Fernweiterbildung Archiv an der Fachhochschule Potsdam

Im Herbst 2008 wird voraussichtlich ein neuer gradualer Kurs "Fernweiterbildung Archiv" an der Fachhochschule Potsdam starten. Es sind noch Plätze frei. Das Fernweiterbildungsteam des Fachbereichs Informationswissenschaften nimmt gerne neue Bewerbungen entgegen.

Die Archivarausbildung an der Fachhochschule Potsdam ist die einzige Möglichkeit an einer deutschen Hochschule, sich wissenschaftlich und nicht in einer verwaltungsinternen Form ausbilden zu lassen. Seit 1999 bietet der Fachbereich Informationswissenschaften mit dem Projekt „Fernweiterbildung Archiv“ Weiterbildungskurse für Beschäftigte in den unterschiedlichsten Archiven und archivähnlichen Einrichtungen an. 

Die gradualen Kurse richten sich an in Archiven tätige Mitarbeiter im mittleren Dienst, Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste und Archivassistenten.

Im Anschluss an die vierjährige Weiterbildung steht es den Teilnehmern frei, Ihr in der Praxis und im Weiterbildungskurs erworbenes Wissen in ein Prüfungsverfahren (Externenprüfung) einzubringen. Die Weiterbildung wird in Analogie zur gültigen Studien- und Diplomprüfungsordnung (StuDPO) des Fachbereichs Informationswissenschaften durchgeführt. Die neu beginnenden Kurse bereiten auf die Prüfung zum „Bachelor of Arts“ vor.

Jeder Kurs beginnt mit einer Einführungsveranstaltung. Im Rahmen des Weiterbildungsprogramms finden jeweils vier zweitägige Präsenzen pro Jahr statt. Die Präsenztermine liegen jeweils auf einem Montag und einem Dienstag. An diesen Terminen, die in der Fachhochschule Potsdam stattfinden, führen die Dozenten in den jeweiligen Lernstoff ein, verteilen die Studienbriefe und besprechen die Hausarbeitsthemen. Die Teilnehmenden erhalten jeweils von den Dozent/innen umfangreiches Material in Form eines Studienbriefes als Printmedium oder in digitaler Form. Sukzessive wird ferner das e-learning-System Moodle für einzelne Module eingeführt.

Die Kursteilnehmer belegen in diesen vier Jahren einzelne Module (jeweils eine Einführungs- und Abschlussveranstaltung), die jeweils mit einer Hausarbeit abgeschlossen werden. Die Fernweiterbildung schließt mit einem Zertifikat der Fachhochschule Potsdam ab. Die Fernweiterbildung entspricht nicht dem Gesamtumfang eines grundständigen Studiums.

Inhaltliche Schwerpunkte sind u. a.:
– Archivmanagement 
– Archivwissenschaft 
– Erschließung 
– Archivtechnik 
– Archivorganisation 
– Bibliothekswissenschaft 
– Datenbanken 
– Geschichte 
– Historische Bildungsarbeit und Archivpädagogik 
– Digitale Archive 
– Digitale Edition 
– Internet- und Webtechnologien 
– Archivrecht 
– Paläographie 
– Historische Hilfswissenschaften 
– Records Management und Aktenkunde

Durch eine individuelle Zusammenstellung von Pflicht- und Wahlmodulen ist eine Flexibilität des Kursgeschehens möglich. Im gradualen Kurs müssen mindestens 20 Module belegt werden. Die Teilnehmergebühren pro Modul betragen 220 bzw. 240 Euro. Die Gebühren werden blockweise, zu den jeweiligen Präsenzterminen erhoben.

