Adventskranz, Adventskalender und andere vorweihnachtliche Bräuche aus Sicht der Volkskunde

Als Johann Hinrich Wichern am 1. Dezember 1838 im Hamburger Rauen Haus, einem „Rettungshaus“ für verwahrloste und verwaiste Hamburger Kinder und Jugendliche, einen riesigen runden Leuchter mit 24 Kerzen aufhing, ahnte er noch nicht, dass das die Geburtsstunde von gleich zwei Bräuchen war, die heute nicht mehr aus dem Advent wegzudenken sind: der Adventskranz und der Adventskalender. „Beide heutige Bräuche dienen dazu, den Kindern die Adventszeit plastisch vor Augen zu führen. Sie sollen lernen, dass Geduld, Warten und Hoffnung zum Leben dazugehören“, erklärt Christiane Cantauw, Volkskundlerin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) den Sinn der Bräuche.

Auf dem Weg vom Riesenleuchter zum heutigen Schokokalender oder gefüllten Stiefelchen an der Schnur gab es im 19. und 20. Jahrhundert viele Formen von Adventskalendern, die mit dem heutigen wenig zu tun haben. So stellten viele evangelische Familien für die Kinder ein Adventsbäumchen auf, an das jeden Tag Zettel mit den Weissagungen der Propheten aus der Bibel gehängt wurde, die die Kinder auswendig lernen sollten. „In katholischen Kreisen war eher der Brauch des Strohhalmsteckens verbreitet: Kinder die „artig“ waren, durften jeden Tag einen Strohhalm in die noch leere Krippe legen, um es dem Jesuskind bis zum Weihnachtsfest weich und gemütlich zu machen“, erläutert Cantauw. 

Frühe Formen von Adventskalendern waren auch Strichkalender, bei denen die Kinder jeden Tag einen Kreidestrich weggewischt haben, oder selbstgemachte Abreißkalender, von denen bereits Thomas Mann in den „Buddenbrocks“ berichtet hat. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden im bayerischen Verlag RLM (Reichhold & Lang, München) die ersten gedruckten Adventskalender herausgegeben. Sie bildeten den Anfang einer wahren Flut von Druckerzeugnissen, deren Bandbreite vor allem seit den 1920er Jahren schier unüberschaubar ist: Hänge- und Wandkalender, Leporellos, Kalender in Form von Hampelmännern, von Uhren oder in Form von Leitern (Himmelsleiter), Adventsbücher, Adventspuzzels, singende Adventskalender, Kalender zum Selberbestücken und dreidimensionale Kalender – um nur einige zu nennen.

Der Adventskranz mit seinen vier Kerzen, die symbolisch für die vier Adventssonntage stehen, ist eine reduzierte Form des Adventsleuchters aus dem Rauen Haus in Hamburg. Er verbreitete sich von den evangelisch-bürgerlichen Schichten ausgehend seit den 1920er Jahren nach und nach auch in katholischen Kreisen, wobei vor allem die Lehrer wesentlich zu seiner Bekanntheit beitrugen, wie sich anhand eines Beispiels aus Borlingshausen (Kreis Höxter), belegen lässt: „Der erste Adventskranz wurde 1930 eingeführt; er kam ins Dorf durch eine junge Lehrerin, die aus Paderborn stammte. In der Schule wurde er unter der Decke aufgehängt. Beim Beginn des Unterrichts wurde die entsprechende Zahl der Kerzen angezündet und dabei ein Adventslied gesungen, danach die Kerzen gelöscht“, heißt in einem Bericht aus dem LWL-Volkskundearchiv

Anfangs wurden die Adventskränze in den Familien noch selbst gewunden, doch wie in Ahaus (Kreis Borken) nahmen sich schon bald „die Gärtner des neuen Brauchtums an, indem sie fertige Kränze fürs Haus anboten“. Ein Gewährsmann des LWL-Volkskundearchivs aus dem Siegerland berichtet aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg: „Üblich ist, daß mit dem 1. Advent auch ein Adventskranz geflochten wird. Das tun in der Regel die Mädchen, die noch zur Schule gehen, oder die der Schule entwachsen sind“. Die Gestaltung des Kranzes wie sie ein Sauerländer für die 1930er Jahre beschreibt, war auch andernorts verbreitet: Fichten- oder Tannengrün, rote Kerzen und rote Bänder. „Diese Form des Adventskranzes hat sich erstaunlich lange gehalten“, betont Cantauw. Die Kränze hängte man entweder an einen Deckenbalken oder an einen Ständer, teilweise wurden sie auch auf den Tisch gelegt. Beim Entzünden der Kerzen sag man vielerorts Weihnachtslieder aus den Gesangbüchern. 

