Geschichte im Plakat 1933-1945

Sonderausstellung im Stadtmuseum vom 1. Dezember 2005 bis zum 26. Februar 2006: Die Stadtarchive – Institute für Stadtgeschichte – Karlsruhe und Mannheim präsentieren mit der Ausstellung „Geschichte im Plakat 1933-1945“ den zweiten Teil eines insgesamt vierteiligen Ausstellungszyklus, der wichtige Abschnitte in der Geschichte der beiden größten badischen Städte im 20. Jahrhundert beleuchtet (siehe Meldung vom 23.11.2004).

Die Ausstellung gliedert sich in zwei Abteilungen mit jeweils 4 Kapiteln. Im ersten Bereich „Leben unter dem Hakenkreuz“ zeigen die Plakate aus den Sammlungen der beiden Institute sowie dem Institut für Zeitungsforschung Dortmund anschaulich die Gleichschaltung, den Hitlerkult und nationalsozialistische Propaganda, die Volksgemeinschaft sowie die Judenverfolgung. Die Abteilung „Der Zweite Weltkrieg“ behandelt die Themen Kriegsverlauf und -propaganda, Luftkrieg, Heimatfront und das Kriegsende. Ergänzend zu den Plakaten sind Karlsruher und Mannheimer Photos zu sehen. Führungen und Vorträge werden im Begleitprogramm angeboten.

Die Ausstellung wird vom 22. März bis 5. Juni 2006 im Stadthaus N 1 in Mannheim gezeigt.

Kontakt:
Institut für Stadtgeschichte
– Stadtarchiv –
Markgrafenstraße 29
76133 Karlsruhe
Tel. 133-4225
Fax 133-4299
archiv@kultur.karlsruhe.de
http://www4.karlsruhe.de/kultur/stadtgeschichte/stadtarchiv

\"Foto\"

Kein Weltkulturerbe ohne das Stadtarchiv

Für die Lüneburger Stadtarchivarin Dr. Uta Reinhardt ist es selbstverständlich, dass das Archiv eine bedeutende Rolle bei der geplanten Bewerbung Lüneburgs für das UNESCO-Weltkulturerbe spielt. Das insgesamt rund vier Regalkilometer Archivalien umfassende Stadtarchiv, darunter das Original der Stadtrechtsurkunde von 1247, sei eine sprudelnde Quelle für die Wissenschaft.

Längst reicht aber der Platz im Rathaus nicht mehr aus, in Kellern des Bürgeramtes und des Heinrich-Heine-Hauses lagern Unterlagen. Es gibt laufenden Zugang, darunter auch CDs und CD-Roms. Zur Frage, wie die digitalen Medien aufzubewahren sind, wird es im nächsten Jahr in Lüneburg eine Tagung geben.

Auch private Nachlässe Lüneburger Familien haben im Stadtarchiv ihren Alterssitz gefunden, ebenso wie Gemälde und Reste des Ratssilbers. Die meisten Originalgefäße verkaufte die klamme Stadt 1874 für 660.000 Mark an das Berliner Kunstgewerbemuseum. Noch heute fragen Museen an, ob sie sich etwas aus dem reichen Fundus des Archivs ausleihen können. Aktuell hängt ein Bild zur Geschichte der Hugenotten in einem Berliner Museum – ein Schatz aus Lüneburgs großem Erbe. 

Kontakt:
Stadt Lüneburg
45 – Stadtarchiv
Dr. Uta Reinhardt
Waagestraße
21335 Lüneburg
Telefon: 04131 / 3 09 – 2 23 
Fax: 04131 / 3 09 – 5 86
stadtarchiv@stadt.lueneburg.de

