Schrift zur Stadtgeschichte Bottrops

Die Veröffentlichung von Josef Bucksteeg mit dem Titel „Sitten, Bräuche, Anekdoten. Aus Bottrops dörflicher Vergangenheit“ ist jetzt in einer dritten Auflage erschienen. Die interessante Schrift mit vielen Geschichten und Erzählungen aus dem „alten Bottrop“ ist vom Stadtarchiv Bottrop in der Reihe „Geschichtsstunde“ als Heft 5 herausgegeben worden. Sie ist ab sofort wieder zum Preis von fünf Euro im Stadtarchiv erhältlich. Neben den anderen Bänden der Schriftenreihe sind dort auch weitere interessante Veröffentlichungen zu verschiedenen Themen der Bottroper Stadtgeschichte zu erwerben. Denn das Stadtarchiv ist zugleich Dokumentations- und Forschungsstelle zur Geschichte der Stadt, wie auch zuständig für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Historie. Die Mitarbeiter des Archivs veröffentlichen wissenschaftliche Schriften, die sowohl wertvolle Informationen zur Bottroper Geschichte geben als auch interessante Hinweise zu den Beständen des Stadtarchivs liefern. 

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Stadtarchiv Bottrop
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Quelle: Pressemeldung Stadt Bottrop, 24.11.2006; Stadtarchiv Bottrop

Chronisten leisten unverzichtbare Kulturarbeit

Zum neunten Mal organisierte das Südtiroler Landesarchiv am 24. November 2006 den Südtiroler Chronistentag. Im Mittelpunkt stand dabei das Thema Alltagskultur. Die 400 Chronisten würden mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit „unverzichtbare Kulturarbeit leisten“, so Landesrätin Sabina Kasslatter Mur bei der Tagung. Seit zwölf Jahren untersteht das Chronistenwesen in Südtirol dem Landesarchiv, doch noch nie wurde der Chronistentag, das alljährliche Treffen der 400 Südtiroler Chronisten, von Landesrätin Sabina Kasslatter Mur und Archivdirektor Josef Nössing in deutsch und italienisch eröffnet. Der Grund für die Premiere war die Aufnahme der ersten italienischsprachigen Mitglieder in den Kreis der Chronisten. Im vergangenen Jahr wurde nämlich erstmals ein Chronistenkurs in italienischer Sprache abgehalten. Der Kurs war nur eine der Initiativen des Landesarchivs im Chronistenwesen. Kasslatter Mur und Nössing konnten den im Bozner Landhaus versammelten Chronisten über die begonnene Digitalisierung von Zeitungen an der Landesbibliothek „Friedrich Tessmann“ ebenso berichten wie von der verstärkten Zusammenarbeit zwischen Landesarchiv, Chronisten und Gemeinden sowie verschiedenen Ausstellungen zur Alltagskultur. „Die Ausstellungen zuletzt in Eppan und Jenesien tragen gemeinsam mit der zunehmenden Professionalisierung dazu bei, dass die Rolle der Chronisten in der Gesellschaft eine immer wichtigere wird“, sagte Kasslatter Mur und brachte damit zum Ausdruck, dass sich die Chronisten auf dem richtigen Weg befinden.

Das Thema Alltagskultur, das Kasslatter Mur zum Jahresthema im Kulturressort erhoben hat, dominierte auch den 9. Chronistentag. Barbara Stocker referierte „Über die kleinen Dinge des Lebens“ und thematisierte dabei den Alltag als Thema in der Chronik. Über die Erfahrungen mit der Ausstellung „Ain guetter kupferner Kössl“ sprachen hingegen Marlene Huber vom Landesamt für audiovisuelle Medien und Harald Toniatti vom Staatsarchiv Bozen. Volker Klotz, der Direktor des Landesamtes für Bibliotheken und Lesen, sprach hingegen über Tirolensien und Graue Literatur in öffentlichen Bibliotheken, während Bernhard Mertelseder vom Tiroler Bildungsforum Innsbruck mit seinen Ausführungen zur Erinnerungskultur an 1809 und der Erhebung von Kleindenkmälern bereits einen ersten Blick auf das Gedenkjahr 2009 warf.

