Frühlingsrätsel des Hessischen Hauptstaatsarchivs

Das Hessische Hauptstaatsarchiv startet am 1. April 2011 sein großes Frühlingsrätsel und lädt zum Mitmachen ein: "Rätselspaß und Gewinnchancen beim Frühlingsrätsel des Hessischen Hauptstaatsarchivs. Besuchen Sie vom 1. bis zum 15. April 2011 unsere Homepage www.hauptstaatsarchiv.hessen.de und raten Sie mit: jeden Tag eine neue Rätselfrage zu Archiv und Geschichte, jeden Tag ein neuer Lösungsbuchstabe. Und gewinnen Sie attraktive Buch- und Sachpreise. Machen Sie mit. Es lohnt sich!"

Kontakt:
Hessisches Hauptstaatsarchiv
Mosbacher Straße 55
65187 Wiesbaden
Tel.: +49 (0) 611 8 81-0
Fax: +49 (0) 611 8 81-1 45
Poststelle@hhstaw.hessen.de
www.hauptstaatsarchiv.hessen.de

Verlängerte Öffnungszeiten im Stadtarchiv Speyer

Das Stadtarchiv Speyer präsentiert sich ab April 2011 nicht nur mit einem erweiterten Informationsangebot auf dem Internet-Portal der Stadt Speyer, sondern hat auch neue, etwas verlängerte Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr. Damit soll insbesondere auch den auswärtigen Benutzern des Archivs im Vergleich zu den bisherigen Öffnungszeiten (Dienstag-Vormittag, Mittwoch-Nachmittag sowie Donnerstag) eine konstante Nutzung der Archivalien an allen drei Tagen ermöglicht werden.

Zwischen dem 5. und 7. April (Dienstag-Donnerstag) ist das Archiv jedoch aus personellen Gründen nur eingeschränkt nutzbar, so dass die neuen Öffnungszeiten faktisch ab 12. April gelten. Der Besuch des Archivs ist auch weiterhin ohne Voranmeldung möglich. Insbesondere bei auswärtigen Besuchern oder größeren Forschungsvorhaben empfiehlt sich allerdings eine vorherige Anmeldung. Ab April werden auch feste Aushebezeiten für Archivalienbestellungen eingeführt: Bestellungen sollten Dienstag bis Donnerstag jeweils zwischen 9 und 11 sowie zwischen 13 und 15 Uhr aufgegeben werden. Bestellungen nach 15 Uhr werden am Folgetag bereitgestellt.

Kontakt:
Stadtarchiv Speyer
Johannesstraße 22a
67346 Speyer
Telefon: +49 (0) 62 32/14 22 65 (Lesesaal)
Telefax: +49 (0) 62 32/14 27 96
stadtarchiv@stadt-speyer.de
www.speyer.de/de/bildung/bibliotheken/stadtarchiv

Quelle: Medieninfo der Stadt Speyer, 28.3.2011

Archiv und Wirtschaft 1/2011

In Kürze erscheint Heft 1/2011 der Zeitschrift "Archiv und Wirtschaft", herausgegeben von der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW). Die seit 1967 vierteljährlich erscheinende Zeitschrift für das Archivwesen der Wirtschaft beinhaltet in dieser Ausgabe unter anderem einen Beitrag von Tomislav Novoselac zum Thema "Archivmanagement".

Inhaltsverzeichnis "Archiv und Wirtschaft" 1/2011

VdW-Jahrestagung vom 1. bis 3. Mai 2011 in Stuttgart (Programm) (3)
 

Aufsätze:

Tomislav Novoselac: Archivmanagement: Mit Strategie zum Erfolg (5-14)

Stephanie Bonsack: Das Swarovski Konzernarchiv: Der Aufbau von und die Zusammenarbeit mit Außenstellen – digitale Vernetzung und Umgang mit Archivgut (15-21)

Lex Heerma van Voss: Global Economic History, the NEHA approach (22-27)
 

Berichte:

Stephan Füssel: "Ungeöffnete Königsgraber". Chancen und Nutzen von Verlagsarchiven. Bericht über eine Tagung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (28-32)

Alexander Bieri und Christian Finger: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin… 44. Jahrestagung des Arbeitskreises der Chemiearchivare innerhalb der VdW auf Einladung von Schering (32-33)

