Workshop für Jubiläumsvereine und Vereinsarchive

Das Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. veranstaltet am 6. / 7. November 2004 in Maulbronn einen Workshop für alle Turn- und Sportvereine des Landes, die in den nächsten Jahren ein Jubiläum begehen können und ein Archiv aufbauen wollen.

Gemeinsam mit Experten zur Sportgeschichte, zur Öffentlichkeitsarbeit und zum Museumswesen werden Konzeptionen zur Planung und Durchführung von Jubiläumsschriften und Ausstellungen erarbeitet. Ein weiterer Schwerpunkt des Workshops ist die Einführung in den Bereich Archivwesen und Dokumentation. Die Veranstaltung bietet sowohl wertvolle Informationen in Form von Expertenreferaten als auch die Möglichkeit, eigene Projekte und Probleme einzubringen und sich beraten zu lassen.

Info:
Workshop für Jubiläumsvereine und Vereinsarchive
Ort: Klosterhof 20/2, Maulbronn
Teilnahmegebühr: € 35.– (Zimmerreservierungen bitte selbst vornehmen. Ein Informationsblatt mit Übernachtungsmöglichkeiten erhalten Sie nach der Anmeldung.)

Anmeldeformular und Programmentwurf

Die Teilnahmeplätze sind begrenzt. Über die Teilnahme entscheidet der Eingang der Anmeldung. Mit der Anmeldung ist der Seminarbeitrag auf folgendes Konto des Instituts für Sportgeschichte zu überweisen: Sparkasse Pforzheim (BLZ 666 500 85); Konto-Nr. 692 662

Kontakt:
Martin Ehlers
Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V.
Postfach 47,
75429 Maulbronn
Tel.: 07043 / 103-16 / -17;
Fax 07043 / 10345

(Vorläufiges) Programm:

Samstag, 6. November 2004

bis 15.00 Uhr   Anreise

15.00 Uhr   Begrüßung und Eröffnung
15.15 Uhr   Erstellung einer Festschrift
Dr. Lothar Wieser
Anhand einer Analyse bereits vorliegender Festschriften soll der Entstehungsprozeß einer Vereinsfestschrift von der ersten Entscheidung bis zum fertigen Produkt schrittweise nachvollzogen werden. Hierbei geht es sowohl um die Erarbeitung der materiellen Voraussetzungen als auch um die inhaltliche Strukturierung mittels ausgewählter Themenbereiche. Die sich ergebenden Fragen sollen nach Möglichkeit ausführlich durchgesprochen werden.

16.45 Uhr   Pause

17.00 Uhr   Aufbau eines Vereinsarchivs
Martin Ehlers
Der Referent vermittelt Grundkenntnisse für die Archivarbeit in Turn- und Sportvereinen.
Vorgestellt werden Methoden zur sachgerechten Schriftgutablage, Bestandserhaltung, Bewertung, Ordnung und Erschließung von Akten und Bänden. Dabei wird behandelt, wie für einen abgeschlossenen Archivbestand ein Findbuch angelegt wird.
Aufgezeigt wird auch die Archivierung und Erschließung von Fotografien und der Aufbau einer Fotodokumentation.
Die Darstellung der Themen wird sich an Arbeitsabläufen und Problemen in der Vereinspraxis orientieren. Außerdem werden Fragen der Organisation und der Wirtschaftlichkeit behandelt.

18.15 Uhr   Pause

18.30 Uhr   Fotoarchivierung
Eva Müller
Neben Schriftgut verfügen Vereine meist über historische Fotografien mit großem Wert für die Vereinsgeschichte, da „ein Bild mehr als tausend Worte sagt“. Diese Bilder sind wichtige Quellen über Sportstätten und -veranstaltungen sowie das Vereinsleben in der Vergangenheit. Wie ein Bildarchiv aufgebaut und nutzbar gemacht wird, Fotografien langfristig gesichert und durch Informationen ergänzt werden können, wird die Referentin praxisorientiert vermitteln.