Die religiös-christlichen Sinnzusammenhänge der Bräuche Adventskranz und Adventskalender treten nicht erst seit kürzerer Zeit gegenüber anderen Funktionen merklich in den Hintergrund: „Bereits im 19. Jahrhundert läßt sich die Tendenz beobachten, dass das materielle Geschenk immer mehr in den Vordergrund rückte. In Form der mit kleinen Geschenken bestückten Adventskalender wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts dann ein Teil der Weihnachtsbescherung bereits vorweggenommen“, so Cantauw. In der Zeit des Nationalsozialismus geriet die religiös-sprituelle Bedeutung von Adventskalendern und Adventskränzen dann von einer ganz anderen Seite aus unter Druck: „Die Nationalsozialisten haben sich ganz bewusst darum bemüht, den christlichen Charakter des Adventes durch andere Inhalte zu ersetzen. So vermied man beispielsweise die Bezeichnung „Advent“, die allzu deutlich auf christliche Glaubensinhalte anspielte. Ein 1942 erschienener Kalender mit dem Titel „Vorweihnachten“ sollte völkische und germanische Symbole und Bräuche etablieren und so zur Vermittlung der NS-Ideologie betragen. Doch die christlich-religiösen Sinnzuschreibungen ließen und lassen sich nie ganz verdrängen“, erläutert die LWL-Volkskundlerin. 

Quelle: LWL-Presseforum, 28.11.2006

Kirchhainer Besitzverhältnisse seit dem 18. Jahrhundert dokumentiert

In der neusten Ausgabe der Reihe "Kirchhainer Heimat- und Geschichtsblätter", die es seit 1991 gibt, hat sich Elisabeth Fröhlich, Gründungsmitglied des Kirchhainer Heimat- und Geschichtsvereins, ausführlich mit den Besitzverhältnissen vieler Häuser in der Altstadt Kirchhains befasst. Von 1737 bis 1924 hat sie fast lückenlos die Hausbesitzer dokumentiert. Als Quellen dienten ihr Bestände im Staatsarchiv Marburg, die sie in mühevoller Kleinarbeit gesichtet und ausgewertet hat. Angeregt zu dieser Arbeit wurde sie von dem inzwischen verstorbenen Ehrenmitglied des Vereins, Hermann Dippel, der bereits zahlreiche historische Fotos für die geplante Publikation zusammengestellt hatte. Das 338 Seiten umfassende Buch enthält 150 Aufnahmen, die zum größten Teil von Dr. Heinz Lenhardt stammen, die dieser in den 1950er Jahren gemacht hatte. Ältere Fotos aus dem Besitz des Archivs wurden für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Das Buch enthält u.a. auch ein Straßenverzeichnis und eine Karte der Stadt Kirchhain von 1786 sowie eine präzise Steuertabelle und eine Aufstellung der Mühlen und Gasthöfe. 

Quelle: HNA, 1.12.2006; Wolfgang W. Müller, Oberhessische Presse, 2.12.2006

Historische Filmbestände zur Aufbewahrung in Expertenhände geben

Historische Filme gehören in Expertenhände, um eine materialgerechte Aufbewahrung zu ermöglichen. Die Eigentumsrechte berührt dies nicht, wie die zehn im Arbeitskreis Filmarchivierung in Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossenen Einrichtungen in einer am 29.11.2006 veröffentlichten »Düsseldorfer Erklärung« erklärten.

Vor sechs Jahren errichtete die Stadt Düsseldorf mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW ein großes Depot für die landeseigene Filmsammlung. Die Kapazitäten dieses Zweckbaus reichen jedoch nicht aus, so dass immer noch historische Filmbestände ungeschützt aufbewahrt werden. Institutionen und Bürger sind aufgefordert, ihre Bestände für eine materialgerechte Aufbewahrung abzugeben sowie einer Erschließung und Nutzung zuzustimmen.

