Privatisierung des Stadtarchivs Güstrow?

Die Mitglieder des Hauptausschusses der Stadt Güstrow votierten Donnerstagabend einstimmig für die Gründung einer Kultur- und Tourismus GmbH. In ihr sollen alle Kultur- und Freizeiteinrichtungen der Stadt Güstrow zusammengefasst werden.

Dazu zählen das Stadtmuseum mit Stadtarchiv, die Städtische Galerie Wollhalle sowie die Uwe-Johnson-Bibliothek. Der Ausschuss beauftragte die Stadtverwaltung, ein Konzept für die Gründung einer nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen geführten Kultur- und Tourismus GmbH vorzubereiten. Zudem sollen weitere potenzielle Gesellschafter gesucht werden, was jedoch keine Bedingung für die geplante GmbH-Gründung sein soll.

Eine GmbH sei aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll, so Wilfried Minich (CDU). Uwe Camenz (FWG) ist der Meinung, dass auch Vereine vertreten sein sollten. Für Gerhard Jacob (GWB) bietet eine GmbH eine höhere Flexibilität als ein Eigenbetrieb.

Ein von der Stadt vergangenes Jahr in Auftrag gegebenes Gutachten einer Unternehmensberatung hatte die Zusammenfassung der städtischen Kultur- und Freizeiteinrichtungen in einen Eigenbetrieb vorgeschlagen. Damit sollte die wirtschaftliche Eigenständigkeit und die Budgetierung der Einrichtungen, verbunden mit einer Kostenreduzierung, erreicht werden. Kostentreiber bei den Kultureinrichtungen seien vor allem die Personalausgaben. Sinnvoll, so der Vorschlag der Unternehmensberatung, sei zudem eine stärkere Einbindung des Ehrenamtes und der Privatinitiativen bei der Führung eines Eigenbetriebes.

Die Stadtvertreter hatten zuvor schon eine GmbH-Gründung favorisiert, um verstärkt private Gelder einwerben zu können. Dadurch soll der Fortbestand der kulturellen Einrichtungen der Stadt vor dem Hintergrund der angespannten Finanzsituation Güstrows langfristig gesichert und Planungssicherheit gewährleistet werden. Als Stammkapital sind bereits 25 000 Euro für eine GmbH in den Haushalt 2005 eingestellt.

Quelle: Jens Griesbach, Güstrower Anzeiger, 5.2.2005

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