Die Urkunden des Stifts Obermarchtal

Mit dem nunmehr im Buchhandel erhältlichen Werk "Die Urkunden des Reichsstifts Obermarchtal. Regesten 1171-1797" werden über 2.000 Urkunden in Regestenform gedruckt der Forschung zugänglich gemacht. Deren Originale sind nach der Zerschlagung des Stiftsarchivs im 19. Jahrhundert heute auf drei Archive verteilt: das Fürst Thurn und Taxis Zentralarchiv Regensburg, das Hauptstaatsarchiv Stuttgart und das Staatsarchiv Sigmaringen

Die Regesten zeigen den ausgedehnten Besitz des Stifts in den heutigen Landkreisen Tübingen, Reutlingen, Alb-Donau-Kreis, Biberach und Bodenseekreis sowie in der Schweiz. Wie die eine oder andere Urkunde belegt, war das Verhältnis des Stifts zu seinen Untertanen nicht immer frei von Spannungen und Konflikten. Wirtschaftsgeschichtlich von Interesse sind die in den Regesten genannten Wanderhändler aus Savoyen und die Salpetersieder. Die Magd, die der Reformation zuneigte, ist ebenso dokumentiert wie die Frau, die besondere Dienstleistungen für die Priester des Stifts anbot. Nicht unerwähnt bleiben dürfen die Quellen zur regionalen Kirchengeschichte, insbesondere zu den spätmittelalterlichen kirchlichen Verhältnissen in Munderkingen. Für die Adelsgeschichte sind die zahlreich in den Urkunden genannten Adligen von Bedeutung. Allein die Familie vom Stain nimmt mit ihren Linien über fünf Seiten im Personenregister ein. Doch auch für die Genealogie bäuerlicher und bürgerlicher Familien Oberschwabens von A wie Aßfalg bis Z wie Zech ist das Werk eine Fundgrube.

Info:
Die Urkunden des Reichsstifts Obermarchtal. Regesten 1171-1797. Bearb. von Hans-Martin Maurer und Alois Seiler. Redaktion Sabine Meyer. Hg. von Wolfgang Schürle und Volker Trugenberger. Konstanz/Eggingen (Edition Isele) 2005 (Documenta suevica 5). ISBN 3-86142-332-4. 40,- €

Quelle: Staatsarchiv Sigmaringen, Pressemitteilung, 7.7.2006

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