Umzugspläne für das Stadtarchiv Torgau

Die schmucke Fassade des Rathauses an der Marktfront täuscht gewaltig – bereits dahinter verbergen sich räumliche und medientechnische Probleme. Schon fast dramatisch stellt sich die Situation in den anderen Flügeln dar. Was beispielsweise als Büroräume in der Scheffelstraße oder in der Breite Straße dient, entspricht in keiner Weise den heute gültigen Anforderungen. Ganz zu schweigen von der im Innenhof befindlichen Nikolai-Kirche. Eine Rosskur für das Rathaus in den kommenden Jahren scheint unumgänglich, ist aber abhängig von der Finanzierbarkeit.

Schon längerfristig bekannt war der Auszug der Polizeidirektion aus den Räumen im Flügel Leipziger Straße. Auch das Revier wird in absehbarer Zeit in der Dommitzscher Straße sein neues Domizil beziehen. Ungeachtet dieser Vorstellungen bleiben der Zugang Leipziger Straße und der Zugang zum Standesamt weiter erhalten. Welche Bereiche der Verwaltung in den ehemaligen Polizeiräumen Platz finden sollen, ist noch nicht entschieden. Die Überlegungen gehen jedoch dahin, stark frequentierte Bereiche in das Erdgeschoss beziehungsweise in die Nähe des Fahrstuhls zu bringen, um die Verwaltung so noch bürgerfreundlicher zu gestalten. Auch noch vorhandene Gebäudesprünge (unterschiedliche Höhen der Fußböden in den einzelnen Etagen) sind zu beseitigen. Gleichzeitig müsse Raum geschaffen werden, um sachbezogene Akten der einzelnen Ämter oder Dezernate in unmittelbarer Nähe der Büros lagern zu können, nannte Hauptamtsleiterin Margit Müller eine zu beachtende Prämisse. Immerhin gelten heute viel weitreichendere Aufbewahrungsfristen als noch vor Jahren.

Für den Flügel Breite Straße gibt es bereits konkretere Vorstellungen. Der im Innenbereich vorhande Anbau soll abgerissen werden. Danach kann ein Durchgang zum Hof realisiert werden. Zwar gehen dabei Räume verloren, doch Nutzungsabsichten verlangen dies geradezu. Schließlich wird voraussichtlich das Stadtarchiv Torgau im Bereich der Breite Straße seinen Sitz erhalten. Dann macht der Zugang nämlich doppelt Sinn. Einerseits entstehen kurze Wege für Besucher, Nutzer und Gäste, würde eine Glassfassade für Einblicke und Licht sorgen und andereseits gäbe der Durchgang den Blick auf das Kirchenportal frei. Auch aus Sicherheitsgründen ist der Flügel Breite Straße für das Archiv geradezu prädestiniert.

Die sich heute noch in der Scheffelstraße befindlichen Büros könnten künftig gänzlich verschwinden. An ihre Stelle würde dann ein breiter Flur treten, der die jetzt existierenden \“Schläuche\“ ablöst.

Erklärtes Ziel ist ein Baubeginn in der Leipziger Straße wobei eine Auslagerung von Standesamt und großer Teile des Baudezernates notwendig wären. Zur Finanzierung der Vorhaben könnten Städtebaufördermittel zum Einsatz kommen. Ein nicht unerheblicher Eigenanteil wäre aufzubringen. Da dieser bisher nicht bestätigt ist, gibt es noch keinen Termin für den Baubeginn.

Quelle: Torgauer Zeitung, 8.2.2005

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