Neuer Kreisarchivar für Wesel

Landrat Dr. Ansgar Müller stellte am Mittwoch, 1. Juli 2009, gemeinsam mit Kreisdirektor Ralf Berensmeier den neuen Leiter des Kreisarchivs Wesel, Dr. Axel Metz, vor. Sie wünschten ihm einen guten Start und freuten sich auf die zukünftige Zusammenarbeit.  Der Archivar nahm am 1. Juli 2009 seinen Dienst bei der Kreisverwaltung Wesel auf. Dr. Axel Metz ist Jahrgang 1974 und stammt aus dem hessischen Langen. Er studierte Geschichte, Deutsch und Katholische Theologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau mit dem Abschluss zur Befähigung für das Lehramt an Gymnasien in diesen Fächern. 2007 promovierte er in Freiburg im Fach Mittelalterliche Geschichte und erhielt für seine Dissertation den Baden-Württembergischen Geschichtspreis. Die Baden-Württembergischen Bank würdigte damit die Forschungen des promovierten Historikers, die zu einem vertieften Verständnis der Geschichte des Landes Baden-Württemberg beigetragen haben. Der Preis wird alle zwei Jahre an Nachwuchswissenschaftler als Auszeichnung für ihre Arbeiten zur Landesgeschichte und Landeskunde Baden-Württembergs verliehen. Bis Juni 2009 war Dr. Metz Referatsleiter am Bistumsarchiv Münster. Er wird Nachfolger von Dr. Meinhard Pohl, der sich  in der Freizeitphase seiner Altersteilzeit befindet. Dr. Axel Metz  wird sich nach den Sommerferien in den Fachausschüssen der Politik vorstellen. 

Kontakt
Kreisarchiv Wesel
Reeser Landstr. 31
46483 Wesel
Tel.: 0281 / 207 – 2828
Fax: 0281 / 207 – 4821
kreisarchiv@kreis-wesel.de

Quelle: Pressemeldung Kreis Wesel, 1.7.2009

Wachsendes Interesse am Südtiroler Landesarchiv

Wenn kulturelle Einrichtungen wie Museen, Theater oder Bibliotheken ihre Jahresbilanzen vorlegen, dann verweisen sie gerne auf Besucher- oder Ausleihstatistiken. Auch Archive, die in der allgemeinen Wahrnehmung eher im Schatten ihrer größeren \“Geschwister\“ stehen, messen ihre Attraktivität in so genannten Benutzertagen oder Tagespräsenzen. Unter diesem Aspekt ist die Entwicklung der letzten Jahre, was das Südtiroler Landesarchiv betrifft, durchaus bemerkenswert: Bewegten sich die Zahlen der Besucherinnen und Besucher des Landesarchivs in den 1990er Jahren noch rund um die 2000er-Marke (1992 etwa 1998 Benutzertage, 1993: 2035, 1994: 1926, 1995: 2000 usw.), so stieg die Besucherzahl 1999 auf 2593, sprang 2004 erstmals über die 3000 und erreichte 2008 mit 3738 Besucherinnen und Besuchern an 249 Öffnungstagen ihren vorläufigen Höhepunkt. \“Da wir zum 30. Juni 2009, also zur Halbzeit, bereits 2231 Tagespräsenzen verzeichnet haben, rechnen wir im heurigen Jahr mit einer weiteren deutlichen Steigerung\“, sagt der stellvertretende Direktor im Landesarchiv, Gustav Pfeifer.

Am Landesarchiv führt man den Attraktivitätszuwachs der letzten Jahre auf eine allgemeine Zunahme des Interesses an der eigenen Geschichte zurück. \“Außerdem haben wir uns in den vergangenen Jahren bemüht, durch eine verstärkte Öffentlichkeits- und Weiterbildungsarbeit unser Profil als Südtiroler \’Haus der Geschichte\‘ zu schärfen und konnten durch die Übernahme vor allem auch zeitgeschichtlich interessanter Bestände weiter an öffentlichem Interesse gewinnen\“, erklärt Archivdirektorin Christine Roilo.