Teilnahmevoraussetzungen:
1. Tätigkeit in einem Archiv bzw. einer archivähnlichen Einrichtung
2. Mindestalter: 24 Jahre
3. Hochschulzugangsberechtigung (Hochschulreife, Fachhochschulreife). Bewerber ohne Hochschulzugangsberechtigung können sich bei der Abteilung Studienangelegenheiten der FH Potsdam für eine fachrichtungsbezogene Eignungsprüfung bewerben.
4. Erfolgreicher Ausbildungsabschluss

Ansprechpartner sind die Mitarbeiter der Fernweiterbildung Archiv/Bibliothek der FH Potsdam:
Harald Arends harald.arends@fh-potsdam.de
Ines Borchert borchert@fh-potsdam.de
Melitta Schönberg schoenbg@fh-potsdam.de

Bewerbungen richten Sie bitte an:
Fachhochschule Potsdam
Fachbereich Informationswissenschaften
Fernweiterbildung Archiv/Bibliothek
Postfach 600608
14406 Potsdam

Bewerber ohne Hochschulzugangsberechtigung wenden sich bitte an:
Fachhochschule Potsdam 
Abteilung Studienangelegenheiten 
Postfach 600608 
14406 Potsdam
studan@fh-potsdam.de

Rektoratsakten der Universität Kiel von ihrer Gründung 1665 bis 1945

Die Geschichte der traditionsreichen Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) spiegelt sich in 350 laufenden Metern Verwaltungsakten, die das Landesarchiv in Schleswig beherbergt. Damit diese einmaligen Quellen auch gefunden und genutzt werden, hat das Landesarchiv ein Findbuch über die Rektoratsakten von ihrer Gründung 1665 bis 1945 erstellt, das jetzt veröffentlicht wurde. Ein zweites neues Findbuch registriert die Akten für das Universitätskuratorium, der damaligen staatlichen Oberaufsicht über die Uni, aus der Zeit etwa 1775 bis 1865.

Geschichte und Geschichten der Universität, ihre Privilegien und Verfassung, ihre Lehrkörper und Studenten, ihre Verbindungen und Feierlichkeiten – all das ist hier zu finden. Die Akten sind unter einer Nummer und einem Titel verzeichnet, sie offenbaren einzigartige Einblicke in die universitäre Vergangenheit und weit darüber hinaus: Hinter Aktennummer 47/786 verbirgt sich zum Beispiel die \“Untersuchung gegen den Studenten Theodor Olshausen wegen Teilnahme an einer geheimen Verbindung, 1824-28\“. Olshausen (1802–1869) war einer der Teilnehmer des Wartburgfestes 1817 und der Märzrevolution 1848 in dem noch zu Dänemark gehörigen Schleswig-Holstein und schließlich Mitglied der provisorischen Regierung von Schleswig-Holstein. \“Die Universität hatte damals noch eine eigene Gerichtsbarkeit, und so bekamen ihre Mitglieder ein eigenes Verfahren innerhalb der Universität\“, erklärt PD Dr. Rainer Hering, der Leiter des Landesarchivs.

Der Prorektor der CAU und Geschichtsprofessor Gerhard Fouquet: \“Als die älteste Universität im Lande sind wir in besonderem Maße unserer Tradition verpflichtet. Dabei schwingt ein Datum immer mehr im Raum, das uns bei der Aufarbeitung unserer Geschichte antreibt: das Jahr 2015 – unser 350. Gründungsjubiläum.\“

Bereits seit 1934 verwaltet und betreut das Landesarchiv, damals noch Staatsarchiv, das Archiv der Universität, zunächst in Kiel und jetzt in Schleswig. Neben den Rektorats- und Kuratoriumsakten, die im Übrigen \“nur\“ 198 laufende Meter in Anspruch nehmen, befinden sich hier auch die Registraturen der acht Fakultäten, der Universitätsbibliothek, der Akademischen Verbindungen, der Sonderforschungsbereiche und der ehemaligen Pädagogischen Hochschule Kiel.

