Bildungsbausteine zum Thema Homosexualität im Nationalsozialismus

Individuelles und kollektives Geschichtsbewusstsein werden immer stärker durch audiovisuelle und literarische Geschichtsdarstellungen, aber auch durch Ausstellungen geprägt. Das Studienzentrum der KZ-Gedenkstätte Neuengamme bietet deshalb in diesem Sommer eine Fortbildungsreihe für MultiplikatorInnen an, die Materialien aus diesen Bereichen kritisch sichtet und auf ihre Verwendbarkeit für die Bildungsarbeit untersucht. Am Beispiel des Themas „Homosexualität im Nationalsozialismus“ wird in drei Workshops themenspezifisch gearbeitet und Möglichkeiten des Einsatzes in der Bildungspraxis entwickelt. Dabei soll der Umgang mit verschiedenen Zeitebenen berücksichtigt werden (Ereigniszeit, Entstehungszeit des Textes, Veröffentlichungszeit, Rezeptionszeit).

Im Mittelpunkt des ersten Workshops stehen literarische Formen und andere Darstellungstexte (z.B. Tagebücher, Briefe). Anhand eines Readers wird ein Überblick über literarische und andere Textdarstellungen gegeben, die sich zur Erarbeitung von Bildungsmodulen eignen (u.a. Christopher Isherwood, Gad Beck, Lutz van Dijk, Frauen aus dem KZ Ravensbrück).

Der zweite Workshop stellt Werkzeuge der Filmwissenschaft zur Analyse von Filmen, ihrer Produktionskontexte, Inszenierungen und Rezeption vor, mit denen Dokumentarfilme als inszenierte Realität erkannt werden können. Aus der Geschichtsdidaktik lässt sich ein Kriterienkatalog zur Analyse der medialen Geschichtsvermittlung ableiten. Anhand von Filmbeispielen, u.a. aus dem Film \“§ 175\“, wird der Workshop Fragen und Probleme aus beiden Fachdisziplinen diskutieren und aufeinander beziehen.

Im dritten Workshop soll erarbeitet werden, wie man unterschiedliche Quellen in der Bildungsarbeit sinnvoll einsetzen kann. Dabei werden verschiedene Quellengattungen, sowohl Text- als auch Bildquellen, vorgestellt und der Umgang mit ihnen erörtert: In welchem Rahmen, mit welcher Zielsetzung und mit welchen Methoden ist die Nutzung von Quellen, die als unmittelbarster Zugang zur Geschichte gelten, sinnvoll und möglich? Wo sind Quellen zur Geschichte der Homosexualität zugänglich und wie können sie in einem größeren Kontext gedeutet werden? Sollte das Thema Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit eigenständig behandelt werden oder ist es sinnvoller, es in eine allgemeine Verfolgungsgeschichte, in die NS-Historie oder in die Sexualitätsgeschichte einzuordnen?

Alle drei Workshops berücksichtigen die zeitliche Distanz zum Nationalsozialismus und die generationellen Veränderungen von Sexualitäts- und Identitätskonzepten: Wie gehen Jugendliche und junge Erwachsene heute mit diesem historischen Thema um? Welche didaktisch-methodischen Schritte können den Prozess der Annäherung an diese Geschichte(n) unterstützen?

Die verschiedenen Workshops der Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander besucht werden.

Workshop I: Literarische Formen und Darstellungstexte

Leitung: Volker Weiß, päd. Mitarbeiter, VNB – Landeseinrichtung der 
Erwachsenenbildung, Göttingen

ReferentInnen: em. Prof. Dr. Wolfgang Popp, Literaturwissenschaftler, Siegen,
Dr. Constanze Jaiser, Literaturwissenschaftlerin, Berlin

WANN: Samstag, 6. Mai 2006, 10.30 Uhr bis 18.30 Uhr
WO: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum 
Jean-Dolidier-Weg 75, 21039 Hamburg 
(HVV-Busse 227 und 327 ab S-Bhf. Bergedorf)
GEBÜHR: 15,- €, erm.10,- € (incl. Mittagessen)
ANMELDUNG: Möglichst umgehend unter Tel. 0 40 – 4 28 13 15 21 oder Email: jens.michelsen@kb.hamburg.de

Workshop II: Dokumentarfilme

Leitung: Dr. Katharina Hoffmann, Historikerin, Oldenburg 

ReferentInnen: J. Seipel, Filmwissenschaftlerin, Oldenburg 
Astrid Schwabe, Kulturwissenschaftlerin, Flensburg