anschließend
Exkursion zum „Musterarchiv“ des TV Schmie (Maulbronn-Schmie)
Sonntag, 7. November 2004
  9.15 Uhr   Zur Bedeutung und Handhabung gegenständlicher Zeugnisse der Sportgeschichte
Dr. Stefanie Woite-Wehle
Nicht nur anhand von Dokumenten und Fotos läßt sich die Geschichte eines Sportvereins oder -verbandes nachzeichnen. Auch gegenständliche Zeugnisse leisten einen wichtigen Beitrag zum Verständnis vom früheren Vereinsleben und vergangenen Turn- und Sportbetrieb. In diesem Teil des Workshops soll es daher gehen um
1. verschiedene Typen von sporthistorischen Objekten und ihre Aussagekraft
2. Fundstellen und Aufbewahrungsformen
3. Verwendung/Präsentierung von gegenständlichen Zeugnissen der Sportgeschichte in Ausstellungen

10.45 Uhr   Pause

11.00 Uhr   Lesen von historischen Quellen
Martin Ehlers
Was sind überhaupt historische Quellen und wo finde ich Informationen zur Vereinsgeschichte?
Was bei der Auswertung von schriftlichen Aufzeichnungen als historische Quellen beachtet werden muß und welchen Wert sie für die Vereinsgeschichte darstellen, wird gleichermaßen besprochen wie die Entwicklung der deutschen Handschriften seit dem 19. Jahrhundert.

11.45 Uhr   Ende des Workshops

Literaturtipp (Alle Workshopteilnehmer erhalten ein kostenloses Exemplar):
Sammeln, Archivieren, Auswerten
Ein Leitfaden für Vereinsarchive, Festschriften und Jubiläumsausstellungen
84 Seiten, 24 Abbildungen, geb. € 5.10 (zzgl. € 2.– Versandkosten).
ISBN 3-933486-20-3 (Beim Institut für Sportgeschichte erhältlich)

Kinderakademie im Wiesbadener Stadtarchiv

Neben der seit über 30 Jahren bestehenden Partnerschaft zwischen der Grundschule und dem Turnverein in Breckenheim existiert am Ort noch die sog. „Kinderakademie“, die den Schülern zweimal im Monat die Möglichkeit bietet, an verschiedenen Programmen teilzunehmen. So besuchten zwölf Jungen und Mädchen der Kinderakademie dieser Tage das Stadtarchiv Wiesbaden. Dessen Leiterin Dr. Birgitte Streich hatte sich einiges einfallen lassen, um den Acht- bis Zehnjährigen einen interessanten Nachmittag zu bereiten.

Im Anschluss an eine Führung durch das Archiv und dessen für die Kinder eindrucksvollen, nebeneinander aufgereihten Rollregalen erhielten die Kinder einen Einblick in das Fotoarchiv, wo ihnen alte Negative und Bilder von Wiesbaden gezeigt wurden. Zum Abschluss versuchten die Grundschüler, ihre Namen in altdeutscher Schrift auf Papier zu bringen, was dem einen mehr, dem anderen weniger glückte.

Den nächsten näheren Einblick ins Wiesbadener Archiv kann die Öffentlichkeit am 25. September nehmen, wenn das Stadtarchiv im Rahmen des bundesweiten „Tages der Archive“ einen Tag der offenen Tür veranstaltet.

Kontakt:
Stadtarchiv Wiesbaden
Im Rad 20
65197 Wiesbaden
Telefon:  0611 / 31-3329, 31-3747, 31-5429 
Fax:  0611 / 31-3977 
stadtarchiv@wiesbaden.de

Quelle: Wiesbadener Tagblatt, 28.6.2004

Korschenbroicher Ausstellung zu Flucht und Vertreibung nach dem WK II

Im Korschenbroicher Stadtarchiv stellt eine Ausstellung die Vertreibung der Ostdeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg dar. Im Mittelpunkt stehen die schweren Schicksale von Flüchtlingen, die damals ins Rheinland kamen. Diese Erlebnisse haben die Duisburger Studentinnen Mehtap Özcan und Tatjana Bergheim, die selbst einen „Migrationshintergrund“ haben (siehe NGZ-Bericht), mit Hilfe von Zeitzeugeninterviews für die Ausstellung aufbereitet.