Die jetzt veröffentlichten Findbücher sind das erste Ergebnis der länderübergreifenden Kooperation des Landesarchivs Schleswig-Holstein und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Sie sind im Printformat und Open Access beim Verlag Hamburg University Press erschienen:
http://hup.sub.uni-hamburg.de

Info:
Georg Asmussen: Findbuch des Bestandes Abt. 47: Christian-Albrechts-Universität Kiel, Teil 1: 1665-1945, Veröffentlichungen des Landesarchivs Schleswig-Holstein, Band 90, Hamburg: Hamburg University Press, 2007

Georg Asmussen: Findbuch des Bestandes Abt. 47.1: Kuratorium der Christian-Albrechts-Universität Kiel, Veröffentlichungen des Landesarchivs Schleswig-Holstein, Band 91, Hamburg: Hamburg University Press, 2007

Kontakt:
Landesarchiv Schleswig-Holstein
PD Dr. Rainer Hering
Prinzenpalais
24837 Schleswig
Tel. 04621/861835
Fax 04621/861821
Rainer.Hering@la.landsh.de

Quelle: kiel4kiel.de, 30.10.2007; Welt Online, 31.10.2007; Kieler Nachrichten, 31.10.2007

Fotoausstellung zum Spanischen Bürgerkrieg jetzt in Bozen

Die Fotoausstellung \“Legionari – Ein Südtiroler im Spanischen Bürgerkrieg – 1936–1939\“ wird am Montag, den 5. November 2007, am Sitz der Freien Universität Bozen durch Landeshauptmann Luis Durnwalder und Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur gemeinsam mit Universitätspräsident Hanns Egger eröffnet. Die Ausstellung der Bilder des Südtiroler Spanienlegionärs Wilhelm Schrefler war zuvor im \“Museu d\’Història de Catalunya\“ von Barcelona gezeigt worden. 

Die Ausstellung "Legionari" besteht aus etwa 100 der rund 7.000 Bilder des Fotobestands des Meraners Wilhelm Schrefler. Schrefler, Jahrgang 1905, war einer derjenigen Südtiroler, der sich mit dem faschistischen System unter Benito Mussolini arrangierte hatte und der 1937 mit 50.000 bis 70.000 anderen italienischen Freiwilligen in den Spanischen Bürgerkrieg zog. Schrefler, der sich später Willi Sandri nannte, war jedoch kein gewöhnlicher Soldat, sondern interessierte sich für viel mehr als nur den Krieg. Er war ein begeisterter und technisch versierter Fotograf, der die spanischen Kriegsjahre von 1937 bis 1939 im Bild festhielt.

Die Fotosammlung wurde vor drei Jahren dem Südtiroler Landesarchiv übergeben. Dort nahm sich der Historiker Andrea Di Michele des Bestandes an und erkannte bald, dass es sich dabei um eine lückenlose Dokumentation des Spanischen Bürgerkriegs handelt. Das \“Museu d\’Història de Catalunya\“ in Barcelona bekundete vor zwei Jahren großes Interesse an einer gemeinsamen Ausstellung mit dem Südtiroler Landesarchiv. Di Michele hat nun zusammen mit Historikern des katalanischen Museums eine Ausstellung entworfen. Die Fotografien aus dem Schrefler-Bestand beschreiben den Weg der italienischen Truppen durch den Spanischen Bürgerkrieg. Alle Etappen des Krieges, von der Landung der Division \“Littorio\“ in Cadiz 1937 bis zum Triumphzug in Madrid 1939, werden dargestellt.

Bundespräsident zeichnet Sieger beim Geschichtswettbewerb »Jung und Alt in der Geschichte« aus

Über 5.100 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich bundesweit mit 1.257 Projekten am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten zum Thema »miteinander – gegeneinander? Jung und Alt in der Geschichte«. Nun stehen die fünfzig Bundessieger fest. Am Mittwoch, den 31. Oktober 2007 zeichnete Bundespräsident Horst Köhler in Schloss Bellevue die fünf Erstpreisträger aus. Geehrt werden auch drei Lehrerinnen und Lehrer für ihr vorbildliches pädagogisches Engagement und Vertreter der zehn erfolgreichsten Schulen. Ausrichter des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten ist die Körber-Stiftung in Hamburg. Ausgelobt waren Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 250.000 Euro. 