Zu dem in dem Arbeitskreis Filmarchivierung zusammengeschlossenen Einrichtungen, an die historische Filmbestände gemeldet werden könnten, zählen das Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf, das Filmforum in Duisburg, der WDR, die Kinemathek im Ruhrgebiet, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der Landschaftsverband Rheinland mit seinem Medienzentrum Rheinland, der Landschaftsverband Rheinland mit seinem Rheinischen Archiv- und Museumsamt, das Filmmuseum Düsseldorf, die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und das Mannesmann-Archiv.

Kontakt:
AK Filmarchivierung NRW
Dr. Sabine Lenk (Sprecherin des AK Filmarchivierung)
Filmmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf
Schulstraße 4
40213 Düsseldorf 
Tel.: 0211/899-2256
Fax: 0211/899-3768 
filmmuseum@stadt.duesseldorf.de 
www.filmarchivierung-nrw.de

Quelle: ddp Nachrichtenagentur GmbH, 1.12.2006; FAZ, 1.12.2006.

Schweriner Landesarchiv sanierungsbedürftig

Organisatorisch wurde das Landeshauptarchiv Schwerin erst zu Jahresbeginn 2006 neu strukturiert und als Landesarchiv in das neu errichtete mecklenburgische Landesamt für Kultur und Denkmalpflege überführt. Äußerlich stellt sich das Archiv jedoch alles andere als modern und zukunftssicher dar. Die Ausstattung des Landesarchivs ist katastrophal. Die Fenster sind marode, die Elektrik vollkommen veraltet und brandgefährlich.

Andreas Röpcke, der Direktor des Schweriner Landesarchivs, schlägt Alarm. Die baulichen Zustände des Archivs, dessen Archivmaterial als eines der bedeutendsten in ganz Nordeuropa gilt, ähneln bedrohlich denen der im Jahr 2004 teilweise abgebrannten Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar. So besteht aufgrund der Stromleitungen und der alten Aluminiumverbindungen erhöhte Brandgefahr. In der Amalia-Bibliothek hätte eine Generalsanierung neun Millionen Euro gekostet, der Brand hat hingegen Kosten in Höhe von 67 Millionen Euro verursacht.

In Schwerin lagern ähnlich große Werte wie in Weimar. Das Schweriner Archiv gehört zu den traditionsreichsten Deutschlands. Da es nie zerstört wurde, besitzt es eine kontinuierliche Sammlung über Jahrhunderte hinweg. So stammt die älteste der rund 15.000 Urkunden aus dem Jahr 1158, und die rund 23.000 Regalmeter Akten beginnen im 15. Jahrhundert. Wenngleich die wertvollsten Bestände im Magazinanbau, der zwischen 1996 und 1999 restauriert wurde, lagern, so ist das stark renovierungsbedürftige Hauptgebäude aus dem Jahr 1911 aber doch baulich mit diesem Trakt verbunden.

\"Landesarchiv

Abb.: Landesarchiv Schwerin, Graf-Schack-Allee 2 (Foto: © Brenncke Architektur).

Auch im Urteil des zuständigen Leiters des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege, Michael Bednorz, ist der Handlungsbedarf offenkundig. Er will daher im Februar 2007 ein entsprechendes Konzept zur Renovierung vorlegen. Ob im nächsten Jahr allerdings auch Mittel für die baulichen Maßnahmen bewilligt werden, ist noch mehr als fraglich.

Kontakt:
Landesarchiv Schwerin
Graf-Schack-Allee 2
D-19053 Schwerin 
Telefon: (03 85) 5 92 96-0 
Telefax: (03 85) 5 92 96-12 
poststelle@landeshauptarchiv-schwerin.de 
www.landeshauptarchiv-schwerin.de

Quelle: Marcus Stöcklin, Ostsee-Zeitung, 29.11.2006

Achtung, Aufnahme!

Die Geschichte des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. (IGPP) ist auch die fortschreitende Geschichte des in der wissenschaftlichen Arbeit verwendeten technischen Equipments. Heutzutage wird mit hochmodernen Gerätschaften und Computern hantiert, die unterschiedlichste digitale und sonstige bequeme Funktionen aufweisen. Die in den Anfangsjahren des Instituts eingesetzten Gerätschaften mögen demgegenüber reichlich bescheiden oder aus heutiger Perspektive sogar kurios wirken, sie dürften jedoch zu ihrer Zeit ebenfalls den damals gängigen Standards entsprochen haben. 

