichnungen und Anerkennungen gingen unter anderem an Bonn, Essen, Helmstedt, Ingolstadt, Krakau, Lublin (beide Polen) sowie Trier. Den Hauptpreis erhielt die Stadt Leipzig für ihr musikalisches „Notenspur-Projekt“.

Die Speyerer „Stadtgeschichte 2.0“ ist, so Joachim Kemper, ein Projekt, dass dezidiert auf die Neuen Medien und die Anwendungen der „Sozialen Medien“ setzt. Ein solches virtuelles stadtgeschichtliches Vorhaben ist bisher in diesem Umfang im deutschen Sprachraum und namentlich im Bereich der Archive eine Seltenheit.

Freischaltung des Archivportals-D

Zur Zeit sind 2.173 Institutionen in der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) gemeldet, davon 518 Archive. Das Landeskirchliche Archiv Kassel ist mit rund 95.000 Datensätzen in der DDB und ab 24. September 2014 im Archivportal-D beteiligt. Es nimmt eine Vorreiter-Rolle ein. Die Bestände des Kirchenmusikkomponisten Herbert Beuerle und der Glaskünstler E. Jakobus und Erhardt Klonk, des Graphikers Dieter von Andrian sowie die Urkundenbestände des Landeskirchlichen Archivs stehen mit Digitalisaten zur Verfügung. Mit Bild recherchierbar sind u.a. die unveröffentlichten Kompositionen und die Kirchenfenster-Entwürfe von Vater und Sohn Klonk sowie Dieter von Andrian.

Recherchierbar sind außerdem Konsistorialbestände (Oberbehörden), Pfarrarchive, Kirchliche Werke und Einrichtungen. Das Landeskirchliche Archiv Kassel ist über das Archivportal Europa auch mit der Europeana verbunden.

Abb.: Screenshot - Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck / Landeskirchliches Archiv Kassel in der DDB

Abb.: Screenshot – Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck / Landeskirchliches Archiv Kassel in der DDB

Im Anschluss an den Eröffnungsvortrag des 84. Deutschen Archivtages in Magdeburg wird das Archivportal-D am 24. September 2014 für die Öffentlichkeit freigeschaltet. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Vorhaben wird als archivische Sicht der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) realisiert und bietet allen deutschen Archiven die Möglichkeit, ihre Erschließungsinformationen und Digitalisate zu präsentieren. Eine Datenlieferung kann gleichzeitig die DDB und das Archivportal-D bedienen. Bei einer möglichst zahlreichen Beteiligung der Archive steht der Forschung und allen, für die Archivgut von Interesse ist, ein umfassendes Informationssystem zur Verfügung, um übergreifend und fachgerecht nach Archivgut zu recherchieren. Durch die Vernetzung mit der DDB und Schnittstellen zur Europeana und dem Archivportal Europa sind die Informationen auch in den spartenübergreifenden und europäischen Kontext eingebunden.

Der öffentliche Start des deutschlandweiten Archivportals auf dem 84. Deutschen Archivtag in Magdeburg wird durch zahlreiche weitere Beiträge zur Deutschen Digitalen Bibliothek und zum Archivportal-D ergänzt:

Mittwoch, 24. September 2014, 18:30-20:00 Uhr, Halle 2, Großer Saal
Eröffnungsveranstaltung des 84. Deutschen Archivtages
Eröffnungsvortrag: Wechselwirkungen. Informationsinfrastruktur und erfolgreiche Forschung gestern – heute – morgen Sabine Brünger-Weilandt (Direktorin und Geschäftsführerin von FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur GmbH)

Im Anschluss an den Eröffnungsvortrag wird das Archivportal-D offiziell freigeschaltet.

Donnerstag, 25. September 2014, 9:00-10:30 Uhr, Halle 2, Großer Saal
Gemeinsame Arbeitssitzung: Nutzungshorizonte
Eines für alle – das Archivportal-D ist da! Neue Nutzungsmöglichkeiten und Wege zur Beteiligung
Christina Wolf (Landesarchiv Baden-Württemberg)

Freitag, 26. September 2014, 13:00-17:00 Uhr, Halle 1, Saal Werner
Fortbildungsveranstaltung 8: Erschließungsinformationen – Austauschformate – Normdaten. Der Schlüssel zu (archivischen) Online-Portalen
Wolfgang Krauth, Daniel Fähle (beide Landesarchiv Baden-Württemberg), Dr. Nils Brübach (Sächsisches Staatsarchiv)

Freitag, 26. September 2014, 15:00-17:00 Uhr, Halle 1, Saal Holthusen
Podiumsdiskussion: Real und virtuell – Archivnutzung in der Zukunft
Dr. Irmgard Christa Becker (VdA – Verband Deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.), Christina Wolf, Dr. Bastian Gillner (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen), Dr. Andreas Berger (Historisches Archiv der Stadt Köln), Benjamin Kram (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen)

Mittwoch, 24. September 2014 bis Freitag, 26. September 2014, Foyerflächen der Halle 1
Die Deutsche Digitale Bibliothek und das Archivportal-D auf der ARCHIVISTICA – Fachmesse für Archivtechnik
Parallel zum Deutschen Archivtag findet in Magdeburg die größte europäische Fachmesse für das Archivwesen, die ARCHIVISTICA, statt. Die Fachstelle Archiv der DDB und das Projektteam des Archivportals-D werden am Messestand der Archivschule Marburg (Standnummer 15) über die beiden Portale informieren.

