Stadtarchiv Blomberg bald wieder geöffnet

Zwei Jahre, nachdem das Stadtarchiv Blomberg nach einem Heizungsschaden unter Wasser gestanden hat (siehe Bericht vom 5.2.2010), kehrt allmählich wieder Ordnung ein. Die nassen Akten waren sofort mit Hilfe des LWL-Archivamtes und des Landesarchivs NRW Abt. Westfalen in Folie eingewickelt nach Münster gebracht worden, wo sie per Gefriertrocknung wieder in einen nutzbaren Zustand versetzt wurden.

Seit Sommer 2011 sind die meisten Akten zurück, und es ist an Stadtarchivar Dieter Zoremba, alles wieder einzusortieren. Er hofft, dass er zum "Tag der Archive" Anfang März das Blomberger Stadtarchiv wieder für die Öffentlichkeit öffnen kann.

Kontakt:
Stadtarchiv Blomberg
Im Siebenbürgen 1a
32825 Blomberg
Tel.: +49-5235-5024503

Quelle: Lippische Landes-Zeitung, 11.1.2012

Wechsel von Rahden zum Stadtarchiv Bad Oeynhausen

Ab 1. März 2012 wird Stefanie Hillebrand das Stadtarchiv Bad Oeynhausen leiten. Bisher hat die angehende Master in Archivwissenschaften ehrenamtlich mit fünf Wochenstunden das Stadtarchiv Rahden betreut. Mit dem Studium seien aber ihre Ansprüche und der Wunsch gewachsen, mehr gestalten zu können und das anzuwenden, was sie gelernt habe, erläutert die Rahdenerin gegenüber der NW. Im Stadtarchiv Bad Oeynhausen, ungleich größer als das in Rahden, wird ihr eine zusätzliche Verwaltungskraft zur Verfügung stehen. Die Rahdener Stelle soll weiterhin ehrenamtlich besetzt werden.

Rund 120 Nutzer zählt das Rahdener Stadtarchiv, das am 1. April 2012 seinen 30. Geburtstag feiert, jährlich. Hinzu kommen – mit steigender Tendenz – schriftliche oder telefonische Anfragen. Die aktuelle Ausstellung mit Ansichtskarten des passionierten Postkarten- und Poststempelsammlers Ingo Hackstedt aus Stemwede kann noch bis Mitte Februar während der Öffnungszeiten des Stadtarchivs im Rahdener Bahnhof, donnerstags von 9 bis 13 Uhr, besichtigt werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Rahden
Lange Straße 9
32369 Rahden
Telefon: +49 5771 73-18
Telefax: +49 5771 73-60

Stadtarchiv Bad Oeynhausen
Von-Moeller-Straße 9
32545 Bad Oeynhausen
Telefon: 05731/14-3421
Telefax: 05731/14-1922
stadtarchiv@badoeynhausen.de

Quelle: Sonja Rohlfing, Neue Westfälische, 13.1.2012

Von A bis Z durch die Jahrhunderte – Lesekurse im Zentralarchiv Speyer 2012

Das Kursprogramm des Zentralarchivs der Evangelischen Kirche der Pfalz für Lesekurse alter Handschriften 2012 bietet wieder Texte für alle Leistungsniveaus. Die Bandbreite reicht vom 16. bis zum 19. Jahrhundert und schließt ab mit einem Streifzug durch die Jahrhunderte als besondere Herausforderung für Fortgeschrittene. Erstmals können Kinder ab 9 Jahren und ihre Eltern neben einer Einführung in die Sütterlinschrift auch Osterkarten anno dazumal gestalten (19. März). Außerdem gibt es am 15. Mai einen Eltern-Kind-Kurs zum Thema „Wie funktioniert ein Archiv?“ mit Blick hinter die Kulissen und interessanten Übungen für den Archivnachwuchs. Termine für den Kurs „Papierschöpfer und Schriftdetektive“ in Zusammenarbeit mit der Jugendförderung Speyer werden gesondert bekanntgegeben.

