Ankündigung: 14. Karlsruher Tagung für Archivpädagogik

Die 14. Karlsruher Tagung für Archivpädagogik findet am Freitag, 15. März 2013, im Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Standort Karlsruhe, statt. Das Thema der Veranstaltung lautet: „Erster Weltkrieg“ – auch bei uns? Regionale Zugänge zum Gedenkjahr".

An den Kriegsausbruch vor 100 Jahren wird im Jahr 2014 mit zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen gedacht werden, die Anknüpfungspunkte für Exkursionen und außerschulische Lernprojekte bieten. Um diese Angebote zum Schuljahresbeginn im Herbst griffbereit zu haben, stellt die 14. Karlsruher Tagung für Archivpädagogik das Thema „Erster Weltkrieg“ in den Mittelpunkt.

Bei der Veranstaltung, die sich als bundesweit genutztes Forum des Austauschs für LehrerInnen und ArchivarInnen etabliert hat, stellen Pädagogen bereits erprobte archivpädagogische Lernmodule zum Ersten Weltkrieg vor und berichten von ihren Erfahrungen. Archive verschiedener Sparten zeigen ihr breites Quellenspektrum zu den Ereignissen 1914 bis 1918, das sich für eine didaktische Aufbereitung des Themas in besonderer Weise eignet. Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ am Nachmittag finden Projektgruppen, Förderorganisationen, Archive und andere Kultureinrichtungen ein Forum, um sich und ihre Arbeit zu präsentieren, Kontakte zu knüpfen und über mögliche Projektkooperationen zu diskutieren.

Die 14. Karlsruher Tagung für Archivpädagogik findet am Freitag, 15. März 2013, im Landesmedienzentrum in Karlsruhe (Moltkestraße 64, 76133 Karlsruhe) statt. Anmeldungen nimmt Frau Beate Stegmann (beate.stegmann@la-bw.de) beim Landesarchiv Baden-Württemberg entgegen. Es wird keine Tagungsgebühr erhoben. Berichte über die bisherigen Tagungen finden Sie unter http://www.landesarchiv-bw.de/web/46206.

Kontakt:
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Fachprogramme und Bildungsarbeit
Dr. Julia Riedel
julia.riedel@la-bw.de

Regierungspräsidium Karlsruhe, Abt. Schule und Bildung
Dr. Rainer Hennl
Rainer.Hennl@rpk.bwl.de

PROGRAMM

10.00 Uhr Begrüßung
Dr. Peter Jaklin, Landesmedienzentrum Baden-Württemberg
Dr. Clemens Rehm, Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Fachprogramme und Bildungsarbeit

Einführung und Moderation
Dr. Julia Riedel, Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Fachprogramme und Bildungsarbeit

Vortrag
„Der Erste Weltkrieg im kompetenzorientierten Unterricht“
Dr. Werner Heil, Lehrbeauftragter der Universität Stuttgart, Fachleiter für Geschichte am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Stuttgart, Lehrer am Goethe-Gymnasium Ludwigsburg

11.00-11.30 Uhr Kaffee

Workshop
Vorstellung von archivpädagogischen Modulen zum Ersten Weltkrieg

11.30-12.30 Uhr Workshop 1
„Kriegserfahrung und Alltag in einer deutschen Kleinstadt: Das Beispiel Freiburg“

Dr. Sybille Buske
Berthold-Gymnasium Freiburg, Landeskundebeauftragte am Regierungspräsidium Freiburg

11.30-12.30 Uhr Workshop 2
„Der Krieg als „Geschenk an die Jugend“? Sigmaringer Bürger im Ersten Weltkrieg“

Markus Fiederer
Martin-Heidegger-Gymnasium Meßkirch, Fachberater für Geschichte am Regierungspräsidium Tübingen, Archivpädagoge (Staatsarchiv Sigmaringen)

12.30-13.30 Uhr Mittagspause

13.30 Uhr Vorstellung von Projekten und Angeboten auf dem Markt der Möglichkeiten
Dr. Julia Riedel, Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Fachprogramme und Bildungsarbeit

Markt der Möglichkeiten

  • Archive verschiedener Sparten mit Quellen zum Ersten Weltkrieg
  • archivpädagogische Angebote
  • erfolgreiche Schulprojekte
  • prämierte Arbeiten von Geschichtswettbewerben
  • Förderprogramme und mögliche Projektpartner
  • pädagogische Angebote und Informationsmöglichkeiten im Internet

15.30 Uhr Schlussdiskussion

16.00 Uhr Ende

Stadtarchiv Hannover digitalisiert Kestner-Tagebuch

Das Stadtarchiv Hannover hat angefangen, Dokumente der Familie Kestner zu digitalisieren, darunter Privatdokumente Johann Christian Kestners, der 1800 in Döhren geboren wurde, seiner Frau „Lotte“ und des Sohnes August Kestner. Mit der Digitalisierung will das Stadtarchiv die Öffentlichkeit auf die Sammlung aufmerksam machen. Dem Verfall soll so vorgebeugt werden.