WANN: Samstag, 17. Juni 2006, 10.30 Uhr bis 18.30 Uhr
WO: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum 
Jean-Dolidier-Weg 75, 21039 Hamburg 
(HVV-Busse 227 und 327 ab S-Bhf. Bergedorf)
GEBÜHR: 15,- €, erm.10,- € (incl. Mittagessen)
ANMELDUNG: bis zum 9. Juni 2006 unter Tel. 0 40 – 4 28 13 15 21 oder Email: jens.michelsen@kb.hamburg.de

Workshop III: Historische Quellen

Leitung: Dr. Stefan Micheler, Historiker, Hamburg
Referent: Jens Michelsen, KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Hamburg

WANN: Samstag, 2. September 2006, 10.30 Uhr bis 18.30 Uhr
WO: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum 
Jean-Dolidier-Weg 75, 21039 Hamburg 
(HVV-Busse 227 und 327 ab S-Bhf. Bergedorf)
GEBÜHR: 15,- €, erm.10,- € (incl. Mittagessen)
ANMELDUNG: bis zum 25. August 2006 unter Tel. 0 40 – 4 28 13 15 21 oder Email: jens.michelsen@kb.hamburg.de

Konstanz und der Bodensee in frühen Photographien

Das Stadtarchiv Konstanz arbeitet an einer Publikation über den bedeutendsten Konstanzer Fotografen German Wolf. Der in Nendingen bei Tuttlingen geborene German Wolf (1830-1890) war nach dem bisherigen Kenntnisstand von 1858-1864 als Fotograf im Raum Stuttgart tätig. Bereits 1861 erhielt er für seine hervorragenden Aufnahmen des Stuttgarter Schlosses, vom König von Württemberg, die Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft. 1864 zog er nach Konstanz und betrieb dort einen fotografischen Kunstverlag. Auf der Weltausstellung in Wien erhielt er 1873 ein Anerkennungsdiplom. 1884 wurde ihm für die Aufnahmen vom Bau der Arlbergbahn, durch den österreichischen Kaiser, die große goldene Medaille für Kunst verliehen.

Für alle weiterführenden Hinweise zu ihm und seinen Aufnahmen ist das Stadtarchiv Konstanz äußerst dankbar. Besonders über die Jahre vor seinem Zuzug nach Stuttgart 1858 ist noch kaum etwas bekannt. Man weiß nur, dass er mehrere Jahre als Wanderfotograf in Deutschland und der Schweiz gearbeitet hat. Auch in seiner Stuttgarter Zeit hat er wenig inseriert, was darauf hinweist, dass er oft auswärts tätig war. Seine erste bisher bekannte Aufnahme stammt von 1858, aber es dürfte bestimmt noch frühere geben.

Hinweise und Informationen bitte an:
Norbert Fromm
Stadtarchiv Konstanz
Benediktinerplatz 5
78467 Konstanz
Tel: 07531/900-641
Fax: 07531/61743
FrommN@stadt.konstanz.de

Das Stadtarchiv Konstanz besitzt mit der Sammlung Wolf ein umfangreiches Konvolut historischer Photographien. Dieser Nachlass des ehemaligen Konstanzer Hofphotographen German Wolf und seiner Söhne Alfred und Eugen umfasst rund 8.430 Glasplattennegative aus dem Zeitraum 1860 bis 1930. In den vergangenen Jahren wurde diese außerordentliche Sammlung systematisch erfasst und wissenschaftlich bearbeitet. Zwei jüngst erschienene Bildbände – „Zwischen Mittelalter und Morderne, Konstanz in frühen Photographien“ (2003) und „Der Bodensee in frühen Bildern“ (2005) – geben Einblick in das historisch interessante Material.

Die aktuelle Ausstellung "Bilder aus der Sammlung Wolf (1860-1930)" im Rosgartenmuseum, die in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Konstanz verwirklicht wird, stellt rund achtzig Aufnahmen aus der Sammlung Wolf vor. Ein Teil der Präsentation ist der Darstellung der Stadt Konstanz und ihrem städtebaulichen wie gesellschaftlichen Wandel zwischen Gründerzeit und Weimarer Republik gewidmet. Der zweite Teil der Schau dokumentiert die ebenfalls tiefgreifenden Veränderungen, die auch die Bodenseeregion an allen Ufern neben der Dampf-Schiffahrt in jenem Zeitraum erfuhr.