Auch die mittlerweile über die engeren Grenzen hinaus bekannte wissenschaftliche Veröffentlichungsreihe des Archivs  wächst weiter: Im Herbst erscheint bereits der dreißigste Band. Auch die Veranstaltungsbilanz des Südtiroler Landesarchivs kann sich sehen lassen. Die Veranstaltung von Ausstellungen, Buchvorstellungen, kleineren, aber auch internationalen Tagungen zu verschiedenen Themen der Landesgeschichte vom Mittelalter bis zur Zeitgeschichte sei neben dem Tagesgeschäft eine wichtige Aufgabe des Archivs, durch die wissenschaftliche Erkennntnisse in breiterem Rahmen weitergegeben werden können, so die Landesarchivare. Hinzu kommen Schulungen und Weiterbildungsveranstaltungen etwa für Chronisten oder in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule und anderen Bildungseinrichtungen.

Kontakt
Südtiroler Landesarchiv
Armando-Diaz-Straße 8
39100 Bozen
Tel.: 0471 / 411 – 940
Fax: 0471 / 411 – 959
landesarchiv@provinz.bz.it 

Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 2.7.2009

Stadtarchiv Hückeswagen umgezogen

Das Stadtarchiv Hückeswagen ist umgezogen, vom Etapler Platz in die anderthalb Kilometer entfernte Ewald-Gnau-Straße 30. Die gebürtige Hückeswagerin Diplom-Archivarin Iris Kausemann betreut das Stadtarchiv seit 2004. Die Mutter von vier Kindern stellt das Stadtarchiv Hückeswagen auf der städtischen Homepage vor.

Historische Bildungsarbeit, Archivpädagogik, Erinnerungskultur und lebenslanges Lernen sind für sie die Potenziale, die dem Archiv zur besonderer Bedeutung in der städtischen Öffentlichkeit verhelfen können: \“Für den Bürger bietet sich durch die Multiperspektivität des Unikats \’Akte\‘ eine optimale Sichtweise bei seiner Recherche. Er hat die Möglichkeit, durch den offenen Umgang mit der Geschichte Orientierung zu gewinnen. Identifikation mit seiner Heimatstadt und Reflexion der eigenen, so wie der allgemeinen Geschichte ermöglichen \’Lebenslanges-Lernen\’\“.

Steckenpferd der Archivarin ist die Deutsche Schrift, speziell „Sütterlin“. Bereits mit Grundschülern lassen sich alte Handschriften studieren und einüben. Auch bei den weiterführenden Schulen müsse die Vermittlung von Methodenkompetenz, von eigenständigem Arbeiten und wissenschaftlicher Recherche im Vordergrund stehen. Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten böte dazu alle zwei Jahre eine gute Gelegenheit.

\“Aus der Vergangenheit lernen, unsere Demokratie begreifen und Identifikation schaffen sind nicht nur in der heutigen Zeit gesellschaftspolitische Ziele, die ich ein kleines bisschen mitverfolgen möchte.
\’Freedom of information\‘, die Informationsfreiheit, bereits auf dem 45. Deutschen Archivtag im Jahre 1969 von Hans Booms propagiert, gewinnt in der heutigen Zeit von \’GOOGLE\‘ und \’Wikipedia\‘ ganz neue Dimensionen\“, so Iris Kausemann. Und doch gebe es auch für Hückeswagen noch viele unerforschte Bereiche und offene Fragen.