Die Chronisten zeigten auch eine Auswahl ihrer Arbeit, zudem bestand die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und Mitarbeiter des Landesarchivs beantworteten Fragen zur Aufbewahrung von Schriftstücken und Fotos. Kasslatter Mur betonte, dass die Chronisten unverzichtbare Kulturarbeit in den Dörfern und Städten leisten würden: „Viel zu selten nehmen wir uns die Zeit, um unseren Alltag zu reflektieren. Die Chronisten bieten mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit dazu eine wichtige Referenz.“ Nachdem der Vormittag ganz im Zeichen der Referate zum Thema Alltagskultur stand, wurde der Chronistentag am Nachmittag mit einer Diskussion über das Chronistenwesen sowie dem Besuch des Palais Menz in der Bozner Mustergasse fortgesetzt.

Kontakt:
Südtiroler Landesarchiv
Armando-Diaz-Straße 8
I-39100 Bozen
Tel.: 0471 411940
Fax: 0471 411959
Landesarchiv@provinz.bz.it

Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 24.11.2006

Historischer Bildband über Wien-Josefstadt

Im Bezirksmuseum Josefstadt in Wien wird am Donnerstag, 30. November 2006, um 19 Uhr, das neue Buch \“Zeitsprünge Wien-Josefstadt\“ vorgestellt. An der Präsentation des historischen Bildbandes nimmt der Bezirksvorsteher des 8. Bezirkes, Heribert Rahdjian, teil. Autorin des Buches ist die verdiente Leiterin des Bezirksmuseums Josefstadt, Dr. Elfriede Faber. Die 96 Seiten starke Publikation des \“Sutton Verlages" enthält 160 Abbildungen. Die meisten Fotografien stammen aus dem Archiv des Bezirksmuseums Josefstadt. Das Bildmaterial spannt einen Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart und dokumentiert interessante Veränderungen im 8. Bezirk im Wandel der Zeit. Dr. Elfriede Faber verfasste fundierte Kommentare zu all diesen Aufnahmen und hat dabei ihre Verbundenheit mit dem 8. Bezirk nicht verleugnet. Einmal mehr stellt die ehrenamtliche Bezirkshistorikerin mit diesem Buch ihre umfassenden Kenntnisse um die Geschichte der Josefstadt unter Beweis. Dr. Elfriede Faber fungiert als Leiterin des Bezirksmuseums Josefstadt und wirkt als Präsidentin der "Arbeitsgemeinschaft Wiener Bezirksmuseen". Im Band \“Zeitsprünge Wien-Josefstadt\“ hat die Bezirkshistorikerin reizvolle Bilder aus alten Zeiten mit entsprechenden Aufnahmen jüngeren Datums kombiniert. Die Expertin bringt den Lesern auf unterhaltsame Art interessante Entwicklungen im Kultur- und Theaterbezirk Josefstadt näher. Alteingesessenen Bezirksbewohnern, Neo-Josefstädtern und allen Nostalgikern kann diese Lektüre wirklich anempfohlen werden. Der Eintritt zur Buch-Präsentation im Festsaal des Josefstädter Bezirksmuseums ist frei.

Kontakt
Bezirksmuseum Josefstadt
Schmidgasse 18
A-1080 Wien 
Tel.: +43 -1- 403 64 15
Fax: +43 -1- 403 64 15