Die Ausstellung im Rosgartenmuseum Konstanz ist bis zum 13. August 2006 zu sehen und bietet ein umfangreiches Begleitprogramm. Öffnungszeiten sind Dienstag bis Freitag von 10 Uhr bis 18 Uhr und Samstag, Sonntag sowie an Feiertagen von 10 Uhr bis 17 Uhr. Informationen gibt es telefonisch unter: 0049/ (0) 7531/ 900 245 oder 900 246; per Email über: StadelhoferU@stadt.konstanz.de und im Internet unter: www.konstanz.de 

Info
Ausstellung: Bilder aus der Sammlung Wolf (1860 – 1930)
21. April – 13. August 2006
Nächste öffentliche Führungen: 7. Mai, 25. Juni, 16. Juli und 13. August jeweils 11 Uhr

Kulturelle Bildung für die Kinder Münsters

Mit dem Mikrofon als Radioreporterin unterwegs sein. Eine Orchesterprobe erleben und hinter Museumskulissen schauen. Mit Schauspielern über ihren Beruf sprechen. Dies und mehr machen die \“Kulturstrolche\“ möglich, ein Projekt des Dezernates für Schule, Kultur und Sport der Stadt Münster mit Grundschulen in Münster. Am 26. April nimmt es im Rathaus-Festsaal seinen offiziellen Auftakt. 

Schule bietet sich als Mittlerin zu Kultur und Kunst für junge Menschen geradezu an. Kaum eine andere Einrichtung erreicht so viele junge Menschen wie sie. Hier setzt das Projekt \“Kulturstrolche\“ an. \“Wir möchten, dass alle Grundschulkinder dieser Stadt mit Kultur in Berührung kommen und so selbstständig das Interesse an einer kulturellen Grundbildung entwickeln\“, beschreibt Dr. Andrea Hanke das engagierte Vorhaben. \“Das Projekt will Beziehungen initiieren: zwischen Kindern und Kultur\“, unterstreicht Münsters Schul- und Kulturdezernentin. 

Getragen wird es von allen städtischen Kultureinrichtungen. Die Projektleitung liegt beim Amt für Schule und Weiterbildung in enger Kooperation mit den Schulen. Sie sorgen auch für eine sinnvolle An- und Einbindung in Curricula und Schulalltag. Die Westfälische Wilhelms-Universität übernimmt die wissenschaftliche Bewertung

In einer dreijährigen Pilotphase erproben zunächst vier Grundschulen mit ihren zweiten Klassen – rund 200 Mädchen und Jungen – das Konzept. Der Projektname ist dabei Programm: Als \“Kulturstrolche\“ werden diese Kinder neugierig hineinschnuppern in die Arbeitsbereiche vom Stadtarchiv Münster, von der Villa ten Hompel, von Stadtmuseum, Stadtbücherei, Volkshochschule, Städtische Bühnen, Westfälische Schule für Musk und Kulturamt mit seinen verschiedenen Einrichtungen. 

Sie tun dies in kleinen Gruppen oder gleich im Klassenverbund. Lernen den Bürgerfunk kennen und die Bücherei, stöbern im Archiv, lauschen Konzerten und besuchen den Geschichtsort Villa ten Hompel. Für jeden Besuch gibt es einen Aufkleber für das Kulturstrolche-Sammelheft. Die offizielle Übergabe der Sammelhefte an jeden einzelnen Zweitklässler der vier Grundschulen ist am 26. April im Rathaus. Dann wird auch zum ersten Mal das \“Kulturstrolche-Lied\“ angestimmt: \“Kultur kann man erforschen, ob draußen oder drinnen. Kultur ist ein Musikkonzert mit ganz gemischten Stimmen…\“ 

Quelle: Stadt Münster, Presseinformation, 21.4.2006

Archivkatalog über das Nähmaschinenwerk Wittenberge

Archivkataloge über den Bestand eines Archivs gibt es zahlreiche, archivübergreifende Kataloge aber schon weniger und Archivkataloge – übergreifend und dazu für ein einzelnes Werk oder Produkt – Fehlanzeige bis gestern. In mühevoller jahrelanger Kleinarbeit erstellte der VERITASKLUB e. K. diesen einmaligen hochwertigen Archivkatalog über die weltweite Lagerung von Archivalien über das ehrwürdige Nähmaschinenwerk in Wittenberge. 

\"Nähmaschinenwerk

Die Redaktionscrew des Klubs recherchierte selbst oder ließ Freunde, intensiv und oft sogar wissenschaftlich in fast einhundert Staats-, Landes-, Kreis- und Stadtarchiven, Medienarchiven, Privatarchiven, Unternehmensarchiven, Wirtschaftsarchiven, Verbandsarchiven, Kirchenarchiven, Museumsarchiven, Dachböden, Hochschul- und Institutsarchiven bis hin zu Archiv-, Patent- und Markenämtern usw. im In- und Ausland nach Unterlagen über das Nähmaschinenwerk bzw. über die Nähmaschinenfabrik suchen. 