Entgegen der viel beachteten These eines aufscheinenden Konflikts der Generationen, zeigen die Beiträge der Jugendlichen, dass Jung und Alt stets aufeinander angewiesen waren und auch heute noch sind. »Die Teilnehmer sprechen sich für die gegenseitige Unterstützung von Jung und Alt aus«, so Sven Tetzlaff, Projektleiter des Geschichtswettbewerbs. »Insbesondere die Familien empfinden sie als wichtiges Fundament stabiler sozialer Beziehungen.« Thematische Spitzenreiter des Wettbewerbs waren neben der Familie das Lehrer-Schüler-Verhältnis und die Jugendproteste im 20. Jahrhundert.

Marion Darilek vom Gymnasium Möckmühl (Landkreis Heilbronn) ist Erstpreisträgerin beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. In ihrer Wettbewerbsarbeit »Der dumme Bauerntölpel?« untersuchte Marion Darilek das Verhältnis von Lehrern und Schülern im Landschulwesen des 17. Jahrhunderts. Dabei wertete sie eine noch nicht bekannte Schulordnung aus dem Jahr 1611 aus. Sie erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro. 

Zwei weitere Bundespreise für Baden-Württemberg haben Johanna Melissa Lukate aus Mannheim und vier Realschülerinnen aus Nagold errungen. Damit zählt Baden-Württemberg zu den erfolgreichsten Bundesländern im Wettbewerb.

Vier Bundespreise gehen an Schülerinnen und Schüler aus Bayern. Jeweils einen dritten Preis haben Kerstin Dörner aus Dachau, Anika Färber aus Donauwörth sowie zwei Schülergruppen der Hauptschule Sonthofen und der Staatlichen Fachoberschule in Fürth errungen. 

Zwei Bundespreise gehen an Schülerinnen aus Brandenburg. Einen zweiten Preis hat Meike Rugenstein aus Potsdam errungen. Sie untersuchte die Erziehung und Emanzipation der Berliner Malerin Suzette Henry, die 1789 als eine der ersten Frauen in die Preußische Akademie der Künste aufgenommen wurde. Ein dritter Preis geht an Sarah al Diban aus Nauen für ein Quartettspiel, das Themen wie Kindheit, Bildung und Religiosität von Personen unterschiedlichen Alters und kultureller Herkunft darstellt. 

Einen dritten Bundespreis erhält die 18-jährige Annemarie Kahl vom Gymnasium Buckhorn. Sie untersuchte in ihrer Arbeit »Leben auf der Kötnerstelle Nr. 34 1843-1966 Börry« die Generationenbeziehungen auf einem Bauernhof im niedersächsischen Börry. 

Drei Bundespreise gehen nach Hessen an Schülerinnen und Schüler des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums in Gießen. Zwei zweite Preise errangen Fiona Fritz (Einzelbeitrag) sowie Mira Kröck und Bettina Kühn (Team). Ein dritter Preis geht an Carmen Lai und Jakobus Gäth (Team).

Zwei dritte Bundespreise gehen nach Niedersachsen: an Anthea Korinth aus Meppen und Christoph Schneider aus Isernhagen. Die 16-jährige Anthea Korinth untersuchte die Bildungschancen von Frauen im 20. Jahrhundert. Der 18-jährige Christoph Schneider stellte den historischen Wandel der Beziehungen von Jung und Alt auf dem Land anhand von Hofübergabeverträgen dar. 

Zwei der fünf ersten Preise beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten zum Thema »miteinander – gegeneinander? Jung und Alt in der Geschichte« gehen nach Nordrhein-Westfalen: an das Team Julia Buchholz und Patricia Wratil vom Otto-Hahn-Gymnasium in Bergisch Gladbach und an Julian Kupferschmidt vom Schillergymnasium in Münster.