Quelle: wien.at, 27.11.2006

15 Jahre Thüringer Archiv für Zeitgeschichte »Matthias Domaschk«

Das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk\“ (ThürAZ) in Jena ist ein unabhängiges Spezialarchiv zur Thematik Opposition/Widerstand/Zivilcourage in der DDR. Es wurde 1991 im Rahmen der Aufarbeitung der Geschichte des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) gegründet. Die personellen Wurzeln des Archivs liegen in der DDR-Opposition, wie zum Beispiel der Jenaer Gruppe Künstler für Andere. Der Archivbestand setzt sich aus privaten Sammlungen (Privatarchive), Körperschaftsarchiven und thematischen Sammlungen zusammen. Das Spektrum der Dokumente reicht dabei von persönlichen Aufzeichnungen, Fotos und Filmen bis hin zu in Kopie vorhandenen Unterlagen des MfS, Briefen und Eingaben über politischen und künstlerischen Samisdat. Samisdat (dt. Eigenverlag) meint dabei Dokumente künstlerischen oder politischen Inhalts, welche per Schreibmaschine, Ormik-, Wachs-, Siebdruck- oder Computerdruckverfahren hergestellt und an der staatlichen Kontrolle vorbei verbreitet wurden und steht dadurch in klarer Abgrenzung zu sogenannter Grauer Literatur. Zu Samisdat zählen Zeitschriften der Opposition, Aufrufe und Appelle, Reader, Offene Briefe u.a.

Die größte Materialdichte ist für die 70er und 80er Jahre des 20.Jh. zu verzeichnen. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Sammlungen liegen hier in den Themenbereichen Frieden (Aufrüstung, Blockkonfrontation), Umweltschutz, Wehrdienst (Bausoldaten, Sozialer Friedensdienst), der Einforderung von demokratischen Grundrechten (Reisefreiheit, Wahlen) sowie der Wende 1989. Weitere Schwerpunkte sind die seit Anfang der 70er Jahre bestehende Offene Arbeit und die alternative Jugend- und Kulturszene. Gegenwärtig beträgt die Bestandsgröße ca. 400 lfm. Perspektivisch wird von einem Zuwachs der Bestände im Umfang von 15 lfm pro Jahr ausgegangen.

Der geographische Schwerpunkt liegt in den Grenzen des heutigen Freistaates Thüringen (ehem. Bezirke Erfurt, Gera, Suhl). Darüber hinaus befinden sich im Bestand Sammlungen, Materialien mit Bezug zu weiteren Orten bzw. Entwicklungen im Gesamtkontext der DDR. Im Rahmen der kontinuierlichen Sammeltätigkeit des ThürAZ besteht großes Interesse an der Erwerbung bzw. der Hinterlegung weiterer Bestände von Privatpersonen, Gruppen etc. zu den inhaltlichen Schwerpunkten des Archivs. Das ThürAZ ist eine Einrichtung des Vereins Künstler für Andere e.V. (Jena). Das Archiv ist öffentlich zugänglich.

Vor dem Hintergrund seines 15jährigen Bestehens veranstaltete das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" (ThürAZ), am 25. November 2006 eine Tagung in Jena. Mit dieser sollte eine Initiative der DFG zum wechselseitigen Dialog zwischen Archiven und der Geschichtswissenschaft aufgegriffen werden. Die Tagung gab Einblicke in die Arbeit unterschiedlicher Archive mit den Überlieferungen der DDR. Der Fokus lag dabei insbesondere auf der Überlieferungsbildung unter den spezifischen Bedingungen der SED-Diktatur. Nachdem im Rahmen der Evaluierung des ThürAZ im Sommer 2004 die Frage nach der Einordnung und Bedeutung nichtstaatlicher Sammlungen mit regionalem Bezug aufgeworfen wurde, sollte die Tagung zudem einen Beitrag zur Kontextualisierung der staatlichen und nichtstaatlichen Überlieferungen der DDR leisten.

Diesem Gegenstand widmete sich der erste Themenschwerpunkt unter dem Titel „Bestandsbildung unter den Bedingungen einer Diktatur”. Der Rahmen reichte dabei von den nichtstaatlichen Überlieferungen, dem Bezirksparteiarchiv der SED, den kommunalen Beständen am Beispiel des Rates der Stadt Jena hin zu den Grundlagen der Bestandsbildung des MfS. Damit wurden sowohl die Unterschiedlichkeit der Problemlagen im Umgang mit den hier vorhandenen Dokumenten als auch die Überschneidungen einzelner Überlieferungen für die wissenschaftliche Arbeit verdeutlicht. Der zweite Schwerpunkt stand unter dem Titel „Erinnerungskultur versus Wissenschaftslandschaft? Entwicklungen und Perspektiven”. Gerade die im Spannungsfeld zwischen „Aufarbeitung der SED-Diktatur” und „DDR-Forschung” entstandene Geschichtslandschaft hat seit Anfang der 90er Jahre eine starke Ausdifferenzierung erfahren. Ausgehend vom Stand der DDR-Forschung sollte die mit dieser Thematik verbundene Wissenschafts- und Aufarbeitungslandschaft zwischen bürgerschaftlichem, politischem und wissenschaftlichem Engagement und die hier stattfindenden Diskussionen und Konflikte beleuchtet werden.

