Stadtarchivführung für Hörbehinderte

Das Stadtarchiv Münster bietet gehörlosen und schwerhörigen Menschen eine Führung an. Der informative Gang durch das „Gedächtnis der Stadt“ beginnt am Dienstag, 1. Juni, um 18 Uhr und ist kostenlos.

Was ist überhaupt archivwürdig? Welche Bestände gibt es? Wie alt ist das älteste Buch? Nach einem Überblick über die Aufgaben eines Stadtarchivs besichtigen die Gäste den Lesesaal. Anschließend führt der „Blick hinter die Kulissen“ in Räume, die der Öffentlichkeit sonst verschlossen bleiben: das klimatisierte Magazin mit seinen jahrhundertealten Urkunden, Protokollen und Akten und die Werkstatt für die Restaurierung historischer Archivalien. Zum Abschluss erfahren die Besucher, wie sie in der Datenbank des Stadtarchivs selbst Recherche betreiben können.

Ein Gebärdensprachdolmetscher und eine technische Anlage zur Übertragung von akustischen Signalen (FM-Anlage) stehen bei der Führung zur Verfügung. Wer diese FM-Anlage nutzen möchte, sollte sich zuvor beim Stadtarchiv Münster unter Telefon 02 51 / 4 92 47 01 anmelden.

Info: Das Stadtarchiv in der „Speicherstadt“, An den Speichern 8, ist zu erreichen über die Buslinien 8 und 9 und dem RegioBus R 51.

Link: http://www.muenster.de/stadt/archiv/

Quelle: Stadt Münster, Pressemitteilung, 27.5.2010

 

Im Stadtarchiv Marbach wird es bald zu eng

Man sei derzeit beinahe mehr mit der Zukunft als mit der Vergangenheit beschäftigt, sagte der Marbacher Stadtarchivar Albrecht Gühring bei der Vorstellung seines Jahresberichts 2009 im Verwaltungsausschuss. Grund dafür ist, dass einige Bestände im Umfang von 3.000 Umzugskartons, die wegen der Stadthallensanierung zeitweise ausgelagert wurden, noch nicht an dem ihnen zugedachten Standort stehen. Zumal sei mit dem Jahr 2005 ein neues Grenzjahr für die Registratur des Rathauses festgelegt worden, was zu mehr Verwaltungsanfragen führen werde.

Die Nutzerzahl lag im Jahr 2009 auf dem gleichen niedrigen Niveau wie im Vorjahr bei 63 Archivnutzungen (2008: 64). Leicht zugenommen haben dagegen die Anfragen – insbesondere die telefonischen, die nicht vermerkt wurden. Insgesamt 104 schriftliche Auskünfte (2008: 97) hat Gühring gegeben, davon 72 per E-Mail. Der große Zuwachs an Archivmaterial, insbesondere Standesamtsakten, könnte rascher als zunächst angenommen die Magazinkapazitäten erschöpfen, unter Umständen bereits in fünf Jahren.

Während Archivbibliothek und Sammlungen durch Kauf, Tausch und Schenkungen erweitert wurden, habe sich im musealen Bereich nicht viel getan. Im Dorfmuseum Kelter Rielingshausen seien die Tätigkeiten ganz zum Erliegen gekommen – nicht zuletzt wegen der zahlreichen Aktivitäten im Schillerjahr, wie Führungen und die Mitwirkung am 18.-Jahrhundert-Fest. Auch zu 1000 Jahre Markt- und Münzrecht stellte das Stadtarchiv Marbach eine Ausstellung zusammen und arbeitete am Katalog mit.

Kontakt:
Stadtarchiv Marbach am Neckar
Leiter: Stadtarchivar Albrecht Gühring
Schillerhöhe 12/1
71672 Marbach am Neckar
Tel. 07144/45 15
Fax 07144/ 33 32 43
albrecht.guehring@schillerstadt-marbach.de

Quelle: MBZ/Stuttgarter Nachrichten, 26.5.2010

Stadtarchiv Krefeld zeigt noch bis zum 4. Juni Gerstein-Ausstellung

Das Stadtarchiv Krefeld zeigt noch bis zum 4. Juni 2010 die Ausstellung „Kurt Gerstein – Widerstand in SS-Uniform“. Gerstein war aktiv in der „Bekennenden Kirche“ und wurde zu einem Gegner des Nazi-Regimes. Der Protestant blieb trotzdem ein Außenseiter des Widerstands. Seit 1943 hat der SS-Mann ins Ausland über die Verbrechen in den Konzentrationslagern berichtet. Er wollte so die „Weltöffentlichkeit“ informieren.