Björn Berghausen: Erster Industriekulturabend in Berlin. Ein Beitrag zur Akzeptanz wirtschaftshistorischer Themen (34-35)
 

Rezensionen:

Michael Farrenkopf u. a. (Hrsg.): Glück auf! Ruhrgebiet. Der Steinkohlenbergbau nach 1945 (Werner Bührer) (36-37)

Peter Horsman: Abuysen ende desordiën. Archiefvorming en archivering in Dordrecht, 1200-1920 (Peter Toebak) (37-38)

Gerhard Jehmlich: Der VEB Pentacon Dresden: Geschichte der Dresdner Kamera- und Kinoindustrie nach 1945 (Matthias Weber) (38-40)

Wolfgang König: Technikgeschichte. Eine Einführung in ihre Konzepte und Forschungsergebnisse; Wolfgang König (Hrsg.): Technikgeschichte (Marcel Müller) (40-42)

Toni Pierenkemper: Wirtschaftsgeschichte. Die Entstehung der modernen Volkswirtschaft (Clemens Heitmann) (42-43)

Schweizerisches Bundesarchiv (Hg.): Mut zur Lücke – Zugriff auf das Wesentliche. Methoden und Ansätze archivischer Bewertung (Christian Wolfsberger) (43-44)

Theo Thomassen, Instrumenten van de macht. De Staten-Generaal en hun archieven 1576-1796 (Peter Toebak) (44-46)
 

Nachrichten

Rezensionsliste

Impressum

Kontakt:
Dr. Helen Müller und Dr. Martin Münzel
c/o Bertelsmann AG
Corporate History
Carl-Bertelsmann-Straße 270
33311 Gütersloh
Telefon: 05241-80-89992 / 030-25561150
Telefax: 05241-80-6-89992
Helen.Mueller@Bertelsmann.de
Martin_Muenzel@Yahoo.com

Seminar zur Familienforschung im Archiv der Lippischen Landeskirche

Da herrschte drangvolle Enge im kleinen Benutzerraum des Archivs der Lippischen Landeskirche: Familienforschung stand im Mittelpunkt eines Seminars, zu dem die Volkshochschule Lippe-West und das Verkehrsamt Lage eingeladen hatten. Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um mit Archivarin Maja Schneider über die Geschichte der Personenstandserfassung in Lippe ins Gespräch zu kommen.

\"DieAbb.: Die Besucher konnten einen Blick in alte Kirchenbücher werfen, um sich einen Eindruck von den Handschriften und dem charakteristischen Papier zu verschaffen. Dafür mussten sie spezielle Handschuhe tragen. Archivarin Maja Schneider (Mitte) stand für Fragen zur Verfügung.

Maja Schneider erklärte die Bestände und den Zuständigkeitsbereich des Archivs und erläuterte die Geschichte der Kirchenbücher und der Kirchenbuchführung. Anhand von ausgewählten Kirchenbucheintragungen machte sie deutlich, welch spannende oder skurrile Geschichten sich oft hinter nüchternen Daten verbergen. Neben den Kirchenbüchern als nach wie vor wichtigste Personenstandsquelle nannte sie unter anderem auch Zehntregister, Kirchensteuerhebelisten, Kirchenstuhl- oder Armenregister. Diese Quellen reichen im Archiv der Lippischen Landeskirche teilweise zurück bis zum Ende des 16. Jahrhunderts und geben Informationen über die bloßen Lebensdaten hinaus.

Nach der Theorie kam die Praxis: Die Besucher durften einen Blick in Kirchenbücher werfen, um sich einen Eindruck von den alten Handschriften und dem charakteristischen Papier zu verschaffen. „Es hat sich eine lebhafte Diskussion entwickelt“, freut sich Schneider. „Viele von ihnen haben angekündigt, dass sie wiederkommen.“ Das Archiv der Lippischen Landeskirche besteht seit 1972 und ist unter anderem zuständig für die Bewahrung und Erschließung der schriftlichen Überlieferung der kirchenleitenden Organe, der landeskirchlichen Einrichtungen, Ämter und Dienste.