Den Auftakt für die Erwachsenenseminare bildet der Doppelkurs für Anfänger ohne Vorkenntnisse am 13. und 27. Februar jeweils von 17.00 bis 19.00 Uhr. Die Erfahrung zeigt, dass das Lesen in Gemeinschaft unter Anleitung ausgesprochen hilfreich und vergnüglich ist. Die Veranstaltungen bieten auch Informationen zu Spezialwörterbüchern, wenn etwa Begriffe für alte Währungen, Maße, Gewichte oder Berufe zu klären sind. Alle Kurse finden im Lesesaal des Zentralarchivs am Domplatz 6 in Speyer statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 10,00 € inklusive Material. Anfragen und Anmeldungen nimmt das Archiv unter 06232-667 181/194 entgegen oder unter archiv@evkirchepfalz.de. Das gesamte Angebot liegt als Faltblatt vor und kann auf den Archivseiten www.zentralarchiv-speyer.de im Menüpunkt Aktuelles eingesehen werden.

\"Lesekurse\"

Bürgertag in der Stasi-Zentrale am 14. Januar

Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen lädt anlässlich des 20. Jahrestags der ersten privaten Akteneinsicht zu einem Bürgertag auf das Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale. Die Veranstaltung "Wissen wie es war" findet am Samstag, 14. Januar 2012, von 11.00 bis 18.00 Uhr in der ehemaligen Stasi-Zentrale am U-Bahnhof Magdalenenstraße in Berlin-Lichtenberg statt. Der Eintritt ist frei.

Das Programm des Bürgertags in der Stasi-Zentrale:

  • 11.00 Uhr Eröffnung mit dem Bundesbeauftragten Roland Jahn und Gästen
  • Besichtigung der Diensträume von Erich Mielke und des Stasi-Archivs
  • Ganztägiges Bühnenprogramm mit zahlreichen Zeitzeugen
  • Neueröffnung des Stasi-Museums
  • Führungen über das Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale
  • "Bürger fragen den Bundesbeauftragten"
  • Informationen und persönliche Beratung zum Thema Akteneinsicht
  • Ausstellungen, Filme, Stasi-O-Töne und vieles andere mehr
  • 16.00 Uhr Abschlussdiskussion: Joachim Gauck, Marianne Birthler und Roland Jahn gemeinsam auf dem Podium

Ort:
BStU
Archiv der Zentralstelle
Ruschestraße 103
10365 Berlin

Veranstalter:
Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
Karl-Liebknecht-Straße 31/33
10178 Berlin

Kontakt:
Ellen Semmler
BStU – Abteilung Bildung und Forschung 3, SG 01
Hausanschrift
Karl-Liebknecht-Straße 31
10178 Berlin
Postanschrift
BStU, 10106 Berlin
Tel.: 030 23248918
Fax: 030 23248839
Ellen.Semmler@bstu.bund.de

Archivportal NRW mit neuem Layout und neuen Funktionen

Zum Jahreswechsel hat es Neuerungen beim Internetportal „Archive in Nordrhein-Westfalen“ gegeben. Das Portal hat ein neues Layout erhalten und es sind neue Funktionen hinzugekommen. Aktuelle Nachrichten aus den nordrhein-westfälischen Archiven lassen sich als RSS-Feed abonnieren, Informationen können sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache angeboten werden, Archive können ihre Kontaktdaten mit einer Google-Map hinterlegen und Abbildungen mit Hilfe des integrierten Slimbox-Tools auch als Bildergalerien anlegen. Mit den neuen Funktionen und einer grundlegenden Überarbeitung der Navigation erreicht das Portal eine übersichtlichere und moderne Darstellung der nordrhein-westfälischen Archivlandschaft.

Hinzu kommt, dass die Weiterentwicklung auch die Voraussetzung schafft für einen Ausbau der Erschließungsinformationen und archivischen Digitalisatangebote. Beständeübersichten und Findmittel können ab sofort nicht nur im Format SAFT-XML, sondern auch als EAD-Dateien importiert werden. Das verbessert die Kompatibilität des Portals mit den unterschiedlichen Erschließungssystemen in den Archiven; neue Inhalte können so für das Portal erschlossen werden. In der neuen Entwicklungsstufe besteht schließlich auch die Möglichkeit, Findbücher direkt auf der Basis des Metadatenstandards METS mit Digitalisaten zu verknüpfen. Zu diesem Zweck wurde der DFG-Viewer für METS-Dateien mit dem Portal verlinkt und dabei zugleich eine Möglichkeit geschaffen, Findbucheinträge aus der Datenbank in die Digitalisatanzeige zu übernehmen.