Es handelt sich um Tagebücher von Johann Christian Kestner und um Briefe, die er und seine Frau Charlotte schrieben. Über die Dokumente gewinnt man einen Einblick in das Studentenleben in Göttingen und die Zeit während Kestners Schaffens am Reichskammergericht Wetzlar. Sohn August Kestner skizzierte Reiseberichte.

Um „der Öffentlichkeit einen Überblick darüber zu verschaffen“, wird der Nachlass Stück für Stück digitalisiert, sagt Cornelia Regin, Leiterin des Stadtarchivs. Einige Stücke sollen durch das Einscannen für die Zukunft erhalten bleiben, denn durch falsche Konservierung werden sie eines Tages unlesbar sein. Davon sind im Besonderen die Briefe betroffen, in denen Johann Christian Kestner und seine Frau Charlotte ihre gemeinsame Zeit mit Johann Wolfgang von Goethe in Wetzlar berichten. Dies ist interessant zu lesen, denn sowohl Kestner als auch Goethe warben damals um Charlotte. „Die Leiden des jungen Werther“ von Goethe beruht auf dieser Dreiecksgeschichte.

Im Zweiten Weltkrieg lagerten die Unterlagen in einem Tresor am Neuen Rathaus. Bomben setzten ein anliegendes Kohlelager in Brand. Dadurch wurde es im Tresor so heiß, dass die Schrift verblasste. Nach dem Krieg wurden die Stücke laminiert. Dies setzte einen chemischen Prozess in Gang, der das Papier immer dunkler werden lässt. „Deshalb müssen zunächst diese gefährdeten Dokumente digitalisiert werden. In 100 Jahren sind sie wohl unlesbar“, so die Archivarin.

Aufgrund der Verbindung der Kestners mit Johann Wolfgang von Goethe wird das Projekt von der Goethe-Gesellschaft Hannover unterstützt. Peter Meuer. Vorsitzender der Gesellschaft übergab 5.000 Euro an das Stadtarchiv. „Hätte es die Beziehung Goethe/Kestner nicht gegeben, wären die Kestners wohl nicht so bekannt geworden. Es ist uns wichtig, mit dem Geld Erinnerungsarbeit zu leisten“, sagt er.
Des Weiteren ist geplant eine Datenbank der Kestner-Stücke im Internet zu präsentieren. Diese soll die bisherigen Karteikarten ablösen und die Suche erleichtern, sagt Cornelia Regin. Aus rechtlichen Gründen werden die digitalen Werke nicht im Internet einsehrbar sein. Interessierte können sie aber im Stadtarchiv betrachten.

Kontakt:
Stadtarchiv Hannover
Am Bokemahle 14-16
30171 Hannover
Tel.: +49 511 16842173
Fax: +49 511 16846590
stadtarchiv@hannover-stadt.de

Quelle: Neue Presse, 5.12.2012

Bernhard Olbing-Nachlass ans Borkener Kreisarchiv übergeben

Gemeinsam mit ihrer Schwester und ihren Söhnen übergab Elisabeth Scholten den schriftlichen Nachlass ihres Vaters, des Heimatforschers Bernhard Olbing, an Renate Volks-Kuhlmann und Dr. Volker Tschuschke vom Kreisarchiv Borken.

Bernhard Olbing hatte ein aufregendes Leben. Der Borkener erlebte beide Weltkriege und die wirren Verhältnisse dazwischen. Der Chronist hat die Erlebnisse oder Berichte, von denen er gehört oder gelesen hatte, aufgeschrieben. Diesen schriftlichen Nachlass, bestehend aus Handschriften, Notizen und Korrespondenz hat seine Tochter nun dem Kreisarchiv übergeben. Der Nachlass deckt fast ein ganzes Jahrhundert ab.

Bernhard Olbing, der 1899 in Borken als Sohn eines Landwirtes geboren wurde, verknüpfte das Geschehen oft mit seinem eigenen Leben. So beschreibt er unter anderem, wie er 1917 mit der sogenannten Notreife aus der Schule in den Krieg entlassen wurde. Nach dem Krieg ging er in Hannover bei der Sparkasse in die Lehre. Mit 25 Jahren wurde er zum ersten hauptamtlichen Leiter der Sparkasse in Rhede ernannt.