Quelle: Landeszeitung für die Lüneburger Heide, 2.11.2005

Über die Haltbarkeit von Bits und Bytes in den Archiven

Das Ziel von \“nestor\“ , dem \“Network of Expertise in Long-Term Storage of Digital Resources\“, ist es, die verschiedenen Kompetenzen, Interessen und Anforderungen in der digitalen Langzeitarchivierung zusammenzuführen und eine Organisationsform zu finden, die den Erhalt des digitalen kulturellen Erbes für zukünftige Generationen sichert. Während des 75. Deutschen Archivtags Ende September 2005 in Stuttgart ist einmal mehr deutlich geworden, dass die Entwicklung von einem \“Königsweg\“ für ein optimales Speicherformat noch weit entfernt ist. Und das hat seinen Grund, wie Dr. Christian Keitel vom Landesarchiv Baden-Württemberg erläutert: \“Digitale Unterlagen in Behörden, Gerichten, Unternehmen oder ganz allgemein an Stellen, die ihre Altunterlagen Archiven anbieten oder auch anbieten müssen, liegen praktisch in allen Ausgangsformaten vor, die wir zur Zeit kennen. Und wir wissen so gut wie nichts über die Technologie der Zukunft, mit der die Daten noch in Hunderten von Jahren lesbar sein sollen.\“

Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen Daten, die schon digital entstehen – \“born digital\“ – und die auf Papier oder einem anderen \“herkömmlichen\“ Medium auch gar nicht darstellbar sind. Um solche Unterlagen dauerhaft zu erhalten und zugänglich zu machen, setzen die Archive auf die Migration der Daten in einige wenige standardisierte Formate. \“Das ist nur eine Strategie von mehreren, und es ist uns wichtig, diese Möglichkeiten nicht nur in der Theorie zu erforschen, sondern vor allem auch in der Praxis zu erproben\“, beschreibt Keitel die Aufgabe, vor der die Archive heute stehen.

Eine Alternative zur Datenmigration ist die so genannte \“Emulationsstrategie\“, ein bisher noch eher theoretisches Modell, das vor allem für Bibliotheken interessant ist. Obwohl es – technologisch gesehen – vielversprechend ist, die \“veraltete\“ Umgebung einer Datei in neuer Hardware nachzubilden, sieht Keitel die Entwicklungsmöglichkeiten für die Umsetzung in Archiven kritisch: \“Bei der Vielfalt der archivierten Dateiformate ist die Emulation extrem aufwändig und außerdem mit dem Risiko behaftet, dass die Objekte zukünftig zwar visuell dargestellt, aber nicht mehr bearbeitet werden können.\“ Denn das ist nur möglich, wenn man die Dateien – mitsamt ihrer ursprünglichen Funktionalität – auch in die dann gängigen Formate exportieren kann.

Als eine weitere Strategie wird die Konversion der Daten diskutiert. Die digitalen Daten sollen auf Mikrofilm ausbelichtet und im Falle der Benutzung erneut eingescannt werden, sodass sie später mit elektronischen Texterkennungssystemen lesbar gemacht werden können. \“Wir müssen uns dabei aber klar machen, dass bei zeichenbasierten Dateien eine Erkennungsquote von 99,8 Prozent beim Einlesen von Daten absolut unzureichend ist, wenn wir beispielsweise an eine Datenerhebung denken, bei der knapp 10 Millionen Datensätze mit jeweils rund hundert Zeichen erfasst werden, von denen 2 Promille einfach falsch wiedergegeben werden.\“ 

So gesehen bietet die \“Migrationsstrategie\“ eine relative Sicherheit für den Erhalt der Inhalte aus den gespeicherten Dateien. Aber schon angesichts der Unmenge an Darstellungsmöglichkeiten auf graphischen Oberflächen, die außerhalb des Computers gar nicht zu visualisieren sind, muss die Entwicklung weitergehen, wie Keitel fordert. In einem amerikanischen Großprojekt erforscht beispielsweise die \“National Archives and Records Administration\“ (NARA) derzeit einen \“Mittelweg\“ zwischen Migration und Emulation. Der Grundgedanke ist dort, dass man die ursprünglichen Eigenschaften eines Objekts unabhängig von der Originalsoftware beschreiben kann. In welchen Formaten solche Metadaten (\“Daten über Daten\“) zu formulieren sind, ist allerdings von vielen Faktoren abhängig und eine alleingültige Lösung für alle Datentypen ist kaum zu erwarten. Für Keitel ein Grund mehr, nicht \“eingleisig\“ zu forschen, sondern gerade das Potenzial der verschiedenen Ansätze auszuschöpfen. Denn der Austausch praktischer Erfahrungen aus einzelnen Projekten, die sich mit digitaler Langzeitarchivierung befassen, ist unverzichtbar, wenn es um die Entwicklung (buchstäblich) zukunftstauglicher Strategien geht: \“Die Theorie kann die Entwicklung der kommenden Jahrhunderte nicht vorweg nehmen und unser wichtigstes Ziel muss das Sammeln von Erfahrungen in allen Bereichen der digitalen Langzeitarchivierung sein.\“ Nur auf der Basis von Technologien, die in der Praxis erprobt sind, könne man Standards entwickeln, die den langfristigen Erhalt archivierter Daten befördern – und nicht die Entwicklung wichtiger Alternativen blockieren.