Bestände:

Aktenbestand: A: 1797 – 1945 mit 1400 Einheiten
B: 1945 – 1975 mit 1200 Einheiten
C: 1975 – heute zur Zeit 330 Einheiten

Zeitungen: über 500 Bände, einschließlich des Nachlasses Hombrecher, 1843 – heute
Jährlich werden die Hückeswagener Teile der Bergischen Morgenpost und des Remscheider Generalanzeigers gesammelt und eingebunden.
Fotos: 3 500 Fotos, deren Bestand laufend erweitert wird.
Amtliche Veröffentlichungen: über 200 Bände, 1811 – heute
Nachlässe: Julius Lausberg (1881-1965), Fabrikant
Joachim von Seewitz (1891-1966), weltberühmter Ausdruckstänzer
Arno Paffrath (1924-2001), Heimatforscher und Werksarchivar Zanders
Nachlass Schnabel, Tuch- und Watteherstellung
Nachlass Niehaus, Küfermeister
Nachlass Carola Lepping, Schriftstellerin

Sonstiges: Ratsprotokolle ab 1836 ( mit größeren Lücken), Schulchroniken ab 1816, Plakatsammlung Forum ab 1983 bis heute, Archivbibliothek, Genealogien, Tauf-, Heirats- und Sterberegister, Karten und Pläne.
Sammlungen: Unternehmen Bêché & Grohs
Unternehmen Pflitsch
Öffnungszeiten: Montag, Dienstag und Mittwoch von 9.00 – 12.00 Uhr
Montag 15.00 – 18.00 Uhr
Jeden 1. Samstag im Monat von 10.00 – 12.00 Uhr und nach Vereinbarung. 

Kontakt:
Stadtarchiv Hückeswagen
Ewald-Gnau-Str. 30
42499 Hückeswagen
Tel.: 02192/8549997
kausemann@archiv-hw.de

Archiv und Wirtschaft 2/2009

In Kürze erscheint Heft 2/2009 der Zeitschrift "Archiv und Wirtschaft". Sie wird herausgegeben von der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW). Das Inhaltsverzeichnis des neuen Heftes weist folgende Aufsätze, Berichte und Rezensionen auf.

Aufsätze:
Klaus Dettmer und Björn Berghausen: Auf dem Weg zu einem Berliner Wirtschaftsarchiv
Kathrin Enzel: Zukunft braucht Herkunft – Die Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv und ihre Bestände
Susanne Schwenke: Fichtner – Eine Unternehmens- und Archivgeschichte
Ulrich Kamp: Das Archiv der Deutschen Behindertenhilfe – Aktion Mensch e. V., Bonn. Ein Archiv zur Behindertenpolitik in Deutschland im Aufbau

Diskussionsforum:
Ralf Stremmel: Was ist ein Archiv? … und wo liegen die Anfänge der deutschen Wirtschaftsarchive?

Berichte:
Ulrich S. Soénius: Super-GAU – Ein Archiv verschwindet in einem Loch. Der Einsturz des Kölner Stadtarchivs und die Folgen

Rezensionen:
Boris Gehlen: Paul Silverberg (1876-1959). Ein Unternehmer (Benjamin Obermüller)
Felicitas Glade: Käthe Ahlmann. Eine Biographie (Horst A. Wessel)
Volker Hirsch (Hrsg.): Archivarbeit – die Kunst des Machbaren. Ausgewählte Transferarbeiten des 39. und 40. wissenschaftlichen Kurses an der Archivschule Marburg (Sebastian Beck)

Alexandra Lutz (Hrsg.): Neue Konzepte für die archivische Praxis. Ausgewählte Transferarbeiten des 37. und 38. wissenschaftlichen Kurses an der Archivschule Marburg (Kurt Schilde)

Pauline Puppel: Überlegungen zur Archivierung elektronisch signierter Dokumente. Der elektronische Rechtsverkehr in der Fachgerichtsbarkeit von Rheinland-Pfalz (Steffen Schwalm)

Manfred Rasch (Hrsg. in Verbindung mit Toni Pierenkemper und Norbert Reimann): Adel als Unternehmer im bürgerlichen Zeitalter. Vorträge des wissenschaftlichen Kolloquiums der Vereinigten Westfälischen Adelsarchive e. V. vom 28. bis 30. Juli 2004 in Bad Driburg (Gert Kollmer-von Oheimb-Loup)

Dirk Ullmann: Ullmanns ArchivQuiz. 150 Fragen & Antworten rund um das Archivwesen (Dietmar Schenk)