1939 wurde er dann zum Militärdienst einberufen. Den Krieg und die Zeit seiner Gefangenschaft dokumentierte der Zeitzeuge ausführlich. Anschließend arbeitete er wieder in der Sparkasse in Rhede. Der Nachlass ist im Kreisarchiv Borken einzusehen.

Das Archiv ist montags bis freitags von 9.00 bis 12.00 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet. Eine Anmeldung bei Kreisarchivarin Renate Volks-Kuhlmann, Telefon 02861/ 821347, ist zu empfehlen. Weitere Informationen zum Kreisarchiv und seinen Beständen gibt es im Internet unter http://www.kreis-borken.de/archiv.

Kontakt:
Kreisarchiv Borken
Dipl. Archivarin Renate Volks-Kuhlmann
Kreishaus in Borken
Etage 3D/9D
Burloer Str. 93
46325 Borken
Telefon 02861/ 821347
r.volks-kuhlmann(at)kreis-borken.de
www.kreis-borken.de/archiv

Quelle: Borkener Zeitung, 5.12.2012

Neues Team im Archiv der Lüchow-Dannenberger Kreisverwaltung

Seit einiger Zeit öffnete das Archiv der Lüchow-Dannenberger Kreisverwaltung nur sporadisch. Das ist jetzt vorbei, dank eines neuen Teams. Dies hat jetzt ehrenamtlich seine Arbeit ausgenommen. Peter Krüger ist der neue Kreisarchivar, die neue Assistentin ist Evelyn Mahnke.

Peter Krügers Interesse an der Regionalgeschichte bestand immer, auch wenn er beruflich einen anderen Weg einschlug. Zuletzt war er als Technischer Angestellter in einem Dannenberger Ingenieurbüro tätig. In seiner Freizeit verfasste er 1982 eine Ortschronik über Mützingen, seinem heutigen Wohnort. 1987 folgte eine Chronik über Predöhlsau. Sein Vater, Hugo Krüger, war ehrenamtlicher Dannenberger Stadtarchivar, was Peter Krügers Recherchen entgegen kam. Vor einigen Monaten trat der Pensionär dann in die Fußstapfen seines Vaters.

Evelyn Mahnke, gelernte Bürokauffrau, betrieb in Hamburg über zehn Jahre lang ein Buchhaltungsbüro. Vor zwei Jahren machte sie ihren Ausbilderschein, mit dem sie jetzt Bürokaufleute ausbilden darf. Zunächst freue sie sich aber, eine sinnvolle Aufgabe im Kreisarchiv zu haben. Neben organisatorischen Aufgaben ist die Besucherbetreuung eine neue Herausforderung für die 62-jährige.

Das neue Arbeitfeld der beiden neuen Mitarbeiter ist breit und anspruchsvoll. Im Frühjahr 2013 soll es an der Archivschule Marburg zwei archivfachliche Fortbildungen geben. Das Kreisarchiv Lüchow-Dannenberg ist ab sofort montags und donnerstags von 10.00 bis 15.00 Uhr geöffnet. Darüber hinaus sind auch individuelle Terminvereinbarungen möglich. Weitere Infos zur Historie des Kreisarchivs und zu seinen Beständen sind auch im Internet verfügbar unter www.luechow-dannenberg.de/kreisarchiv.

Kontakt:
Kreisarchiv Lüchow-Dannenberg
Landkreis Lüchow-Dannenberg
Königsberger Str. 10
29439 Lüchow (Wendland)
Tel.: 05841 – 120 593
kreisarchiv@luechow-dannenberg.de

Quelle: Wendland-Net.de, 4.12.2012

Digitales Stadtarchiv Sendenhorst

Seit dem 6.12.2012 gibt es offiziell das digitale Stadtarchiv Sendenhorst. Denn Sendenhorst bekommt ein Archiv, obwohl die Unterlagen vor einigen Jahren dem Kreisarchiv Warendorf anvertraut worden sind.

Allerdings handelt es sich hier nicht um ein Archiv im üblichen Sinn. Es gibt kein großes Haus mit Archivalien darin. Interessierte finden sich in einem kleinen aber hellen Raum mit drei Computerplätzen im Keller der Sendenhorster Stadtverwaltung wieder.

Das Sendenhorster Stadtarchiv präsentiert sich dem Benutzer komplett digitalisiert. Sichten, Heften und Wegstellen gibt es hier nicht. Hier geht alles per Mausklick. Unter anderem sind hier etwa 13.000 Fotos abgespeichert. Unzählige Dokumente müssen noch bearbeitet werden. Die Arbeit reicht noch für viele Jahre, so die Meinung des Arbeitskreises „Stadtgeschichte“ im Heimatverein Sendenhorst unter Leitung von Werner Dufhues.

