Podiumsdiskussion »Archive und Öffentlichkeit« an der Uni Paderborn

Das Verhältnis von staatlichen und nicht-staatlichen Archiven zur Öffentlichkeit steht im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion am Montag, 11. Juli 2011 (11:15 h), die vom Lehrstuhl für Neueste Geschichte der Universität Paderborn veranstaltet wird. Eingeladen sind Vertreter verschiedener ostwestfälischer Archive, die sich an der ab Herbst 2011 zu sehenden Ausstellung "OWL – Heimat für Fremde? Migration und Integration in Ostwestfalen-Lippe vom Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart" beteiligen.

In der Ausstellung geht es um die Beziehungsgeschichte zwischen der einheimischen und der eintreffenden Bevölkerung, darunter Arbeitsmigranten, Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Spätaussiedler. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt von mehr als einem Dutzend Archiven in der Region. Neben der Ausstellungskonzeption sollen auch andere Formen der Öffentlichkeitsarbeit von Archiven und deren Selbstverständnis erörtert werden. Interessenten sind zu der kostenfreien Veranstaltung herzlich eingeladen!

Veranstaltungsdaten:
Podiumsdiskussion "Archive und Öffentlichkeit"
Datum: 11. Juli 2011, 11:15 h
Universität Paderborn, Raum E2.145
Warburger Str. 100
33098 Paderborn
Tel.: 05251/60-2438, -2446
rainer.poeppinghege@upb.de

Kontakt:
PD Dr. Rainer Pöppinghege
Universität Paderborn
rainer.poeppinghege@upb.de

Quelle: Mailingliste Westfälische Geschichte, 5.7.2011

Nachlass des Historikers Werner Maser vom Stadtarchiv Speyer an das Institut für Zeitgeschichte abgegeben

Der umfangreiche Nachlass des Historikers Werner Maser (1922-2007) wurde vor kurzem vom Stadtarchiv Speyer an das Archiv des renommierten „Instituts für Zeitgeschichte“ in München übergeben. Der im Jahr 2007 in Speyer verstorbene Maser wurde international mit einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen über das "Dritte Reich", Adolf Hitler und die NSDAP bekannt. Sein erfolgreichstes Buch "Adolf Hitler – Legende, Mythos, Wirklichkeit" (1971) wurde in viele Sprachen übertragen und erlebte zahlreiche Neuauflagen. Maser, dessen Thesen auch kontrovers diskutiert wurden bzw. werden, schrieb unter anderem auch Biografien von Reichspräsident Friedrich Ebert und von Altkanzler Helmut Kohl.

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Der schriftliche Nachlass Masers wurde nach dessen Tod an das Archiv der Stadt Speyer, wo der Historiker zuletzt lebte, übergeben. Die in Stehordnern und Kartons verwahrten schriftlichen Unterlagen haben einen Umfang von ca. 10 „Regalmetern“. Der Nachlass besteht zu erheblichen Teilen aus Korrespondenz sowie aus Manuskripten und Materialsammlungen zu den zahlreichen Publikationen des Historikers. Aus der Überlegung heraus, dass der Nachlass eines Zeithistorikers wie Maser am sinnvollsten in einem überregionalen Archiv bzw. Forschungsinstitut aufbewahrt und erschlossen werden sollte, wurde in der zweiten Junihälfte 2011 der komplette Nachlass an das „Institut für Zeitgeschichte“ in München abgegeben. Das „Institut für Zeitgeschichte“ ist eine der führenden Einrichtungen der Zeitgeschichtsforschung in Deutschland. Das angeschlossene Archiv sammelt zeitgeschichtliche relevante Quellen und Nachlässe und macht diese der in- und ausländischen Forschung zugänglich.