Entstanden ist so mit den Jahren eine umfangreiche und fast vollständige Datenbank über die Lagerung von Archivalien über das ehemalige Nähmaschinenwerk in Wittenberge. In dieser Datenbank wurden alle Archivalien erfasst, wo auch nur ein \“Schnipsel\“ über das Nähmaschinenwerk aufzufinden war. Dadurch ist der Klub jetzt in der Lage, mit dieser wunderschönen Buchedition eine weltweit einzigartige Dienstleistung anzubieten. 

Mit diesem Archivkatalog, mit dem Untertitel \“Band 1\“, eröffnet der Veritasklub seine Buchpublikationsreihe über das ehemalige Nähmaschinenwerk in Wittenberge. Ein Fotoalbum \“Band 2\“ mit dem Untertitel \“Singer\“ ist in Vorbereitung. Das Buch Nummer 1 dieses Archivkataloges überreicht der Klub am 6. Mai 2006, anlässlich des \“Tages der Archive\“, dem Stadtarchiv Wittenberge.

Info:
Nähmaschinenwerk Wittenberge (Archive), Autor: Lothar A. K. Wuttke (Veritasklub), Herausgeber: VERITASKLUB e. K. (Klub des Nähmaschinenwerkes),  
Produkt: Buchedition – Hardcover im A4 Format, 56 Hochglanzseiten mit zahlreichen großformatigen Farbfotos, Preis: 54,90 Euro plus 4,90 für Verpackung und Versand bei Bezug über den VERITASKLUB

Kontakt:
Veritasklub e.K.
Kummerower Ring 1
12619 Berlin-Kaulsdorf
+49 030 5630076
veritasklub@arcor.de
www.naehmaschinenwerk.de

Quelle: Medieninformation und Klubmitteilung des VERITASKLUB’s, 22.4.2006

Bundesregierung will Daten von NS-Opfern freigeben

Die Daten von mehr als 17 Millionen zivilen Opfern des NS-Regimes verzeichnet der Bestand des Internationalen Suchdienstes (ITS) des Roten Kreuzes in Bad Arolsen. Die Bundesregierung will die Archive nun für wissenschaftliche Forschung freigeben. Das kündigte Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) bei einem Besuch in Washington an.

Vorausgegangen war ein jahrelanger Streit um die rund 50 Millionen Akten, die bislang nur den Angehörigen der Opfer zugänglich waren. Diese dokumentieren das Schicksal von KZ-Häftlingen, Zwangsarbeitern und anderen Opfern des Nationalsozialismus. Die Bundesregierung hatte sich gegen die Öffnung gewehrt und darauf verwiesen, dass die ITS-Akten sensible Persönlichkeitsdaten, etwa zu Vorstrafen oder sexueller Orientierung enthielten. „Wir werden sehen“, antwortete Zypries auf die Frage, ob Deutschland nun mit Klagen von Hinterbliebenen rechnen müsse.

Auf die Öffnung der Archive hatte vor allem das Holocaust-Museum in Washington gedrängt. Dessen Chefhistoriker Paul Shapiro hatte dem Hessischen Rundfunk vor wenigen Wochen gesagt, die Vereinigten Staaten würden es nicht zulassen, „dass weitere Holocaust-Überlebende sterben mit der Angst, dass ihr Schicksal in Vergessenheit gerät.“ Die Direktorin des Museums, Sara Bloomfield, sieht in der Entscheidung der Bundesregierung einen wichtigen Schritt für die Holocaust-Forschung.

Zypries will beim nächsten Treffen der elf ITS-Vertragsstaaten in Luxemburg am 17. Mai eine entsprechende Änderung des Vertrags vorschlagen. 1955 hatten acht westeuropäische Staaten mit Israel und den USA die Bonner Verträge unterzeichnet, die die Rechtsgrundlage des Internationalen Suchdienstes bilden. Später trat auch Polen dem Abkommen bei.

Quelle: Vorwärts (Pressemitteilung), tagesschau.de; Tagesspiegel, 19.4.2006

Der Ball ist rund – TAG DER ARCHIVE im Bundesarchiv

Am 6. Mai 2006 beteiligt sich das Bundesarchiv zum dritten Mal am bundesweiten Tag der Archive und gibt in Koblenz, Freiburg, Hoppegarten und Ludwigsburg einen Blick hinter seine Kulissen. Alle, die mehr darüber wissen wollen, was in einem Archiv gemacht wird, sind herzlich zu einem Besuch eingeladen.