Durch die Digitalisierung können Dokumente aus und Einblicke in die Sendenhorster Stadtgeschichte auch, wie es Christian Hölscher vom Heimatverein bezeichnete, „zur Demokratisierung der Geschichte beitragen“. Nicht nur Stadtschreiber, sondern auch andere Bürger Sendenhorsts können so zur Vervollständigung der Stadtgeschichte beitragen.

Der Heimatverein und die Stadtverwaltung haben unter anderem mit Geldern aus dem Generationenprojekt der Gelsenwasser AG das Projekt eines digitalen Archivs für die Martinusstadt umsetzen können. Insgesamt 4.200 Euro wurden in die Umfunktionierung des ehemaligen Aufenthaltsraumes der Verwaltungsmitarbeiter investiert.

Kontakt.
Stadtarchiv Sendenhorst
Kirchstraße 1
48324 Sendenhorst
Telefon: +49 2526 303104
Telefax: +49 2526 30349

Internationales Komitee vom Roten Kreuz scheidet aus ITS-Leitung aus

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat sich Ende November 2012 mit einem Empfang aus der Leitung des Internationalen Suchdienstes (ITS/International Tracing Service) in Bad Arolsen verabschiedet. „Das IKRK blickt mit Stolz und Zufriedenheit auf die Zusammenarbeit mit der Bundesrepublik Deutschland und den Mitgliedsstaaten des Internationalen Ausschusses zurück. Der ITS ist heute eine bekannte und anerkannte Institution“, sagte IKRK-Präsident Peter Maurer. Vertreter der Bundesregierung dankten dem IKRK für sein langjähriges Engagement, das mit der Unterzeichnung der Bonner Verträge im Juni 1955 begonnen hatte.

„Wir wissen um unsere Verantwortung, die aus der schrecklichen Vergangenheit erwächst“, äußerte Bernd Neumann, Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, in einem Grußwort. „Der ITS hat an deren Aufarbeitung einen nicht wegzudenkenden Anteil. Diese Arbeit gilt es zu würdigen, fortzusetzen und zu stärken.“ Mit dem Rückzug des IKRK aus der Administration des ITS wird die Ende 2007 erfolgte Öffnung des Archivs für die Forschung nun auch organisatorisch nachvollzogen. Aus der Öffnung hatten sich zusätzliche Aufgaben ergeben, insbesondere die archivarische Erschließung der Bestände sowie die Forschungs- und Bildungsarbeit. „Diese zählen nicht zu den Aufgaben, bei denen unsere humanitäre Organisation eine besondere Expertise aufweist“, erläuterte IKRK-Delegierter und ITS-Direktor Jean-Luc Blondel. „Wir freuen uns, den ITS mit seinen vielseitigen Aufgaben nun in neue Hände legen zu können. Wir werden dem ITS verbunden bleiben.“

Das IKRK wird Ständiger Beobachter im Internationalen Ausschuss aus elf Mitgliedsstaaten, der die Richtlinien für die Tätigkeit des ITS festlegt. Zudem unterstützt das Netzwerk der Rot-Kreuz-Gesellschaften den ITS auch weiterhin bei der Suche nach Familienangehörigen. Am Hauptsitz des IKRK in Genf soll eine Verbindungsstelle eingerichtet werden, das bei Bedarf zwischen dem ITS und nationalen Rot-Kreuz-Gesellschaften in Fragen der Familienzusammenführung vermitteln kann. „Die Suche nach Vermissten, oder wenigstens die Klärung ihrer Schicksale, und die Familienzusammenführungen waren – und sind – wesentliche Bestandteile des Wiederaufbaus einer Gesellschaft. Wird dieser Aspekt außer Acht gelassen, fehlt ein ganzer Teil des sozialen und psychologischen Wiederaufbaus, was den Prozess der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Aussöhnung beeinträchtigt. Dies ist der Kern der Idee des ITS“, betonte Maurer.

Der Internationale Ausschuss hatte Ende 2011 im Rahmen von zwei Abkommen die künftigen Aufgaben des ITS und die Managementstruktur neu geregelt. Institutioneller Partner des ITS wird ab Januar 2013 das Bundesarchiv. Als Direktorin kommt Professor Rebecca Boehling, die vom Ausschuss direkt ernannt wurde. Die US-Amerikanerin war zuletzt Direktorin des Dresher Center for the Humanities an der University of Maryland Baltimore County (UMBC). Boehling gilt als Expertin in der Holocaust-Forschung sowie der Geschichte des Zweiten Weltkrieges.