Weitere achtzehn Bundespreise haben Schüler aus Aachen, Bergisch Gladbach, Bielefeld, Dortmund, Leverkusen, Meschede, Münster, Neukirchen-Vlyun und Tecklenburg errungen. Damit ist Nordrhein-Westfalen das erfolgreichste Land im Wettbewerb.

Zwölf Schüler einer 6. Klasse am Rabanus-Maurus-Gymnasium in Mainz sind Erstpreisträger beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. Für ihre Wettbewerbsarbeit »Mensch erzähl mir was!« entwarfen die Sechstklässler ein Gesellschaftsspiel, das Alt und Jung vorbildlich in einen intensiven Generationendialog bringt.

Jule Lieber vom Gymnasium St. Augustin zu Grimma ist Erstpreisträgerin beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. Sie erforschte in ihrer Wettbewerbsarbeit »’Amboss oder Hammer sein? Wir waren Opfer und Täter!’« die Unterdrückung jüngerer Schüler durch ältere am Internat ihrer Schule. 

Ein dritter Bundespreis geht an vier Schülerinnen und Schüler aus Sachsen-Anhalt: Hannes Schmidt, Nele Schneider, Michelle Schoßau und Vincent Urban begaben sich auf »Eine Reise durch die Geschichte der Bildungs- und Erziehungsanstalten Droyßig« und untersuchten den Wandel des Verhältnisses von Lehrern und Schülern. 

Einen zweiten Preis hat eine 9. Klasse aus Geesthacht errungen. Die Schüler untersuchten in ihrer Studie »Mit dem Moped in die Milchbar« die Halbstarken-Bewegung in Geesthacht. Ein dritter Preis geht an Katharina Langfeldt aus Kiel. Sie erforschte den Widerstandskampf ihres Urgroßvaters im Nationalsozialismus und seine Auswirkungen auf die eigene Familie.

Stellvertretend für viele engagierte Lehrerinnen und Lehrer erhalten drei Pädagogen einen Tutorenpreis:
Ausgezeichnet wird die Grundschullehrerin Renate Mann aus Nidda für ihre herausragende pädagogische Betreuung von jahrgangsübergreifenden Lerngruppen. »Renate Mann gelingt es vorbildlich, Grundschüler zum eigenständigen Forschen anzuregen und dabei die Stärken jedes einzelnen Kindes individuell zu fördern«, so die Jury. Sie erhält einen der drei mit 1.500 Euro dotierten Tutorenpreise. Ausgezeichnet wird auch der Lehrer Werner Ostendorf. Seit 1980 hat Ostendorf 350 Schüler in 153 Projekten betreut und »den Wettbewerb zum festen Bestandteil einer Schulkultur gemacht, die bundesweit einzigartig ist«, so die Jury. Ausgezeichnet wird schließlich die Lehrerin Herma Lautenschläger, die maßgeblichen Anteil am sächsischen Wettbewerbserfolg trägt. »Das Engagement von Herma Lautenschläger ist vorbildlich. Ohne sie hätte der Wettbewerb in Sachsen nicht diesen Aufwind bekommen«, so die Jury. 

Link: www.geschichtswettbewerb.de

Titel-Ehren für Themen aus der Parapsychologie

Zu den reichhaltigsten Beständen im Archiv des Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) zählen die verschiedenen Presse-Sammlungen zu allen denkbaren Themen aus der Parapsychologie und den Grenzgebieten der Psychologie. Es liegen Bestände aus den unterschiedlichen \’Generationen\‘ der Sammlungstätigkeit vor, im Kontext der Nachlässe zurückreichend bis in die 1920er Jahre. 

Wurde im IGPP lange Zeit vor allem eher projekt- oder themenbezogen gesammelt, erfolgt seit über zehn Jahren eine systematische und möglichst umfassende Dokumentation der relevanten Presseberichterstattung. Zu den entstandenen Sammlungen gehören auch Konvolute mit einzelnen ausgesuchten Zeitschriftenheften. Denn häufig widmeten bekannte Publikumszeitschriften oder auch wissenschaftlich orientierte Zeitschriften den IGPP-Themen Sonderausgaben bzw. erhoben diese prominent auf ihre Titelseiten. 