Nachrichten

Rezensionsliste

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Digitales Volkslied- und Tonarchiv der Volkskundlichen Kommission für Westfalen

Auch nach einem Lied über den Räuberhauptmann und Herzensbrecher Rinaldo Renaldini wird man im Volkslied- und Tonarchiv der Volkskundlichen Kommission für Westfalen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe fündig. Es ist eines von über 12.000 Liedern, die erfasst wurden. Die umfangreiche Sammlung an Volkslied- und Tondokumenten kann ab sofort im Internet eingesehen werden.

270 Magnettonbänder, 425 Audiokassetten, die rund 1200 Stunden Audiomaterial ergeben, sowie 9000 Liedblätter und zahlreiche handschriftliche Liederbücher sind in eine Datenbank eingeflossen. Im Vordergrund des Projekts stand zunächst die Langzeitarchivierung der Dokumente, da Magnettonbänder und Audiokassetten einem raschen Verfall ausgesetzt sind. Jetzt befinden sich die Daten auf einem Server des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe, wo sie sicher archiviert werden.

Ermöglicht wurden die Rettung des Materials und die Präsentation im Internet durch die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG), die das Projekt innerhalb ihres Förderprogramms "Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme" unterstützte. Angesiedelt ist das Projekt, bei dem in Zukunft noch weitere Archivteile der Volkskundlichen Kommission für Westfalen digital archiviert werden sollen, am Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie der Universität Münster.

Seit Dezember 2006 arbeiten eine wissenschaftliche Mitarbeiterin und bis zu vier studentische Hilfskräfte am Projekt. Die Tondokumente wurden durch einen externen Dienstleister digitalisiert, die schriftlichen Lieddokumente haben die studentischen Hilfskräfte vor Ort gescannt. Das IT-Zentrum des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe erstellte in Anlehnung an das schon vorhandene Bildarchiv der Volkskundlichen Kommission für Westfalen eine Datenbank, in der alle Dokumente erfasst wurden. Diese Arbeiten konnten Ende 2008 abgeschlossen werden. Parallel dazu wurde eine Version der Datenbank für das Internet entwickelt, bei der die eingegebenen Dokumente online recherchierbar sind.

Die Datenbank enthält Lieder aus den unterschiedlichsten Bereichen des westfälischen Volksliedgutes: Von Liebesliedern und Räubergeschichten, Fastnachts-, Oster-, Sylvesterliedern, Jäger-, Soldaten- und Bauernliedern, bis hin zu Bergmanns- und Tanzliedern. Kaum ein Anlass, der in Westfalen nicht besungen wurde, egal ob es sich um Hochzeiten, unterschiedliche Bräuche und Feste oder auch um Lebenssituationen wie verschmähte Liebe oder Sehnsucht nach der Heimat handelte.

Das Westfälische Volkslied- und Tonarchiv enthält Liedgut aus Westfalen mit dem zeitlichen Schwerpunkt zwischen 1900 und 1970. Eine Besonderheit der Datenbank sind die umfangreichen ergänzenden Informationen, die Mitarbeiter der Volkskundlichen Kommission zu den Liedern gesammelt haben. Biografische Angaben zu den Gewährspersonen zählen ebenso dazu wie ergänzende Berichte, Manuskripte und Literatur. Soweit vorhanden wurden diese Informationen mit in die Datenbank aufgenommen und ergeben somit einen interessanten Forschungsgegenstand.

Aber auch für Nichtwissenschaftler stellt die Sammlung eine Alternative zu herkömmlichen Liedersammlungen dar, lassen sich doch mit Sicherheit viele weniger bekannte Lieder entdecken. Die Recherchemaske des Internets ist gut überschaubar, dennoch können eine Vielzahl unterschiedlicher Informationen abgefragt werden. Dazu gehören die Bereiche: Ortsangabe, zeitliche Einordnung, die Auswahl der Dokumentenart, ob es sich um ein Audio- oder ein schriftliches Dokument handeln soll, ob Noten vorhanden sind und inhaltliche Komponenten. Hinzu kommt ein Schlagwortkatalog und eine Volltextsuche, die auch die ergänzenden Angaben berücksichtigt.