Kontakt:
Stadtarchiv Speyer
Johannesstraße 22a
67346 Speyer
Telefon: +49 (0) 62 32/14 22 65 (Lesesaal)
Telefax: +49 (0) 62 32/14 27 96
stadtarchiv@stadt-speyer.de
www.speyer.de/de/bildung/bibliotheken/stadtarchiv

Institut für Zeitgeschichte
Leonrodstraße 46 b
80636 München
Tel.: 0049 (0)89 12 688-113
Fax: 0049 (0)89 12 688-191
archiv(at)ifz-muenchen.de
www.ifz-muenchen.de/archiv.html

Quelle: Stadt Speyer, Pressemitteilung, 4.7.2011, Foto: Stadt Speyer

Spuren des Nationalsozialismus in Hamm

Am 2. Juli 2011 veranstalteten das Referat Stadtmarketing und Touristik, die Untere Denkmalbehörde der Stadt Hamm und das Stadtarchiv Hamm eine Stadtführung der besonderen Art. Ute Knopp, Leiterin des Stadtarchivs, und Markus Wesselmann von der Unteren Denkmalbehörde führten die Teilnehmer an Orte, die im Zeitraum von 1933 bis 1945 entstanden sind.

Die fünfstündige Bustour startete am Willy-Brandt-Platz, wo sich im Bereich des Bahnhofs sowohl das Haus der SA als auch ein Barackenlager befand. Anschließend erfolgte eine Besichtigung des Luftschutzbunkers an der Feidikstraße, der zu Kriegszeiten etwa 3.500 Menschen Schutz bieten konnte. Die beklemmende Atmosphäre des Bunkers wurde besonders durch die Erzählungen der zahlreichen Zeitzeugen erfahrbar, welche die Stadtführung begleiteten.

Weiter ging es zur 1937/38 errichteten Johanneskirche, ein Projekt der "Bekennenden Kirche" in Hamm. Wie Burkhard Großmann, der ehemaligen Presbyter der Johanneskirche erzählte, konnte der Bau des Gotteshauses mithilfe von Zechen, Industrie und dem Kirchenbauverein gegen den Widerstand der nationalsozialistischen Machthaber durchgesetzt werden. Ferner wurde das 1935 errichtete und an ein Hünengrab erinnernde Kriegerdenkmal und das 1936 von dem überregional bekannten Hammer Architekten Karl Wibbe geplante ehemalige Offizierskasino an der Ostenallee besucht.

Nach einer Kaffeepause führte der Weg zum ehemaligen "Russenlager 427" mit Inschriften russischer Zwangsarbeiter und schließlich zur Autobahnkapelle an der A 2, die von dem später international bedeutenden Architekten Helmut Hentrich als Tankstellengebäude Rhynern-Nord entworfen wurde. Aufgrund des großen Zuspruches planen die Veranstalter eine Wiederholung der Tour im nächsten Jahr. Aus Sorge vor Störungen durch die rechtsextreme Szene wurde der eingesetzte Bus von einer Polizeieskorte begleitet. Zwischenfälle gab es jedoch nicht.

Kontakt:
Stadtarchiv Hamm
Gustav-Heinemann-Str. 10
59065 Hamm
Telefon: 02381/175850
Telefax: 02381/17-2943
stadtarchiv@stadt.hamm.de
www.hamm.de/stadtarchiv.html

Quelle: Westfälischer Anzeiger, 3.7.2011

Wanderausstellung zur deutsch-deutschen Grenze bei der BStU in Magdeburg eröffnet

Am 1. Juli 2011 wurde die Ausstellung \“Bereits Gras über der deutsch-deutschen Grenze?\“ in den Räumlichkeiten der BStU-Außenstelle Magdeburg eröffnet. Hierbei handelt es sich um eine Wanderausstellung, die seit ihrer Eröffnung im April 2005 in Brüssel bereits in mehreren deutschen Städten zu sehen war.

In seiner Eröffnungsrede sprach Marco Bertram, einer der Organisatoren der Ausstellung, über die Hintergründe und Entstehungsgeschichte des Projektes, das zum Großteil von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin finanziert wird. Bertram wanderte im Sommer 2003 gemeinsam mit Karsten Höft die 1.378 km lange ehemalige deutsch-deutsche Grenze ab. Hierbei entstanden über 1.000 Aufnahmen, die nun teilweise auf den 25 Ausstellungstafeln gezeigt werden.

Die Fotografien werden durch historische Bilder aus dem Archiv der Stiftung Aufarbeitung ergänzt. Außerdem erhalten die Besucher durch ausführliche Texte umfassende Hintergrundinformationen zur Struktur, Historie und dem heutigen Zustand der ehemaligen Grenzlinie.

