Ortsfamilienbuch Birkenfeld 17.-19. Jahrhundert

Neu in der Schriftenreihe des Kreisarchivs des Enzkreises.

Alles begann mit einer schlichten und doch gar nicht so leicht zu beantwortenden Frage: Wie hießen eigentlich die Urgroßeltern meines Birkenfelder Großvaters? Das Wissen innerhalb der betreffenden Familie endete an diesem Punkt, und die Recherche im Kreisarchiv des Enzkreises nahm ihren Anfang. Inzwischen ist daraus weit mehr als ein privater Stammbaum entstanden. Carolin Becker, Redakteurin und mittlerweile begeisterte Familienforscherin, hat sämtliche Taufen, Ehen und Sterbefälle erfasst, die in den Büchern der Evangelischen Kirchengemeinde Birkenfeld zwischen 1636 und dem Einsetzen der Datenschutzgrenze um 1900 enthalten sind. Das Ergebnis ist ein Ortsfamilienbuch mit dem Titel „Familien in Birkenfeld – 17. bis 19. Jahrhundert“, das jetzt im auf historische Stoffe spezialisierten Cardamina-Verlag erschienen ist. Als Band 15 setzt es die Schriftenreihe des Kreisarchivs des Enzkreises fort.


Abb.: Einband des neuen Buches „Familien in Birkenfeld“ (Foto: Carolin Becker)

Auf 360 Seiten sind Informationen zu mehr als 11.500 Personen zu finden. Häufig scheinen zwischen den nackten Zahlen persönliche Schicksale durch, die von Not, Kindersterblichkeit, Kriegsfolgen, ansteckenden Krankheiten, aber auch von Durchhaltevermögen zeugen. Verbindungen zwischen den vielen alteingesessenen Familien werden deutlich, und wer Wurzeln in Birkenfeld hat, kann sich anhand des Buchs seinen eigenen Stammbaum erstellen.

Möglich wurde all dies, weil über Jahrhunderte hinweg die Pfarrer – mal in schön lesbarer Handschrift, mal krakelig und schwer zu entziffern – penibel Buch geführt haben über ihre „Schäfchen“. Die älteste Seite aus dem Taufbuch führt vor Augen, dass schon 1638 die alten Birkenfelder Familien Höll und Wessinger, Bechtold und Roth im Ort ansässig waren. Andere kamen neu hinzu, weitere verschwanden von der Bildfläche. Vergessen sind sie dank der Aufzeichnungen in den Kirchenbüchern nicht, und wer mag, kann jetzt auf leicht zugängliche Weise ihren Spuren folgen.

Info:
Carolin Becker:
Familien in Birkenfeld (Enzkreis) 17. bis 19. Jahrhundert
Umfang: 360 Seiten, 45 Euro
Format: DIN A4 Hardcover
ISBN: 978-3-86424-594-7

Das Buch kann nur beim Verlag oder über den Buchhandel bezogen werden.

Kontakt:
Enzkreis – Stabsstelle Kreisarchiv
Östliche Karl-Friedrich-Straße 58
75175 Pforzheim
Telefon: 07231 308-9423
kreisarchiv@enzkreis.de

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung, 8.12.2022

Leipziger Stadtarchiv präsentiert ein Lebendes Buch

Am 12.12.2022 enthüllten Ulrich Hörning, Leipzigs Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung, und Dr. Michael Ruprecht, Direktor des Stadtarchivs Leipzig, das Lebende Buch®. Mit ihm beschreitet das Stadtarchiv neue Wege in der Historischen Bildungsarbeit, denn es ist das erste seiner Art in einem Archiv: In einem beeindruckenden Wechselspiel aus gedruckten Elementen, Animation und Ton gelingt auch die Darstellung komplexer Sachverhalte auf faszinierende Weise.

Das Lebende Buch ist eine Multimediastation. Auf den ersten Blick ein übergroßes Buch auf einem Holztisch, das zum Blättern einlädt. Schlägt man die Seiten auf, erscheinen Texte, Bilder, Animationen, auch historisches Material wie Urkunden und Fotos. Sie werden auf die Seiten des Buches projiziert. Der gesprochene Dialog der Protagonisten schafft den roten Faden. Mit jeder Seite wird ein neues Kapitel aufgeschlagen.