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv der Lippischen Landeskirche
Leopoldstraße 27
32756 Detmold
Tel.: 05231/976-803
Fax: 05231/976-850
archiv@lippische-landeskirche.de

Quelle: Lippische Landeskirche, Pressemitteilung, 18.3.2011

Ende einer Nachkriegs-Odyssee: Halberstädter Urkunden in Lübeck aufgetaucht

Am 22. März 2011 übergab der Leiter des Archivs der Hansestadt Lübeck, Dr. Jan Lokers, sechs Urkunden Halberstädter Provenienz an Frau Prof. Dr. Ulrike Höroldt, Leiterin des Landeshauptarchivs Sachsen-Anhalt in Magdeburg. Beide zeigten sich glücklich, dass damit die Odyssee von wertvollen Archivstücken, die am Ende des Zweiten Weltkriegs entfremdet worden waren, ihr Ende gefunden hat.

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Abb.: Die wieder aufgetauchten Halberstädter Urkunden

Die Vorgeschichte der Übergabe ist spannend und zugleich nicht untypisch für die Geschichte der Archive im Zweiten Weltkrieg: 2008 erhielt das Archiv der Hansestadt Lübeck einen Anruf eines betagten Privatmannes in Lübeck-Travemünde, der dem Archiv mehrere mittelalterliche Urkunden kostenlos anbot. Bei der Übergabe stellte es sich heraus, dass es sich tatsächlich um Urkunden aus den Jahren von 1362 bis 1538 handelte. Wie aber kamen diese in Privatbesitz?

Als junger Mann hatte der Anbieter gegen Kriegsende die Stücke von Personen angekauft, die in einer im Salzbergwerk Stassfurt (heute in Sachsen-Anhalt gelegen) untergebrachten Flugzeugwerft arbeiteten. Dorthin waren auch die Unterlagen des Preußischen Provinzialarchivs Magdeburg ausgelagert worden. Auf eine nicht geklärte Weise kamen diese Personen an Urkunden des Provinzialarchivs, wobei aus den Siegeln nach Aussage des Abgebenden zum Teil Kerzen hergestellt worden seien.

Eine längere Nachforschung über Inhalt und Herkunft der Stücke begann, die schließlich damit endete, dass die Urkunden als Teile des Bestands des Stifts Unser Lieben Frauen zu Halberstadt, heute Bestand U 7, des Landeshauptarchivs Sachsen-Anhalt, Abt. Magdeburg identifiziert werden konnten. Nach dem Krieg waren diese als fehlend festgestellt worden.

Die Nachricht aus Lübeck über das Auftauchen der verloren geglaubten Urkunden löste in Magdeburg natürlich große Freude aus. Wegen der angespannten Haushaltslage der beiden Archive (auch mit Dienstreisen ist in diesen Zeiten sparsam umzugehen!) konnte ein Austausch erst jetzt stattfinden. Dass Urkunden und Siegel (soweit noch vorhanden) in einem sehr guten Zustand sind, vergrößerte die Freude noch. Das glückliche Ende einer Odyssee!

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Abb.: Prof. Dr. U. Höroldt, Magdeburg, und Dr. Jan Lokers, Lübeck, bei der Übergabe der Urkunden in Lübeck

25. Archivpädagogenkonferenz in Münster

Unter den vielfältigen Gründen, die das Archiv als außerschulischen Lernort für Schülerinnen und Schüler attraktiv machen, steht das forschend-entdeckende Lernen ganz oben. Im Archiv können Kinder und Jugendliche zu aktiven Forschern werden, auf historische Spurensuche gehen und eigene Ergebnisse zusammentragen. Im Rahmen des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten spielt dieser Ansatz die entscheidende Rolle, aber auch in verschiedenen kleineren und größeren Projekten kommt er zum Tragen.

Die 25. Archivpädagogenkonferenz am 3./4. Juni 2011 in Münster hat sich das Thema gegeben: Spurensucher unterwegs – Forschend-entdeckendes Lernen in der Praxis am Beispiel des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten. Auf der Tagung werden Fachvorträge den Ansatz des forschend-entdeckenden Lernens zunächst genauer entfalten. Im Mittelpunkt stehen dann konkrete Praxisbeispiele, wobei die unterschiedlichen Perspektiven von Archivaren und Archivpädagogen, Lehrern und Schülern gleichrangig in den Blick genommen werden sollen.