Link: http://www.langzeitarchivierung.de 

Quelle: nestor, Presseinformation, 2.11.2005

Zwei neue Bücher der Archivgemeinschaft

Die Archivgemeinschaft der Städte Schwarzenbek, Geesthacht und Lauenburg/Elbe sowie der Gemeinde Wentorf bei Hamburg und des Amtes Hohe Elbgeest tritt derzeit mit zwei neuen Publikationen an die Öffentlichkeit. Angekündigt worden ist an dieser Stelle bereits die \“Chronik von Schwarzenbek 1950-2004\“ von William Boehart (siehe Bericht vom 4.8.2005).

In Schwarzenbek stehen auf dem Ritter-Wulf-Platz die Wölfe des Möllner Bildhauers Karlheinz Goedtke (1915-1995) als Ausdruck für die Schaffenskraft der Stadt. Der Wolf ist das Wappentier der Stadt. Er steht auch für den Mut, die Entschlossenheit und den Ausdauer der ersten Siedler, die aus dem Ur-Sachsenwald eine Heimat rodeten. Diese Qualitäten sind nicht verloren gegangen. Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte Not. Die Menschen in Schwarzenbek haben jedoch nicht aufgegeben. Sie haben eine Stadt „gebaut“, die sechzig Jahre nach Kriegsende den wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt des südlichen Kreises Herzogtum Lauenburg bildet. Es ist eine Erfolgsgeschichte. Die neue Chronik erzählt diese Geschichte seit 1950 – Jahr für Jahr mit Daten, Texten und Fotos. Entstanden ist ein Buch, das so lebendig und vielfältig ist wie die Stadt selbst. Ein Muss für alle Freunde Schwarzenbeks und diejenigen, die es werden wollen.

\"Zeitsprünge

Für die historisch Interessierten an Geesthacht erschien hingegen jetzt in der Reihe \“Zeitsprünge\“ des Erfurter Sutton-Verlag ein zweites Werk der Archivgemeinschaft. Geesthacht ist heute einer der bedeutendsten Forschungs- und Energiestandorte Norddeutschlands. Sie ist eine dynamische, moderne Stadt mit einem reichhaltigen Angebot im Bereiche Bildung und Kultur. 

Es sah nicht immer so gut in der historischen Industriestadt aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag sie danieder. Durch die Stilllegung und Demontierung der großen Rüstungsfabriken schnellte die Arbeitslosigkeit in die Höhe. Hinzu kam die Flut von Flüchtlingen und Vertriebenen. Die Bevölkerungszahl verdoppelte sich in kürzester Zeit auf über 15.000 Menschen. Die Stadt wurde zum Notstandsgebiet erklärt, sie galt als die „ärmste Stadt“ Deutschlands. Der Wandel der letzten fünf Dezennien ist gewaltig. Häuser, öffentliche Plätze und Straßenzüge sind neue gestaltet worden. Auch der Alltag der Menschen hat sich verändert. Mode, Freizeitgestaltung und Arbeitswelt präsentieren sich über die Jahre in veränderter Form.