Link: http://www.lwl.org/LWL/Kultur/VOKO/Archive_Bibliothek/Volkslied_Tonarchiv/

Quelle: Uni Münster, Pressemitteilung, 29.6.2009

Sonderausstellung zum 25jährigen Bestehen des Stadtarchivs Filderstadt

Im Mai 1984 hat Filderstadt, Landkreis Esslingen, als erste Stadt auf den Fildern ein hauptamtlich besetztes Archiv eingerichtet. In der 1526 erbauten Kapelle in Obersielmingen sind die Gemeindearchive der fünf ehemals selbständigen Orte Bernhausen, Bonlanden, Plattenhardt, Sielmingen und Harthausen verwahrt. Mehr als 1038 Regalmeter Akten befinden sich inzwischen im Stadtarchiv Filderstadt. Da der Platz in der Kapelle allmählich nicht mehr für die Unterbringung aller Archivalien ausreicht, wurden Kellerräume eines Supermarktes an der Hauptstraße in Bernhausen als zusätzlicher Standort eingerichtet. Das Archiv steht allen interessierten Bürgern für ihre Nachforschungen zur Verfügung. Es wird aber auch von Schülern und Studenten genutzt, die Material für ihre Arbeiten suchen sowie von Vereinsmitgliedern, die Jubiläumsschriften erstellen möchten. Ihnen allen steht Nikolaus Back gerne mit Rat und Tat zur Seite. Er engagiert sich aber auch in der Geschichtswerkstatt zum KZ- Außenlager am Flughafen. In nächster Zeit soll sogar mit dem Bau einer Gedenkstätte begonnen werden.

Zu den weiteren Aufgaben des Stadtarchivs zählen die Redaktion der Filderstädter Schriftenreihe, die Geschäftsstelle des Heimatvereins-Filderstadt sowie die Leitung des Heimatmuseums in Bonlanden. Nikolaus Back leitet inzwischen seit 22 Jahren nicht nur das Archiv, sondern auch das Häußler Heimatmuseum in Bonlanden. Dort findet aus Platzgründen auch anlässlich des 25jährigen Bestehens des Archivs eine kleine Sonderausstellung zur Geschichte Filderstadts statt. Die Ausstellung im Häußler Heimatmuseum kann (außer während der Sommerferien) bis zum 18. Oktober 2009 immer sonntags von 13 bis 17 Uhr besichtigt werden. Anlässlich des Jubiläums wird außerdem ein Ortsrundgang unter dem Titel: \“Sielmingen um 1800\“ mit einem als Nachtwächter verkleideten Schauspieler angeboten.

Kontakt
Stadtarchiv Filderstadt in der Sielminger Kapelle 
Lange Straße 83
70794 Filderstadt-Sielmingen
Tel.: 07158 / 8219
Fax: 07158 / 9808950
stadtarchiv@filderstadt.de

Heimatmuseum Bonlanden
Klingenstraße 19 (in der Nähe der Georgskirche)
70794 Filderstadt

Quelle: Daniela Eichert, Stuttgarter Wochenblatt, 25.6.2009

Nutzung des Archivs des Rhein-Sieg-Kreises und Aktenausleihe wieder möglich

Ab sofort können wissenschaftlich arbeitende Historiker oder an Geschichte Interessierte, die gerne auf die historischen Akten im Archiv des Rhein-Sieg-Kreises zurückgreifen, diese Quelle wieder nutzen. Seit Februar 2009 sind umfangreiche Brandschutzsanierungsarbeiten im Magazin des Kreisarchivs erfolgt. Zum Schutze der Akten war die Rollregalanlage, die das Archivgut beherbergt, komplett verkleidet und staubdicht verpackt worden und somit nicht zugänglich. Die Arbeiten sind inzwischen soweit abgeschlossen, dass die Nutzung und Ausleihe der historischen Akten wieder uneingeschränkt möglich ist. 