Vorgestellt und diskutiert werden auch die unterschiedlichen Möglichkeiten in kleinen und größeren Archiven. Die Tagung möchte damit einen Beitrag leisten zum Austausch, zur Reflexion und zur Weiterentwicklung von konkreten Ansätzen des forschend-entdeckenden Lernens im Archiv.

Vorprogramm am 2. und 3. Juni 2011
Donnerstag, 2. Juni 2011
16-18 Uhr Geschichtsort Villa ten Hompel, Kaiser-Wilhelm-Ring 28,  4814 Münster
Der Geschichtsort „Villa ten Hompel“, ehemals Sitz der Ordnungspolizei in der Zeit des Nationalsozialismus und des Dezernates für Wiedergutmachung im Nachkriegsdeutschland, bietet ein vielfältiges Angebot zur Auseinandersetzung mit Themen zwischen Erinnerungskultur und Demokratieförderung (www.muenster.de/stadt/villa-ten-hompel) anschl. Möglichkeit zum gemeinsamen Abendessen in der Stadt

Freitag, 3. Juni 2011
11-12 Uhr Geschichte in der Werkstatt (Techn. Zentrum des Landesarchivs NRW, An den Speichern 11, 48157 Münster)
Vorgestellt und ausprobiert wird ein archivpädagogisches Projekt, bei dem Schü-lerinnen und Schüler die Aufgaben und Möglichkeiten der Restaurierung und Konservierung kennen lernen können.
(www.archivundjugend-restaurierungswerkstatt.de)
12-13 Uhr Mittagessen in der Speicherstadt.

Link: Programm und Anmeldung

Anmeldungen bis 27.05.2011 + weitere Informationen:
Landesarchiv NRW, Abt. Westfalen, Dr. Wolfhart Beck: Tel.: 0251 4885-131; E-Mail: wolfhart.beck@lav.nrw.de

Stadtarchiv Münster, Roswitha Link: Tel.: 0251 492-4703;
E-Mail LinkRoswitha@stadt-muenster.de

Stadtarchiv Erlangen dokumentiert Reichspogromnacht 1938

Die Reichspogromnacht vom 9./10. November 1938 verlief in Erlangen teilweise anders als in anderen Städten. Aber auch dort wurden die Jüdinnen und Juden verhaftet und schikaniert, ihre Wohnungen und Geschäfte geplündert und zerstört.

Unter dem Titel „In der Nacht, in der die Judenaktion stattfand …“ dokumentiert Erlangens Stadtarchivar Dr. Andreas Jakob auf der Basis von Prozessakten die Ereignisse der so genannten „Reichskristallnacht“ vom 9./10. November 1938 und ihre juristische Aufarbeitung in den Jahren 1946 bis 1950 in der Hugenottenstadt. Er zeichnet so ein bislang weitgehend unbekanntes Bild dieses hässlichsten Kapitels in der Erlanger Stadtgeschichte.

Zu der 240 Seiten starken, faktenreichen und mit zahlreichen Fotografien illustrierten Untersuchung steuerten auch der Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern, Josef Schuster, sowie Oberbürgermeister Siegfried Balleis Grußworte bei. Jakob stellt das Buch und seine Entstehungsgeschichte am Freitag, 25. März, um 17:00 Uhr in der Buchhandlung Thalia (Hugenottenplatz 6) vor. Der Eintritt ist frei.

Quelle: Stadt Erlangen, Rathausreport, 23.3.2011

63. Westfälischer Archivtag in Siegen

In drei Archivkartons dokumentiert das Stadtarchiv Siegen die Geschichte des Förderkreises Siegerland-Theater e. V. Die Unterlagen reichen bis ins Jahr 1971 zurück, als der Vorläufer des Förderkreises, der Verein zur Förderung des Theater- und Konzertbaues, für den Kernraum des Siegerlandes gegründet wurde. Die Dokumente geben Aufschluss über die Arbeit des Förderkreises in den Jahren seines Bestehens (1986-2003). „Die hier verwahrten Unterlagen des Förderkreises dokumentieren ausführlich das bürgerschaftliche Engagement, das schließlich zur Errichtung des Apollo-Theaters durch die Stadt Siegen führte“, so Stadtarchivar Ludwig Burwitz. „Solche Quellen gehören zu den Kronjuwelen eines jeden Archivs“, ergänzt Kreisarchivar Thomas Wolf: „Denn sie informieren über wichtige Aspekte der lokalen und regionalen Geschichte, die sich in der amtlichen Überlieferung der öffentlichen Archive nicht finden lassen.“