\"Mikrophon

Beispiele für diesen Bereich sind die verschiedenen Generationen der Aufnahmegeräte, mit denen der Psychologe Hans Bender (1907-1991) und seine Mitarbeiter/innen über die Jahrzehnte hinweg unzählige Interviews und Gespräche mit Ratsuchenden, Untersuchungspersonen, Besucher/innen und Wissenschaftler/innen aufgezeichnet haben. Einige der dabei verwendeten Mikrophone sind in einer kleinen Sammlung im IGPP-Archiv erhalten geblieben. Durch sie lässt sich ausschnitthaft die technische Entwicklung veranschaulichen, die die Institutsgeschichte mit begleitete. Manche Objekte stammen aus Zeiten, als Mikrophone noch wie Rasierapparate aussahen. Vor allem in (natur)wissenschaftlich orientierten Einrichtungen sollte die Überlieferung der sich wandelnden technischen Ausstattung eine selbstverständliche Aufgabe sein. In der Regel dürfte hier jedoch permanent sehr viel verloren gehen. Mit der Sammlung der technischen Objekte im IGPP wird zudem die schon länger währende Diskussion berührt, ob und in welcher Weise die Archive auch für Sachgut – eigentlich die Domäne der Museen – zuständig sind. Für das IGPP gilt, dass die konkrete Technikgeschichte des Instituts bei weitem noch nicht geschrieben ist. Den sich wandelnden Aufnahmegeräten sollte darin zumindest eine kleine Rolle zukommen, stehen diese doch – fast schon symbolisch – für eine durchgängige Forschungstradition innerhalb Instituts. 

Kontakt:
Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V.
-Institutsarchiv-
Uwe Schellinger
Willhelmstraße 3a
79098 Freiburg
0761/20721-61
schellinger@igpp.de
www.igpp.de

Quelle: Uwe Schellinger, Schaufenster ins Archiv 12-06, 1.12.06; Abb.: Mikrophon der Fa. Grundig (wahrscheinlich 1950 Jahre), IGPP-Archiv, 8/1.

Karlsruher Datenbank zur Sportgeschichte

Die Sportstadt Karlsruhe baut mit Unterstützung der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg ein Sportarchiv auf, das an zentraler Stelle im Stadtarchiv Karlsruhe historische Unterlagen zum lokalen Sportgeschehen, u. a. Urkunden, Vereinsakten, Protokollbände, Bilder, Filme und Sportgeräte sichert, bearbeitet und der Öffentlichkeit zugänglich macht. Seit Anfang des Jahres 2005, als die Öffentlichkeit aufgerufen wurde, historische Sportarchivalien als Leihgabe, Depositum oder Schenkung zur Verfügung zu stellen, entsteht so ein auf kommunaler Ebene bislang einmaliges Archiv. So übergaben nicht nur zahlreiche Privatpersonen wichtige Dokumente und Bilder, sondern auch Vereine ihre kompletten Vereinsarchive, die nun im Stadtarchiv unter optimalen Lagerungsbedingungen sicher für spätere Generationen aufbewahrt werden. Alle Unterlagen werden digitalisiert und können im Stadtarchiv am PC eingesehen werden.

Des weiteren wird an einer web-basierten Darstellung der historischen Entwicklung dieser Karlsruher Vereine mit entsprechenden Illustrationen gearbeitet. Daraus soll eine interaktive Datenbank aller Karlsruher Sportvereine \“Karlsruher Sportgeschichte digital\“ entstehen, die dem interessierten Nutzer mittelfristig auch im Internet zur Verfügung stehen soll. Karlsruher Bürger und Bürgerinnen und vor allem die Sportvereine sind aktiv eingebunden, denn nur mit ihrer Unterstützung kann das Institut für Stadtgeschichte eine möglichst umfassende Darstellung zur Sportgeschichte Karlsruhes präsentieren.

Kontakt:
Institut für Stadtgeschichte
Stadtarchiv Karlsruhe
Markgrafenstraße 29
76124 Karlsruhe
Carola von Roth
Tel.: 0721/133–4232
Fax: 0721/133-4299 
carola.v.roth@kultur.karlsruhe.de

Quelle: Stadtarchiv Karlsruhe/Institut für Stadtgeschichte, Veranstaltungen.