Gersteins widerspruchsvolle Lebensgeschichte diente als Vorlage für literarische Bearbeitungen, insbesondere für das Drama „Der Stellvertreter“ von Rolf Hochhuth. Die Ausstellung im Stadtarchiv wird ergänzt durch den Zeitzeugenbericht Hans-Georg Hollwegs. Schulklassen können sich für eine Führung anmelden. Die Ausstellung ist im Foyer des Stadtarchivs, Girmesgath 120 (hinter dem Stadthaus), zu den Öffnungszeiten zu besichtigen: montags bis mittwochs von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 16 Uhr; donnerstags von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 17.30 Uhr sowie freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr.

Kontakt unter der Internetadresse www.krefeld.de/stadtarchiv

Quelle: Stadt Krefeld, Pressemeldung, 26.5.2010

Verlassenschaftsabhandlung von Gustav Mahler (1911) in Wien

Vor 150 Jahren, am 7. Juli 1860, wurde in Kalischt, Böhmen, der berühmte Komponist Gustav Mahler geboren. Er war ein bedeutender Vertreter der Spätromantik und beeinflusste die musikalischen Entwicklung hin zur Moderne. Seine Frau Alma Mahler gehörte zu den bekanntesten Damen der Wiener Gesellschaft. Am 18. Mai 1911 starb Gustav Mahler nach schwerer Krankheit in Wien. Die Verlassenschaftsabhandlung, in der sein Besitz erfasst und an die Erben übertragen wurde, wird heute im Wiener Stadt- und Landesarchiv verwahrt. Neben einem Einblick in die Besitzverhältnisse des Komponisten enthält sie auch mehrere handschriftliche Schreiben von Persönlichkeiten der Wiener Musikgeschichte. Daneben gibt der Akt auch Einblick in das Leben der Alma Mahler nach dem Tod ihres Ehemanns.

Gustav Mahler begeisterte sich schon früh für Musik. In Wien studierte er am Konservatorium. Schon mit 20 Jahren wurde er Kapellmeister und dirigierte bald darauf Opern in aller Welt. So überrascht es auch nicht, dass er von 1897 bis 1907 erster Kapellmeister und Hofoperndirektor in Wien war. Der aus einer jüdischen Familie stammende Gustav Mahler ließ sich schließlich taufen, um antisemitischen Vorurteilen zu entkommen. Er bereiste ganz Europa und auch Amerika, wo er auf ein begeistertes Publikum traf. Als eine antisemitisch inspirierte Pressekampagne gegen ihn gestartet wurde, beendete er seine Arbeit in Wien. Ab 1908 dirigierte er auch an der Metropolitan Opera in New York.

Gustav Mahler heiratete im Jahr 1902 Alma Schindler, die aus einer Künstlerfamilie stammte. Die wegen ihrer Schönheit gelobte Alma und der eher zurückhaltende Gustav Mahler führten eine intensive Ehe, die ihre Höhen und Tiefen hatte. Das Paar lebte sich auseinander, wobei der Tod der ältesten Tochter im Juli 1907 diesen Bruch noch verstärkte.

Im selben Jahr wurde bei Gustav Mahler eine Herzkrankheit diagnostiziert. Sein enormes Arbeitspensum forderte schließlich seinen Tribut. Als Gustav Mahler im Februar 1911 in New York sein letztes Konzert dirigierte, war er bereits schwer krank. Trotz intensiver Bemühungen konnten ihm weder die Ärzte in Amerika, Paris oder Wien helfen. Wenige Tage nach seiner Ankunft in Wien starb Gustav Mahler am 18. Mai 1911.

Die Verlassenschaftsabhandlung zu Gustav Mahler (Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchivakten – Persönlichkeiten, M2) hat einen beträchtlichen Umfang. Es musste erst die Frage geklärt werden, welches Bezirksgericht überhaupt zuständig sei. Der Komponist hatte zum Zeitpunkt seines Todes keinen ordentlichen Wohnsitz in Wien. Die Vermögenswerte von Gustav Mahler wurden ermittelt. So liegen dem Akt ein mehrseitiges Inventar und Eingaben von Alma Mahler und der gemeinsamen Tochter Anna bei. Da die am 15. Juni 1904 geborene Anna damals noch minderjährig war, wurde Karl Moll, der Stiefvater von Alma Mahler, als Vormund vorgeschlagen. Der Verlassenschaftsakt erstreckt sich über 18 Jahre, da Anna Mahler erst im Juli 1929 die Großjährigkeit erlangte. Erst dann konnte sie über ihr Erbe verfügen, das bis dahin in einem Depot der Postsparkasse verwaltet wurde.