Kontakt
Thüringer Archiv für Zeitgeschichte (ThürAZ)
Am Rähmen 3
Jena 07743
Tel.: 03641 228605
Fax: 03641 229743
archiv@thueraz.de

Quelle: Tagung: Archiv, Forschung, Bildung.; MDR, 25.11.2006; Thüringer Archiv für Zeitgeschichte; Ostthüringer Zeitung, 27.11.2006

Leben nach dem Prinzip links – Auseinandersetzung mit der DDR

Leben nach dem "Prinzip links" heißt das soeben erschienene Buch des emeritierten Professors für Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte an der Universität Mannheim, Hermann Weber. Der Nestor der bundesdeutschen DDR-Forschung berichtet am Dienstag, den 28.11.2006, um 18 Uhr, im Stadtarchiv Karlsruhe auf der Grundlage dieses Werks über fünf Jahrzehnte persönlicher Erfahrungen und Begegnungen mit prominenten Zeitgenossen. Die Moderation hat Professor Dr. Peter Steinbach von der Universität Karlsruhe.

Hermann Weber und seine Frau Gerda können auf ein politisch höchst bewegtes Leben zurück blicken. In den 50er Jahren wurden sie in Westdeutschland unter dem Vorwurf illegaler kommunistischer Tätigkeit verhaftet. Gleichzeitig ächteten ihre früheren Genossen sie als angebliche Verräter. Mit undogmatischen Freunden suchten sie nach ihrem Bruch mit dem Kommunismus in verschiedenen Gruppierungen, den Gewerkschaften und schließlich der SPD nach dem \“Dritten Weg\“. Der brachte sie jedoch immer wieder in Konflikt mit den vorherrschenden Denkmustern des Kalten Krieges. Besonders heftig attackierte die SED-Führung den Historiker. Er hatte ihr wiederholt Geschichtsfälschungen nachgewiesen. In Mannheim entwickelte Hermann Weber seit den 70er Jahren ein Zentrum der DDR- und Kommunismusforschung. Nach der friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung trug er wesentlich dazu bei, die Archive der Parteien und Massenorganisationen für die Forschung zu retten.

Kontakt
Institut für Stadtgeschichte
Stadtarchiv Karlsruhe
Markgrafenstraße 29
76124 Karlsruhe
Tel: 0721/133-4223
Tel: 0721/133-4225 
Fax: 0721/133-4299 
archiv@kultur.karlsruhe.de

Quelle: ka-news, 27.11.2006; Veranstaltungen Stadtarchiv Karlsruhe/Institut für Stadtgeschichte, 17.11.2006

Visual History Archive jetzt online verfügbar

52.000 Video-Interviews mit Zeitzeugen und Überlebenden des Holocaust sind künftig an der Freien Universität Berlin im "Visual History Archive" online verfügbar. Dies stellt nicht nur eine Fülle an neuen Möglichkeiten für Forschung und Lehre, sondern auch eine Europa-Premiere dar: Als erste Hochschule außerhalb der USA ermöglicht die Freie Universität Berlin den direkten Zugang zu dem Archiv des "Shoah Foundation Institute for Visual History and Education der University of Southern California", das als größtes historisches Video-Archiv weltweit gilt. Während der Dreharbeiten zu "Schindlers Liste" im polnischen Krakau äußerten zahlreiche Holocaust-Überlebende den Wunsch, vor der Kamera über ihre Erinnerungen zu berichten. Angeregt dadurch rief der Regisseur Steven Spielberg 1994 ein Projekt und eine gemeinnützige Organisation zur Dokumentation von Zeitzeugenberichten des Holocaust ins Leben. Erklärtes Ziel war, die Schilderungen von Überlebenden zu filmen, um die persönlichen Erinnerungen und individuellen Lebenswege für nachfolgende Generationen als Unterrichts- und Ausbildungsmaterial zu bewahren. Nach der kompletten Digitalisierung und Verschlagwortung des 120.000 Stunden langen Videomaterials wurde Spielbergs Organisation Teil der University of California. Das Shoah Foundation Institute konzentriert sich nun auf die Bereitstellung des wertvollen Archivs für Forschungs- und Lehrzwecke.

