Umzug des Stadtarchivs Zwickau beendet

Nach dem Umzug von seiner ehemaligen Hauptstelle Lessingstraße 1 und den Außenstellen in das Gebäude Crimmitschauer Straße 1/1A (AUGIAS.Net berichtete) konnte das Stadtarchiv Zwickau am 7. Oktober 2025 für den Besucherverkehr und damit für die vollumfängliche Nutzung seiner reichhaltigen historischen Bestände wiedereröffnet werden.


(Foto: Stadtarchiv Zwickau)

Mit dem Umzug fanden die wertvollen schriftlichen Schätze, darunter unersetzliche Originalhandschriften Martin Luthers, Thomas Müntzers, Philipp Melanchthons, Adam Ries‘, Stephan Roths, Johann Sebastian Bachs, Albrechts von Wallensteins, Matthäus Pöppelmanns und zahlreicher anderer Berühmtheiten der europäischen, deutschen, sächsischen und Zwickauer Geschichte eine neue, nunmehr vollklimatisierte Heimstatt. Diese beherbergt nun ca. 2500 mittelalterliche Kaiser-, Königs- und Papsturkunden sowie Pergamente aus der ehemals markgräflichen-meissnischen und kurfürstlich-sächsischen Kanzlei, ca. 60.000 Bauakten ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie die umfangreichen Aktenbestände und Amtsbuchreihen des Rates der Stadt, darunter das Stadtrechtsbuch von 1348 und den Sachsenspiegel von 1472.  Zusätzlich zu den historischen Beständen wurde auch das Verwaltungsarchiv mit den befristet aufzubewahrenden Akten der gegenwärtigen Stadtverwaltung im Gebäude untergebracht.

Bereits im Vorfeld war nahezu der gesamte Archivbestand neu und archivgerecht verpackt und teilweise neu registriert worden (AUGIAS.Net berichtete). In der „heißen Phase“ des eigentlichen Umzugs zwischen Januar und August 2025 mussten 35.000 Archivkartons, Tausende Bücher, rund 40.000 Fotografien und Dias, 1200 Karten- und Planmappen, 240 Zeitungskartons und die nahezu vollständige Sammlung Zwickauer Zeitungen ab dem Jahr 1802, zahlreiche Nachlässe, Gemeindebestände und Sondersammlungen mit einem Gesamtumfang von über 6 Kilometern Archivgut bewegt werden. Insgesamt waren für den mehrmonatigen Transport 126 LKW-Fahrten notwendig.

Erstmals in seiner Geschichte verfügt das Stadtarchiv nun über ein eigenes, gut sichtbares und zentral gelegenes Gebäude.  Den Nutzern stehen insgesamt 10 modern eingerichtete Arbeitsplätze zur Einsicht der gewünschten Archivalien und des Sammlungs- und Bibliotheksguts zur Verfügung. Hinzu kommen Mikrofilmlesegeräte sowie eine Medienkabine zur Einsicht in audio-visuelles Material. Nutzer, welche Kopien oder Scans wünschen, erhalten hochwertige Reproduktionen, die durch das Archivpersonal angefertigt werden. Dafür hat die Stadtverwaltung Scantechnik angeschafft, die sich auf der Höhe des derzeit möglichen Technikstandes befindet. Zudem wurde ein Vortragsraum eingerichtet, in dem zukünftig verschiedene thematische Veranstaltungen zur Zwickauer Stadtgeschichte stattfinden sollen.

Für die Recherche in den Archivbeständen besteht die Möglichkeit der eigenen Datenbankeinsicht im Hause bzw. vorab über www.archivportal-d.de. Für die persönliche Nutzung vor Ort ist es unbedingt erforderlich, auf telefonischem (0375 834700; 0375 834710) oder schriftlichem Wege stadtarchiv@zwickau.de bzw. über die zuständigen Ansprechpartner https://www.stadtarchiv-zwickau.de/de/ansprechpartner.php vorab Platzreservierungen vorzunehmen.

Öffnungszeiten:

Dienstag 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Donnerstag 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 13:00 bis 16:00 Uhr

Parkmöglichkeiten befinden sich auf dem Platz der Völkerfreundschaft.

Kontakt:
Stadtarchiv Zwickau
Crimmitschauer Straße 1
08056 Zwickau
Tel.: +49-375-834700
https://www.stadtarchiv-zwickau.de/

Quelle: Stadtarchiv Zwickau, Pressemitteilung, 26. September 2025.

Archiv und Wirtschaft 3/2025

Soeben erschien die neue Ausgabe von „Archiv und Wirtschaft“, der Zeitschrift der Vereinigung der Wirtschaftsarchivarinnen und Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW).