Das Lebende Buch®, das die analoge mit der digitalen Welt leicht zugänglich verknüpft, bringt Schülerinnen und Schülern unter anderem die spannende Archivarbeit näher und macht sie zu neugierigen Archivdetektiven. Seit dem 13. Dezember 2022 kann das Lebende Buch® zu den Öffnungszeiten des Stadtarchivs Leipzig von Klein und Groß entdeckt und bestaunt werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Leipzig
Sowjetischer Pavillon
Straße des 18. Oktober 42
04103 Leipzig
https://stadtarchiv.leipzig.de/

Das Lebende Buch kann zu den Öffnungszeiten des Stadtarchivs betrachtet und genutzt werden.

Öffnungszeiten
Montag: 12-18 Uhr
Dienstag: 9-18 Uhr
Mittwoch: 9-18 Uhr
Donnerstag: 9-18 Uhr

Bitte beachten:
14.12.2022: 9-14 Uhr
27.12. bis 30.12.2022: Geschlossen

Quelle: Stadt Leipzig, News, 12.12.2022; MDR Kultur, 13.12.2022

Bundesarchiv erhält Bestände des DDR-Gewerkschaftsbundes FDGB

Emblem des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) der DDR, bis 1990

Das Archivgut der Zentralebene des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes der DDR (FDGB) gehört nun auf Dauer als Archivgut des Bundes zu den Beständen des Bundesarchivs. Eine entsprechende Vereinbarung zur Übertragung der Eigentumsrechte schlossen die Nachlassverwalter von FDGB-Bundesvorstand und Einzelgewerkschaften mit dem Bundesarchiv im Beisein von Vertreterinnnen und Vertretern der Beauftragten für Kultur und Medien der Bundesregierung (BKM). Es handelt sich mit mehr als 3,5 Kilometern um gut ein Viertel des Archivguts der Stiftung „Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv“ (SAPMO) sowie um Bibliotheksgut. Für Benutzerinnen und Benutzer besteht unveränderter Zugang zu den Unterlagen.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Die heute geschlossene Vereinbarung ist ein großer Vertrauensbeweis in die jahrzehntelange zuverlässige Arbeit des Bundesarchivs. In den erfahrenen Händen seiner Archivarinnen und Archivare werden die bedeutenden FDGB-Unterlagen weiterhin optimal zugänglich sein für Forschung und Öffentlichkeit, zum großen Teil auch online. Damit schließt sich zugleich ein lange offengebliebenes Kapitel bezüglich der endgültigen Aufbewahrung dieser enorm umfangreichen Bestände. Den Bevollmächtigten des FDGB danke ich deshalb sehr für ihre jahrelange engagierte Mitwirkung im Kuratorium.“

Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann: „Es ist von großer Bedeutung, dass die zentralen Überlieferungen der DDR-Gewerkschaften nun dauerhaft als Archivgut des Bundes zum Bundesarchiv gehören; sie sind damit endgültig Teil des kulturellen Erbes Deutschlands. Wir werden dieses Erbe auch zukünftig sorgsam bewahren und nach den Regeln des Bundesarchivgesetzes allgemein zur Verfügung stellen. Ich hoffe sehr, dass weitere Bestände folgen werden.“

Aus Sicht der FDGB-Nachlassverwalter hat sich das Bundesarchiv als Wahrer dieser schriftlichen Überlieferung bewährt, so dass nun nach dreißig Jahren der Eigentumsvorbehalt aufgegeben werden kann. Mit diesem Schritt ziehen sich die Vertreter des FDGB auch aus dem Kuratorium, einem Kontrollgremium der Stiftung, zurück.