Nun können auch Studierende, Lehrende, Forschende sowie interessierte Gastwissenschaftler der Freien Universität Berlin das Visual History Archive nutzen. Die Interviews werden die vielseitige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit erleichtern. Ermöglicht wurde die Kooperation zwischen der Freien Universität und dem Shoah Foundation Institute durch das große Engagement der "Friends of Freie Universität Berlin" in New York, dem International Office der Freien Universität und dem Center für Digitale Systeme (CeDiS), das als hochschuleigenes Kompetenzzentrum für e-Learning und Multimedia die Integration des Archivs vorantreibt.

Link: www.vha.fu-berlin.de

Kontakt
CeDiS – Center für Digitale Systeme
Kompetenzzentrum e-Learning / Multimedia
Projekt \“Visual History Archive\“
Ihnestr. 24
14195 Berlin
Tel: 030/838-52775
Fax: 030/838-52843
vha@cedis.fu-berlin.de
www.cedis.fu-berlin.de

Quelle: Ilka Seer, Informationsdienst Wissenschaft, Freie Universität Berlin, 23.11.2006

Online-Recherche im Stadtarchiv Wedel verbessert

Vielen Nutzern des Stadtarchivs Wedel – wie Ahnenforschern, Schülern, Studenten und allen geschichtsinteressierten Hobby-Forschern – wird die Recherche nach bestimmten Themen erleichtert. Stadtarchivarin Anke Rannegger weist darauf hin, dass zahlreiche Daten nun auch ins Internet gestellt sind. Unter www.wedel.de gelangt man über den Link „Geschichte“ zum Stadtarchiv und kann dort unter anderem Findbücher im PDF-Dateiformat einsehen. Es besteht außerdem die Möglichkeit, sich die Beständeübersicht des Stadtarchivs Wedel sowie Literatur zur Geschichte Wedels herunterzuladen. Interessant ist dieses vor allem auch für Schüler und Lehrer, mit denen das Stadtarchiv eine intensivere Zusammenarbeit anstrebt. Denn ein erster wichtiger Grundstein für das kulturhistorische Verständnis von Kindern an dem eigenen Umfeld wird mit dem Schulfach Heimatkunde gelegt. Aber auch bei älteren Schülern bietet das Wissen um die eigene Stadtgeschichte ein weites Feld für spannenden Unterricht im unmittelbaren Lebensumfeld. 

Es ist für Lehrende und Lernende gleichermaßen eine große Chance \“Geschichte von unten\“ zu entdecken. Für das Schulfach Heimatkunde wurde 2003 in einer Projektarbeit durch 10 Lehrkräfte von Wedeler Grundschulen – initiiert und unterstützt durch das Stadtarchiv Wedel – eine Materialkiste zusammengestellt. Diese Kiste ist der Grundstein für zeitgemäßen und spannenden Heimatkundeunterricht, befindet sich mehrfach in jeder Wedeler Grundschule und wartet auf neue Materialien. Das Stadtarchiv Wedel ist hier grundsätzlich für Fragen und Projektwünsche von Schulen offen und hilft dabei gern. Selbstverständlich kann auch Schülern der weiterführenden Schulen im Archiv weitergeholfen werden. Sowohl für Referate, Schulprojekte oder fachübergreifende Arbeiten zu den verschiedensten Fragestellungen, z.B. zur Industrialisierung, zur Geschichte des Nationalsozialismus oder zur Flüchtlingsgeschichte nach 1945 gibt es interessante Archivalien im Stadtarchiv Wedel. 