Kontakt
Archiv u. Wiss. Bibliothek des Rhein-Sieg-Kreises
Kaiser-Wilhelm-Platz 1
53721 Siegburg
Tel.: 02241 / 13 – 2567
Fax: 02241 / 13 – 2179
archiv@rhein-sieg-kreis.de 

Quelle: Pressemitteilung Rhein-Sieg-Kreis, 26.6.2009

Kooperation zwischen der Uni Potsdam und dem Jüdischen Museum Berlin

Das Jüdische Museum Berlin und die Universität Potsdam vereinbaren eine wissenschaftliche Kooperation. Ziel der Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Jüdische Studien der Universität Potsdam und den Museumsabteilungen Archiv und Sammlung ist eine engere Verzahnung von Wissenschaftsbetrieb und Museumspraxis. So sollen unter anderem Lehrveranstaltungen und Studienprojekte gemeinsam durchgeführt werden. Der Kooperationsvertrag wird am 10. Juli 2009 im Jüdischen Museum Berlin von der Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin, Cilly Kugelmann, und der Präsidentin der Universität Potsdam, Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, unterzeichnet. Bei einer anschließenden Pressekonferenz werden anhand von konkreten Beispielen die Felder der Zusammenarbeit erläutert. Vorgestellt werden ein Lehrprojekt zu Portraits von Juden im 18. Jahrhundert und ein Forschungsprojekt zum Fund einer Geniza aus Franken. Redner/innen sind Prof. Dr. Christoph Schulte, Institut für Jüdische Studien, Universität Potsdam, Inka Bertz, Leiterin der Kunstsammlung, Jüdisches Museum Berlin und Aubrey Pomerance, Archivleiter, Jüdisches Museum Berlin.

Das Institut für Jüdische Studien der Universität Potsdam ist mit über 300 Studierenden nicht nur das größte Institut in Deutschland, sondern auch eine der drei bedeutendsten universitären Einrichtungen für Jüdische Studien in der Europäischen Union. Es bietet neben einem breiten Forschungsprofil unter anderem eine Ausbildung von Rabbinern und jüdischen Kantoren an. Das Jüdische Museum Berlin ist das größte seiner Art in Europa und zählt jährlich mehr als 750.000 Besucher.

Die nun beschlossene wissenschaftliche Zusammenarbeit schärft und erweitert das Profil beider Institutionen. Studierende der Jüdischen Studien an der Universität Potsdam werden im Jüdischen Museum Berlin in die wissenschaftliche Praxis und in die konkrete Museumsarbeit eingeführt. Während sie sich in der Universität hauptsächlich mit Büchern und Texten beschäftigen, sind sie im Museum mit der materialen Kultur des Judentums konfrontiert – mit Gemälden, Graphiken, Fotografien, Ritual- und Alltagsgegenständen. Sie können Untersuchungen in den Sammlungen des Museums durchführen, diese Projekte medial dokumentieren, präsentieren und gegebenenfalls bis zur Ausstellungsreife weiterentwickeln. Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums und der Universität forschen und lehren gemeinsam und fördern so den interdisziplinären Dialog und Wissenstransfer.

Kontakt
Institut für Jüdische Studien 
Universität Potsdam 
Prof. Dr. Christoph Schulte 
Am Neuen Palais 10
14469 Potsdam 
Tel.: 0331 / 977 – 1240 
schulte@uni-potsdam.de

Archiv des Jüdischen Museums Berlin
Aubrey Pomerance
Lindenstraße 9-14
10969 Berlin
Tel.: 030 / 259 93 556 
Fax: 030 / 259 93 409
a.pomerance@jmberlin.de