Hintergrund:
Das Bundesarchiv verwahrt eine umfangreiche Überlieferung der zentralen Ebene der Gewerkschaften der DDR sowie Schriftgut zur Geschichte der Arbeiterbewegung vor 1945 im Umfang von insgesamt mehr als 3.500 laufenden Metern Schrift- und Sammlungsgut und etwa 270.000 Bänden Bibliotheksgut.


Abb.: 1. Bundeskongreß des FDGB für die sowjetische Besatzungszone in Berlin am 9.-11.2.1946 im Berliner Admiralspalast: Oberst Tulpanow, Leiter der politischen Abteilung der Sowjetischen Militäradministration, bei seiner Rede (Foto: Bundesarchiv, Bild 183-R67854 / CC-BY-SA 3.0)

Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) war Dachverband der etwa 15 Einzelgewerkschaften auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) von 1945 bis 1949 und danach bis 1990 in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Die Gewerkschaften spielten in der DDR eine wichtige Rolle in Wirtschaft und Gesellschaft und übernahmen teilweise staatliche Aufgaben. Sie waren zuständig für Sozial- und Rentenversicherung große Teile der Arbeiter und Angestellten, Arbeits- und Unfallschutz, Tarifpolitik, Betriebswettbewerb, berufliche Qualifizierung und Freizeit- und Erholungsangebote (Feriendienst). Als Dachverband stellte der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) mit knapp zehn Millionen Mitgliedern die größte gesellschaftliche Organisation der DDR dar. Der FDGB unterhielt unter anderem eine Gewerkschaftshochschule, zahlreiche Erholungseinrichtungen und den Verlag Tribüne.

Bei der Abschaffung des FDGB nach der Deutschen Einheit 1990 war die Eigentumsfrage für das umfangreiche Archiv-, Registratur- und Bibliotheksgut der Gewerkschaften wie auch das der Parteien und anderen Massenorganisationen umstritten, da das Bundesarchiv laut Einigungsvertrag nur die eindeutig in staatlicher Aufgabenwahrnehmung entstandenen Unterlagen beanspruchen und in Obhut hätte nehmen können. Für das übrige Schriftgut bestand ein Eigentumsvorbehalt der Organisationen. Um Entstehungs- und Sammlungszusammenhänge nicht zu zerstören und die Einheit der Überlieferung zu wahren, wurde die unselbständige „Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv“ (SAPMO) geschaffen. Das Archiv- und Bibliotheksgut wurde so als Gesamtheit erhalten, fachgerecht gelagert, erschlossen und für die sofortige Benutzung zur Verfügung gestellt.

Kontakt:
Bundesarchiv
Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
poststelle@bundesarchiv.de
https://www.bundesarchiv.de/

Quelle: Bundesarchiv, Pressemitteilung, 9.12.2022; Art.: FDGB, in: Wikipedia, 28.11.2022

Digitalisierungsprojekt zur Werksfotografie der August Thyssen-Hütte 1953-1965 abgeschlossen

Digitalisierung von 60.000 Negativen.

Am 1. Mai 1954 versammeln sich Mitglieder aus der Belegschaft der August Thyssen-Hütte vor dem Werkstor 1 in Duisburg-Bruckhausen zur Kundgebung am Tag der Arbeit. Die Werkskapelle und der Werkschor spielen dazu auf. Aufbruchsstimmung und Optimismus prägen die Veranstaltung. Sie steht unter dem Motto „Wir feiern den Fortschritt im Wiederaufbau“. Drei Jahre nach der Wiederinbetriebnahme des Werks, mit dem Anblasen des ersten Hochofens 1951, feiert die Belegschaft der August Thyssen-Hütte, noch heute das Stammwerk des ThyssenKrupp-Konzerns, das Wachstum und Aufschwung – gut dokumentiert in den Bildern der Werksfotografie.