Veranstaltungsdaten:
1. Juli 2011 – 28. Oktober 2011; montags bis freitags von 08:00 bis 18:00 Uhr; Eintritt frei

Veranstaltungsort:
BStU-Außenstelle Magdeburg
Georg-Kaiser-Straße 4
39116 Magdeburg

Kontakt:
BStU, Außenstelle Magdeburg
Georg-Kaiser-Straße 4
39116 Magdeburg
Telefon: 0391/62710
Telefax: 0391/62712219
astmagdeburg@bst.bund.de
www.bstu.bund.de

Quelle: turus.net, 2.7.2011

Schicksale bayerischer Soldaten jetzt vollständig online

Das Ahnenforschungsportal Ancestry.de veröffentlichte diese Woche exklusiv den dritten Teil und damit zusätzlich rund 2 Millionen Namen der Personalakten der bayerischen Armee aus dem Ersten Weltkrieg. Damit ist nun eine der umfangreichsten durchsuchbaren Sammlungen mit Listen deutscher Soldaten komplett im Internet recherchierbar. Die im "Kriegsarchiv" des Bayerischen Hauptstaatsarchivs in München lagernde historische Sammlung gilt als eine der bedeutendsten Recherchequellen für Ahnen- und Geschichtsforscher. In rund 23.000 Bänden umfasst sie über 8,3 Millionen Aufzeichnungen zu mehr als 1,5 Millionen bayerischen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg.

Das gesamte Digitalisierungsprojekt dauerte rund 3 Jahre. Der erste Teil der historischen Akten wurde im November 2009, der zweite im September 2010 auf Ancestry.de veröffentlicht. Die nun vollständig online veröffentlichten Personalakten der bayerischen Armee aus dem Ersten Weltkrieg bieten eine große Fülle an Namen und Daten zum Großteil der damaligen bayerischen Bevölkerung. So haben Nachfahren bayerischer Soldaten und deren Familien aus dieser Zeit jetzt maximale Chancen, wertvolle Informationen zu ihren Ahnen und zu Prominenten im Internet zu finden.

Die nun hinzugekommenen historischen Dokumente des dritten und letzten Teils umfassen mehr als 9.500 Bände zu unterschiedlichen Regimentern und sonstigen Einheiten und Stellen der bayerischen Armee aus dem Ersten Weltkrieg (z.B. Techniker, Depots, Bekleidung, Verwaltung, Invalidenbetreuung). Vor der Digitalisierungsarbeit von Ancestry.de waren personenbezogene Daten zu den bayerischen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg kaum gezielt recherchierbar. Jetzt sind die Chancen, einen bayerischen Vorfahren – etwa den eigenen Urgroßvater – in den Listen zu finden, sehr hoch: Wer Namen und Geburtsdatum der gesuchten Person in die entsprechende Suchmaske auf Ancestry.de eingibt, erhält hilfreiche Informationen für seine Spurensuche nach Vorfahren und Prominenten: Neben den Daten zu den Soldaten (Geburts- und Wohnort, Kriegs- und Gefechtseinsätze, Berufe und Ränge) sind auch wichtige Informationen zu deren Eltern (Berufe und Wohnsitz) sowie oft die Mädchennamen der Ehefrauen vermerkt.

Auch prominente Namen sind zahlreich vertreten: Ob Paul Klee, Franz Marc, Prinz Franz Maria Luitpold von Bayern, Gustav Schickedanz, Ludwig Thoma, die Familie von Richthofen oder Eugen Roth – sie alle sind in den Soldatenlisten verzeichnet. Geschichtsinteressierte erfahren außerdem lokale Bezüge und Einblicke in die unterschiedlichsten Waffengattungen, wie z.B. die Artillerie-Schießschule Grafenwöhr oder die Fortifikation Germersheim und Ingolstadt.

Das umfangreiche Digitalisierungsprojekt fußt auf der engen Kooperation zwischen Ancestry.de und dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München. In dessen Abteilung Kriegsarchiv lagern die Originalbände der Soldatenakten. Nach Regimentern sortiert waren sie aber vor der Digitalisierungsarbeit durch die Ahnenforschungsspezialisten von Ancestry nicht nach bestimmten Personen oder Namen durchsuchbar. Dies erschwerte eine gezielte Recherche enorm.