Das Landesarchiv NRW hofft, dass die Neuerungen die Attraktivität des Archivportals sowohl für die teilnehmenden Archive als auch für die Benutzerinnen und Benutzer erhöhen. Die Weiterentwicklung bleibt trotzdem auch an dieser Stelle nicht stehen. Noch in diesem Jahr wird das Portal „Archive in NRW“ ergänzt um eine Funktion zur Einbindung digitaler Editionen (auf der Grundlage der Auszeichnungskonventionen der „Text Encoding Initiative“). Zusätzliche Weiterentwicklungen zur Optimierung der Suchfunktion und zur Einrichtung einer Schnittstelle für das geplante „Archivportal D“ im Rahmen der Deutschen Digitalen Bibliothek sind vorgesehen.

Link: www.archive.nrw.de

Kontakt:
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Fachbereich Grundsätze
– Öffentlichkeitsarbeit –
Dr. Andreas Pilger
Graf-Adolf-Str. 67
40210 Düsseldorf
Tel. (0211) 159 238-201
Fax. (0251) 159 238-111
andreas.pilger@lav.nrw.de

Quelle: LAV NRW, Medienmitteilung, 3.1.2012

Erste Archivalien aus dem Stadtarchiv Köln wieder im Original zugänglich

Das Historische Archiv der Stadt Köln eröffnet am 3. Januar 2012 den Lesesaal im Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum (RDZ), Haus 3, Frankfurter Straße 50, 51147 Köln-Porz/Lind. Das Angebot ist zunächst noch sehr klein im Vergleich zu dem, was vor dem Einsturz am 3. März 2009 zur Verfügung stand. Die Restaurierung der Archivalien geht jedoch zügig voran, so dass sich der Bestand nach und nach erweitert. Bereits benutzbar sind beispielsweise Teile der Bibliothek und Fotosammlung, Neuerwerbungen seit dem Einsturz und erste restaurierte mittelalterliche Urkunden und Handschriften.

Der Lesesaal hat dienstags bis freitags von 9 bis 16:30 Uhr, mittwochs von 9 bis 19:45 Uhr geöffnet. Für den Besuch ist eine Voranmeldung mit Terminabsprache unter 0221 / 221-29462 oder per E-Mail erforderlich. Dabei muss geklärt werden, ob die benötigten Archivalien bereits wieder benutzbar sind.

Die Öffnung des Lesesaals ist Teil der mehrstufigen Benutzungsstrategie des Historischen Archivs. Diese sieht vor, zunächst hauptsächlich Digitalisate und künftig auch immer mehr Originale zur Verfügung zu stellen.

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 28.12.2011

Archiv und Wirtschaft Heft 4/2011

In Kürze erscheint Heft 4/2011 der Zeitschrift "Archiv und Wirtschaft", herausgegeben von der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW). Die neue Ausgabe beinhaltet unter anderem Beiträge zur Geschichte des Historischen Instituts der Deutschen Bank sowie zur wichtigen Frage der Behandlung des Schriftgutes der Volkseigenen Betriebe der DDR ab 1990.

Inhaltsverzeichnis "Archiv und Wirtschaft" 4/2011

AUFSÄTZE

  • Martin L. Müller: 50 Jahre Historisches Institut der Deutschen Bank (160-170)
  • Tamara Hawich: Im zweiten Anlauf – die Gründung des TWA e. V. (171-176)
  • Katrin Verch: Sicherung, Bewertung und Übernahme des Schriftgutes der Volkseigenen Betriebe der DDR ab 1990 (177-186)
  • Manfred Köhler: Das Unternehmerbild in deutschen Zeitungen (186-191)

BERICHTE

Björn Berghausen, Peter Blum, Didier Bondue und Martin Münzel: Wirtschaftsarchive und -archivare im Fokus chinesischer Kommunalarchivare: Delegation der Shanghai Municipal Archives zu Besuch in Blois, Berlin und Heidelberg (192-193)