Abb.: Belegschaftsmitglieder der August Thyssen-Hütte bei der 1. Mai-Kindgebung 1954 (Foto: thyssenkrupp Corporate Archives [1 ATH-KB-00013_001])

Dieses Bild ist eine von über 60.000 Aufnahmen der Werksfotografie der August Thyssen-Hütte, die zwischen 1953 und 1963 entstanden sind. Die Fotografien dieser Jahre zeigen nicht nur den Wiederaufbau des Duisburger Stahlstandortes in den Nachkriegsjahren und dessen rasantes Wachstum der 1950er- und 1960er-Jahre, sondern erlauben zudem auch immer wieder fotografische Einblicke in die Alltagsgeschichte im Ruhrgebiet zwischen Kriegszerstörung und der Zeit des „Wirtschaftswunders“.

thyssenkrupp Corporate Archives ist es nun gelungen, diesen historisch bedeutenden Fotobestand, der bislang größtenteils nur in Form von weitgehend unverzeichneten Negativen überliefert war, im Rahmen eines großangelegten Projektes zu digitalisieren und so die Fotografien für die Nachwelt nicht nur zu bewahren, sondern auch wieder sichtbar zu machen.

Ermöglicht wurde das Projekt durch das Kulturförderprogramm „WissensWandel“, mit dessen Hilfe thyssenkrupp Corporate Archive schon 2021 seine Bestände an Werkszeitungen digitalisieren ließ, um sie auf der Website öffentlich zugänglich zu machen. In den kommenden Jahren werden die digitalisierten Negative der Werksfotografie weiter aufbereitet, um sie der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit auch online zugänglich zu machen.

Kontakt:
thyssenkrupp Corporate Archives
Friedrich-Ebert-Straße 12
47119 Duisburg
Telefon:+49 203 52668-22
Fax:+49 203 52668-25
corporate-archives@thyssenkrupp.com

Quelle: thyssenkrupp Corporate Archives, Meldung auf archive.nrw.de, 7.12.2022; Art. August-Thyssen-Hütte, in: Rheinische Industriekultur, o.D.; Art. August Thyssen-Hütte, in: Wikipedia, 10.10.2022

Bürgerschaftliche Mithilfe bei Sicherung historischer Akten in Mühlhausen

Die Stadt Mühlhausen verwahrt in ihrem historischen Rathaus zahlreiche wertvolle Bestände. Diese werden Stück für Stück digitalisiert, um sie so langfristig zu bewahren. Dafür muss das Archivgut jedoch sorgfältig vorbereitet werden, unter anderem mit einer blattgenauen Nummerierung aller Akten – der sogenannten Foliierung.


(Foto: Stadtarchiv Mühlhausen)

Im normalen Geschäftsverlauf sei das kaum zu leisten, so der Mühlhäuser Stadtarchivar Dr. Helge Wittmann, weshalb man nach zahlreichen erfolgreichen Aktionen in den zurückliegenden Jahren erneut Mühlhäuserinnen und Mühlhäuser sowie Interessierte um Mithilfe gebeten hat.

Am 5.12.2022, ab 13 Uhr, trafen sich Interessierte ohne Voranmeldung in der Stadtbibliothek Jakobikirche und machten sich bis 16 Uhr gemeinsam mit Mitarbeitenden des Stadtarchivs Mühlhausen ans Werk. Dieses Mal wurden zum einen reichsstädtische Akten umverpackt, gereinigt und foliiert. Zum anderen wurden Gemeindeakten aus Görmar und Felchta sowie Rechnungsbände der Reichsstadt des 18. Jahrhunderts foliiert. Insgesamt standen sechs laufende Meter an Aktenbeständen bereit.

Rund zwei Dutzend Freiwillige nahmen dieses Mal an der Sicherung historischer Akten teil. Unter fachkundiger Anleitung wurden rund zehn Kisten an Akten sorgfältig gereinigt und Blatt für Blatt nummeriert. Nicht alles der sechs laufende Meter an Aktenbeständen konnte geschafft werden. Eine nächste Aktion ist daher für März oder April 2023 geplant. Insgesamt verfügt das Stadtarchiv Mühlhausen über einen Bestand von 2,2 laufenden Kilometern an Akten.