Über den Internationalen Suchdienst
Der Internationale Suchdienst (ITS/International Tracing Service) in Bad Arolsen ist ein Zentrum für Dokumentation, Information und Forschung über die nationalsozialistische Verfolgung. Das Archiv umfasst etwa 30 Millionen Dokumente zur Inhaftierung in Konzentrationslagern, Ghettos und Gestapo-Gefängnissen, zur Zwangsarbeit und zu Displaced Persons. Die Richtlinien für die Arbeit des ITS legt ein Internationaler Ausschuss aus elf Mitgliedsstaaten fest (Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Israel, Italien, Luxemburg, Niederlande, Polen, Großbritannien, USA). Bis Ende 2012 wird der ITS vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) geleitet. Ab 2013 wird das Bundesarchiv neuer institutioneller Partner.

Kontakt:
Internationaler Suchdienst (ITS)
Große Allee 5 – 9
34454 Bad Arolsen
Telefon: +49 (0)5691 629-0
Telefax: +49 (0)5691 629-501
email[at]its-arolsen.org
www.its-arolsen.org

Quelle: ITS, Pressemeldung, 29.11.2012

Abend-Kultur 2013 im Stadtmuseum Fürth

Der Abend-Kultur-Flyer 2013 des Stadtmuseums Fürth Ludwig Erhard ist nunmehr erschienen. Das Stadtmuseum Fürth lädt auch im Jahr 2013 wieder ein zur Veranstaltungsreihe "Abend-Kultur". An jedem Donnerstag im Monat (falls Feiertag, zweiter Donnerstag) werden kulturelle Schmankerl in unterschiedlichen Genres angeboten. Die facettenreiche Palette reicht von Vorträgen bis zu Lesungen und Musik. Das Museum ist an diesen Abenden bis 22 Uhr geöffnet.

Zwei Neuerungen sind für 2013 vorgesehen: Alle Veranstaltungen werden mit Vorverkauf angeboten – Karten gibt es ab dem 15. Januar 2013 an der Museumskasse. Der Eintrittspreis pro Veranstaltung beträgt 5,- Euro, mit der Fürther Sparkassen-Karte 4,- Euro. Der Kartenvorverkauf für alle Veranstaltungen startet am 15. Januar 2013. Nächster Termin der Abend-Kultur im Stadtmuseum ist der 7. Februar 2013, 19 Uhr. Der Autor Johannes Wilkes liest aus seinem Werk "Fürth ist sexy".

Abend-Kultur-Termine 2013

07. Februar 2013, 19 Uhr: Fürth ist sexy – Autorenlesung mit Johannes Wilkes

07. März 2013, 19 Uhr: Kauf dir einen bunten Luftballon – Klassiker aus den 1940er bis 1960er Jahren, vorgetragen von der Sopranistin Carola Gebhart

04. April 2013, 19 Uhr: Krimilesung mit Josef Rauch

02. Mai 2013, 19 Uhr: Modenschau, eine Zeitreise vom 20. Jahrhndert zur neuen Kollektion mit der Designerin Simone Weghorn

06. Juni 2013, 19 Uhr: Gefühlvolle Gitarrenmusik mit Christian Kathrein

04. Juli 2013, 19 Uhr: Hopfen und Malz – Vortrag der Kuratoren zur aktuellen Sonderausstellung im Stadtmuseum

05. September 2013, 19 Uhr: Friedeman Streit, der Vacher Künstler erzählt Geschichten aus dem Leben

10. Oktober 2013, 19 Uhr: Klaus Brandl spielt Blues und Rock

07. November 2013, 19 Uhr: Metallschläger in Fürth, Vortrag von Sibylle Scheuring

05. Dezember 2013, 20 Uhr: I love Fürth 2, Warum Menschen in Fürth leben – Diskussionsveranstaltung, Moderation Alexander Jungkunz

Kontakt:
Stadtmuseum Fürth Ludwig Erhard
Ottostraße 2
90762 Fürth
Tel.: 0911/ 97 92 22 90
Fax: 0911/ 97 92 22 99
www.stadtmuseum-ludwig-erhard.de

Würzburg leuchtet im Historischen Archiv der WVV

Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) ist ein kommunales Versorgungsunternehmen, dessen Eigentümerin zu 100 Prozent die Stadt Würzburg ist. Das Historische Archiv der WVV und das Museum hatten am Donnerstag, 6.12.2012, ihren letzten Öffnungstag in diesem Jahr und zeigten aus diesem Anlass eine Sonderausstellung zum Thema „Würzburg leuchtet“. Jeder Besucher erhielt zugleich kostenlos eine Publikation aus der Unternehmensgeschichte der WVV.

