Landesarchiv Berlin gibt Bildband mit Fotografien Leo Rosenthals heraus

Das Landesarchiv Berlin hat einen Bildband mit ausgesuchten Fotografien des Berliner Gerichtsreporters Leo Rosenthal (1884-1969) herausgegeben. Die Aufnahmen Rosenthals aus der Zeit von 1926 bis 1933 zeugen von spektakulären Prozessen vor Gerichten der Weimarer Republik. So fotografierte er 1931 einen angespannten Adolf Hitler nach der Vernehmung durch den Rechtsanwalt und NS-Gegner Hans Litten oder den Schriftsteller Robert Musil als Beobachter eines Prozesses im Jahr 1932.

Ferner sind unter anderem die Schauspielerin Gitta Alpár (1932), Oberbürgermeister Gustav Böß (1929), der Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein (1931), der SPD-Fraktionsvorsitzende im Preußischen Landtag Ernst Heilmann (1930) und der Sexualreformer Magnus Hirschfeld (1930) zu sehen.

Neben dem Spektakulären interessierten den bekennenden Sozialdemokraten Rosenthal aber auch die kleinen Leute, weswegen der Bildband auch zahlreiche Fotografien alltäglicher Szenen beinhaltet, die größtenteils in Berlin aufgenommen wurden. Diese bilden einen lebendigen Gegensatz zu den Gerichtsszenen und bieten einen Einblick ins Alltagsleben der Weimarer Republik. Der 1884 geborene Jude und Rechtsanwalt Rosenthal war über die Stationen Riga, Moskau, Berlin, Paris und New York 1922 nach Berlin gekommen. Dort arbeitete er als Gerichtsberichterstatter für die sozialdemokratische Zeitung Vorwärts. Im April 1933 emigrierte Rosenthal zunächst nach Frankreich und dann in die USA, wo er als Fotograf für verschiedene Agenturen und die Vereinten Nationen tätig war. Am 28. Oktober 1969 starb Rosenthal in New York.

Info:
Landesarchiv Berlin (Hg.), Leo Rosenthal: Ein Chronist in der Weimarer Republik,
Verlag Schirmer/Mosel, München 2011, 160 S.,
30,70 Euro, ISBN 978-3829605649

Kontakt:
Landesarchiv Berlin
Eichborndamm 115-121
13403 Berlin
Telefon: 030/902640
Telefax: 030/90264201
info@landesarchiv-berlin.de
www.landesarchiv-berlin.de

Quelle: Relevant Media GmbH, 12.8.2011

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