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Abb.: Du (CH), Nr. 11 / November 1952, Schwerpunkt: „Spuk“, IGPP-Archiv, 40/9/31

So veröffentlichte beispielsweise die Schweizer Kulturzeitschrift "Du" als Novemberheft 1952 eine Ausgabe zum Thema „Spuk“. Als Titelbild verwendete man das Gemälde „Walpugisnacht“ (1896) von Albert Welti. In neuerer Zeit (2006) warf schließlich die Literaturwissenschaft in ihrer Praxiszeitschrift "Der Deutschunterricht" mit mehreren Artikeln einen Blick auf „Das Unheimliche“. – Diese und viel andere ähnliche Beispiele machen deutlich, welche kontinuierliche Faszination von den Forschungsschwerpunkten des IGPP sowohl auf die Zunft der Journalisten und Journalistinnen als auch auf andere Wissenschaftsbereiche ausgeht. 

Kontakt:
Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V.
Uwe Schellinger M.A.
Institutsarchiv
Wilhelmstraße 3a
79098 Freiburg i.Br
0761/2072161
schellinger@igpp.de
www.igpp.de

Quelle: Uwe Schellinger, Schaufenster ins IGPP-Archiv, Nr. 11-07, 1.11.2007

Das Landesarchiv Schleswig-Holstein blickt auf sechzig Jahre zurück

Das Landesarchiv Schleswig-Holstein zeigt derzeit im Rahmen einer Ausstellung über die letzten sechzig Jahre einen Rückblick auf seine wechselvolle Geschichte. Die Ausstellung ist noch bis zum 16. November 2007 im Prinzenpalais zu sehen.

Anlässlich der Einweihung des neuen Domizils des Landesarchivs 1991 schilderte ein Festredner seinen Eindruck mit den Worten: \“Wenn die Akten nicht mehr gebraucht werden, wenn sie aus der Sicht der Verwaltung tot sind, dann kommen sie in die Archive. Die Archive sind sozusagen ihr Himmel. Denn wie im Himmel müssen sich auf jeden Fall die Akten vorkommen, die im Magazin des neuen Landesarchivs untergebracht werden.\“ Bis in den Himmel war es für das Landesarchiv ein langer Weg, der mit dem Start 1871 als \“Preußisches Staatsarchiv\“ in Schleswig seinen Anfang nahm, über eine Zwischenstation in Kiel verlief und schließlich nach dem Zweiten Weltkrieg 1947 zurück nach Schleswig führte – zunächst ins Schloss Gottorf. Seit 1991 hat das Landesarchiv seinen Dienstsitz im historischen Prinzenpalais und einem Archivzweckbau, der als \“Schleswiger Modell\“ zum Vorbild moderner Archivarchitektur wurde.

1947 bis 2007: Der Erfolg dieser \“himmlischen\“ Zeit lässt sich in Zahlen ausdrücken: Der Aktenbestand des Hauses ist mittlerweile auf 35.000 Regalmeter gestiegen. Das Landesarchiv verwahrt darüber hinaus 11.000 Urkunden und 90.000 Karten. Zur Erfüllung seiner vielfältigen Aufgaben verfügt es über eine Foto- und eine Restaurierungswerkstatt. Hier hat das Landesfilmarchiv seinen Sitz mit 450.000 Metern Dokumentarfilm und einem umfangreichen Fotobestand. Die Präsenzbibliothek mit ihren 120.000 Bänden steht auch den Benutzern im Lesesaal zur Verfügung. Das Landesarchiv berät die Dienststellen des Landes bei der Informations- und Schriftgutverwaltung, entlastet sie und leistet einen wichtigen Beitrag zur Verwaltungsreform. Seine Aufgaben regelt seit 1992 das Landesarchivgesetz.