Über die Heimatfreunde Glehn war den beiden Studentinnen der Kontakt zu schließlich fünf Vertriebenen gelungen, deren Schicksale in der Ausstellung dargestellt werden. Viele der Vertriebenen sind heute Mitglieder der Heimatfreunde, die sich in Glehn u.a. um die Erhaltung der dörflichen Substanz und die Bewahrung des dörflichen Brauchtums bemühen. Insgesamt habe es drei Treffen mit den Studentinnen gegeben, bei denen die fünf Betroffenen interviewt worden sind.

Kontakt:
Stadtarchiv Korschenbroich
Friedrich-Ebert-Str. 3
41352 Korschenbroich
Telefon: (02161) 613-211 / 613-212
Telefax: (02161) 613-240
stadtarchiv@korschenbroich.de

Quelle: Carsten Greiwe, ngz-online, Neuss-Grevenbroicher Zeitung, 24.6.2004

„Medienkaufhaus“ für Siegen

Der alte Kaufhof Kerber in Siegen wird in ein modernes „Medienkaufhaus“ umgewandelt. Dies ist der Arbeitstitel eines der größten städtisch-privaten Projekte der letzten Jahre, das diese Woche von Bürgermeister Ulf Stötzel der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Das Kulturhaus werde zum Schlüsselprojekt für die Oberstadt, so Stötzel. Die Stadt kauft die oberen drei Etagen, wo die Stadtbücherei, die Volkshochschule und das Stadtarchiv einziehen werden. Das Basement und das Erdgeschoss übernimmt ein privater Investor aus der Region.

In der Stadtbibliothek sei aufgrund der zukünftigen Arbeitsmöglichkeiten auf 1.700 qm Fläche bereits eine regelrechte Euphorie ausgebrochen. Und auch im Stadtarchiv Siegen herrsche Aufbruchstimmung, berichtet Leiter Ludwig Burwitz. Die Fläche wird sich verdreifachen. Das Archiv bekommt 700 Quadratmeter Lagerfläche und einen großzügigen Lesesaal.

Kontakt:
Stadtarchiv Siegen
Oranienstr.15 / Postfach 100352
Postfach 100352
57072 Siegen
Telefon: 0271-404-3901
Telefax: 0271-501997

Quelle: Westfälische Rundschau, 25.6.2004

Birthler will weiter Stasi-Akten über Kohl herausgegeben

Das Interesse der Ostdeutschen an den Stasi-Akten ist nach Angaben der Stasi-Beauftragten, Marianne Birthler, auch fünfzehn Jahre nach der Wende ungebrochen. Im vergangenen Jahr wurden rund 97.000 Anträge auf Akteneinsicht gestellt, davon rund 1.200 von Forschern und Journalisten, aber nicht nur zu Personen der Zeitgeschichte. Die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen will nun auch nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts Akten über Helmut Kohl herausgeben. Beim größeren Teil der Unterlagen über den Alt-Kanzler sei das auch nach der neuen Rechtslage möglich, sagte Birthler am Donnerstag in Berlin. Kohl habe nur teilweise gewonnen. SPD, Grüne und der Deutsche Journalisten-Verband kritisierten das Urteil, demzufolge ein Teil der Stasi-Akten unter Verschluss bleiben muss und die Herausgabe an Journalisten stark eingeschränkt wird.

Birthler will zunächst die schriftliche Urteilsbegründung abwarten. Danach sollten Kohl die Akten zugeschickt werden, damit er Stellung nehmen könne. Sie betonte, dass nach dem Stasi-Unterlagen-Gesetz keine Einwilligung Kohls für eine Herausgabe notwendig sei. Er könne jedoch erneut gerichtlich dagegen vorgehen.