Das Buch \“Zeitsprünge Geesthacht\“ enthält etwa 160 bislang größtenteils unveröffentlichte Bilddokumente. Durch die paarweise Gegenüberstellung der Motive „einst und jetzt“ wird der Wandel auch für diejenigen erfahrbar, die das alte Geesthacht nicht aus eigener Anschauung kennen. Dem Besucher bietet die Ausstellung ein Panorama der jüngeren Stadtgeschichte – Bilder, die zuweilen nostalgisch wirken, die aber stets neugierig machen auf das, was war.

Info:
William Boehart: Eine Chronik von Schwarzenbek 1950-2004,
128 Seiten, über 500 Abbildungen, ca. 1.000 historische Daten, 100 Artikel
erhältlich im lokalen Buchhandel, € 19,80, ISBN: 3-921 595-60-6

William Boehart / Helmut Knust: Zeitsprünge Geesthacht,
Reihe: Zeitsprünge, 96 Seiten , 160 Bilder , 300 g , 16,5 x 23,5 cm, Softcover
Preis: 17,90 €, ISBN: 3-89702-834-4

Wiedereröffnung der Uni Münster nach 1945

Vom 3. bis 17. November 2005 zeigt das Universitätsarchiv Münster die Ausstellung \“Die Wiedereröffnung der Universität Münster nach dem Zweiten Weltkrieg". Die Ausstellung wird am 2. November 2005 um 19.00 Uhr im Foyer des Schlosses eröffnet, wozu alle Interessierten herzlich eingeladen sind.

Die Ausstellung, die zusammen mit Studierenden der Geschichtswissenschaft erarbeitet wurde, befasst sich insbesondere mit der britischen Besatzungspolitik, der Entnazifizierung, dem Alltag und den Lebensbedingungen der Studierenden, dem politischen Leben an der Universität und der baulichen Entwicklung unmittelbar nach dem Krieg. Ein Sonderteil, der von Dr. Jörg Niemer konzipiert wurde, behandelt den Wiederaufbau des Schlosses. Neben Dokumenten aus der Zeit sind u.a. bisher unveröffentlichte Aufnahmen von studentischen Bautrupps, von den ersten ausländischen Studiengästen und den britischen Universitätsoffizieren zu sehen.

Info:
Kostenlose Führungen durch die Ausstellung im Foyer des Schlosses, Hindenburgplatz, finden von montags bis freitags jeweils um 18.00 Uhr statt. Am 5. und 6.11. werden zusätzliche Führungen jeweils um 11.00 und um 16.00 Uhr angeboten.

Kontakt:
Dr. Sabine Happ
Universitätsarchiv
Leonardo-Campus 21
48149 Münster
Tel. 0251/8331788
Fax: 0251/83-31777
uni-archiv@uni-muenster.de

http://www.uni-muenster.de/Archiv/

Neuer Studiengang für langfristigen Erhalt Neuer Medien und Digitaler Information

Was wäre, wenn künftige Historiker unsere Kultur und Geschichte ohne die authentische Überlieferung von Fotografien, Videofilmen und digitalen Schriftaufzeichnungen rekonstruieren müssten? Angesichts der schleichenden Auflösungsprozesse von Bildsubstanz und Trägermaterial bei analogen Fotografien und der schnell veraltenden Wiedergabetechnologie bei elektronischen Medien ist dieses Szenario nicht so unwahrscheinlich, wie man meinen könnte. In nahezu allen Museen, Archiven, Bibliotheken und Sammlungen dieser Welt werden Spezialisten benötigt, die mit verlässlichen Strategien diesem drohenden Verlust immenser Bestände vorbeugen. Doch wo werden solche Fachleute ausgebildet?

Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, deren Restauratorenausbildung international seit Jahren hohe Wertschätzung genießt, hat jetzt auf dieses Defizit reagiert. Mit Hilfe von Projektmitteln der Landesstiftung Baden-Württemberg kann nun das Lehrangebot um einen in dieser Form weltweit einmaligen Studiengang erweitert werden. Ab dem Sommersemester 2006 sollen Studenten in einem zweijährigen Master-Studiengang die Möglichkeiten des langfristigen Erhalts von analogen und digitalen Fotografien, Videoaufzeichnungen sowie von digitalem Kultur- und Archivgut vermittelt werden. Durch Vernetzen von in der Akademie und in ihrem Umfeld bereits vorhandenen Ressourcen, durch Lehrangebote ausländischer Experten, sowie durch Kooperationen mit führenden Forschungseinrichtungen wird an der Akademie ein internationaler Wissenspool entstehen. In diesem Umfeld werden den künftigen "Konservatoren für Neue Medien und Digitale Information" nicht nur vor Ort technologische Einsichten vermittelt, sondern sie werden sich auch in praxisorientierten Projekten bei Partnereinrichtungen im In- und Ausland auf ihr anspruchsvolles Betätigungsfeld vorbereiten können. Der Unterricht wird – in Erwartung einer internationalen Studierendenschaft und ebensolcher Dozenten – überwiegend in englischer Sprache stattfinden. 

Wer sich für diese Zusatzqualifikation interessiert, sollte bereits ein Hochschulstudium mit mindestens einem Bachelor-Abschluss (B. A. oder B. S.) absolviert haben und nach Möglichkeit Berufserfahrung in einem den Zielen des Studiengangs nahe stehenden Bereich, wie Restaurierung, Medientechnik, Informatik, (Kunst-) Geschichte, Dokumentation, Archiv- bzw. Bibliothekswesen, etc mitbringen. Dank der Sondermittel werden die Studiengebühren deutlich niedriger ausfallen können als für Studiengänge dieses Zuschnitts international üblich. 

Kontakt:
Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Studiengang Konservierung von Neuen Medien und Digitaler Information
Höhenstraße 16
70736 Fellbach
Tel: +49 (0)711/66 46 3816
Fax: +49 (0)711/58 64 53
info.knmdi@abk-stuttgart.de
www.abk-stuttgart.de

Quelle: Pressemitteilung, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 31.10.2005

Mainzer Stadtarchiv erhält wertvolle Fotosammlung

Die umfangreiche und wertvolle Fotosammlung des verstorbenen Architekten Karl Joerg wurde jetzt aus dem Familienbesitz dem Mainzer Stadtarchiv übergeben. Rund zehn Jahre lang war Karl Joerg mit seiner Kamera am Wochenende durch die Stadt gezogen, um interessante Bauten und Ansichten von Mainz zu fotografieren. 

Mit dem Blick eines Architekten dokumentierte Karl Joerg wertvolle Zeitgeschichte, insbesondere die Umbruchphase der baulichen Entwicklung. Rund 1.000 Fotos aus den Jahren 1964 bis 1975 sind so entstanden. Joerg verglich aber auch Bauten vor und nach dem Krieg, nahm schöne Fachwerkhäuser und architektonische Details auf. 

In einigen Wochen werden Interessierte auf den Internetseiten des Stadtarchivs Mainz einige Fotos bewundern können. Die Fotosammlung wird auch digitalisiert werden, so dass dann ein schneller Zugriff per Computer möglich ist. 

Kontakt:
Stadtverwaltung Mainz
47 – Stadtarchiv
Rheinallee 3 B
55116 Mainz
Telefon: 06131/12 21 78 und 06131/12 26 56
Telefax: 06131/12-35 69
stadtarchiv@stadt.mainz.de
www.stadtarchiv.mainz.de

Quelle: Sarah Schmitt, Allgemeine Zeitung, 27.10.2005

Mit Genealogie im Trend

Im Rahmen der \“Woche des Buches\“ in der Landeskundlichen Bibliothek des Märkischen Kreises hielt der pensionierte Münsteraner Oberstaatsarchivar Dr. Leopold Schütte den Einführungsvortrag zum Thema \“Wege der Familienforschung\“. Familienforschung liege im Trend, so Schütte. Mehr als 8.300 Mitglieder sind bundesweit in genealogischen Vereinen organisiert. Dank des Internets stehen immer mehr Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.

In seinem Vortrag stellte Schütte die Recherchemöglichkeiten des Staatsarchivs Münster vor, wo sich sich Steuerlisten, Urkunden, Dienstregister und Grundbücher aus ganz Westfalen befinden. Aber auch Kirchenbücher, Prozessunterlagen von Erbschaftsstreitigkeiten sowie die Aufschwörungen der Adeligen seien unerschöpfliche Quellen.