Abrufbar ist auch die Sammlung des Stadtarchivs über den Wedeler Pastor, Barockdichter und Naturwissenschaftler Johann Rist (1606-1667), dessen 400. Geburtstag die Stadt 2007 feiert. Nähere Informationen dazu gibt es unter www.ristjahr2007.de. Zusammengetragen wurden die Unterlagen in den 60er und 70er Jahren durch den Stadtarchivar Gustav Maushake. Zeitgleich sammelte der Kantor der Wedeler Kirchengemeinde Heinz Kegel Unterlagen zu Johann Rist. Aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung zwischen der Kirchengemeinde und der Stadt Wedel übernahm das Stadtarchiv Wedel nach dem Tod von Heinz Kegel im Dezember 2003 die Sammlung und ordnete sie. Seitdem ist sie für alle Interessierten nutzbar. 

Kontakt
Stadtarchiv Wedel
Rathausplatz 3-5
22880 Wedel 
Tel.: 04103 / 707 215 
Fax: 04103 / 707 88 215 
a.rannegger@stadt.wedel.de

Quelle: Anuschka Unger, Barmstedter Zeitung, 17.11.2006; Rist Archiv; Stadtarchiv und Schule.

Launch des Web-Portals »zeitzeugengeschichte.de«

Mit einer Auftaktveranstaltung im Berliner Anne Frank Zentrums startete am 23.11.2006 das erste offene Oral History Portal zeitzeugengeschichte.de – eine Plattform für hör- und sehbare Zeitzeugnisse des NS-Regimes. 

Die pädagogische Intension des Projektes ist es, an das Thema Erinnern, Gedenken und das Wissen um die Zeit des Nationalsozialismus auf der Ebene der Alltagserfahrungen heranzuführen und zugleich Medienkompetenzen zu vermitteln. Mit dem Projekt werden Multiplikatoren und Jugendlichen Technik und Inhalte zur Verfügung gestellt – von Interviewtechniken, Grundsätzen der Oral History, geschichtlicher Einordnung über technische Anleitungen zu Video- und Audioschnitt bis hin zur Publikation der Beiträge auf dem Portal.

In der gerade laufenden Pilotphase werden Inhalte publiziert, die Jugendliche aus Berlin per Video und Audio aufgenommen haben und dabei von Fachleuten des Projektes betreut werden. Das Portal wird kontinuierlich ausgebaut und sieht sich als offene Plattform für Beiträge von Bildungseinrichtungen, Schulen, Geschichtswerkstätten etc. aus dem deutschsprachigen Raum.

Initiiert und durchgeführt wird das Projekt von der Globalen Medienwerkstatt in Kooperation mit Shoa.de, KanalB, Zeitzeugenbörse und VVN-BdA. Gefördert wird es durch Civitas und der Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin.

Links:

Quelle: Shoa.de Pressenews <newsletter@shoa.de>, 25.11.2006

Eine Münze für die Hl. Elisabeth von Thüringen

Vom 29.11.2006 bis zum 9.2.2007 werden im Landgrafensaal des Hessischen Staatsarchivs Marburg alle Gipsmodelle (ø 32,5 cm) der Wert- und Bildseite von allen 15 Teilnehmern des beschränkten BRD-Wettbewerbs zur Gestaltung der Sondermünze von € 10 „Heilige Elisabeth (1207 –1231)“, die im November 2007 verfügbar sein wird, gezeigt. Ausgenommen sind die beiden Gipsmodelle des 1. Preises, die in Berlin für die Fertigung der Münze benötigt werden. Dafür stehen Fotos und Entwürfe zur Verfügung. Eröffnet wird die Ausstellung am Mittwoch, den 29.11.2006, um 18:15 Uhr vom Leitenden Archivdirektor Dr. Andreas Hedwig. Professor Dr. Andreas Meyer vom Mittelalterlehrstuhl der Philipps-Universität Marburg wird als Preisrichter des ausgestellten Wettbewerbs berichten. Den Festvortrag hält Dr. Michael Matzke, Historisches Museum Basel, über „Elisabeths Kehrseite oder vom Reichsadler zum Bundesadler“ (mit Lichtbildern). Die 1. Preisträgerin des Wettbewerbs, Frau Barbara G. Ruppel aus Krailling bei München, wird anwesend sein.

