Dokumente des Borkener Gymnasiums erfasst

Die Bestände des Borkener Gymnasiums Remigianum wurden vom Diplom-Archivar Thomas Hacker gesicht und geordnet. Insgesamt 8,45 Regalmeter Dokumente aus den Jahren 1902 bis 2003 befanden sich im Keller der ehemaligen Rektoratsschule, aus der 1927 das heutige Gymnasium hervorging. Als der Platz für die Dokumente 2011 knapp wurde, fand Schulleiterin Dorothea Meerkötter im Stadtarchiv Borken den richtigen Ansprechpartner.

Neben verwaltungstechnischen Dokumenten finden sich auch Einblicke in den jeweiligen Zeitgeist. "In dieser einzigartigen Quelle spiegelt sich auch Borkener Geschichte", freut sich Dr. Norbert Fasse, Leiter des Stadtmuseums und -archivs gegenüber der Borkener Zeitung.

Auch zur Funktionsweise von Schulen im Nationalsozialismus wird man fündig, so verlangten Aufsichtsbehörden beispielsweise Auskunft über "jüdisch-versippte Beamte" an der Schule. Von besonderem Interesse sind die Rundbriefe des Theologen Engelbert Niebecker, welcher als Lehrer an der Schule tätig war. Zwischen 1939 und 1945 verfasste er Rundbriefe an ehemalige Schüler, die zum Front- oder Arbeitsdienst eingezogen worden waren. Dabei versuchte er sie zum Festhalten am Christentum zu bewegen – auch durch Verdammen des Bolschewismus.

Die 35 Briefe mit über 300 Seiten werden zur Zeit noch von Thomas Hacker im Raum B 230 des Rathauses erfasst, danach wechseln die Dokumente ins Stadtarchiv. Die Ergebnisse seiner Arbeit stellte Hacker am 27. Februar 2013 im Stadtmuseum vor.

Kontakt:
Stadtarchiv Borken
Im Piepershagen 17
46325 Borken
Tel: +49 2861 939-217
Fax: +49 2861 939-253
Norbert.Fasse@borken.de

Quelle: Borkener Zeitung, 22.2.2013

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