Winterimpressionen im Stadt- und Vestischen Archiv Recklinghausen

Passend zur Jahreszeit werden in einer Vitrinen-Ausstellung etwa zwei Dutzend alte Fotos aus den Beständen des Stadt- und Vestischen Archivs Recklinghausen gezeigt. Zu sehen sind winterliche Impressionen aus den letzten Jahrzehnten. Angesichts des unübersehbaren Klimawandels hob Dr. Matthias Kordes, Leiter des Archivs, in einem Vortrag über die Klimageschichte der frühen Neuzeit hervor, dass solche Bilder vielleicht schon in absehbarer Zeit nicht mehr möglich sein könnten. Auf dem ältesten gezeigten Foto aus dem Jahre 1914 ist das verschneite Stadtgarten-Restaurant zu sehen. Aber auch die sportlichen Aktivitäten – wie Rodeln auf dem Festspielhügel, Schlittenfahren im Erlbruch oder Schlittschuhlaufen auf dem Teich hinter dem Rathaus – kommen nicht zu kurz. Als besondere Attraktion aus den 1950er Jahren sind zudem Kamele im Schnee vom Tierpark im Stadtgarten zu bestaunen. Die Ausstellung kann noch bis Ende Dezember 2006 im Stadtarchiv besichtigt werden.

Kontakt
Stadt- und Vestisches Archiv Recklinghausen
Hohenzollernstr. 12
45659 Recklinghausen
Tel.: 02361-501902
Fax: 02361-501234
stadtarchiv-recklinghausen@t-online.de 

Quelle: Recklinghäuser Zeitung, 29.11.2006

Winterliche Weihnacht – Fotos aus dem Stadtarchiv Karlsruhe

Das Stadtarchiv Karlsruhe zeigt in seinem Eingangsfoyer vom 4. Dezember 2006 bis zum 20. März 2007 passend zur Jahreszeit weihnachtliche und winterliche Fotos aus den verschiedenen Fotobeständen des Stadtarchivs. So sehen die Besucher einen motorisierten Nikolaus aus dem Jahr 1953 oder das Weihnachtsliedersingen des Schülerchors der American High School auf dem Karlsruher Marktplatz. Die kleine Ausstellung zeigt auf den ca. 40 Fotos aber auch verschiedene andere weihnachtliche Szenen, wie zum Beispiel Krippenspiele oder die Bescherung zu Hause. Daneben ist die Stadt Karlsruhe in winterlichem Kleid zu sehen, wie zum Beispiel der verschneite Schlossgarten im Jahr 1920, Schlittschuhläufer auf dem Stadtgartensee am zweiten Weihnachtsfeiertag des Jahres 1960 oder der verschneite Marktplatz 1970. Der Eintritt ist frei.

Kontakt
Institut für Stadtgeschichte
Stadtarchiv Karlsruhe
Markgrafenstraße 29
76124 Karlsruhe
Tel: 0721/133-4223
Tel: 0721/133-4225 
Fax: 0721/133-4299 
archiv@kultur.karlsruhe.de

Quelle: Veranstaltungen Stadtarchiv Karlsruhe/Institut für Stadtgeschichte, 6.11.2006

Neue Beiträge zur Heimatkunde Bad Oeynhausens

Der Heimatverein der Stadt Löhne und der Arbeitskreis für Heimatpflege der Stadt Bad Oeynhausen laden am Montag, den 4. Dezember 2006 um 17 Uhr alle Interessierten zur Präsentation des 20. Heftes der \“Beiträge zur Heimatkunde\“ in das Stadtarchiv Bad Oeynhausen ein. Den Redaktionsteams aus beiden Städten gehören auch das Stadtarchiv Bad Oeynhausen und das Stadtarchiv Löhne an. Aufgrund intensiver Beratungen während der letzten Monate haben sich alle Beteiligten darauf geeinigt, in dieser Reihe künftig vor allem unterschiedliche Aspekte der regionalen und lokalen Geschichte des unteren Werretals in kleineren Aufsätzen abzuhandeln. Im neuen Heft werden in 14 Beiträgen auf 240 Seiten geschichtliche Ereignisse vom 16. bis zum 20. Jahrhundert dargestellt. Ab dem 5. Dezember kann die Schrift, die im Verlag für Regionalgeschichte erschienen ist, käuflich erworben werden.