Um genau solche Dokumente – so genanntes „nichtamtliches Archivgut“ – geht es beim 63. Westfälischen Archivtag, der am 22. und 23. März 2011 in der Siegerlandhalle stattfindet. Zum „nichtamtlichen Archivgut“ gehören Überlieferungen der Vereine, von Bürgerinitiativen und den Ortsvereinen der politischen Parteien. „In Zeiten knapper personeller und finanzieller Ressourcen ist das Einwerben und Bearbeiten dieser ‚Kronjuwelen’ ein Drahtseilakt für die westfälischen Kommunalarchive zwischen der Bewältigung der gesetzlichen Pflichtaufgaben und dem archivischen Ziel, die kommunalen Lebenswelten umfassend zu bewahren“, so Burwitz und Wolf.

Als zentrale Fortbildungsveranstaltung des LWL-Archivamtes für Westfalen dient der Westfälische Archivtag seit 1949 der Weiterbildung und dem fachlichen Erfahrungsaustausch. Ca. 150 bis 200 Archivare aus Westfalen-Lippe und benachbarten Bundesländern nehmen jährlich teil. Nach 1981 – damals in Freudenberg und Hilchenbach – findet der Archivtag jetzt erstmals wieder in Siegen-Wittgenstein statt. Damit folgt das westfälische Archivamt einer Einladung der Stadt Siegen und des Kreises Siegen-Wittgenstein.

Link:

Quelle: Kreis Siegen-Wittgenstein, Pressemitteilung, 16.3.2011

Vom Sumpfgebiet zur Freizeitoase. 350 Jahre Aasee in Münster

Es herrschten unruhige Zeiten, als die Aa vor gut 350 Jahren zum ersten Mal gestaut wurde. Der See, der dabei vor den Toren Münsters entstand, war keineswegs als Freizeitparadies gedacht. Er diente allein militärischen Zwecken. Die Geschichte des Aasees nimmt der Themenabend am Donnerstag, 24. März 2011 (18 Uhr) im Stadtarchiv Münster in den Blick. Es bleibt dabei nicht nur bei einem Ausflug in die Historie: Auch die aktuelle Diskussion um eine zeitgemäße Nutzung der grünen Oase spielt eine Rolle.

Urheber des Sees war 1660 Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen. Er belagerte Münster, wollte die Stadt von der Lebensader „Wasser“ abschneiden und sie sich so seinem Willen und seinen Plänen unterwerfen. Doch dieser See war nicht von Dauer. Ein breites Sumpfgebiet dehnte sich bald wieder beidseitig der Aa aus.

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Idylle pur: Der Bootsanleger der Segelschule Overschmidt in den 1950er Jahren. Im Hintergrund erheben sich die Türme der Antoniuskirche an der Weseler Straße (Foto: Stadt Münster).

Mit vielen historischen Ansichten, Plänen und Fotografien wird Kunsthistorikerin Karina Hansen markante Etappen der Aasee-Geschichte beleuchten. Die Referentin hat als Kuratorin die große Aaseeausstellung im Stadtmuseum Münster mit gestaltet.

Fast 230 Jahre sollten vergehen, ehe Professor Hermann Landois die Idee zu einem See wieder aufgriff. Viel Überzeugungsarbeit musste noch geleistet werden, bis sich im Dezember 1931 dann endlich das Bassin mit Wasser füllte und der heute als „Kleiner Aasee“ bezeichnete Teil fertig war. Nun aber zum Schutz der Stadt vor Hochwasser und zum Freizeitvergnügen der Münsteraner. Der Eintritt zum Themenabend im Stadtarchiv ist frei.