Inhaltsverzeichnis „Archiv und Wirtschaft“ 3/2025

AUFSÄTZE

Franziska Eggimann: Johann Conrad Fischer unterwegs – und online: Eine digitale Edition zwischen Wissenschaft, Vermittlung und Open Access (120–127)
Nicolai Hannig
: An den Grenzen der Versicherbarkeit. Eine kurze Geschichte der Risikokalkulation von Naturgefahren (128–138)
Gunnar Take
: Quellen und Forschungsfelder zum Bankwesen im Sozialismus (139–144)

DISKUSSIONSFORUM

Peter Liszt, Julia Gamble und Sebastian Büttner: Wenn Alltagsheld*innen Geburtstag feiern (145–149)
BERICHTE

Jonas Springer und Philipp Schaefer: Umwelt und Nachhaltigkeit in Archiven: Dimensionen, Perspektiven, Chancen – 60. Arbeitstagung der VdW vom 25. bis 27. Mai 2025 in München (150–160)
Nele Wermann: VdW-Lehrgang „Seminar AV-Medien“ vom 17. bis 18. März 2025 in Basel (161–163)

REZENSIONEN

Johannes Bähr und Ingo Köhler: Verfolgt, „arisiert“, wiedergutgemacht? Wie aus dem Warenhauskonzern Hermann Tietz Hertie wurde (Claus W. Schäfer) (164–165)
Stephan H. Lindner und Christian A. Müller (Hrsg.)
:Unternehmertum und Politik in der Weimarer Republik. Aufzeichnungen des Textilindustriellen Gottfried Dierig (Matthias Weber) (165–167)
Manfred Rasch und Dieter Ziegler (Hrsg.)
: Stahl im Film. Ein Medium der Unternehmenskommunikation im europäischen Vergleich (Horst A. Wessel) (167–171)
Dieter Ziegler und Jan-Otmar Hesse (Hrsg.)
: 1919 – Der Versailler Vertrag und die deutschen Unternehmen (Manfred Rasch) (171–175)

Rezensionsliste (176–177)
Impressum (180)

Kontakt:
Dr. Martin Münzel
c/o F. Hoffmann-La Roche AG
Redaktion „Archiv und Wirtschaft“
Bau 52/111
CH-4070 Basel
Telefon: +49 159 06825241
E-Mail: martin.muenzel@wirtschaftsarchive.de
https://www.wirtschaftsarchive.de/publikationen/archiv-und-wirtschaft/

Adel im Bild. Porträtkunst und Adelskultur

7. Deutsch-Niederländisches Symposium zur Adelsgeschichte in Schloss Nordkirchen.

Am 16. und 17. Oktober 2025 findet im westfälischen Schloss Nordkirchen das VII. Deutsch-Niederländische Symposium zur Adelsgeschichte statt. Unter dem Titel „Adel im Bild. Porträtkunst und Adelskultur“ stehen Porträts des Adels und ihre kulturellen Kontexte vom Mittelalter bis in die Gegenwart im Mittelpunkt.


Abb.: Oberes Foyer im Schloss Nordkirchen (Foto: LWL).

Die internationale Tagung beleuchtet ein breites Themenspektrum: von Ahnengalerien und Familienbildern über adelige Selbstdarstellung in Kleidung und Habitus bis hin zu Darstellungen in Stammbüchern oder ikonographischen Besonderheiten weiblicher Porträts. Dabei geht es nicht nur um künstlerische Ausdrucksformen, sondern auch um gesellschaftliche Botschaften, Netzwerke und archivische Überlieferungen. 18 Referentinnen und Referenten aus Deutschland und den Niederlanden präsentieren neueste Forschungsergebnisse und laden zur Diskussion ein.

Das Symposium wird vom Deutsch-Niederländischen Arbeitskreis für Adelsgeschichte veranstaltet, in dem auch das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (LVR-AFZ) vertreten ist. Die Durchführung wird durch die Förderung des LVR-AFZ sowie durch die Unterstützung der Arenberg-Stiftung, des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen, des Niedersächsischen Landesarchivs und des LWL-Archivamts für Westfalen ermöglicht.

Neben den wissenschaftlichen Vorträgen umfasst das Programm Führungen durch Schloss Nordkirchen und die Oranienburg. Ein öffentlicher Abendvortrag von Prof. Dr. Hiram Kümper am 16. Oktober um 20 Uhr über Adelsporträts auf dem Antiquariatsmarkt rundet das Symposium ab.

Die Tagung richtet sich an Fachwissenschaftler ebenso wie an kultur- und kunstgeschichtlich Interessierte. Eine Anmeldung ist erforderlich. Weitere Informationen finden Sie hier.

Kontakt:
LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Postfach 2140
50250 Pulheim
Tel 02234 9854-0
Fax 02234 9854-202
afz@lvr.de

Quelle: LVR-Archivberatungsstelle, Pressemeldung, 4. September 2025.