Dr. Lothar Saupe, Leiter der Abteilung Kriegsarchiv des Bayerischen Hauptstaatsarchivs, der das Projekt von Archivseite fachlich betreute: "Ancestry hat sich für uns als ein zuverlässiger und kompetenter Partner bewährt, der sein Fachwissen zur Datenerfassung über die gesamte Projektzeit mit eingebracht hat. Die Digitalisierungsarbeit wurde plangemäß und ohne Verzögerungen innerhalb der anvisierten Zeit durchgeführt. Zahlreiche Anfragen zu den Soldatenlisten der ehemaligen bayerischen Armee erreichen uns aus allen Teilen Deutschlands und aus dem Ausland. Viele Forscher haben nicht die Möglichkeit, persönlich nach München zu reisen, und wegen der sehr zahlreichen Anfragen von Familienforschern können wir schriftlich keine konkreteren Auskünfte mehr geben. Jetzt können sie bequem über das Internet recherchieren. Da unsere alten Findmittel unvollständig waren, ist die Trefferquote dort auch bedeutend höher."

Auf Ancestry stehen Personallisten der bayerischen Soldaten des Ersten Weltkriegs für alle Interessierten unter www.ancestry.de/soldatenlisten vollständig in indexierter und durchsuchbarer Form zur Recherche bereit. Ancestry-Nutzer haben im Rahmen einer Deutschland Premium Mitgliedschaft (Halbjahresbeitrag von 29,95 €) nicht nur auf die Personalakten der bayerischen Soldaten Zugriff, sondern zudem auf alle anderen historischen Aufzeichnungen aus Deutschland auf Ancestry.de.

Kontakt:
Ancestry.com Europe S.à r.l.
15, rue Edward Steichen
L-2540 Luxembourg
Großherzogtum Luxemburg
Telefon: (+352) 27/1127144
Telefax: (+352) 27/1127200
Email: information@ancestryeurope.lu
www.ancestry.de

Quelle: Deaf News Magazin, Pressemitteilung, 1.7.2011

Digitale Ahnenforschung im Rathaus Lindlar

Ab sofort bietet das Rathaus Lindlar eine computergestützte Form der Ahnenforschung an. Anstelle der arbeitsaufwendigen Durchsicht der Urkunden kann der Benutzer nun auf eine Datei zurückgreifen, in der die Namen der in den Originalquellen genannten Personen verzeichnet sind. Um das Projekt in die Tat umzusetzen, wurden an acht Wochenenden sämtliche Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden im Gemeindegebiet seit 1810 abfotografiert und digitalisiert.

Dieser arbeitsaufwendige Prozess umfasste 20.000 Seiten und konnte mit Unterstützung des Bergischen Geschichtsvereins durchgeführt werden. Die Digitalisierung der Originale dient aber nicht nur dem Benutzer, sondern auch dem Erhalt der Originaldokumente selbst. Wie Stefan Blumberg, der ehrenamtliche Archivar der Gemeinde ausführte, müsse jetzt nur noch in Ausnahmefällen auf die historischen Originale zurückgegriffen werden.

Kontakt:
Gemeindeverwaltung Lindlar
Borromäusstraße 1
51789 Lindlar
Telefon: 02266/960
Telefax: 02266/8867
info@gemeinde-lindlar.de
www.lindlar.de

Quelle: Oberberg-Aktuell, 30.6.2011

Bau des Landesarchivs in Duisburg wird immer teurer

Der Neubau der Zweigstelle des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen im Duisburger Innenhafen wird um 30 Millionen Euro teurer. Dies berichtet jedenfalls der WDR unter Berufung auf einen internen Bericht des landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetriebes (BLB) in Düsseldorf. Ein Sprecher der Behörde erklärte auf Nachfrage der dpa lediglich, dass zu einem internen Papier keine Stellungnahme abgegeben würde.