Link: Programm "Woche des Buches"

Kontakt:
Märkischer Kreis, Kulturamt/
Landeskundliche Bibliothek,
Bismarckstr. 15,
58762 Altena
Tel.: 02352/966-7055
Fax: 02352/966-7166

Quelle: Altenaer Kreisblatt, 27.10.2005

Archivschätze des Feldkircher Domchores St. Nikolaus

Vorarlbergs Musiksammlungen verwahren in ihren Beständen besondere Schätze, die das Vorarlberger Landesarchiv wissenschaftlich dokumentieren und der Öffentlichkeit vorstellen will. Als erster Band der \“Quellen und Studien zur Musikgeschichte Vorarlbergs\“ liegt nun der Katalog der Musikdrucke der Musikaliensammlung des Feldkircher Domchores vor.

Feldkirchs Kirchenmusik hat im 18. und 19. Jahrhundert mehrere Blütezeiten erlebt. Den Chorregenten standen dabei ausgezeichnete Instrumentalisten und gut geschulte Sänger zur Verfügung. Anspruchsvolles Notenmaterial gibt davon Zeugnis. So lag es nahe, die wissenschaftliche Quellendokumentation mit dem Feldkircher Domchor St. Nikolaus zu beginnen, da dieser eine der bemerkenswertesten Musikaliensammlungen Vorarlbergs besitzt. Die Musikwissenschaftlerin Annemarie Bösch-Niederer, Leiterin der Musiksammlung des Vorarlberger Landesarchivs, hat den ersten Band der \“Quellen und Studien zur Musikgeschichte Vorarlbergs\“ mit den Musikdrucken dieses reichhaltigen historischen Archivs besorgt.

Info:
Annemarie Bösch-Niederer (Hg.), Die Musikdrucke des historischen Archivs des Domchores zu St. Nikolaus in Feldkirch (Quellen und Studien zur Musikgeschichte Vorarlbergs 1): Regensburg: Roderer 2005.

Kontakt:
Vorarlberger Landesarchiv 
Kirchstraße 28
A-6900 Bregenz
Tel: 0043(0)5574/511-45005
Fax: 0043(0)5574/511-45095
landesarchiv@vorarlberg.at
www.landesarchiv.at

Quelle: Vorarlberg Online, 28.10.2005

Das Kreisarchiv Nordwestmecklenburg

Das Archiv des Landkreises Nordwestmecklenburg entstand mit der Landkreisneuordnung aufgrund der Fusion der Landkreise Gadebusch, Grevesmühlen und Wismar sowie Teilen der Landkreise Schwerin und Sternberg zum 13.06.1994. Hiermit erfolgte auch die organisatorische Zusammenlegung der 3 Kreisarchive, während die Archivalien der ehemaligen Kreise Schwerin und Sternberg dem Kreisarchiv in Parchim zugeordnet wurden. Die Gründungen der ehemaligen Kreisarchive sind nicht nachweisbar. Wahrscheinlich lagen diese zwischen 1953 und 1955. Nach den Anfängen in Kartoffelkellern, Baracken und Dachböden zog das Kreisarchiv im Sommer 2004 mit der Verwaltung in das umgebaute Kreishaus in der Malzfabrik Grevesmühlen. Ein zentraler Archivstandort und neue moderne Magazinräume bieten Archivmitarbeitern und Benutzern gute Bedingungen. 

\"Ankunft

Aufgrund der DDR-Zuständigkeitsregelung verwahrt das Kreisarchiv überwiegend Archivalien ab August 1952 (Kreisgebietsreform). Älteres Archivgut liegt nur in Einzelfällen vor, da das Landeshauptarchiv in Schwerin allgemein für den vorherigen Zeitraum zuständig ist. Derzeit werden von 2 Archivmitarbeiterinnen ca. 700 lfm Archivgut und ca. 2.300 lfm Verwaltungsschriftgut betreut.