Kontakt:
BStU
Otto-Braun-Straße 70/72
10178 Berlin
Fon: (0 30) 23 24 – 50 oder (0 18 88) 6 65 – 0
Fax: (0 18 88) 6 65 77 9
post@bstu.bund.de

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, 23.6.2004

Digitales Grundbuchamt Lüneburg

Derzeit arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Grundbuchamtes Lüneburg unermüdlich am Projekt digitales Grundbuch, das komplett zum 13. September umgesetzt sein soll. Amtsgerichts-Direktorin Dr. Renate Menk erklärt, dass immerhin 70.000 Grundbücher für den Bereich Stadt und Landkreis Lüneburg durchgesehen werden müssten, um zu entscheiden, ob sie auch zu scannen sind. Denn was der Computer nicht lesen kann, muss neu gefasst werden. Besondere Probleme bereiten Schriftstücke etwa aus der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts mit handschriftlichen, kaum lesbaren Eintragungen.

Die Grundbucheintragungen sind nach Abschluss der Arbeiten nicht mehr in Papierform in Lüneburg einsehbar, sondern werden als elektronische Datensammlung im Informatikzentrum (izn) zentral vorgehalten. Dort werden auch die alten Akten weiter aufbewahrt. Dr. Menk sieht in der Digitalisierung eine wesentliche Verbesserung der Dienstleistungen des Grundbuchamtes, das täglich von etwa 30 bis 80 Kunden frequentiert wird.

Kontakt:
Amtsgericht Lüneburg
Am Ochsenmarkt
Postfach 13 40
D-21303 Lüneburg
Telefon 04131/202-1
www.amtsgericht-lueneburg-niedersachsen.de

Quelle: Landeszeitung für die Lüneburger Heide, 26.6.2004

EDV-Inventarisierung im Ruhrtalmuseum

Mit Hilfe der elektronischen Datenverarbeitung haben soeben Inventarisierungsarbeiten im Magazin des Ruhrtalmuseums Schwerte begonnen, die sich über einen Zeitraum von etwa zweieinhalb Jahren erstrecken werden. Sie werden vom Museumsamt beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe gefördert und zu einem großen Teil von Volkskundlerin Dr. Christine Schönebeck durchgeführt. Schwerpunkte der Inventarisierung sind – mit Blick auf eine geplante Dauerausstellung im Ruhrtalmuseum – geologische, archäologische und stadtgeschichtliche Bestände.

An der Entwicklung der zur Inventarisierung verwendeten Erfassungssoftware HiDA3 (Hierarchischer Dokumenten-Administrator) hat das Museumsamt mitgewirkt hat. Etwa 300 Museen arbeiten mit dieser Software und senden Kopien ihrer Daten an das Amt in Münster, das dadurch mit der Zeit einen umfassenden Blick über die Museumssammlungen in NRW erhält. In der Datenbank werden künftig sämtliche Angaben zu den Objekten des Ruhrtalsmuseums gespeichert sein, was eine enorme Erleichterung bei der Konzipierung und Verwirklichung von Wechselausstellungen bedeutet.

Kontakt:
Das Ruhrtalmuseum
Brückstraße 14
58239 Schwerte
http://www.ruhrtalmuseum.de/

Quelle: Westfälische Rundschau, 26.6.2004

Der neue „Märker“

Das Kreisarchiv des Märkischen Kreises hat die neueste Ausgabe des „Märkers“, der landeskundlichen Zeitschrift für den Bereich der ehemaligen Grafschaft Mark und den Märkischen Kreis, herausgegeben. Darin beschäftigt sich Autor Dr. Manfred Luda im ersten Teil seines Aufsatzes mit der „Vermarktung südwestfälischen Eisens, die Handelsmetropole Köln und die hansische Familie von Meinerzhagen.“ Kreisarchivar Dr. Rolf Dieter Kohl hat einen Beitrag mit dem Titel „…, dass also ein groß Tumult in der Stadt entstanden… – Ein Streit zwischen dem kurfürstlichen Richter Johannes Höynck und der Stadt Balve im Jahre 1680“ geschrieben.

Andreas Janik befasst sich im neuen Märker mit dem „Ende der Freiherren von Strünkede – Eine genealogische Betrachtung“. Und schließlich steuerte Maria Perrefort einen Aufsatz zum Thema „Man hörte in den Tagen nichts als Heulen und Schreien in der Stadt – Hamm im Siebenjährigen Krieg (1756-1763).