Im WVV-Museum werden neben Objekten, Plänen und Fotos aus der über 150-jährigen Geschichte der WVV und ihrer Tochtergesellschaften auch zahlreiche Bilder aus der Geschichte Würzburgs präsentiert. Mit den ersten hölzernen Wasserrohren noch aus der Zeit Balthasar Neumanns, Straßenbahneruniformen, der letzten Riesenglühbirne der Festungsbeleuchtung aus den 1930er Jahren oder Haushaltsgeräten aus dem letzten Jahrhundert werden die Versorgungsgeschichte Würzburgs und der Wandel der Lebensqualität verdeutlicht.

Am Anfang der Versorgungsgeschichte der Stadt Würzburg steht die Trinkwasserversorgung. Auf Initiative von Balthasar Neumann wurde 1730 damit begonnen, von den Quellen am Fuß des Schalkenberges – verstärkt durch den Zufluss aus dem Faulenberg-Steinbruch – eine Leitung in die Stadt zu legen, die Residenz wie auch die Bürgerquartiere mit frischem Wasser versorgt.

Erst einige Jahre später – 1790 – konnte Würzburg anlässlich des Besuchs von Kaiser Leopold II. mit Hilfe von Holzgas erleuchtet werden. Schon zu Kiliani 1855 konnten 616 Straßen- und 150 Hauslaternen entzündet werden. Im gleichen Jahr ermöglichte eine Umgestaltung des Brunnenwerks, dass jede Wohnung in Würzburg mit Wasser versorgt wurde. Gegen Bezahlung war es möglich so viel Wasser zu liefern, wie gewünscht wurde. 1856 war das Wasserwerk vollendet, und ungefähr drei Monate später floss das erste Leitungswasser über gusseiserne Wasserrohre in die Haushalte. 1871 entschloss man sich aus Kostengründen von Holzgas auf Steinkohlengas umzusteigen und einen Neubau anzulegen. Im März 1874 begann der Bau am neuen Gaswerk – das Alte Gaswerk in der Ständerbühlstraße – das nach 18 Monaten Bauzeit übergeben werden konnte.

Ein wichtiger Bestandteil Würzburgs ist auch die Straßenbahn. Am Anfang stand die Pferdebahn: 1892 nahm die erste Linie ihren Dienst auf, stellte ihren Betrieb allerdings 1900 wieder ein. Ein weiterer Wendepunkt in der Versorgungsgeschichte von Würzburg war 1899 die Inbetriebnahme des Elektrizitätswerks in der Wallgasse. Angeschlossen waren damals 45 Abnehmer. Mit dem Bau des Würzburger Elektrizitätswerkes wurde auch die Elektrifizierung der Bahn möglich. Würzburg übersprang damit die Phase des Dampfbetriebes zwischen Pferde- und Strombetrieb, die man in anderen Städten beobachten konnte.

1903/04 wird der „Alte Hafen“, der vorher als Holzfloßhafen genutzt wurde, zum Handelshafen ausgebaut. In dieser Zeit entsteht auch das große Lagerhaus: der heutige Kulturspeicher. Den Betrieb übernehmen die \“Hafen- und Lagerhausbetriebe der Stadt Würzburg\“ – ein Vorläufer der Würzburger-Hafen-Gesellschaft. Das Gleisnetz für die Straßenbahn wurde kontinuierlich ausgebaut und kam 1909 zu einem ersten Abschluss. Nach dem Ersten Weltkrieg verschwanden aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Würzburg einige Projekte in der Schublade: 1920 wurde der Straßenbahnbetrieb zunächst eingestellt. Im Jahre 1924 wurde jedoch die \“Neue Würzburger Straßenbahn GmbH\“ gegründet, die den regelmäßigen Betrieb wieder aufnahm und für den weiteren Ausbau des Streckennetzes sorgte. Auch der erste Busbetrieb wurde begonnen. Bis zu ihrer kriegsbedingten Einstellung fuhr die Würzburger Straßenbahn ohne Unterbrechung.

Ende April 1923 begann die Stromlieferung aus dem Wasserkraftwerk \“Untere Mainmühle\“, betrieben von der Rhein-Main-Donau-AG. Der ständig steigende Bedarf an Elektrizität führte im Jahre 1927 bzw. 1928 schließlich zum Bau eines neuen Umspannwerkes in der Prymstraße. 1934 bis 1940 wurde der „Neue Hafen Würzburg“ erbaut.