Neben dem Archivgut der Verwaltung der Landkreise kann für die zeitgeschichtliche Forschung angeboten werden:

  • Archivgut der Gemeinden, Betriebe, Einrichtungen und LPG’en der Kreise Wismar, Gadebusch und Grevesmühlen überwiegend ab 1945
  • Bau- und Meliorationsakten ab 1945
  • Dorfzeitungen verschiedener MTS-Bereiche (50er Jahre), Tageszeitungen 
  • Sammlungen: 
    o Ansichtskarten ca. 800 Stck.
    o Fotos, Dias, Negative (z.B. 1200 Stck. der ehemaligen Kreisbildstelle Wismar 1928-1980 z. T. digitalisiert)
    o Ortschroniken und andere Veröffentlichungen einzelner Gemeinden
    o Sachthematische Sammlungen (u. a. LPG-Geld, Landwirtschaft)
    o Amtsblätter, Veröffentlichungsblätter ab 1923 bis heute 
    o Plakate
    o Kartenmaterial
  • Archivbibliothek zur Regionalgeschichte, zur DDR und zur Landwirtschaft
  • Sammlungsgut zur Wendezeit (u. a. Fotos von Demonstrationen)
  • Zeittafeln zu den Gemeinden des Landkreises (Kurze Auszüge zu den Gemeinden des Landkreises im Gemeindeverzeichnis

Der neu übernommene Bildbestand der Bildstelle des Krs. Wismar ist derzeit noch in der Bearbeitung, aber eine Fundgrube des Alltagsgeschehens, der Schulen, mit vielen Ortsansichten, der Kriegs- und Nachkriegszeiten des Altkreises Wismar (z. T. auch Stadt Wismar) bis 1952. 

Die Sammlungsbestände sind regional übergreifend. Die Überlieferung kann für jeden ehemaligen Kreis unterschiedlich sein. Vielfach wird im Rahmen der Möglichkeiten gekauft oder aufgrund der „Sammelleidenschaft“ der Archivmitarbeiter ergänzt. Besonders in der Wendezeit wurde versucht, alles zu sammeln: von Müllplaketten über Kohlenkarten oder Preisetiketten der Konsum-Großbäckerei bis zu Wahlaufrufen des Neuen Forums. Auch wurde eine LPG als Beispielüberlieferung ab 1953 über Groß-LPG, Kooperationsrat, KAP, LPG(T), LPG(P) bis 1990 sowie ein Volkseigenes Gut und eine ZBO umfangreich übernommen. 

Weitere Informationen gibt es im Internet und in der im November erschienenen Veröffentlichungsreihe des Landkreises „Einblicke“ Nr. 10 zum Thema „Von Wappen, Notgeld, Konsumverein, dem Hühn’schen Erbe und Lenins Vorfahren – Erlebte Geschichte aus den Archiven Nordwestmecklenburgs“

\"Geschäftspapiere

Kontakt:
Landkreis Nordwestmecklenburg 
Sachgebiet Kreisarchiv und Verwaltungsbücherei
Postanschrift: Postfach 1155
23931 Grevesmühlen
Hausadresse: Börzower Weg 1 – 3 (Malzfabrik)
23936 Grevesmühlen 
Zimmer 2.002

Telefon: 03881/722-469 
Telefax: 03881/722-340

e-mail: g.arndt@nordwestmecklenburg.de 
Homepage: www.nordwestmecklenburg.de  

Öffnungszeiten: Dienstag: 09:00 – 12:00 Uhr
13:00 – 16:00 Uhr
Donnerstag: 09:00 – 12:00 Uhr
13:00 – 18:00 Uhr

Gabriele Arndt (Grevesmühlen)

Quelle: Zeitgeschichte regional, 9. Jg. 2005, H. 1, 97f. mit freundlicher Genehmigung der Verfasserin.

Abbildungen:

Bild 1: Ankunft ostpreußischer Trecks in Neukloster, 1945-1946 (Quelle: SG/III-01321, SG/III-01322)
Bild 2: Geschäftspapiere der Malzfabrik 1955, heute Sitz der Kreisverwaltung und des Kreisarchivs (Quelle: VII/456)