Kontakt:
Kreisarchiv des Märkischen Kreises
Bismarckstraße 15
58762 Altena
Tel: 02352/966-7056
Fax 02351/966-7166
cschmitz@maerkischer-kreis.de

Quelle: Westfalenpost, 26.06.2004

Zwangsarbeiter in Wesseling

Die Historikerin Ursula Froitzheim beschreibt in einer 170-seitigen Dokumentation, die sie im Auftrag der Stadt Wesseling erarbeitet hat, das Schicksal der ausländischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in der Stadt während des Zweiten Weltkriegs. Rund 10.000 überlieferte Meldekarten aus dem Stadtarchiv hat sie zu diesem Zweck in einer Datenbank erfasst und anschließend ausgewertet. Zudem hat sie persönliche Erinnerungen von ehemaligen Zwangsarbeitern in ihre Dokumentation integriert.

Exakt 10.172 Zwangsarbeiter waren während des Krieges in Wesseling registriert. Im Vergleich zu anderen Städten ist diese Zahl relativ hoch. Die Erklärung hierfür liegt darin, dass die Industrie einen hohen Bedarf an Arbeitskräften hatte. So wurden 96 Prozent der Ausländer in der Industrie eingesetzt. Die ersten Zwangarbeiter wurden aus Holland und Belgien, dann auch aus Frankreich nach Wesseling verschleppt. Ab 1942 kamen dann auch Menschen aus östlichen Ländern, wie der Sowjetunion und Polen hinzu.

Während des Zweiten Weltkrieges waren die Zwangsarbeiter stärker als die übrige Zivilbevölkerung den Angriffen der Alliierten ausgesetzt. Bei zwei Luftangriffen im Jahr 1944 auf das UK-Mineralölwerk wurden fast 60 Ausländer getötet. Die meisten der 107 Zwangsarbeiter, die in Wesseling starben, kamen bei Bombenangriffen ums Leben.

Kontakt:
Stadtarchiv Wesseling
Rathausplatz / Postfach 1567
Postfach 1567
50387 Wesseling
Telefon: 02236-701-319
Telefax: 02236-701-339

Quelle: Günther Jelonnek, Kölnische Rundschau, 24.6.2004

Akten im Netz

Das Informationsfreiheitsgesetz soll den Bürgern das Recht einräumen, ohne Begründung Akten einzusehen oder von Behörden Kopien von Unterlagen zu verlangen. Die Vorzüge dieser Praxis sollen eine größere Transparenz der Verwaltung bewirken sowie ein wirksames Mittel gegen Korruption sein. Deutschland ist eines der wenigen EU-Länder, in denen die Informationsfreiheit der Bürger noch nicht durch ein entsprechendes Gesetz garantiert wird. Nun kommt in die Diskussion über ein Gesetz zur Informationsfreiheit dank des Internets Bewegung.

Die private Initiative www.pro-information.de sammelt im Netz Unterschriften für das Recht der Bundesbürger auf Akteneinsicht und auch Politiker entdecken die Vorzüge des Internet für das Gesetzesvorhaben. Bis zum Herbst will die Initiative 50.000 Unterschriften sammeln, um die Öffentlichkeit auf das lange verschleppte Gesetzesvorhaben von Rot-Grün aufmerksam zu machen, berichtet SPIEGEL-online.

Die neuerliche Gesetzesinitiative von Rot-Grün soll verstärkt die Möglichkeiten des Internets nutzen. Man wolle erreichen, dass möglichst viele Behörden ihre Akten ins Internet stellen, nicht zuletzt, um einer Überlastung der Verwaltung durch die zu erwartende Flut von Anfragen zu begegnen. Gleichzeitig sei die geplante Nutzung des Internet ein klarer Anstoß für eine weitere Modernisierung der Verwaltung. Ausnahmeregeln im Gesetz sollen gleichzeitig einen Missbrauch der Akteneinsichtnahme verhindern.

Link: http://www.pro-information.de/

Quelle: Marcus Schmidt, SPIEGEL online, 24.6.2004