Kontakt
Hessisches Staatsarchiv Marburg
Friedrichsplatz 15 
35037 Marburg
Tel.: 06421 92 50 – 168
Fax: 06421 16 11 25
poststelle@stama.hessen.de
www.staatsarchiv-marburg.hessen.de

Quelle: Hessisches Staatsarchiv Marburg, Pressenotiz, 18.10.2006

Neue Internetplattform sichert historisches Kulturgut Greifswalds

Nach zwei Jahren können jetzt die meisten der erhaltenen und über 300 Jahre alten schwedischen Landkarten im Internet betrachtet werden. Möglich wird dies durch das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt \“Greifswalder Digitales Archiv – die Schwedische Landesaufnahme von Vorpommern 1692-1709\“ – am Rechenzentrum der Universität Greifswald. Wissenschaftler, Studenten und Hobbyhistoriker können unter 1464 Karten zu 1712 Orten recherchieren, wie es damals in Greifswald und Umgebung aussah.

Diese handgezeichneten Schätze, bisher nur über persönliche Recherche im Landesarchiv Greifswald zugänglich, können nun von überall auf der Welt über das Internet abgerufen werden. Voraussetzung ist neben dem Internet-Anschluss lediglich die Installation eines Viewers, um die Dateien betrachten zu können. Nutzer, die des alten Neuschwedisch kundig sind, können direkt online in den Beschreibungsbänden stöbern und so erfahren, welche Feldfrüchte angebaut wurden, welche Berufe die Dorfbewohner ausübten, und ob der Fischfang im nahen See lohnte. Erhoben wurden diese detaillierten Daten, um die Steuer der neu-schwedischen Untertanen in Pommern bemessen zu können. Obwohl es zur Erhebung der Steuern dann nicht mehr kam, sind die Matrikelkarten und die Beschreibungsbände heute eine wahre Fundgrube, nicht nur für Geo-Wissenschaftler, Historiker und Sprachwissenschaftler, sondern auch für interessierte Laien, die sich ein Stück Heimatgeschichte erschließen wollen. 

GeoGREIF sieht in eine ausbaufähige Zukunft. So planen die Sprachwissenschaftler beispielsweise, zu den Textbänden Übersetzungen einzustellen, so dass altsprachliche Textdokumente ohne aufwändige Vor-Ort-Recherche bequem über das Internet analysiert werden können. Die Geo-Wissenschaftler werden in Eigenregie weitere Karten und Materialien einstellen und wollen die Plattform zu einer zentralen Daten-Drehscheibe für das Institut für Geographie und Geologie auszubauen. Schon jetzt erhöhte sich die Zugriffsrate auf die Matrikelkarten in Landesarchiv Greifswald. Die handgezeichneten Karten werden geschont, Dokumente jeglicher Größe können mit hoher Qualität im Grafiklabor des Universitätsrechenzentrums gedruckt werden. Bei Bedarf wird der Datenbestand auf DVD, CD oder anderen Datenträgern bereitgestellt. \“Die oberste Zielstellung ist der Erhalt des Kulturgutes auch für die nächsten Generationen\“, betonte der Direktor des Universitätsrechenzentrums, Dr. Jürgen Formella. \“Dabei ist gesichert, dass die wissenschaftlichen Quellen für Studierende und Forscher kostenfrei zur Verfügung stehen.\“ 

Kontakt
Universitätsrechenzentrum der Universität Greifswald
Direktor: Dr. Jürgen Formella
Friedrich-Ludwig-Jahnstraße 14 d
17487 Greifswald
Tel.: +49 3834 86-14 00 
Fax: +49 3834 86-14 01
M +49 160-585 24 41
formella@uni-greifswald.de 
www.uni-greifswald.de 

Quelle: Constanze Steinke, Informationsdienst Wissenschaft, Pressemitteilung, 22.11.2006