\"Plakat

Hausführungen geben einen Einblick in die nichtöffentlichen Bereiche des Bundesarchivs, wie zum Beispiel in die Restaurierungswerkstätten und Magazine. Dabei wird erläutert, welche Maßnahmen notwendig sind, um Archivgut dauerhaft zu sichern. Je nach Überlieferungsschwerpunkt der Dienststelle sind historisch bedeutende Dokumente ausgestellt, wie in Freiburg in der Dauerausstellung "Deutsche Militärgeschichte 1867 bis heute" oder in Ludwigsburg die Akten bundesdeutscher NS-Verfahren. Archivarinnen und Archivare stellen ihre Arbeit vor: die Übernahme und Bewertung von Unterlagen, die Erschließung von Archivgut und die Möglichkeiten der Benutzung. Das Internetangebot steht für eigene Recherchen zur Verfügung. In Hoppegarten und in Koblenz ist zu sehen, wie alte Filme restauriert und welche Maschinen und Techniken dazu eingesetzt werden.

Zum Anlass des diesjährigen Mottos "Der Ball ist rund" zeigt das Bundesarchiv in Koblenz die Sonderausstellung "Flanke, Schuss und Tor?" mit Dokumenten und Bildern zu Sport und Politik, zum Beispiel Spielerautographen oder Fotos von WM-Spielen. Einzelne Exponate zu diesem Thema werden auch an den anderen Dienstorten des Bundesarchivs zu sehen sein.

Mit einer Zusammenstellung von 20 Berichten aus Wochenschauen der DDR und der Bundesrepublik bietet das Bundesarchiv an verschiedenen Dienstorten einen Überblick über 55 Jahre deutsche Fußballgeschichte. Besucher können die DVD zum Film und andere Veröffentlichungen des Bundesarchivs erwerben.

Beim letzten Tag der Archive im Jahr 2004 besuchten insgesamt 1.400 Gäste das Bundesarchiv. Initiator der Veranstaltung ist der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare, der diese Veranstaltung im Jahr 2001 ins Leben rief. 

Programme:

Das Lastenausgleichsarchiv des Bundesarchivs stellt seine Arbeit im Rahmen einer Veranstaltung des Stadtarchivs Hof zum Tag der Archive unter dem Titel "Lernort Archiv – Archivpädagogische Fortbildung für Gymnasiallehrer\“ vor.

Kontakt: 
Dr. Sebastian Barteleit
Telefon: 03018 7770 281
s.barteleit@barch.bund.de

Kaiser Wilhelm II. als Oberster Kriegsherr

Zwei lange verloren geglaubte Quellen, das Tagebuch und die Kriegsbriefe des kaiserlichen Generaladjutanten Hans Georg von Plessen (1841-1929) sowie die Kriegsbriefe und Tagebuchfragmente des Chefs des Kaiserlichen Militärkabinetts, Moritz Freiherr von Lyncker (1853-1932), geben nun näheren Aufschluss über die Rolle des deutschen Kaisers im Ersten Weltkrieg und den Alltag seiner engsten Umgebung.

Die Generalobersten Plessen und Lyncker gehörten während des Ersten Weltkriegs zu dieser engsten Umgebung des Kaisers, zusammen mit dem Chef des Zivilkabinetts, Rudolf von Valentini, und Marinekabinettschef Admiral Alexander von Müller. Die Aufzeichnungen Valentinis sind ediert, ebenso das Tagebuch des Admirals von Müller, das eine der meistzitierten Quellen zu Wilhelm II. überhaupt ist.

Im Zentrum der von Holger Afflerbach besorgten Edition "Kaiser Wilhelm II. als Oberster Kriegsherr im Ersten Weltkrieg" steht die Regierungstätigkeit, das Leben und die Persönlichkeit des Kaisers von der Julikrise 1914 durch den Ersten Weltkrieg bis hin zu seiner Abdankung und Flucht nach Holland im November 1918.

Die hier edierten Quellen zeichnen ein haarsträubendes Bild fast vollständiger Inkompetenz des letzten deutschen Kaisers, dessen Schwächen und Fehlverhalten auszugleichen die tatsächliche Hauptbeschäftigung seiner Umgebung war. Außerdem war Wilhelm II. ein derart schwieriger Charakter, dass ihn mancher in seiner Umgebung direkt schon hasste.

Das Plessen-Tagebuch ist nur in einer unvollständigen Abschrift erhalten. Die handgeschriebenen originalen Plessen-Tagebücher aus der Zeit des Ersten Weltkriegs befanden sich im Heeresarchiv in Potsdam und wurden dort höchstwahrscheinlich beim Brand des Archivs im April 1945 vernichtet. Diesen Brand überstanden haben nur die Arbeitsunterlagen und Abschriften von Originalquellen des "Reichsarchivs" (später: "Kriegsgeschichtliche Forschungsanstalt des Heeres"), die 1945 von der Roten Armee erbeutet, später teilweise an die DDR zurückgegeben wurden und sich inzwischen im Militärarchiv in Freiburg befinden. Unter ihnen finden sich Teile des Plessen-Tagebuchs in maschinenschriftlicher, leider aber lückenhafter Abschrift.