Kontakt:
Landesarchiv Schleswig-Holstein
Prinzenpalais
24837 Schleswig
Telefon: 04621 8618-00
Telefax: 04621 8618-01
landesarchiv@la.landsh.de

Vorträge vom 5. Bayerischen Archivtag 2007

Der 5. Bayerische Archivtag fand vom 15. bis 17. Juni 2007 in Erlangen statt. Er wurde veranstaltet zusammen mit Stadtarchiv Erlangen, Siemens Med-Archiv und dem Universitätsarchiv Erlangen. Es wurden über 250 Archivarinnen und Archivare aus dem staatlichen, kommunalen und kirchlichen Bereich sowie aus Wirtschaft, Industrie, Universität und Wissenschaft erwartet. Der Archivtag stand unter dem Zentralthema "Megatrend Digitalisierung – Strategien der Archive".

Eine Auswahl von Vorträgen vom 5. Bayerischen Archivtag steht online zur Verfügung:

OB Siegfried Balleis: Vortrag zur Verwaltungsmodernisierung und Dokumentenmanagementsystem

Prof. Dr. Manfred Thaller, Universität Köln: Zur Langlebigkeit des Flüchtigen. Digitale Langzeitarchivierung im Spiegel europäischer und internationaler Forschungspolitik 

Dr. Christoph Popp, Stadtarchiv Mannheim: Der eigene Schreibtisch papierarm? Erfahrungen mit einem DMS / VBS im Stadtarchiv Mannheim

Dr. Andrea Wettmann, Sächs. Staatsarchiv, HStA Dresden: Bewertung per Mausklick. Zur Aussonderung und Archivierung elektronischer Akten

Dr. Peter Pfister, Archiv des Erzbistums München und Freising: Vorarbeiten und Vorbereitungen für die Einführung eines Dokumentenmanagementsystem im Erzbischöflichen Ordinariat München

Berleburger Schüler erforschen Wanderwege

Auch das Stadtarchiv Bad Berleburg gehört zu den Gewinnern des nordrhein-westfälischen Landeswettbewerbs \“Archiv und Jugend\“. Das Berleburger Projekt resultiert aus einer Zusammenarbeit des Stadtarchivs mit der Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Hauptschule; es wurde von Matthias Heß, dem Geschäftsführer des Touristikvereins, Hauptschullehrer Rüdiger Grebe und Stadtarchivarin Rikarde Riedesel angestoßen.

Unter dem langen Titel \“Lokalgeschichte am Wegesrand. Verknüpfung von archivischer Grundlagenrecherche mit touristischem Marketing – Ein integratives Projekt für Jugendliche\“ recherchiert eine Schülergruppe aus sechs Jungen und fünf Mädchen historische und landschaftliche Grundlagen der \“Wander-Höhepunkte links und rechts des Rothaarsteigs\“. Dazu gehören der \“Wittgensteiner Schieferpfad", die \“Via Adriana\“ und der \“Ederauenweg\“ in Bad Berleburg.

Nachdem die Schüler die Wanderwege praktisch erfahren haben, folge jetzt in enger Abstimmung mit dem Touristikverein die Archivrecherche. Ziel sei es, so Stadtarchivarin Riedesel gegenüber der Westfälischen Rundschau, einen informativen Wanderführer zusammenzustellen, der die Wege und historischen Sehenswürdigkeiten entlang der Routen für Touristen beschreibt. \“Die Jugendlichen sollen sich über die Arbeit mit ihrer Heimat identifizieren\“, so Riedesel. Gerade Kinder mit Migrationshintergrund könnten so viel über die Geschichte und die Landschaft Wittgensteins erfahren.