In mehrfacher Hinsicht stellt das neue Heft eine Premiere dar. Schon im vergangenen Jahr haben sich in Löhne und Bad Oeynhausen Redaktionsteams gebildet. In beiden Redaktionen sind auch das Stadtarchiv Löhne und das Stadtarchiv Bad Oeynhausen vertreten, sodass diese erstmals als Partner bei der Herausgabe auftreten. Intensive Beratungen haben zu einer Rückbesinnung auf die Anfänge der Schriftenreihe geführt. 

Zukünftig sollen vor allem kleinere Aufsätze zu sehr unterschiedlichen Aspekten der regionalen und lokalen Geschichte des unteren Werretals in den \“Beiträgen zur Heimatkunde\“ veröffentlicht werden. Das neue Heft versammelt deshalb 14 verschiedene Texte zur Geschichte dieses Raumes vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Besonders hervorzuheben ist auch die moderne grafische Neugestaltung durch den Grafiker Dirk Schormann (Bad Oeynhausen). Er entwarf sowohl den Einband als auch die innere Form der Schriftenreihe. Eine weitere Neuerung ist die Aufnahme der Schriftenreihe in den renommierten Verlag für Regionalgeschichte (Bielefeld).

Inhalt:

S. 13-24 
Quaschny, Rico
450 Jahre Ravensberger Urbar. Das Güterverzeichnis der Grafschaft Ravensberg von 1556 und seine Bedeutung für den Raum Bad Oeynhausen

S. 25-42 
Gaul, Otto 
Die Ulenburg als Wasserschloss der Weserrenaissance und ihre Baugeschichte

S. 43-66
Brandt, Heinz 
Das Seelenverzeichnis des Kirchspiels Bergkirchen von 1671 und eine Konfirmandenliste von 1676

S. 67-102 
Rösche, Gerhard / Steffen, Otto / Steffen, Erik
Das Katasterprotokoll der Hoheit Beck von 1681 mit den Bauerschaften Mennighüffen, Obernbeck und Löhne-Beck

S. 103-114 
Mielke, Peter
Bäuerliches Heiratsverhalten im Kirchspiel Gohfeld von 1760 bis 1808

S. 115-129
Both, Wolfgang 
Gustav Bolle (1842-1902) – Gutsbesitzer zu Ovelgönne und Schriftsteller

S. 131-156
Münzenmaier, Rainer 
Der Niedergang des Gutes Ovelgönne unter Gustav Bolle von 1882 bis 1904

S. 157-163 
Schwarz, Eberhard 
Erinnerungen an meine Familie auf Schloss Ovelgönne

S. 165-172
Homburg, Kurt / Kuschke, Joachim
Das Zigarrenmacherhaus am Heimatmuseum Löhne

S. 173-180 
Windmann, Heinz 
Böker & Henning – eine Zigarrenkistenfabrik in Obernbeck

S. 181-184
Windmann, Heinz 
Von der Zigarrenbude zum Feinkostbetrieb: Die Zigarrenfabrik Friedrich Windmann

S. 185-208 
Kuderer, Uschi / Schneider, Gerhard 
Nageln für das Vaterland. Das Eiserne Kreuz in Bad Oeynhausen als Kriegswahrzeichen des Ersten Weltkrieges

S. 209-220
Schnepel, Wilhelm 
Vo ssestich Joahr`n – Bombenangriff up Leuhne / Vor sechzig Jahren – Bombenangriff auf Löhne

S. 221-238 
Schrickel, Svenja 
Wie ein \“Zelt in der Wüste\“. Die ehemalige Kreuzkirche in Bad Oeynhausen – eine serielle Notkirche von Otto Bartning

Beiträge zur Heimatkunde der Städte Löhne und Bad Oeynhausen, Heft 20. Hrsg. im Auftrag des Heimatvereins der Stadt Löhne e.V. und des Arbeitskreises für Heimatpflege der Stadt Bad Oeynhausen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Löhne und dem Stadtarchiv Bad Oeynhausen von Joachim Kuschke und Rico Quaschny. Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte, 2006; 240 S., 89 Abb. sw; Preis: 12,40 Euro ISSN 0722-4389 ISBN-10: 3-89534-670-5 ISBN-13: 978-3-89534-670-5

Erhältlich im Stadtarchiv Bad Oeynhausen und im Stadtarchiv Löhne sowie in jeder Buchhandlung.