Der Zweite Weltkrieg bedeutete für Würzburg in vielerlei Hinsicht einen großen Einschnitt. Die Gasproduktion ging zwar bis in den Krieg hinein annähernd ungestört weiter, doch 1944 wurde der Gasverbrauch rationiert. Der Tag des Bombenangriffs am 16. März 1945 war schließlich einer der dunkelsten Tage in der gesamten Geschichte Würzburgs. Da die Stadt zu 90 % zerstört wurde, litt auch die Versorgung erheblich. Das Gaswerk blieb zwar im Wesentlichen intakt, doch die Gasabgabe wurde eingestellt, da das Leitungssystem praktisch nicht mehr existierte. Der Bombenangriff traf auch die Wasserversorgung Würzburgs schwer. Die Rohrleitungen wurden zum größten Teil zerstört. Als nach zweijähriger Arbeit das alte Versorgungsnetz wieder aufgebaut worden war, wurde es im überaus heißen und langen Sommer von 1947 auch voll belastet. Einen Monat und drei Tage nach der deutschen Kapitulation 1945 verkehrte der erste Straßenbahnwagen wieder regelmäßig auf der Strecke nach Heidingsfeld. Doch erst 1949 wurde die Würzburger Straßenbahn neu eröffnet.

Bei der Stromversorgung musste ebenfalls von vorne begonnen werden, da das Werk in der Wallgasse total zerstört war und mit ihm etwa 70 % aller elektrischen Versorgungsanlagen im Stadtgebiet. Bis Anfang der 50er Jahre waren immer wieder Stromabschaltungen an der Tagesordnung. Der durch den Wiederaufbau und das beginnende Wirtschaftswunder bedingte, ständig steigende Strombedarf zwang zur zügigen Umstellung des alten Gleichstromnetzes auf den leistungsfähigeren Wechselstrom. 1950 wurde auch die Versorgungslage von Gas wieder besser und das Gaswerk konnte die von den Kunden geforderten Produkte produzieren. Doch auf lange Sicht war die Zeit der kommunalen Eigengasproduktion vorüber, sie wurde schlicht zu kostspielig. Schon früh reagierten die Stadtwerke auf diese sich abzeichnende Entwicklung und beteiligten sich an der Gründung der Ferngas Nordbayern GmbH, die ab 1965 die Gaslieferung aufnahm.

Die 1950er Jahre waren entscheidend für die Versorgung mit Fernwärme. Seit 1952 wird in Würzburg in einer Kesselanlage Heizdampf erzeugt und durch Rohrleitungen den Verbrauchern zugeführt. Die aus der Kohle durch Verbrennung gewonnene Energie wird in Dampf gespeichert und dieser Dampf wird zweimal zur Energiegewinnung eingesetzt: Zuerst als Frischdampf mit hohem Druck und hoher Temperatur zur Stromgewinnung mittels Turbinen, danach als Heizdampf für die Fernwärme, die durch Rohrleitungen zu den Endverbrauchern gelangt. Ende 1953 sind 20 Gebäude in der Würzburger Innenstadt (Spitäler, Universitätsinstitute, Klosteranlagen, Gebäude der öffentlichen Verwaltung, Geschäfts- und Bürohäuser) angeschlossen. 1954 wird am Alten Hafen das neuerbaute Heizkraftwerk in Betrieb genommen.

Auch der Hafen als Verkehrsanbindung wurde wichtiger. Weite Ausbaumaßnahmen waren nötig und so wurde 1955 der Flusshafen in Betrieb genommen. Auch heute wird sich die WVV als Versorgungs- und Verkehrsunternehmen ständig weiterentwickeln und Modernisierungen durchführen. Ab 1988 ist problemloses Parken ohne lästige Parkplatzsuche in Würzburg möglich – denn die Würzburger Stadtverkehrs-GmbH (SVG) stellt dem Autofahrer in 14 Parkgaragen und Parkplätzen fast 4000 Stellplätze zur Verfügung. Zukunftsweisend ist auch die Umstellung des Fernwärmenetzes von Dampf auf Heizwasser und der Anschluss an die Anlagen des \“Zweckverbandes Fernwasserversorgung Mittelmain\“ (FWM) wegen des stetig weiter ansteigenden Wasserbedarfs. Der Würzburger Hafen besteht mittlerweile aus drei Teilen: dem „Alten Hafen“, dem „Neuen Hafen“ und dem „Flusshafen“. Zu den bestehenden fünf Straßenbahnlinien soll 2018 eine weitere Straßenbahnlinie hinzukommen, die in Richtung Hubland führt.

Kontakt:
Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH
Haugerring 5
97070 Würzburg
info@wvv.de
www.wvv.de

Quelle: WVV, Pressemitteilung, 3.12.2012; WVV, Historie.