Link: www.archivportal-d.de

Stadtarchiv Meschede: Zwischenlösung in Grevenstein?

Wie geht es weiter mit dem Stadtarchiv Meschede? – Weil der Anbau des Freienohler Amtshauses verkauft werden soll, muss ein neuer Platz für das umfangreiche Archiv her. Die Stadtverwaltung schlägt nun vor, das Stadtarchiv zunächst im Gebäude der ehemaligen Grundschule Grevenstein unterzubringen. Eine „Dauerlösung“ soll dann zu einem späteren Zeitpunkt die jetzige Grundschule Remblinghausen werden – sobald das Gebäude nicht mehr für schulische Zwecke benötigt wird. Ein Datum dafür steht noch nicht fest.

Abb.: Stadtarchiv Meschede

Hintergrund: Im Jahr 2010 hatte der Stadtrat beschlossen, nicht mehr benötigte städtische Immobilien zu verkaufen. Mit dabei: Der Anbau der Verwaltungsstelle Freienohl, für den ein Kaufvertrag kurz vor der Unterschrift steht. Seit 25 Jahren ist dort das Mescheder Stadtarchiv untergebracht. Allerdings: Schon jetzt ist der Platz nicht mehr ausreichend. Akten, Zeitschriften und Bücher werden in Kisten aufbewahrt und sind für eine Nutzung nicht zugänglich. „Ein Umzug des Stadtarchivs hätte sicher auch ohne den Verkauf dieses Gebäudes erfolgen müssen“, so Bürgermeister Uli Hess.

Die Stadt Meschede hat deshalb Untersuchungen angestellt, welche Gebäude als neue „Unterkunft“ für das Stadtarchiv in Frage kommen. Im Blick dabei: Zum einen der benötigte Platz, zum anderen aber auch die Anforderungen des NRW-Archivgesetzes. Ergebnis: Das zurzeit leerstehende Gebäude in Grevenstein ist zur Unterbringung des Archivs geeignet. Vorteil: Das Gebäude ist sofort nutzbar – und von der Größe her völlig ausreichend. Alle Archivalien und Sammlungen des Stadtarchivs können dort untergebracht werden. Zudem sind alle Räume barrierefrei zugänglich. Auch ohne Auto haben interessierte Nutzerinnen und Nutzer rund zehnmal am Tag die Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Mescheder Stadtkern nach Grevenstein zu gelangen.

Eine Unterbringung in der Mescheder Kernstadt soll es laut Vorschlag der Stadtverwaltung nicht geben: Zum einen fehlen hier die Raumkapazitäten – und zum anderen die Mittel, um neue Räumlichkeiten anzumieten.

Allerdings: Die Stadt Meschede sieht Grevenstein als Zwischenlösung. Mittelfristig möchte die Stadtverwaltung das komplette Areal vermarkten – Interessenten hat es in der Vergangenheit bereits gegeben. Dann könnte das bisherige Grundschul-Gebäude zur endgültigen Bleibe für das Stadtarchiv werden. Auch, wenn es dafür noch kein Datum gibt: Der Schulentwicklungsplan weist darauf hin, dass es zukünftig für eine Teilstandort-Lösung mit sinnvollem pädagogischem Konzept nicht mehr genügend Schülerinnen und Schüler geben könnte. Dabei aber wird die Stadt Meschede stets einen offenen und transparenten Dialog mit der Elternschaft suchen.

Für das frei werdende Gebäude könnte das Stadtarchiv dann zu einer sinnvollen Nutzung werden, mit der auch der Bildungsgedanken weiter gewahrt werden könnte, so Bürgermeister Uli Hess. Pluspunkte für Remblinghausen: Der Standort wäre einfacher zu erreichen als Grevenstein, zudem ist das Gebäude in einem besseren baulichen Zustand.

Auch um die weitere personelle Besetzung des Stadtarchivs hat sich die Stadtverwaltung Gedanken gemacht: Dafür ist vorgesehen, eine enge Kooperation mit dem Stadtarchiv Arnsberg einzugehen. Der Leiter des Arnsberger Archivs wäre für eine entsprechende Regelung offen.

