Praxissemester im Historischen Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes

Saskia Brunst studiert seit Oktober 2018 im Bachelor-Studiengang „Archiv“ an der Fachhochschule Potsdam, wo sie seit August Mitglied im Studierendenrat ihres Fachbereiches ist. Im Rahmen ihres Studiums hat sie vom 28.9.2020 bis zum 26.2.2021 ein Praxissemester im Historischen Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes absolviert.

An dieser Stelle berichtet Saskia Brunst (Foto), die bis Ende September 2021 ein Jahr lang im Rahmen des Deutschland-Stipendiums durch die AUGIAS-Data GmbH gefördert worden ist, über ihre Aufgaben und Erfahrungen während des Praktikums.

Zu meinen Hauptaufgaben gehörte die Verzeichnung von Akten aus dem Depositalbestand der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien. Darunter fiel auch die Verzeichnung von Objekten, wie etwa Spardosen, Stempel, Münzprägewerkzeuge oder Klischees. Große Freude machte mir die inhaltliche Erschließung und Transkription von Akten der Schweinitzer Kreissparkasse in Herzberg, als Vorarbeit für die Erstellung einer Chronik. Eine kleine Kuriosität waren für mich – da ich die DDR-Zeit selbst nicht erlebt habe – die Brigadebücher der Sparkassen. Besonders liebevoll waren die Seiten zum Internationalen Frauentag gestaltet, zu dem ich einen Blogbeitrag verfassen durfte.


Abb.: Sparkassen-Ordnung von Alt-Gersdorf (Foto: Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes)

Besonders interessant fand ich, dass sich das Archiv – in seiner Funktion eines Wirtschaftsarchivs – als das Gedächtnis des Verbandes versteht. Ich wollte erfahren, wie dieses Selbstverständnis nach außen getragen wird. Eine große Rolle spielt dabei die Öffentlichkeitsarbeit, für die die Mitarbeiter*innen beispielsweise einen Sparkassengeschichtsblog betreiben oder Wanderausstellungen konzipieren, die an verschiedene Sparkassen ausgeliehen werden.

Eine weitere Möglichkeit der Öffentlichkeitsarbeit bot sich, als der Ostdeutsche Sparkassenverband im Februar dieses Jahres einen Instagram-Account ins Leben rief. Bereits während des Praktikums entstand die Idee, das Archiv mit eigenen Beiträgen über die Sparkassengeschichte und die Archivarbeit auf diesem Account zu vertreten. Dieses Vorhaben setze ich derzeit im Zusammenhang mit meiner Bachelorarbeit „Instagram in Wirtschaftsarchiven – umgesetzt am Beispiel des Historischen Archivs des Ostdeutschen Sparkassenverbandes“ um.

In den kurzweiligen und vielfältigen 22 Wochen im Historischen Archiv habe ich viel Sicherheit für meine zukünftige Arbeit dazugewonnen, wofür ich mich bei meinen Betreuerinnen Claudia Wöhnl und Britta Weschke herzlich bedanke!

Im Historischen Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes wird Saskia Brunst ab Ende November 2021 auch ihre Bachelorarbeit verfassen. Zuvor bereits tritt sie eine studentische Hilfskraftstelle am Museum für Naturkunde zu Berlin an und dort an der Vorbereitung eines größeren Digitalisierungsprojektes beteiligt sein.

Saskia Brunst hat nebenbei ihre Berufung gewissermaßen zum Beruf gemacht: Über eine eigene Homepage bietet sie an, alte Handschriften zu transkribieren. Dabei wurde ihr der Wunsch, Archivarin zu werden, geradezu „in die Wiege gelegt“. Gemeinsam mit ihrem Vater, einem passionierten Familienforscher, besuchte sie bereits während der Schulzeit Archive. Dort faszinierten sie die alten deutsche Handschriften, so dass sie es sich zum Ziel setzte, u.a. das Sütterlin-Alphabet zu beherrschen. Innerhalb ihres Studiums konnte sie ihre Kenntnisse dann in einem Paläografie-Seminar ausbauen.

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(Fotos: Saskia Brunst)

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