Kontakt:
Stadtarchiv Mühlhausen
Ratsstraße 19
99974 Mühlhausen/Thüringen
Telefon: +49 3601-452-142
Fax:+49 3601-452-137
stadtarchiv@muehlhausen.de

Quelle: Stadt Mühlhausen, Pressemitteilung, 30.11.2022; stern (Regionales): Stadtarchiv: Bürger helfen bei Sicherung wertvoller Akten in Mühlhausen, 5.12.2022

Digitale Info-Stele fürs Stadtarchiv Leverkusen

Ab sofort präsentiert das Stadtarchiv Leverkusen auf einer Info-Stele die ersten Informationen und Inhalte digital. Im Eingangsbereich finden die Nutzerinnen und Nutzer dort nun die Ansprechpartner für ihr Anliegen und einige Informationen mehr. Nach und nach sollen weitere Inhalte abgebildet werden. Gesponsert wurde die Stele von der Bezirksvertretung II im Rahmen der „Kleinen Investitionsmaßnahmen“.


Abb.: Nahmen die Stele am 1. Dezember in Betrieb: Archivar Hardy Trautwein, Bezirksbürgermeister Heinz-Jürgen Pröpper, Leiter des Stadtarchivs Leverkusen, Dr. Julius Leonhard (v.l.) (Foto: Stadt Leverkusen)

Bezirksbürgermeister Heinz-Jürgen Pröpper nahm am 1.12.2022 die Einweihung vor. Er öffnete zeitgleich auch das erste Türchen des digitalen Adventskalenders des Leverkusener Stadtarchivs. Dort werden weitere 23 Motive zur Stadtgeschichte, Originelles und Kurioses aus einer bunten Mischung aus alten Postkarten, Bildern und Gegenständen bis Weihnachten präsentiert.

Erarbeitet wurde der Adventskalender von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stadtarchivs Leverkusen gemeinsam mit dem Kurs „Regionalwissenschaften“ der 9. Jahrgangsstufe des Lise-Meitner-Gymnasiums unter Leitung von Christian Drach. Der digitale Adventskalender ist auch auf Instagram (@stadtarchivleverkusen) und auf Facebook unter „Stadtarchiv Leverkusen“ zu sehen.

Kontakt:
Stadtarchiv Leverkusen
Landrat-Trimborn-Platz 1
51379 Leverkusen
Telefon(0214) 406-4251
Telefax(0214) 406-4252
stadtarchiv@kulturstadtlev.de

Quelle: Stadt Leverkusen, Meldung, 1.12.2022

Preis für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte 2023 und Nachwuchspreis

Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv e.V. (BBWA) mit Sitz in Berlin lobt 2022 den „Preis für Berlin Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte“ zum fünften Mal aus. Das BBWA spricht mit diesem Wettbewerb Studierende und Absolventen von Universitäten und Fachhochschulen an. Damit möchte das Wirtschaftsarchiv die Erforschung der regionalen Wirtschaftsgeschichte und Industriekultur Berlins und Brandenburgs befördern.

Der Preis soll für die interdisziplinäre Förderung der Auseinandersetzung mit Wirtschaftsgeschichte und Industriekultur Anreiz sein. Das heißt, es können sich Abschlussarbeiten aus der Geschichtswissenschaft, aber z.B. auch der Literaturwissenschaft, Soziologie, Betriebswirtschaft, Kunstgeschichte, Touristik, Denkmalschutz etc. eingereicht werden.

Einzureichen sind wirtschaftsgeschichtliche Studien in Form einer Master- oder Bachelorarbeit. Die Themen der einzureichenden Arbeiten sollen sich auf die Wirtschaftsgeschichte in der Region Berlin und Brandenburg beziehen. Die Arbeiten sollen sich mit wirtschafts-, unternehmens-,  gesellschaftsgeschichtlichen Themen befassen, den Forschungsstand widerspiegeln sowie den Erkenntnis- und Wissensstand auf dem Gebiet der regionalen Wirtschaftsgeschichte und Industriekultur bereichern. Arbeiten, die Archivquellen auswerten, sind besonders willkommen. Preisverleihung und Pressekonferenz zum Wettbewerb werden nach Abschluss des Projektes stattfinden. Die beste Arbeit wird in geeigneter Form veröffentlich. Zusätzlich wird ein Preisgeld von 1.000 EUR gezahlt. 2023 wird ein besonderer Nachwuchspreis für die beste Bachelorarbeit ausgelobt, der ebenfalls mit 1.000 EUR dotiert ist.