Die insgesamt 1.501 annotierte Einzelquellen und eine umfangreiche Einleitung (insb. zum Forschungsstand) umfassende Edition öffnet erstmals den Zugang zu einer Alltags- und Mentalitätsgeschichte der Führung, d.h. sie erlaubt die Rekonstruktion des subjektiven Erlebens des Krieges durch die oberste politische und militärische Führung.

Info:
Kaiser Wilhelm II: als Oberster Kriegsherr im Ersten Weltkrieg. Quellen aus der militärischen Umgebung des Kaisers 1914-1918. Bearb. und eingel. von Holger Afflerbach (Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts, hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Klaus Hildebrand, Bd. 64), München 2005, XII u. 1.051 S., ISBN 3-486-57581-3; 118 Euro.

Kreisarchiv Soest beteiligt sich am Tag der Archive

Bereits zum dritten Mal findet der bundesweite „Tag der Archive“ statt. Und – wie kann es im Jahr der Fußball-WM in Deutschland anders sein – steht er diesmal unter dem Motto „Der Ball ist rund“. Die Schirmherrschaft hat der Deutsche Sportbund. Das Kreisarchiv Soest präsentiert aus diesem Anlass historische Unterlagen zur Sportgeschichte im Kreisgebiet. 

Am vorigen Tag der Archive im Jahre 2004 beteiligten sich fast 400 bundesdeutsche Archive aller Sparten, und auch in diesem Jahr werden wieder zahlreiche Archive ihre Pforten öffnen, um Einblicke in ihre Arbeitsweise zu geben und Forschungs- und Recherchemöglichkeiten zu präsentieren. 

\"Archivleiterin

Abb.: Am Tag der Archive am 6. Mai präsentiert das Kreisarchiv Soest historische Unterlagen zur Sportgeschichte im Kreisgebiet. Archivleiterin Beatrix Pusch (links) und ihre Mitarbeiterinnen Ann Christin Karolczak sowie Iris Thieleke sind zurzeit mit den Vorbereitungen des Archivtages beschäftigt. ( Foto: Kreis Soest/Weinstock)

Auch das Kreisarchiv Soest wird sich mit einem Tag der offenen Tür am 6. Mai von 10 bis 16 Uhr beteiligen. Die Mitarbeiterinnen des Archivs sind zurzeit bei den Vorbereitungen. Zahlreiche Dokumente, Fotos, Festzeitschriften wurden bereits aus den Beständen des Kreisarchivs zusammengetragen und warten darauf, den Besuchern präsentiert zu werden. Auch Führungen durch das Kreisarchiv Soest werden angeboten. 

Programm: Tag der Archive 2006 – Samstag, 6. Mai 2006, 10.00 – 16.00 Uhr

127 Sportvereine im Kreisarchiv Soest“:
Präsentation historischer Unterlagen (Archivalien, Fotos, Zeitungen und Festschriften) zur Sportgeschichte
Führungen durch das Kreisarchiv und die nicht-öffentlichen Magazinräume, Vorstellung der Archivbibliothek und der Sammlungen:
10.30, 12.30, 14.00 Uhr

„Vom Wert alter Papiere“: 
Beratung für Vereine und Privatpersonen zum Aufbau eines Archivs und zum Umgang mit alten Dokumenten

Filmvorführung „Aufbewahren für alle Zeit“
Verkauf älterer Heimatkalender (1979-2003)

Kontakt:
Kreisarchiv Soest
Sigefridwall 20
59494 Soest
Telefon: 02921-302960
Telefax: 02921-302944
Kreisarchiv@kreis-soest.de

Quelle: Kreis Soest, Pressemeldung, 12.4.2006

In Westfalen brachte früher nicht nur Meister Lampe die Eier

Der Ostersonntag ist heute der Tag, an dem der Osterhase bunte Eier bringt und für die Kinder im Garten oder in der Wohnung versteckt. Das war aber noch nicht immer so, weiß Dr. Lutz Volmer, Volkskundler beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster.

\“Die Westfalen haben um 1900 oft ganz anders Ostern gefeiert. Oft gab es sehr schlichte Osterfeste, dabei stellte die Hausfrau eine Schüssel mit Eiern auf den Tisch, und das war es auch schon.\“ Das eigentliche Ereignis bildete die Mahlzeit mit den zahlreichen Eiern. Besonders münsterländische Bauern haben um 1900 am Osterfest eine aus heutiger Sicht bemerkenswert große Zahl Eier gegessen, oft fünf bis zehn Stück. \“Manchmal soll es beim Kirchenbesuch zu Blähungen gekommen sein\“, kennt Volmer eine negative Begleiterscheinung des Osterfests. So viele Eier zu essen war nicht alltäglich, obwohl fast jeder Haushalt Hühner hatte. Die Hühnerbesitzer haben die Eier meist nicht selbst verspeist, sondern verkauft.