REZENSIONEN

  • Olaf Blaschke: Verleger machen Geschichte. Buchhandel und Historiker seit 1945 im deutsch-britischen Vergleich (Edgar Lersch) (194-196)
  • Christian Feurstein: Vom Familienunternehmen zur Unternehmensfamilie. Die Zumtobel-Konzerngruppe von 1950–2000 (Benjamin Obermüller) (196-197)
  • Anja Horstmann und Vanina Kopp (Hrsg.): Archiv – Macht – Wissen. Organisation und Konstruktion von Wissen und Wirklichkeiten in Archiven (Wolfgang Thomsen) (197)
  • Hans-Joachim Jeschke (mit einem Beitrag von Peter Hübner): Aus der Geschichte des Chemiewerkes Schwarzheide, Teil 5: 1979 bis 1990 (Renate Schwärzel) (198-200)
  • Maximilian von Kalus: Pfeffer – Kupfer – Nachrichten. Kaufmannsnetzwerke und Handelsstrukturen im europäisch-asiatischen Handel am Ende des 16. Jahrhunderts (Wilfried Reininghaus) (200)
  • Robert Kretzschmar (Hrsg.): Staatliche Archive als landeskundliche Kompetenzzentren in Geschichte und Gegenwart. Zum 65. Geburtstag von Volker Rödel (Christian Wolfsberger) (201-203)
  • Johann Heinrich Mayr: Meine Lebenswanderung. Historisch-kritische Edition der autobiografischen Schriften von Johann Heinrich Mayr, hrsg. v. Kurt Buenzli unter Mitarbeit v. André Salathé u. Beatrice Sendner (Marcel Müller) (203-204)
  • Schweizerisches Bundesarchiv (Hrsg.): OS-Tool, Tool für die Erstellung eines Ordnungssystems zur Aktenverwaltung (Peter Toebak) (204-208)

Nachruf Hans Christoph Graf von Seherr-Thoss (Harry Niemann) (209)

Rezensionsliste

Impressum

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Landeskirchliches Archiv Kassel reinigt Architekturzeichnungen des 19. Jahrhunderts in Hildesheim

Das Landeskirchliche Archiv Kassel hatte Mitte Dezember 2011 die Gelegenheit, 240 Architekturzeichnungen aus dem Nachlass Friedrich Ernst Hoffmann (1824-1912) hauptsächlich in den Formaten DIN-A 3 und DIN-A 4 durch Nutzung der Kartenreinigungsanlage der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim (HAWK) reinigen zu lassen. Die Zeichnungen wiesen einen leichten bis mittleren Grad an Verschmutzung mit schädigendem Feinstaub auf. Das Verfahren zur Trockenreinigung eines Massenpapierbestandes basiert auf der Konstruktion einer Maschine, die mit Hilfe elektrostatischer Effekte eine schonende Reinigung der Archivalien gewährleistet. Eine elektrostatisch negativ vorgeladene Folie zieht vorhandene Feinstaubverschmutzungen, unterstützt von Bürsten, die nicht direkt mit den Archivalien in Kontakt kommen, an. Die Geschwindigkeit der Anlage kann variiert werden, zwei Meter pro Minute gelten als mittlere Geschwindigkeit.

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Abb. 1: Kartenreinigungsanlage in Hildesheim

Mit Hilfe einer ursprünglich für die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt entwickelten deutschlandweit einzigartigen Anlage zur Reinigung von Karten und Schriftgut leistet die Hochschule in Hildesheim einen Beitrag zur Rettung von mit Staub kontaminierten Dokumenten der Archive und Bibliotheken. Die Anlage soll langfristig auch die Archive und Bibliotheken im Kampf gegen große Mengen Schimmelschäden an ihrem Schriftgut unterstützen. Die Fakultät für Erhaltung von Kulturgut der HAWK und Prof. Dipl.-Rest. Ulrike Hähner (Lehrgebiet Konservierung und Restaurierung von Buch und Papier) haben die neue Methode zur maschinellen Reinigung von Karten und Schriftgut in Hildesheim im Mai 2011 präsentiert.