Schirmherr
Michael Müller, ehemalige Regierender Bürgermeister von Berlin, hat die Schirmherrschaft für den
Preis übernommen.

Teilnehmer
Der Wettbewerb richtet sich an Studierende und Absolventen aller Disziplinen an Universitäten und Fachhochschulen. Man kann nur mit einem Beitrag am Wettbewerb teilnehmen.

Termine
• 30.04.2023 Einsendeschluss (Poststempel)
• 31.05.2023 Vorprüfung
• 15.08.2023 Auswertung und Abstimmung der Jury
• September 2023 feierliche Preisverleihung

Preis
Es wird eine Arbeit mit der Veröffentlichung in geeigneter Form prämiert. Zusätzlich wird ein Preisgeld von 1.000 EUR gezahlt.

Kontakt:
Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V.
Björn Berghausen (Geschäftsführer)
Eichborndamm 167, Haus 42
13403 Berlin
Telefon 030 41190698
Telefax 030 41190699
mail@bb-wa.de
https://www.bb-wa.de/

Quelle: BBWA, Pressemitteilung, 1.12.2022

Wechsel in der Leitung des Stadtarchivs Luzern

Auf Daniela Walker folgt eine Co-Leitung mit Susanna Kraus Casutt und Florian Fischer.

Im Jahr 1998 übernahm Daniela Walker (Jahrgang 1961) die Leitung des Stadtarchivs der Stadt Luzern. Das Stadtarchiv war damals im ewl-Gebäude untergebracht. Heute befindet es sich im Stadtteil Littau. Daniela Walker wirkte als treibende Kraft bei der Projektierung und Realisierung des sechsstöckigen und über 20 Meter hohen quadratischen neuen Stadtarchivs mit seinen über 2.400 Quadratmetern Geschossfläche. Aktuell bewahrt das Stadtarchiv in Reussbühl in seinen Magazinen rund sieben Laufkilometer Akten auf und speichert rund 1,2 Terabyte an digitalen Daten.


Abb.: Von links: Daniela Walker (bisherige Leiterin Stadtarchiv Luzern), Susanna Kraus Casutt und Florian Fischer (neue Co-Leitung Stadtarchiv ab 1.1.2023) im Stadtarchiv Luzern (Foto: Stadt Luzern).

Das Stadtarchiv Luzern ist als Bereich der Stadtkanzlei das zentrale Archiv der überlieferungswürdigen Unterlagen der öffentlichen Organe und somit das Gedächtnis der Stadt Luzern. Es leistet mit der dauernden Aufbewahrung und der Aufbereitung von Unterlagen einen Beitrag zur Rechtssicherheit, zur Schaffung von Transparenz und Nachvollziehbarkeit des staatlichen Handelns sowie zur Bereitstellung von Grundlagen für die Forschung. Die Bestände des Stadtarchivs figurieren aufgrund ihrer Bedeutung für Identität und Selbstverständnis Luzerns als Zentrum der Zentralschweiz im Schweizerischen Inventar der Kulturgüter.

Als ausgebildete Kulturwissenschafterin hat sich Daniela Walker während ihrer langen Tätigkeit als Stadtarchivarin mit gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Themen auseinandergesetzt. Dabei hat sie die Zukunft stets antizipiert und das Archiv auf den Weg der digitalen Transformation geführt.

Stadtschreiberin Michèle Bucher dankt Daniela Walker für ihre grosse Arbeit und ihr immenses Engagement zugunsten des Stadtarchivs und seiner Weiterentwicklung. Gleichzeitig freut sie sich, dass die Nachfolge von Daniela Walker bereits geregelt ist: Am 1.1.2023 übernehmen Susanna Kraus Casutt (Jahrgang 1974) und Florian Fischer (Jahrgang 1983) gemeinsam die Leitung des Stadtarchivs Luzern. Susanna Kraus arbeitet bereits seit zehn Jahren als wissenschaftliche Archivarin beim Stadtarchiv, Florian Fischer seit fünf Jahren.