Die Ursprünge des Osterhasenbrauches liegen in evangelischen Familien des 17. Jahrhunderts. Die heutigen Vorstellungen von Ostern finden sich bereits in einer Schrift des Mediziners Georg Franck aus der Pfalz. Dort ist von \“Haseneiern\“ die Rede: Diese hießen so \“nach der Fabel, die man den Naiveren und den Kindern einprägt, dass der Osterhase solche Eier lege und in den Gärten im Grase, in den Obststräuchern usw. verstecke, damit sie von den Knaben um so eifriger gesucht würden\“. Der Arzt wusste – passend zu den Gebräuchen im Münsterland – auch von Todesfällen durch übermäßigen Eierkonsum zu berichten. 

\“Das Beschenken mit Schokoladenhasen und -eiern ist eine Erfindung der bürgerlich-städtischen Bevölkerung, die um 1800 aufkam. Hiermit sollte offenbar den Stadtkindern die Herkunft der Eier erklärt werden. Den Landkindern war die Herkunft der Eier ohnehin bekannt, ihnen war die Geschichte vom eierlegenden Hasen nicht so einfach plausibel zu machen\“, so Volmer.

Obwohl der Osterhase schon lange durch einige westfälische Gärten hoppelte, hatte sich die Vorstellung vom ostereierlegenden und -versteckenden Hasen in Westfalen bis 1900 noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Vielmehr traten an die Stelle des Hasen in einigen Regionen oder Orten andere Tiere: Im Nordosten Westfalens und den angrenzenden niedersächsischen Gebieten brachte außer dem Hasen oft auch der Fuchs (\“Voss\“) die Eier, so etwa in Bielefeld-Schildesche, Versmold, Versmold-Bockhorst, Spenge und Kirchlengern-Südlengern. Der Fuchs taucht ansonsten in Erzählungen und Bildern des 18. und 19. Jahrhunderts oft als Hühner- oder Wurstdieb auf. Nördlich von Münster brachte ein Kranich die Eier; im Südwesten Westfalens wurde in einzelnen Orten auch ganz schlicht die Henne als Urheberin der Eier angesehen.

Die Kommerzialisierung des Osterfestes hat ein anderes Tier mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt: das Osterlamm. Dieses Tier ist fester Bestandteil des christlichen Osterfestes. Es wird auf jüdischen Ursprung zurückgeführt. Denn am Passahfest pflegten die Juden ein Lamm zu schlachten und zu essen. Zugleich steht das Lamm stellvertretend für Jesus Christus. (\“Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt hinwegnimmt\“, Johannesevangelium 1, 29). Außer im kirchlichen Bereich nimmt das Osterlamm auch bei österlichen Speisen einen festen Platz ein: \“Lamm findet sich heute an Ostern auf dem Speiseplan vieler Menschen in Deutschland. Außerdem gibt es aufwändig verzierte Gebildbrote in Form eines Lammes\“, so Volmer.

Einen Zusammenhang zwischen Lamm und Sonnenaufgang am Ostersonntag überliefert der Publizist von Cölln in einem Artikel des \“Westphälischen Magazins\“ von 1784. Dem Volksglauben nach sei das Lamm am ersten Ostertag bei Sonnenuntergang am Himmel zu sehen und tanze, so von Cölln. Diese Vorstellung ist nur wenig verändert noch für die Zeit um 1900 für das Sauerland und den Minden-Ravensberger Raum bezeugt: Zum Beispiel in Liesen (Hochsauerlandkreis) und Versmold (Kreis Gütersloh) zeigten um 1900 viele Eltern am Ostersonntag ihren Kindern den Sonnenaufgang und sagten, die Sonne mache an diesem Morgen vor Freude über die Auferstehung Christi drei Freudensprünge. Da die aufgehende Sonne durch Luftspiegelungen oft so aussah, als würde sie sich hin und her bewegen, bedurfte es keiner besonderen Phantasie, die Sonne wirklich tanzen zu sehen.

Quelle: Mailingliste Westfälische Geschichte.

Ausstellung würdigt Braunschweigs Turnvater August Hermann

Das Stadtarchiv Braunschweig zeigt zum 100. Todestag von August Hermann in diesem Jahr vom 18. April bis 31. Mai 2006 eine Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Braunschweiger Sportgeschichte Kurt Hoffmeister erarbeitet wurde. Die Ausstellung präsentiert in Vitrinen ausgewählte Dokumente und besonders sehenswerte Stücke aus den Beständen des Stadtarchivs, der Stadtbibliothek, des Städtischen Museums und dem von Kurt Hoffmeister verwahrten Nachlass Hermanns zum vielseitigen Leben des Sportpädagogen und Mundartdichters. Insbesondere spiegeln die Exponate seine Verdienste für die Entwicklung des Sports in Braunschweig gegen Ende des 19. Jahrhunderts wider. 