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Nach Informationen des WDR resultieren die zusätzlichen Kosten entweder aus dem Umstand, dass in der ursprünglichen Kalkulation die Architektenhonorare nicht berücksichtigt wurden, oder darauf, dass auf dem Grundstück teure Altlasten entdeckt worden sind. Bereits im Vorfeld hatten sich die Baukosten des Archivs auf 160 Millionen Euro verdoppelt. Noch steht jedoch nicht endgültig fest, ob es tatsächlich zu einer neuerlichen Erhöhung der Baukosten kommt, da ein entsprechender Antrag vorher noch vom Veraltungsrat des BLB genehmigt werden muss. Dieser hat nach Informationen des WDR bisher seine Zustimmung verweigert. Hierbei ist jedoch fraglich, ob der Verwaltungsrat die Mehrkosten am Ende überhaupt abweisen kann, denn dann müssten die begonnenen Arbeiten gestoppt werden. Diese Fehlkalkulation beim Neubau des Duisburger Landesarchiv ist nicht der einzige Fall von Misswirtschaft beim BLB. Aufgrund einzelner Vorkommnisse in der Vergangenheit wird sich in naher Zukunft ein Untersuchungsausschuss des Landtages von Nordrhein-Westfalen mit Korruptionsvorwürfen gegen die Behörde beschäftigen.

Kontakt:
Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen
Mercedesstraße 12
40470 Düsseldorf
Telefon: 0211/617000
Telefax: 0211/61700898
poststelle@blb.nrw.de
www.blb.nrw.de/BLB_Hauptauftritt/index.php

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 30.6.2011

Ausstellung mit Gemälden Stefan Rochlers im Stadtarchiv Leipzig

Am 30. Juni 2011 wurde im Stadtarchiv Leipzig (Ausstellungsfoyer im 3. Obergeschoss) die Ausstellung "Meine Malwege in Leipzig" von Stefan Rochler eröffnet. Sie ist bis zum 20. Oktober 2011 während der Öffnungszeiten des Lesesaales zu sehen. Der Eintritt ist frei.

In Leipzig geboren, erlernte Stefan Rochler an der damaligen Karl-Marx-Universität Leipzig den Beruf eines Feinmechanikers. Er erwarb das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und studierte danach an der TU Dresden Elektrotechnik/Feinwerktechnik. Nach dem Studium war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer Institut für Werkstoff- und Strahltechnik in Dresden. Seit 2001 lebt und arbeitet Stefan Rochler als Ingenieur in Leipzig.

Um Eindrücke und Stimmungen in Farben einzufangen, begann er im Alter von 15 Jahren mit der Ölmalerei und arbeitete zunächst autodidaktisch. Erst im Jahre 2006 belegte er einen Malkurs bei der Leipziger Malerin Petra Watzlawik. Unter Stefan Rochlers Motiven finden sich vor allem Leipziger Stadtansichten, aber auch Landschaften der Sächsischen Schweiz. Stefan Rochlers Bilder zeichnen sich durch akribisch genaue Wiedergabe aus und haben mitunter bereits dokumentarischen Wert.

Veranstaltungsdaten:
30. Juni 2011 bis 20. Oktober 2011; Montags 9.00 – 15.00 Uhr, Dienstags 10.00 – 18.00 Uhr, Mittwochs 9.00 – 15.00 Uhr, Donnerstags 10.00 – 19.00 Uhr; Eintritt frei

Veranstaltungsort:
Stadtarchiv Leipzig
Torgauer Straße 74
04318 Leipzig

Kontakt:
Stadtarchiv Leipzig
Torgauer Straße 74
04318 Leipzig
Telefon: 0341 2429-0
Telefax: 0341 2429-121
stadtarchiv@leipzig.de
www.leipzig.de/de/buerger/bildung/archive/stadt

Quelle: Stadt Leipzig, Pressemeldung, 28.6.2011

Bestände des Deutschen Rundfunkarchivs bleiben erhalten

Bei ihrer Sitzung in Würzburg haben sich die ARD-Intendantinnen und Intendanten auch mit der Zukunft des Deutschen Rundfunkarchivs beschäftigt. Sie betonen nachdrücklich, dass nicht daran gedacht ist, die Bestände des Deutschen Rundfunkarchivs aufzulösen. Es besteht auch nicht die Absicht, die Dienstleistungen dieses Archivs gegenüber Zuschauern und Hörern, Wissenschaft und Forschung, Bildungsinstitutionen oder gegenüber den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten massiv einzuschränken. Diesen falschen Eindruck hatten einige Presseartikel in den letzten Wochen vermittelt.