Kontakt:
Stadtarchiv Luzern
Ruopigenstrasse 38
CH-6015 Luzern
Telefon: +41 41 208 73 80
stadtarchiv@stadtluzern.ch

Quelle: Stadt Luzern, Medienmitteilung, 30.11.2022

Aschaffenburger Projekt »Dialog-Romantik«

Schulen und Bildung im digitalen Fokus.

Digitalisierung von und für Schulen bedeutet keineswegs nur, Schulen besser digital auszurüsten oder Klassen mit Tablets auszustatten. Dies wurde am 25.11.2022 im Aschaffenburger Digitalladen bei der Vorstellung des Projekts „Dialog Romantik“ mehr als deutlich. Die Schüler*innen wachsen ja mit der digitalen Technik auf und sind oft in deren Nutzung geübt. Umso wichtiger sind daher digitale Angebote, die digital-virtuell und in möglichst spielerischer Weise Wissens-Inhalte vermitteln.


Abb.: Stellten das Projekt „Dialog-Romantik“ vor: (Von links nach rechts) Dr. Danica Brenner, Projektleiterin im Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg; Eric Leiderer, Bürgermeister und Digitalreferent; Carsten Köchel, Agentur Comkom; Dr. Joachim Kemper, Leiter Stadt- und Stiftsarchiv (Foto: Stadt Aschaffenburg)

„Dialog Romantik“ ist als virtueller Interaktionsraum konzipiert. Besucher*innen, Gruppen und ganze Schulklassen samt Lehrer*innen können sich als sogenannte „Videobubbles“ in der „romantischen Welt“ der Brentanos bewegen, wie Dr. Danica Brenner-Orthmann und Dr. Vaios Kalogrias für das Aschaffenburger Projektteam erläuterten. Die virtuellen Räume erstrecken sich, ergänzt um multimediale Angebote, über ein Foyer mit einführenden Lernstationen und folgen dann der Epoche der Romantik sowie Räumen, die Vertreter*innen der Familie Brentano gewidmet sind. Für den intensiven Austausch ist eine virtuelle „Lounge“ vorgesehen, in dem Besucher*innen den Bildschirm teilen und Notizen hinterlassen können. Auch ein umfangreiches Begleitmaterial für Lehrer*innen steht ab demnächst zur Verfügung.

Als Vorzeige-Projekt der digitalen Vermittlung bezeichnete Bürgermeister und Digitalreferent Eric Leiderer den neuen virtuellen Interaktionsraum von „Dialog Romantik“: „Mit Dialog Romantik haben wir ein weiteres innovatives „Mitmach“-Projekt, rund um unsere Digitalstrategie, der „Dialog City“. Dieses basiert auf dem Leitgedanken der analog-digitalen Mitnahme aller Bevölkerungsgruppen, von jung bis alt. Und unsere „Dialog City“ ist jetzt sogar namengebend im Rahmen eines internationalen EU-Projekts unter Koordination der Stadt und des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg. Wir wollen die Menschen bei der Digitalisierung nicht alleine lassen. Dialog Romantik lässt die für Aschaffenburg und weit darüber hinaus wichtige Familie Brentano im Hier und Jetzt wieder erstehen.“

Carsten Köchel als Vertreter des beteiligten Dienstleisters bot anschließend den Teilnehmenden einen „Live“-Rundgang durch die virtuellen Räume von Dialog Romantik. Archivleiter Dr. Joachim Kemper wies ergänzend darauf hin, dass im Rahmen von „Dialog Romantik“ auch das komplette Archiv der Familie Brentano im Stadt- und Stiftsarchiv digitalisiert werden konnte. Im Verlauf des Jahres 2022 sei außerdem, so Kemper und Leiderer unisono, ein virtueller Escape-Room zur Romantik entwickelt worden, der Anfang des Jahres 2023 als sogenannter „ZeitRaum Brentano“ der Öffentlichkeit präsentiert werden kann.