Neuzugang für Heimat-Sammlung Bruckmühl

Der Künstler Rupert Dorrer, Mitbegründer der Galerie Markt Bruckmühl, übergab bei einem kürzlichen Besuch dem Leiter der heimatkundlichen Sammlung im Bruckmühler Rathaus, Helmut Giese, einen geschichtsträchtigen Pokal. 1967 wurde der Pokal dem Vater des Künstlers, Dr. Dorrer aus Novy Bor, von Bürgern der damaligen CSSR als Zeichen der Dankbarkeit geschickt. In den Jahren 1944/ 45 waren sie Insassen der KZ-Außenstelle Bernau. Dort wurden sie von Dr. Dorrer ärztlich behandelt. Dieser war von 1937 bis 1967 Chefarzt des Priener Krankenhauses. Obwohl es für ihn ein persönliches Risiko war, ließ er dort den Inhaftierten eine kostenlose Behandlung zukommen.

Auf dem Glaspokal sind Motive der Fraueninsel und des heiligen Martin zu sehen. Er trägt die Inschrift "Konzentrationslager Bernau am Chiemsee 1944 bis 1945 zur Erinnerung und Dankbarkeit gewidmet von W. Cerha und Kameraden aus der CSSR".

Quelle: OVB Online, 26.11.2012

»Kölner Kalendarium« auf dem Weihnachtsmarkt am Dom

Auf dem Weihnachtsmarkt am Kölner Dom befindet sich unter der Standnummer 19 der Stand des Historischen Archivs der Stadt Köln und seines Fördervereins. Die ehrenamtlichen Mitglieder der „Freunde des Historischen Archivs der Stadt Köln“ verkaufen dort das neue „Kölner Kalendarium 2013“.

Der Kalender zeigt Fotos aus den fünfziger Jahren des Kölner Fotografen Peter Fischer. Des Weiteren gibt es eine Broschüre, die über den Wiederaufbau des eingestürzten Stadtarchivs informiert.
„Unser Ziel ist die Verankerung der Notwendigkeit des Wiederaufbaus des Historischen Archivs in der Gesellschaft der Stadt.“, erklärte Archivdirektorin Bettina Schmidt-Czaia. Der Weihnachtsmarkt sei dafür ein sehr geeigneter Ort. „Hier treffen wir die Bürger, die wir mit unserer Aktion ansprechen wollen.“, sagt sie. Auf die Frage warum es zu der aufwändigen Restaurierung der durch den Einsturz beschädigten Archivalien keine Alternative gibt, soll das „Kölner Kalendarium“ in diesem Jahr eine Antwort geben.

Unter den ausgewählten Fotos gibt es unter anderem eine Aufnahme des alten Hauptbahnhofs sowie ein Foto des Barbarossaplatzes aus dem Jahre 1955. Hier fuhren die Busse noch mit Anhängern. Die Fotos stammen aus dem Nachlass des Fotografen. Der Nachlass hat den Einsturz des Stadtarchivs größtenteils unbeschadet überstanden hat und steht nun wieder zur Verfügung. Zum Nachlass Peter Fischers findet vom 11.12.2012 bis zum 01.02.2013 eine Ausstellung im Historischen Archiv statt.

Mit der Bergung der Archivalien ist die Arbeit noch lange nicht abgeschlossen, sagte Burkhard von der Mühlen, Vorsitzender des Fördervereins. „Es wurde zwar fast alles aus der Grube geholt, aber dadurch sind die Archivalien keineswegs gerettet. Erst die Restaurierung macht sie wieder nutzbar.“, so von der Mühlen. neben der Finanzierung sei die Erkenntnis der Bürger, dass die Restaurierung notwendig ist, genauso wichtig. Durch Mitgliedsbeiträge und Spenden sei es den „Freunden des Historischen Archivs der Stadt Köln“ jedoch bereits möglich gewesen, zwei Restauratorenstellen für zwei Jahre zu finanzieren.

Die Vermeidung weiterer Schäden ist oberstes Ziel aller Restaurierungsmaßnahmen. Bis Mitte 2013 müssen die Gefriertrocknung der betroffenen Stücke abgeschlossen sein, andernfalls drohen weitere Schäden durch die Eiskristalle.

Das „Kölner Kalendarium 2013“ ist für 9,95 Euro im Historischen Archiv sowie in einigen Buchhandlungen erhältlich. Die Broschüre kann man für 4 Euro beim Historischen Archiv und im Bürgerbüro der Stadt Köln am Laurenzplatz erwerben.

Kontakt:
Historisches Archiv der Stadt Köln
Heumarkt 14
50667 Köln
Telefon: 02 21/2 21-22327
Telefax: 02 21/2 21-22480
HistorischesArchiv@stadt-koeln.de

Quelle: Report-K, 4.12.2012; Stadt Köln, Pressemitteilung.