Das Deutsche Rundfunkarchiv leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des kulturellen und audio-visuellen Erbes in Deutschland. Gleichzeitig trägt es auch dazu bei, den Bildungsauftrag der ARD einzulösen.

Eine finanzielle und technische Herausforderung stellt aktuell die Digitalisierung dieser Archivmaterialen dar. Sie ist erforderlich zur physischen und inhaltlichen Sicherung der Hörfunk- und Fernsehbeiträge. Die Digitalisierung der Materialien macht sie zudem besser für die digitalen Produktionsprozesse im Rundfunk zugänglich.

Die ARD-Vorsitzende Monika Piel stellte noch einmal klar: "Alle ARD-Anstalten stehen vor großen finanziellen Herausforderungen und prüfen, wie sie durch Synergien ihr Leistungsniveau mit weniger finanziellem Aufwand künftig halten können. Wenn alles auf dem Prüfstand steht, können auch Gemeinschaftseinrichtungen der ARD wie zum Beispiel die Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv davon nicht ausgenommen werden. Diese Prüfung zielt jedoch nicht auf die Abschaffung des DRA, sondern darauf, die Leistungen dieser 1952 als \’Lautarchiv des deutschen Rundfunks\‘ gegründeten Einrichtung zu optimieren".

Kontakt:
Standort Frankfurt
Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv
Standort Frankfurt
Bertramstraße 8
D-60320 Frankfurt am Main
Tel.: (069) 156 87 – 0
Fax: (069) 156 87 – 100
dra-frankfurt@dra.de

Standort Babelsberg
Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv
Standort Babelsberg
Marlene-Dietrich-Allee 20
D-14482 Potsdam-Babelsberg
Tel.: (0331) 58 12 – 0
Fax: (0331) 58 12 – 199
dra-babelsberg@dra.de
www.dra.de

Quelle: ARD, Pressemeldung, 28.6.2011

Wiederentdeckt: 177 Historische Filme zum 50. Jahrestag des Mauerbaus

Der 13. August 1961 in Kino und Fernsehen bietet die Gelegenheit, die Darstellung eines Extremereignisses im Kalten Krieg in unterschiedlichen Medienformaten zu untersuchen. Dabei bewerteten Ost und West den Mauerbau zwar höchst abweichend, nutzten jedoch teilweise die gleichen Bilder. Im Vergleich verdeutlichen sich auch die technologischen Unterschiede von Fernsehen und Wochenschau. Arbeiteten TV-Beiträge bisweilen hoch aktuell mit O-Tönen, musste die Wochenschau hingegen die Nachrichten mehrerer Tage verdichten. Längst nicht alle Filmaufnahmen vom 13. August 1961 sind veröffentlicht worden. Das nicht verwendete Material gibt Auskunft über politische Vorbehalte und Rücksichtnahmen. So vermied es die DEFA, im ‚Augenzeugen’ Kampfgruppenangehörige zu zeigen, wie sie Mobiliar aus den geräumten Grenzhäusern tragen und Wohnungsfenster zumauern. Und die ‚SFB-Abendschau’ sah von Sequenzen des Adenauer-Besuches am Potsdamer Platz ab, weil sie mit der deutlich hörbaren Propaganda-Beschallung durch das ostdeutsche "Studio an der Mauer" versetzt sind. Ein weiterer Aspekt des dokumentarischen Filmprogramms widmet sich der retrospektiven Sicht auf das Ereignis. So schwingt im Rückblick „Ein Jahr danach“ der ‚Fox tönende Wochenschau’ das stille Eingeständnis mit, dass man im Westen die Mauer nicht habe rückgängig machen können. Der DEFA-‚Augenzeuge’ spricht 1966 triumphierend von einer Maßnahme zur Sicherung des Friedens.