Das digitale Vermittlungsangebot „Dialog Romantik“ wurde durch eine Förderung in Höhe von 128.850 Euro durch das Programm „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von Neustart Kultur“, ermöglicht. „Dialog Romantik“ ist dabei im Rahmen des Förderprogramms des Jahres 2022 als „Leuchtturmprojekt“ unterstützt worden. „WissensWandel“ fördert Maßnahmen zur Schaffung und Ausbau von nachhaltigen digitalen Angeboten in öffentlich zugänglichen Bibliotheken und Archiven, mit dem Ziel, ein vielfältiges Angebot breit und zeitgemäß zugänglich zu machen – unabhängig von der physischen Öffnung der Einrichtung. Der Förderschwerpunkt liegt auf der Einführung und dem Ausbau innovativer Angebote und Services sowie neuer Nutzungsmöglichkeiten von Bibliotheken und Archiven.

Erklärvideo:
https://youtu.be/EwAhXU423-c

Kontakt:
Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg
Tel. 06021 330-2420
stadtarchiv@aschaffenburg.de
https://aschaffenburgzweinull.stadtarchiv-digital.de/projekt/dialog-romantik/

Quelle: Stadt Aschaffenburg, Pressemitteilung, 28.11.2022

Per Adventskalender und Webseite auf zeitgeschichtliche Zeitreise in Wedel

Das Stadtarchiv Wedel bietet nicht nur zur Adventszeit zahlreiche Möglichkeiten, sich auch online auf Zeitreise in Wedels Vergangenheit zu begeben. Stadtarchivarin Anke Rannegger hat dafür einen Fokus auf die 1950er Jahre gelegt. An jedem der Adventssonntage 2022 wird das Stadtarchiv Wedel Interessierte in ein Themenfeld der 1950er Jahre entführen.


Abb.: Baracken und Wohnblock-Neubau. Architektonische Gegensätze im Wedel der 1950er Jahre (Foto: Stadtarchiv Wedel)

Die 1950er Jahre bedeuten Wiederaufbau und Wirtschaftswunder, aber auch Wiederbewaffnung. Die Wedeler feierten gern und ausgelassen, lebten aber teilweise noch in Baracken. Schulen mussten schnell erbaut werden, da die Bevölkerung rasch anwuchs. Im öffentlichen Dienst galt die 45-Stunden-Woche, und die Beschäftigten arbeiten auch am Samstag. Moto-Cross-Rennen in der Kies­grube von Otto Dörner an der Holmer Straße zogen zahlreiche Schaulustige an.

Darüber hinaus gibt es in der Rubrik „Frisch abgestaubt“ Ausführungen über verschiedenes Wedeler Gebäude zum Thema Denkmalschutz, aber auch zu Hebammen, Ärzten und Lehrern. Und in der Rubik „Wer war wer in der NS-Zeit“ versammelt Archivarin Rannegger eine Reihe von Kurzbiographien damaliger Akteure. Stadtgeschichte sei nicht vollständig ohne einen Blick auf die Biographien der handelnden Personen.

Die vorgestellten Personen lebten während der NS-Zeit in Wedel, und deren Wirken und Handeln – in die eine oder die andere politischen Richtung – hat sich in Akten, Zeitungen oder Schriften niedergeschlagen. Aus diesen Unterlagen sind die biographischen Daten zusammengetragen worden. Unter diesen finden sich Personen, die lange Jahre im Konzentrationslager litten, wie auch Mitglieder von SS-Formationen und der Ortsgruppe der NSDAP.

Die Hamburger Datenbank „Die Dabeigewesenen“ der Landeszentrale für politische Bildung ist dafür Vorbild gewesen. – Weitere Kurzbiographien können folgen.

Links:

Kontakt:
Stadtarchiv Wedel
Anke Rannegger
Zimmer 22
Rathausplatz 3-5
22880 Wedel
Telefon: 04103/707 215
Telefax: 04103/707 88 215
stadtarchiv@stadt.wedel.de