Quelle: Medieninformation der Universität Potsdam, 29.6.2009

Sonderausstellung zu Friedrich Schiller in der Universität Jena

Als die Universität Jena 1934 den Namen \“Friedrich-Schiller-Universität Jena\“ erhielt, geschah dies nicht nur im Andenken an einen großen deutschen Dichter. Schiller war – und ist bis heute – mehr für die Universität Jena: Hier war er außerdem Kollege und Lehrer, denn 1789 wurde er zum außerordentlichen Professor für Philosophie an der Alma Mater Jenensis berufen. Heute im Jahr 2009 wird Friedrich Schillers 250. Geburtstag gefeiert und zugleich der 75. Jahrestag der Namensgebung Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dies hat die Universität zum Anlass genommen, um vom 24. Juni bis 9. Juli 2009 eine Sonderausstellung unter dem Titel \“Patron Schiller\“ zu präsentieren. 

Erstmals werden zahlreiche kostbare Dokumente zu Schillers Tätigkeit als Professor der Universität zu sehen sein. So wird etwa seine Promotionsurkunde vom 28. April 1789 gezeigt. Ergänzt wird die Schau der Schiller-Originale durch Dokumente zur Namensgebung \“Friedrich-Schiller-Universität Jena\“. Auch diese Dokumente, wie die Urkunde zur Namensverleihung von 1934, werden erstmalig im Original der Öffentlichkeit präsentiert. Neben den Schriftstücken aus dem Universitätsarchiv runden Gemälde wie das großformatige Historienbild \“Schiller auf dem Wege zu seiner Antrittsvorlesung in das Griesbachhaus am 26. Mai 1789\“ des Jenaer Künstlers Erich Kuithan aus den Jahren 1909/10 die Präsentation ab. Darüber hinaus wird das Nachleben des Professors und Dichters dargestellt: durch rare Ausgaben von Schillerreden, Fotos der Ehrenpromotion von Thomas Mann am 15. Mai 1955, Schiller-Denkmäler gestern und heute, die Entwicklung des Schillerhauses zur Gedenkstätte und einiges mehr. Zusammengestellt wurde die Ausstellung vom Universitätsarchiv Jena und weiteren Partnern. Die Ausstellung ist montags bis samstags von 10-16 Uhr im Rektorberatungsraum des Universitätshauptgebäudes (Fürstengraben 1, 1. OG) zu sehen. 

Kontakt
Universitätsarchiv Jena
Bibliotheksplatz 2
07743 Jena 
Tel.: 03641 / 9400 – 90 oder – 93
Fax: 03641 / 9400 – 92 
joachim.bauer@uni-jena.de 

Quelle: Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 24.6.2009

Rückkehr österreichischer Archivmaterialien aus Moskau

Während der nationalsozialistischen Herrschaft in Österreich (1938-1945) wurde zahlreiches Schriftgut, zu welchen Zwecken und unter welchen Umständen auch immer, aus dem ehemaligen österreichischen Staatsgebiet auf das Territorium des „Altreiches“ gebracht. Bei der Aussonderung der Bestände ging man keineswegs wahllos vor, sondern 
nahm gezielt Unterlagen mit, die etwa das Regime des Ständestaates mit dessen Verwaltung betrafen oder auch Unterlagen, um dem letzten Bundeskanzler in dessen Rolle beim missglückten NS-Putsch des Jahres 1934, in späterer Zeit den Prozess machen zu können. Aber auch zahlreiche aufgelöste Vereinigungen, private Unterlagen von nunmehr 
Verfolgten, die sich teils rechtszeitig durch Emigration der Vernichtungsmaschine entziehen konnten, teils dieser anheim fielen. Ein sehr breites Spektrum von Schriftgut, wie das Generalsekretariat der Vaterländischen Front, dem Bund „Blauer Adler“ zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, oder Unterlagen aus dem Besitz von Univ.-Prof. Dr. Ludwig Mises oder dem Dekanat der Medizinischen Fakultät der Wiener Universität befanden sich, um einige Beispiele zu geben, darunter.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist nach der Konsolidierung der Verwaltung Österreich bemüht, zu eruieren, wohin diese und anderes Material gelangt sein könnte. Einerseits wurde lange angenommen, dass es dem Bombenkrieg auf deutschem Territorium zum Opfer gefallen sein könnte, anderseits wurde es in den Archiven der Deutschen Demokratischen Republik vermutet. Erst in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts erhielten österreichische Forscher Zugang zum Moskauer „Sonderarchiv“, einem von Kriegsgefangenen errichteten Gebäude. Dort wurde das aus Berlin auf schlesische Schlösser und auf das Territorium des „Protektorates Böhmen und Mähren“, ausgelagerte österreichische Material verwahrt, nachdem es von der Roten Armee gesammelt und in die sowjetische Hauptstadt verbracht worden war. Diese Kenntnis, dass die Akten erhalten geblieben waren und ein erstes Verzeichnis von Gerhard Jagschitz und Stefan Karner über Beuteakten aus Österreich im Jahr 1996 ermöglichte in den folgenden Jahren durch die Liberalisierung des Archivzuganges in der Russischen Föderation, zahlreichen Historikerinnen und Historikern eine Einsichtnahme zu Forschungszwecken.