Info:
Doppelprogramm in der gemeinsamen Veranstaltungsreihe von CineGraph Babelsberg und Bundesarchiv am 1. Juli 2011, Zeughauskino Berlin, 18.30 und 21:00 Uhr

„Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten…“ – Der 13. August 1961 in Wochenschau und Fernsehen in Ost und West
Zeughauskino: 1. Juli 2011 18:30 Uhr

Filme:
DEFA-AUGENZEUGE 34/1961
Kopie: Progress
FOX TÖNENDE WOCHENSCHAU 77/1961 vom 18.8.1961
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv
DEFA-AUGENZEUGE 35/1961 (Ausschnitte)
Kopie: Trion-Film
FOX TÖNENDE WOCHENSCHAU 78/1961 vom 25.8.1961
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv
DEFA-AUGENZEUGE (Schnittreste, stumm, gedreht nach dem 15.8.1961, Neumontage)
Kopie: Trion-Film
SFB-Drehmaterial (Auszüge, Adenauer-Besuch Westberlin 22.8.1961)
Kopie: Trion-Film
SFB-Abendschaumaterial (13.8.1961)
Kopie: Trion-Film
DIE AKTUELLE KAMERA – HAUPTAUSGABE (DFF, 15.8.1961)
Kopie: Deutsches Rundfunkarchiv
FOX TÖNENDE WOCHENSCHAU 77/1962 vom 10. August 1962
Kopie: Trion-Film
DEFA-AUGENZEUGE 34/1966 vom 19.8.1966
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv
VERSTUMMTE STIMMEN (BRD 1962)
Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv

Einführung: Ralf Forster (CineGraph Babelsberg)

GESCHICHTEN JENER NACHT (DDR 1967, R: Carl Heinz Carpentier, Ulrich Thein, Frank Vogel, Gerhard Klein, D: Jenny Gröllmann, Ulrich Thein, Erwin Geschonneck, Jaecki Schwarz, 104’)
Zeughauskino, 1. Juli 2011, 21.00 Uhr

Der Episodenfilm GESCHICHTEN JENER NACHT ist die erste Historisierung des Mauerbaus im DEFA-Spielfilm. Anhand von vier fiktiven Biografien werden die Ereignisse des 13. August 1961 in die Vergangenheitssicht der SED eingepasst und damit der offiziellen DDR-Geschichtsschreibung einverleibt. Im Kern beschwört der Film eine politische und intellektuelle Teilung Deutschlands, die schon vor dem Mauerbau bestanden habe: hier die fortschrittlichen Kräfte (Kommunisten, Antifaschisten, die DDR-Aufbaugeneration) und dort die Mitläufer und Reaktionäre (Nationalsozialisten, Republikflüchtlinge, der Monopolkapitalismus). Alle vier Männer sind Kampfgruppenangehörige, die in der Nacht vom 12. zum 13. August 1961 die Grenze nach Westberlin sichern und dabei entweder auf ihr bisheriges Leben oder in die Zukunft schauen. Die ohne Reue im Film vorgetragene Erinnerung an den Mauerbau lässt sich auch als Reaktion und Pflichtübung der DEFA im Nachgang des 11. Plenums des ZK der SED (dem sog. Filmplenum) lesen, mit dem der gescholtene Filmproduzent im Vorfeld des VII. Parteitags seine Linientreue demonstrieren, sowie Schauspieler und Regisseure rehabilitieren wollte.

Veranstaltungsdaten:
1. Juli 2011, ab 18.30 Uhr

Veranstaltungsort:
Zeughauskino
Deutsches Historisches Museum
(Zeughausgebäude Eingang Spreeseite)
Unter den Linden 2
10117 Berlin

Kontakt:
Zeughauskino
Deutsches Historisches Museum
(Zeughausgebäude Eingang Spreeseite)
Unter den Linden 2
10117 Berlin
Telefon: 030/20304444 (Kinemathek DHM, Mo. bis Fr. von 10.00 bis 18.00 Uhr) oder 030/20304770 (Kinokasse)
www.dhm.de/kino

CineGraph Babelsberg
Berlin-Brandenburgisches Centrum für Filmforschung e.V.
Bismarckstraße 46 B
12169 Berlin,
Telefon: 030/7850282
Telefax: 030/78896850
info@cinegraph-babelsberg.de
www.filmblatt.de/index.php?cinegraph

Bundesarchiv-Filmarchiv
Fehrbelliner Platz 3
10707 Berlin
Telefon: 03018/77700
Telefax: 03018/7770999
filmarchiv@bundesarchiv.de
www.bundesarchiv.de/benutzung/sachbezug/film/index.html.de

Quelle: Bundesarchiv, Pressemitteilung, 27.6.2011