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Abb. 2: Kartenreinigungsanlage in Hildesheim

Die einmalige, acht Meter lange und zwei Meter breite Anlage war von Mitarbeitern und Kooperationspartnern des Studiengangs Papierrestaurierung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in einem Projekt der Universität Erfurt von 2005 bis 2008 entwickelt worden. Innerhalb von zwei Jahren konnten damit 185.000 kulturhistorisch bedeutende und fragile, sich in der Obhut der Forschungsbibliothek befindliche Karten des ehemaligen Justus Perthes Verlags Gotha von gesundheitsschädlichen und Material zersetzenden Feinstäuben gereinigt werden. Die HAWK hat die Anlage von der Universität Erfurt übernommen und wird sie nun an der Fakultät Erhaltung von Kulturgut, der Fachrichtung Schriftgut, Buch und Graphik und dem Labor für Mikrobiologie, in Kooperation mit dem Niedersächsischen Landesarchiv, dem Historischen Archiv der Stadt Köln, der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/ Gotha sowie der Entwicklerfirma Becker-Systems GmbH weiterentwickeln (weitere Informationen siehe www.uni-erfurt.de/sammlung-perthes/projekte/kartenreinigung).

Die Fotos, die freundlicherweise von der HAWK Fachrichtung Schriftgut, Buch und Graphik zur Verfügung gestellt wurden, zeigen die Reinigung der Architekturzeichnungen Hofmann aus dem Landeskirchlichen Archiv Kassel am 20. Dezember 2011.

Bettina Wischhöfer

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv der
Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Lessingstraße 15A
34119 Kassel
Tel.: (0561) 78876 – 0
Fax: (0561) 78876 – 11
archiv@ekkw.de
www.ekkw.de/archiv

Quellen, Fotos und Zeugnisse zu Münsters Straßennamen im Internet

Umfassende Informationen zu Münsters Straßennamen und eine umfangreiche Dokumentation mit Quellen, Fotos und Zeugnissen zu "belasteten" Straßennamen bietet die Stadt Münster mit einer Homepage "Ehre, wem Ehre gebührt?!". Sie ist bis auf Weiteres direkt auf der Startseite des Portals www.muenster.de erreichbar. "Mit diesem detailreichen, leserfreundlich aufbereiteten Material kann sich jeder seine eigene Meinung zu den in Diskussion stehenden Straßennamen bilden", sagte Oberbürgermeister Markus Lewe bei der Freischaltung des neuen Internetangebotes.

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Abb.: Dokumente und Fotos zur Meinungsbildung: Oberbürgermeister Markus Lewe stellte das neue Internetangebot vor; links Anja Gussek vom Stadtarchiv. – Foto: Presseamt Münster.

Wen sollte eine Stadt für sein Lebenswerk durch einen Straßennamen dauerhaft ehren? Im Auftrag des Ältestenrates der Stadt hat sich eine Kommission mit Unterstützung von Historikern mit Namensgebern befasst und Empfehlungen vorgelegt. Sie betreffen die Ehrung des ehemaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg sowie von zehn Kulturpolitikern, Wissenschaftlern und Publizisten.

Das Stadtarchiv Münster hat für das Internetangebot zu diesen Personen recherchiert, andere Archive und Bibliotheken aufgesucht und den Rat von Fachleuten eingeholt. "Das Ergebnis erschließt neue Erkenntnisse und macht nachdenklich über unseren heutigen Umgang mit den einschlägigen Straßennamen. Die Internetseiten machen Dokumente und Hinweise öffentlich zugänglich, die bislang nicht bekannt oder zumindest nicht präsent waren", sagte OB Lewe.

Wie haben sich Karl Wilhelm Jötten, Hans Pfitzner, Ludwig Humborg, Franz Ludwig, Alfred Stühmer, Karl Wagenfeld, Agnes Miegel, Friedrich Castelle, Heinrich Lersch und Hermann Stehr in der Zeit des Nationalsozialismus verhalten? Welchen Anteil hatte Paul von Hindenburg 1933 an der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten. Wie hat er zum Scheitern der ersten deutschen Republik beigetragen?