Thema ist die Zukunft des Stadtarchivs in der Sitzung des Ausschusses für Generationen, Bildung, Freizeit und Soziales am Montag, 22. September 2014, um 17.30 Uhr. Die Zusammenkunft findet im Mescheder Rathaus statt und ist öffentlich.

Kontakt:
Stadtarchiv Meschede
Altes Amtshaus Freienohl
Hauptstraße 38 – 40
59872 Meschede – Freienohl
Tel.: 0291 / 205 – 412
stadtarchiv@meschede.de

Quelle: Stadt Meschede, Pressemitteilung, 19.9.2014; Foto: Stadtarchiv Meschede.

Kirchenbuchportal startet Testbetrieb

Das neue, kostenpflichtige Kirchenbuchportal „Archion“ (www.archion.de) startete am 13. September 2014 auf dem 66. Deutschen Genealogentag in Kassel mit einer Testphase. Zunächst könnten 140 Familienforscher und Archive aus dem In- und Ausland das Portal nutzen, sagte Harald Müller-Baur von der Kirchenbuchportal GmbH mit Sitz in Stuttgart gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd). Darin sind derzeit rund 38.000 digitalisierte Kirchenbücher aus evangelischen Archiven zu finden.

Die Arbeit von Familienforschern und Wissenschaftlern soll mit der Präsentation von Kirchenbüchern im Internet unterstützt werden, sagte Müller-Baur, bislang Archivar der württembergischen Landeskirche. Insgesamt gebe es in evangelischen Archiven in Deutschland rund 200.000 Kirchenbücher, die eine zentrale Quelle für Ahnenforscher seien. Das Portal wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und zunächst elf Landeskirchen getragen.

Abb.: Dr. Bettina Wischhöfer (Leiterin des Landeskirchlichen Archivs Kassel) eröffnet als Vorsitzende des Verbands kirchlicher Archive und als Aufsichtsratsmitglied der Kirchenbuchportal GmbH den Testbetrieb des Kirchenbuchportals

Abb.: Dr. Bettina Wischhöfer (Leiterin des Landeskirchlichen Archivs Kassel) eröffnet als Vorsitzende des Verbands kirchlicher Archive und als Aufsichtsratsmitglied der Kirchenbuchportal GmbH den Testbetrieb des Kirchenbuchportals „Archion“ gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Kirchenbuchportal GmbH, Harald Müller-Baur. (Foto: Gerstheimer)

Die Zahl der Testnutzer soll stufenweise auf insgesamt 5.000 erhöht werden. Anfang November 2014 soll die um mögliche Fehler in der Software bereinigte deutsch- und englischsprachige Endversion freigeschaltet werden. Auf der EKD-Synode zum Thema „Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Welt“ vom 6. bis 12. November 2014 in Dresden wird das Portal vorgestellt. Derzeit gebe es Gespräche mit weiteren Landeskirchen sowie nichtkirchlichen Archiven, die ihre für Genealogen wichtigen Quellen digital bereitstellen könnten.

Die „Archion“-Nutzer können am Computer digitalisierte Kirchenbücher lesen, die bis in das 16. Jahrhundert zurückreichen, und sich in einem Forum austauschen. Auch können sie eigene Auswertungen von Dateien ins Portal hochladen, um sie anderen zugänglich zu machen. Um Texte leichter lesbar zu machen, ist es möglich, handschriftliche Einträge zu transkribieren. Ziel sei es, die Entwicklung einer „Kunden-Community“ zu fördern, in der sich die Nutzer gegenseitig helfen, sagte Müller-Baur.

DDas Portal soll sich über Gebühren tragen. Der Spardruck der Kirchen, die für die Digitalisierung der Kirchenbücher aufkämen, mache das Erheben von Gebühren notwendig, sagte Müller-Baur. Familienforscher und Archive hatten dieses Vorgehen vereinzelt kritisiert.

Geplant wurde das Kirchenbuchportal vom Verband kirchlicher Archive in der EKD. Die Landeskirchen Anhalt, Baden, Bayern, Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Hannover, Hessen und Nassau, Kurhessen-Waldeck, Pfalz, Westfalen, Württemberg und die Nordkirche beteiligen sich derzeit daran.

Links:

Quelle:: EKD, Pressemitteilung, 12.9.2014

Schriftliches Kulturgut erhalten! Unterstützung für den Weimarer Appell

Bereits 2.500 Personen haben den Weimarer Appell innerhalb der vergangenen zwei Wochen, sowohl auf analogen Unterschriftenlisten, als auch auf dem Petitionsnetzwerk openPetition, unterzeichnet. Jeder einzelne Unterzeichner setzt damit ein Zeichen für den Erhalt schriftlichen Kultugutes.