Kontakt:
Stadtarchiv Bad Oeynhausen
Von-Moeller-Straße 9
32545 Bad Oeynhausen
Tel.: 05731/14-1502
Fax: 05731/14-1922
stadtarchiv@badoeynhausen.de

Quelle: Vlothoer Anzeiger, 29.11.2006

Chronisten leisten unverzichtbare Kulturarbeit

Zum neunten Mal organisierte das Südtiroler Landesarchiv am 24. November 2006 den Südtiroler Chronistentag. Im Mittelpunkt stand dabei das Thema Alltagskultur. Die 400 Chronisten würden mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit „unverzichtbare Kulturarbeit leisten“, so Landesrätin Sabina Kasslatter Mur bei der Tagung. Seit zwölf Jahren untersteht das Chronistenwesen in Südtirol dem Landesarchiv, doch noch nie wurde der Chronistentag, das alljährliche Treffen der 400 Südtiroler Chronisten, von Landesrätin Sabina Kasslatter Mur und Archivdirektor Josef Nössing in deutsch und italienisch eröffnet. Der Grund für die Premiere war die Aufnahme der ersten italienischsprachigen Mitglieder in den Kreis der Chronisten. Im vergangenen Jahr wurde nämlich erstmals ein Chronistenkurs in italienischer Sprache abgehalten. Der Kurs war nur eine der Initiativen des Landesarchivs im Chronistenwesen. Kasslatter Mur und Nössing konnten den im Bozner Landhaus versammelten Chronisten über die begonnene Digitalisierung von Zeitungen an der Landesbibliothek „Friedrich Tessmann“ ebenso berichten wie von der verstärkten Zusammenarbeit zwischen Landesarchiv, Chronisten und Gemeinden sowie verschiedenen Ausstellungen zur Alltagskultur. „Die Ausstellungen zuletzt in Eppan und Jenesien tragen gemeinsam mit der zunehmenden Professionalisierung dazu bei, dass die Rolle der Chronisten in der Gesellschaft eine immer wichtigere wird“, sagte Kasslatter Mur und brachte damit zum Ausdruck, dass sich die Chronisten auf dem richtigen Weg befinden.

Das Thema Alltagskultur, das Kasslatter Mur zum Jahresthema im Kulturressort erhoben hat, dominierte auch den 9. Chronistentag. Barbara Stocker referierte „Über die kleinen Dinge des Lebens“ und thematisierte dabei den Alltag als Thema in der Chronik. Über die Erfahrungen mit der Ausstellung „Ain guetter kupferner Kössl“ sprachen hingegen Marlene Huber vom Landesamt für audiovisuelle Medien und Harald Toniatti vom Staatsarchiv Bozen. Volker Klotz, der Direktor des Landesamtes für Bibliotheken und Lesen, sprach hingegen über Tirolensien und Graue Literatur in öffentlichen Bibliotheken, während Bernhard Mertelseder vom Tiroler Bildungsforum Innsbruck mit seinen Ausführungen zur Erinnerungskultur an 1809 und der Erhebung von Kleindenkmälern bereits einen ersten Blick auf das Gedenkjahr 2009 warf.

Die Chronisten zeigten auch eine Auswahl ihrer Arbeit, zudem bestand die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und Mitarbeiter des Landesarchivs beantworteten Fragen zur Aufbewahrung von Schriftstücken und Fotos. Kasslatter Mur betonte, dass die Chronisten unverzichtbare Kulturarbeit in den Dörfern und Städten leisten würden: „Viel zu selten nehmen wir uns die Zeit, um unseren Alltag zu reflektieren. Die Chronisten bieten mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit dazu eine wichtige Referenz.“ Nachdem der Vormittag ganz im Zeichen der Referate zum Thema Alltagskultur stand, wurde der Chronistentag am Nachmittag mit einer Diskussion über das Chronistenwesen sowie dem Besuch des Palais Menz in der Bozner Mustergasse fortgesetzt.

Kontakt:
Südtiroler Landesarchiv
Armando-Diaz-Straße 8
I-39100 Bozen
Tel.: 0471 411940
Fax: 0471 411959
Landesarchiv@provinz.bz.it

Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 24.11.2006