Ungefähr gleichzeitig begann das Österreichische Staatsarchiv mit Unterstützung des Bundeskanzleramtes, des österreichischen Außenministeriums und ganz besonders durch zahlreiche Hilfestellungen der österreichischen Botschaft in Moskau in bilateralen Verhandlungen mit der Russischen Föderation eine Rückführung des Aktenbestandes nach Österreich zu erreichen. Es galt die internationale Vorgabe des „Provenienzprinzips“ (Herkunftsprinzip) in die Wirklichkeit umzusetzen. Im Rahmen der ausgesprochen angenehm geführten Verhandlungen, konnte nunmehr ein großer Teil der nicht kleinen Liste, mit Zustimmung der Russischen Föderation am 15. Juni 2009 in das Österreichische Staatsarchiv zurückgebracht werden.

Am 23. Juni 2009 fand die feierliche Übergabe zwischen den Außenministern Michael Spindelegger und Sergej Lawrow statt. Symbolisch für die mehrere Tonnen schwere Ladung, die mit einem Sattelschlepper von Moskau nach Wien transportiert worden war, übergab der russische Außenminister seinem österreichischen Kollegen zwei Akten aus den Jahren 1937 und 1938. Doch die rund 11.000 Archivmappen sind nur ein Teil des nach Rußland verbrachten Aktenmaterials. Weitere Verhandlungen über die seinerzeit wegen Komplexität zurückgestellten noch offenen Materien sind also nötig, um unter anderem Unterlagen über die Israelitische Kultusgemeinde, die Paneuropa-Union sowie Freimaurer-Akten rückzuführen. Stephan Vavrik, zuständiger Abteilungsleiter im Außenministerium, hofft jedoch, dieses bis Ende 2010 über die Bühne gebracht zu haben.

Im Österreichischen Staatsarchiv wird das jetzt gelieferte Aktenmaterial in den nächsten Monaten einer detaillierten Sichtung unterzogen und die weitere Vorgehensweise durch die im Archiv tätigen Fachleute geklärt. Es ist nämlich noch völlig offen, ob die Archivalien wieder dort eingeordnet werden, woraus sie entnommen wurden oder ob sie eigenständig aufgestellt werden. Viele Fragen müssen hier in der nächsten Zeit noch geklärt werden. Für Herbst 2009 ist im Rahmen eines größeren Festaktes daran gedacht, nicht nur eine breite Öffentlichkeit von den Geschehnissen zu informieren, sondern auch den Dank des Staatsarchivs an alle hilfreich Beteiligten auszudrücken.

Kontakt
Österreichisches Haus-, Hof- und Staatsarchiv
Minoritenplatz 1
A-1010 Wien
Tel.: +43-1 / 53115 – 2500
hhstapost@oesta.gv.at

Quelle: Lorenz Mikoletzky, Meldungen Österreichisches Staatsarchiv; Kurier.at, 23.6.2009