Kontakt:
Stadtarchiv Bad Berleburg
Poststr.42
57319 Bad Berleburg
Telefon: 02751-85-232
Telefax: 02751-85-288
r_riedesel@bad-berleburg.de

Quelle: Westfälische Rundschau, 25.10.2007

Fotografien aus dem alten Euskirchen

Otto Mertens (1912-2000) aus Euskirchen war nicht nur Fotograf, er trug in den 1950er und 1960er Jahren auch unzählige Fotografien anderer Leute zusammen und reproduzierte sie. So entstand eine einzigartige Sammlung, die er 1992 dem Stadtarchiv Euskirchen übergab. Sie umfasst über 5.000 Positive und eine deutliche größere Zahl von Negativen. Die „Sammlung Mertens“, die in den 1970er Jahren mehrere Ausstellungen mit Bildern über das alte, im Krieg zerstörte Euskirchen bestückt hat, soll von einer Fachfirma digitalisiert werden. 

Den dafür notwendigen umfangreichen Vorarbeiten widmet sich der Doktorand Manuel von Zelisch. Er berichtete von seiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Archiv im Rahmen des 36. Museumsgesprächs, das der Förderverein des Stadtmuseums veranstaltete. Der Titel seines Vortrags lautete: „Methodik und Problematik der Bildinterpretation am Beispiel der Fotosammlung Mertens aus dem Stadtarchiv Euskirchen“.

Die Texte zu vielen Bildern von Otto Mertens stammen von dem langjährigen Standesbeamten Hubert Lückerath (1887-1975). Für Mertens war der sehr ortskundige Lückerath eine wichtige Quelle. Gleichwohl handele es sich bei seinen Bildbeschreibungen häufig „um eine Mischung aus Oeskerche Verzällche und persönlicher Erinnerung“, sagte Manuel von Zelisch. Lückeraths Begleittexte bedürfen daher einer genauen Überprüfung, wobei mitunter unscheinbare Details bei der Entschlüsselung der Bildmotive helfen. Aufnahmen von Gebäuden führen dann oft zu den Menschen, die darin lebten oder arbeiteten – und die Geschichte werde dadurch wieder lebendig.

Kontakt:
Stadtarchiv Euskirchen
Stadtverwaltung Kölner Str. 75
53879 Euskirchen
Telefon: 02251-14439
Telefax: 02251-14249
gruenger@euskirchen.de

Quelle: Johannes Bühl, Kölner Stadt-Anzeiger, 23.10.2007

Schülerausstellung über das Schicksal deportierter Juden jetzt in Pforzheim

Über 6.000 Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saargebiet verfrachteten die SA-Männer über die Sammelstelle Freiburg durch das Rhonetal in das Internierungslager Gurs in Südfrankreich. Am 22. Oktober 1940 wurden auch 186 Pforzheimer Juden deportiert – genau 67 Jahre später eröffneten Pforzheimer Gymnasiasten im Neuen Rathaus eine Ausstellung über die Judenverfolgung der Nationalsozialisten.

Der Kern der Ausstellung besteht aus Interviews, die Mannheimer Jugendliche vor zwei Jahren in Gurs mit Überlebenden führten – die Klasse 11c des Pforzheimer Theodor-Heuss-Gymnasiums sorgte für den auf Pforzheim bezogenen Teil.

Eine Woche lang hatten die Elfklässler im Pforzheimer Stadtarchiv recherchiert, Fotos gesichtet und Briefe gelesen. Eine Führung mit dem stellvertretenden Leiter des Archivs, Christian Groh, hatte sie in den Umgang mit Originalquellen eingeweiht. Anhand alter Telefonbücher und Meldelisten rekonstruierten die Schüler eine Karte mit jüdischen Geschäften. Briefe von Deportierten beschreiben zudem Einzelschicksale. „Ich habe die Biografie einer Überlebenden gelesen – so nah an unserer Geschichte war ich noch nie“, betonte einer der Schüler. „Das ist Geschichtsunterricht, wie er praxisnäher nicht sein könnte“, ergänzte Heike Reifurth, die Deutsch- und Geschichtslehrerin der Schulklasse.

Kontakt:
Stadtarchiv Pforzheim
Kronprinzenstr. 28
75177 Pforzheim 
Tel: 07231-39 2899 
Fax: 07231-39 1674 
archiv@stadt-pforzheim.de

Quelle: Pforzheimer Zeitung, 23.10.2007