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel. 02 51/4 92-47 01
Fax 02 51/4 92-77 27
archiv(at)stadt-muenster.de
www.muenster.de/stadt/archiv

Quelle: Stadt Münster, Pressemitteilung, 21.3.2011

Stadtarchiv Lingen mit neu verzeichneten Beständen im Archivportal Niedersachsen

Das Stadtarchiv Lingen ist nun mit seinen neu verzeichneten Beständen im Archivportal Niedersachsen vertreten. Die Daten aus dem Stadtarchiv sind über das Archivportal www.archivportal.niedersachsen.de abrufbar. Sie sind einerseits über den Gesamtbestand recherchierbar, in dem alle Archivalien der Teilnehmer am Archivportal zentral vorgehalten werden. Andererseits gibt es im Archivportal eine Unterseite, auf der nur die Daten des Stadtarchivs Lingen erreichbar sind (www.archivportal.niedersachsen.de/StadtA_LIN).

Ein Bestand des Stadtarchivs Lingen sticht in der Beständeübersicht mit einer längeren "Kurzbeschreibung" direkt ins Auge: der 114 Verzeichnungseinheiten umfassende Bestand "Eisenbahnausbesserungswerk Sammlung Rehring". Der Bestand "Eisenbahnausbesserungswerk" (EAW) ist eine Materialsammlung, die Bernhard Rehring, letzter Werksleiter des EAW, für eine Publikation zusammengestellt hat.

Bernhard Rehring schreibt zur Geschichte des Eisenbahnausbesserunsgwerkes: »Im Mittelpunkt dieses Rückblicks und der Erinnerung steht die faszinierende Geschichte des Eisenbahnausbesserungswerkes in Lingen. Hier war im Altkreis Lingen mehr als ein Jahrhundert der eigentliche industrielle Schwerpunkt. Noch zu Zeiten des Königreichs Hannover wurden mit der Inbetriebnahme der Hannoverschen Westbahn 1856 auch die Werkstätten für den Betrieb der Westbahn eingerichtet. Es waren die "Königlichen Bahnhofswerkstätten" zu Lingen, die sich im Laufe der Zeit zu einem modernen Fertigungsbetrieb entwickelten. So wurde bereits 1919 die 200m lange und 50m breite "Lokrichthalle" mit einer Taktfertigung für die Dampflokinstandhaltung in Betrieb genommen. Es war dies ein hochtechnisiertes Eisenbahnwerk mit einer vorbildlichen Lehrlingsausbildung. Das EAW Lingen bestand aus zwei großen Werken: das südlich gelegene Wagenwerk ("Mühle" genannt) und das eigentliche Lokwerk. Erst mit dem Strukturwandel der Bahn in den 70er Jahren wurden die Dampflokwerke ihrer Existenz beraubt und viele Werke geschlossen. Das Wagenwerk wurde bereits 1954 geschlossen und die Stadt Lingen erbaute hier später die Emslandhallen. Mit einer getakteten Güterwageninstandhaltung, einem Stahlbau und den Wartungsarbeiten der DB-Container-Krananlagen, mit der Reparatur von Güterwagendecken, der Instandsetzung von Druckmessern, einer Stempelfertigung, einer Feuerlöscherwerkstatt und einer Logistikleistung für das VW Werk Emden gelang es, nach dem Auslaufen der Dampflokzeit ab 1972 die nächsten Jahre sozialverträglich zu meistern. In Abhängigkeit vom jeweiligen Personalbestand wurden immer wieder Fertigungszweige aufgelassen, so dass zum Jahresende 1995 die noch verbliebene Stempelfertigung sowie die Feuerlöscherwerkstatt zu einer Sonderwerkstatt nach Osnabrück verlagert wurden. Ein Jahr später kam dann das "Aus" für die im Werk Lingen noch vorhandene Tischlerwerkstatt mit der bundesweiten Fertigung von Inneneinrichtungen der Fahrkartenausgaben und einer Schlosserei der ehemaligen Bahnmeisterei Lingen. 142 Jahre nach Gründung der "Königlichen Bahnhofswerkstätten Lingen" war kein Eisenbahner mehr im ehemaligen Eisenbahn-Ausbesserungswerk beschäftigt.«

Kontakt:
Stadtarchiv Lingen
Dr. Stephan Schwenke
Baccumer Straße 22
49808 Lingen (Ems)
Tel.: 0591 9167111
Fax: 0591 9167140
s.schwenke@stadtarchiv-lingen.de