Solche Fragen versucht das Angebot zu beantworten. Dabei greift es vor allem auch auf Originalaussagen und Schriftzeugnisse der betroffenen Personen zurück. "Wir brauchen uns nicht umzuschalten", ließ Wagenfeld schon 1933 verlauten. Mit der Aussage: "Denn ich bin Nationalsozialist", schloss Agnes Miegel den Abschnitt eines Briefes im Jahr 1934. Auch Friedrich Castelle erkannte die Zeichen der Zeit, als er 1933 schrieb: "Der Kampf um die geistige Freiheit im Sinne des Führers ist immer unser erstes und letztes Ziel gewesen." Alfred Stühmer äußerte sich auch positiv zum Nationalsozialismus, wagte aber den Widerspruch, als er um seine Meinung zur ärztlichen Behandlung von Juden gefragt wurde. Und Hans Pfitzner war noch nach 1945 unbelehrbar, als er sich mit der Aussage "Das Weltjudentum ist ein Problem" öffentlich hervor tat.

Die Realisierung der Homepage erfolgte gemeinsam mit der Online-Redaktion des Presseamtes und in Zusammenarbeit mit dem Vermessungs- und Katasteramt. Sie beantwortet auch Fragen, die im Zusammenhang mit der Benennung von Straßen häufig gestellt werden: Wer vergibt die Straßennamen? Seit wann werden Personen mit Straßennamen geehrt und welche Folgen hat eine Umbenennung? Wann wurde der Hindenburgplatz benannt und warum hat man den Namen nach dem Zweiten Weltkrieg nicht geändert?

Die Homepage macht auf die gleichnamige Ausstellung "Ehre, wem Ehre gebührt?!" neugierig, die am 25. Januar 2012 in der Bürgerhalle des Rathauses Münster eröffnet wird. Parallel zur Ausstellung erfolgt eine repräsentative Bürgerumfrage zum Umgang mit Straßennamen. Weiter sind eine Podiumsdiskussion und Informationsveranstaltungen in Stadtbezirken vorgesehen. Über den Hindenburgplatz wird der Rat am 21. März entscheiden. – www.muenster.de/stadt/strassennamen

Quelle: Stadt Münster, Pressemitteilung, 22.12.2011

Bewegte Bilder von Freiburg von 1910 bis 1970

Haben Sie schon einmal einen französischen Kommandanten beim Sackhüpfen oder Bilder von einem Jiu-Jitsu-Wettkampf auf dem Freiburger Münsterplatz in den 1920er Jahren gesehen? Eine neue DVD mit historischen Filmaufnahmen von Freiburg gibt Einblicke in ungewöhnliche Momentaufnahmen.

In der DVD von Anita Bindner mit dem Titel „Freiburg im Breisgau. Der Film. Die Geschichte“, an deren Herstellung auch das Stadtarchiv Freiburg beteiligt war, wurde unterschiedlichstes Filmmaterial aus vielen Quellen von 1910 bis 1970 zusammengestellt. Neben Aufnahmen von professionellen Filmemachern sind viele bisher unbekannte Streifen von privaten Hobbyfilmern zu sehen.

Ausschnitte aus Werbefilmen wurden ebenso eingebaut wie offizielle Wochenschaubilder. Zu sehen sind eine Bootsfahrt auf der Dreisam, studentisches Leben im Jahr 1926, durch das Martinstor marschierende SA, die Verladung von Panzern am Wiehrebahnhof, die Folgen der irrtümlichen Bombardierung Freiburgs durch deutsche Flieger 1940, Wintersport und Bergrennen auf dem Schauinsland, ein Passionsspiel auf den Kriegstrümmern rund ums Münster, paradierende Besatzungstruppen oder Rudi Dutschke in Freiburg.

Die neue DVD ist die Fortsetzung der ersten erfolgreichen, Ende 2010 erschienen DVD „Zerstörung, Wiederaufbau, Alltag“ mit bewegten Bildern aus der Geschichte Freiburgs von 1940 bis 1950.
Die DVD ist im Stadtarchiv Freiburg, im Museumsshop an Oberlinden oder im Buchhandel für 19,95 Euro erhältlich.

Kontakt:
Stadtarchiv Freiburg
Grünwälderstraße 15
79098 Freiburg
Telefon: 0761 / 201-2701
Fax: 0761 / 201-2799
stadtarchiv@stadt.freiburg.de
www.freiburg.de/stadtarchiv

Quelle: Freiburg, Pressemitteilung, 20.12.2011