Hintergrund
Vor zehn Jahren, am 2. September 2004, brannte die Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Vor fünf Jahren, am 3. März 2009, stürzte das Historische Archiv der Stadt Köln ein. Auch das Hochwasser an Elbe und Donau im Jahr 2013 hat, wie zuvor schon 2002, Archive und Bibliotheken in Mitleidenschaft gezogen.

Die schriftliche Überlieferung ist durch Vernachlässigung zunehmend gefährdet. Eine Stadtgründungsurkunde, ein barockes Buch, eine alte Landkarte, das Fotoalbum eines Exilschriftstellers oder eine Notenhandschrift sind unverwechselbare Zeugnisse unserer Kulturgeschichte. Wir brauchen diese Originale weiterhin, auch wenn Abbilder davon für das Internet hergestellt sind. Nur die Originale sichern dauerhaft die Möglichkeit des wissenschaftlichen Verstehens. Originalerhalt und Digitalisierung ergänzen sich.

Schriftliches Kulturgut erhalten! Ein Weimarer Appell an Bund, Länder, Gemeinden, Kirchen, Vereine und Stiftungen

Der Weimarer Appell fordert im Einzelnen:

  • „Die bewahrenden Kultureinrichtungen müssen mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet werden, um Bücher und Dokumente vor dem Papierzerfall zu retten und historische Bucheinbände in den Bibliotheken zu erhalten.“
  • „Das Forschungsnetzwerk auf dem Gebiet der Restaurierung und des Kulturgüterschutzes muss ausgebaut werden.“
  • „Bund und Länder müssen die zentrale Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts in Berlin dauerhaft absichern und mit den nötigen Finanzmitteln ausstatten, damit eine nationale Strategie umgesetzt werden kann.“
  • „Auch wenn die Zuständigkeit für Kultur bei den Ländern liegt, muss die Initialzündung für die dringend benötigte Initiative von der Bundesebene ausgehen.“
  • „Der Katastrophenschutz muss auf nationaler Ebene um den Schutz der Kulturgüter erweitert werden.“
  • „Wir appellieren an die Verantwortlichen in Bund, Ländern und Gemeinden, in Kirchen, Vereinen und Stiftungen, in gleicher Weise wie die baulichen Denkmäler auch die gefährdeten Originale der reichen kulturellen und wissenschaftlichen Überlieferung in Deutschland zu sichern!“

Erstunterzeichner des Weimarer Appells waren am 30. August 2014 Aleida Assmann, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin – Michael Krüger, Schriftsteller – Karl Lagerfeld, Modeschöpfer – Christian Meier, Historiker – Anne-Sophie Mutter, Musikerin – Helmut Schmidt, Bundeskanzler a. D. – Friede Springer, Verlegerin – Nike Wagner, Intendantin – Christina Weiss, Staatsministerin für Kultur a. D. – Wim Wenders, Filmemacher – Ranga Yogeshwar, Wissenschaftsjournalist

Weitere Informationen zum Appell auch unter www.klassik-stiftung.de/weimarerappella>

UUnterstützung per Post oder E-Mail
Hier können Sie die Unterschriftenliste herunterladen, um auch weiteren Personen die Möglichkeit zu geben, Ihre Unterschrift zu leisten. Die Liste können Sie dann per Post oder per E-Mail an haab@klassik-stiftung.de versenden.

Kontakt:/em>
Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Postfach 2012
99401 Weimar
haab@klassik-stiftung.de

Quelle: Klassik Stiftung Weimar, 13.9.2014

Landtag NRW verabschiedet Archivgesetz

In seiner Plenarsitzung vom 11. September 2014 hat der Landtag Nordrhein-Westfalen in 2. Lesung mit den Stimmen der Fraktionen von SPD, CDU, GRÜNEN und FDP gegen die Stimmen und den Änderungsantrag der Piratenfraktion das Gesetz zur Änderung des Archivgesetzes Nordrhein-Westfalen (Drucksache 16/5774 vom 6.5.2014) verabschiedet.

Die Geltungsdauer des von der Landesregierung vorgelegten Gesetzes wird verlängert. Außerdem werden Regelungen, die bisher nur für das Landesarchiv gegolten haben, auf die Kommunalarchive übertragen.

Ein Passus, der den Verkauf von nichtamtlichem Sammlungsgut aus kommunalen Archiven ermöglicht, wurde trotz Kritik von Archivaren und Verbänden nicht geändert.

Gesetzlich vor einem Verkauf geschützt sind in kommunalen Archiven in NRW weiterhin nur amtliche Unterlagen aus Behörden, nicht aber private Nachlässe, etwa von bedeutenden regionalen Persönlichkeiten.

Quelle: Landtag NRW, 11.9.2014; Borkener Zeitung, 12.9.2014