Der am 14. September 1835 in Lehre bei Braunschweig geborene August Hermann war nach dem Besuch der Realschule und anschließender Ausbildung zum Lehrer an der Präparandenanstalt in Wolfenbüttel zunächst an verschiedenen Bürgerschulen in Braunschweig tätig. Hermann, der selbst begeisterter Turner und bis ins hohe Alter sportlich aktiv war, engagierte sich früh für das Turnwesen in Stadt und Herzogtum Braunschweig. Nachdem er sich 1862 in Dresden zum ersten Turnlehrer Braunschweigs qualifiziert hatte, gab er zunächst nebenberuflich Turnstunden an mehreren Privatschulen, dem Martino-Katharineum sowie dem Braunschweiger Lehrerseminar. In der Folge wurde auf seine Anregung hin Turnen als verbindliches Pflichtfach sowohl für Jungen als auch für Mädchen an allen Braunschweiger Schulen eingeführt. Seit 1869 wurde Hermann mit der Erteilung von Turnunterricht an den Gymnasien Martino-Katharineum und Neues Gymnasium sowie an höheren Mädchenschulen beauftragt. Er war auch Hauptturnlehrer an den beiden Lehrerseminaren in Braunschweig und Wolfenbüttel. 

\"Abb.:

Durch seine zahlreichen Erfindungen von Sportspielen gingen von Hermann bedeutende Impulse für die weite Verbreitung der „Leibesübungen“ in Deutschland aus. Zur Förderung der Bewegung und Gesundheit in den Wintermonaten gründete er 1873 den Eisbahnverein, der auf geeigneten Flächen große Eislaufveranstaltungen anbot. 1874 führte er zusammen mit seinem Kollegen, dem Gymnasialprofessor Konrad Koch, in Deutschland das Fußballspiel ein. Für die ersten, auf dem Kleinen Exerzierplatz stattfindenden Spiele, hatte er sich eigens aus dem Herkunftsland dieses Sports, aus England, einen Fußball kommen lassen. Mit den 1875 ins Leben gerufenen „Sedan-Wettkämpfen“ schuf Hermann ein volksfestartiges Sportereignis, an dem die Bevölkerung teilnehmen konnte. Der Sportpädagoge gilt auch als der Begründer des Basketball- bzw. Korbballspiels in Deutschland. Zum ersten Mal wurde es in Braunschweig 1896 gespielt. 

Hermann wirkte weit über Braunschweigs Grenzen hinaus. Er war ein bedeutender Pionier des Mädchenturnens sowie des Schulsports in Deutschland und zählte zu den wichtigsten Initiatoren der Turnlehrer- und Turnlehrerinnenausbildung. Als Mitglied zahlreicher reichsweit tätiger Turnverbände und der entsprechenden Lehrervereinigungen war Hermann maßgeblich am Aufbau der deutschen Turnorganisation beteiligt. Die Fülle der von ihm verfassten Publikationen über viele Bereiche des Turnens und des Sports unterstreichen seine Bedeutung für den Sport gegen Ende des 19. Jahrhunderts. August Hermanns Verdienste auf dem Gebiet des Turnwesens wurden 1887 mit der Ernennung zum ersten herzoglich-braunschweigischen Turninspektor gewürdigt. 

Neben seiner beruflichen Arbeit war Hermann auch eine Stütze des gesellschaftlichen Lebens in Braunschweig. Er gehörte zum Freundeskreis Wilhelm Raabes und verfasste selbst zahlreiche Gedichte, Theaterstücke, Lieder und Festspieltexte für die Schulen sowie die Vereine und Klubs, an deren gesellschaftlichem Leben er sich aktiv beteiligte. Sein bedeutendstes und heute noch bekanntes Werk ist der 1892 erschienene Gedichtband in plattdeutscher Sprache „Erenst un Snack, En lütjen Pack“.

Die Ausstellung ist ab Dienstag, 18. April, zu den Öffnungszeiten des Stadtarchivs (Montag und Freitag von 10 bis 13 Uhr; Dienstag bis Donnerstag 10 bis 18 Uhr) im ersten Obergeschoss des Archivgebäudes am Löwenwall 18 B zu sehen. Der Eintritt ist frei. 

Quelle: Stadt Braunschweig, Pressemitteilung, 10.4.2006

Abb.: Jugendspiel-Regeln für deutsche Mädchen, Gedicht (Nachlass Hermann)