Kontakt:
Wiener Stadt- und Landesarchiv
Guglgasse 14, 5. Stock, Top 508, Eingang: Gasometer D (Zugang von Gasometer A)
1110 Wien
Telefon +43 1 4000 84808
Fax +43 1 4000 84809
post@ma08.wien.gv.at
www.archiv.wien.at

Quelle: Stadtarchiv Wien; Stadt Wien, Pressemitteilung, 25.5.2010

Grünes Licht für Digitales Landesarchiv Baden-Württemberg

Der Ministerrat hat am 18. Mai 2010 grünes Licht für den Aufbau des "Digitalen Landesarchivs Baden-Württemberg" gegeben. In dem neu etablierten Aufgabenbereich des Landesarchivs werden digital entstandene Dokumente unterschiedlichster Formate aus der gesamten Landesverwaltung dauerhaft archiviert und für Recherchen verfügbar gemacht. Gesichert werden unter anderem Datenbanken, Web-Seiten, Hybridakten (d.h. Akten, die zugleich digitale und herkömmliche Bestandteile auf Papier umfassen) sowie Daten aus Informationssystemen und Fachverfahren.

Damit wurden für das Landesarchiv Baden-Württemberg die Voraussetzungen geschaffen, im Dauerbetrieb aus originär digitalen Unterlagen des Landes, ein digitales Gedächtnis zu bilden. Aufnehmen soll das Digitale Magazin alle digitalen Dokumente, die in rechtlicher und historischer Hinsicht dauerhaft zu bewahren sind und für die retrospektive Nachvollziehbarkeit gesellschaftlicher Entwicklungen und des Handelns von Politik und Verwaltung Bedeutung haben.

Die gespeicherten Informationen können von jedem Interessierten wie Papierunterlagen nach den archivgesetzlichen Regelungen für unterschiedlichste Zwecke wie die wissenschaftliche Forschung, die Regional- und Lokalgeschichte, aber auch für private Recherchen und die Erinnerungskultur im weitesten Sinne genutzt werden.

Die notwendigen Technologien wurden seit 2005 in einem Pilotprojekt entwickelt, in dem auch die ersten Übernahmen von Daten erfolgt sind. Der erste größere Anwendungsfall wird das elektronische Grundaktenarchiv für das Justizministerium sein. Damit erfüllt das Landesarchiv zugleich seine Funktion als Dienstleister der Verwaltung.

Bis zum Jahr 2015 werde das Landesarchiv Baden-Württemberg insgesamt acht zusätzliche Stellen erhalten, um das Digitale Landesarchiv als neuen Arbeitsbereich stufenweise aufzubauen. Für den selben Zeitraum seien Sach- und Investitionsmittel in Höhe von insgesamt 415.000 Euro vorgesehen.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Robert Kretzschmar, Präsident des Landesarchivs Baden-Württemberg
0711/212-4271 oder -4272
landesarchiv@la-bw.de

Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Pressemitteilungen, 19.5.2010.

Worms feiert Ludwig Cornelius von Heyl

Der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel hat Ludwig Cornelius von Heyl zu seinem 90. Geburtstag namens des Stadtvorstandes, des Stadtrates, der Stadtverwaltung Worms und auch persönlich die herzlichsten Glückwünsche übermittelt. Die Geschichte seiner Familie sei eng mit der Geschichte der Stadt Worms verbunden. Bereits nach Schließung der Wormser Lederwerke Cornelius Heyl AG (gegründet 1834) habe Ludwig Cornelius von Heyl 1974 die Firmenarchivalien an das Stadtarchiv Worms übergeben.

1997 folgte das gesamte Archivmaterial aus der Zeit seines Vaters und seiner eigenen Aktivitäten. Dies zeige das große Interesse von Ludwig Cornelius von Heyl an der Sicherung des Kulturgutes seiner Familie. „Die Stadt Worms ist Ihnen sehr dankbar für diese Bereitschaft, denn sie ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Gedächtnisses der Lederbranche in unserer Stadt. Die dem Stadtarchiv überlassenen Materialien sind eine wertvolle Bereicherung der Bestände des Hauses in Hinsicht auf die soziale, politische und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt insgesamt. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass Sie sich neben der Arbeit in und für die Firma auch gesellschaftlich und politisch in unserer Stadt eingebracht haben. Dieses Engagement wurde mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse gewürdigt. Ich wünsche Ihnen noch viele glückliche Tage in guter Gesundheit und persönlichem Wohlergehen im Kreise Ihrer Familie“, so OB Michael Kissel an Ludwig Cornelius von Heyl.

Link: Bestand 170/26 Familie von Heyl

Kontakt:
Stadtarchiv Worms
Raschi-Haus
Hintere Judengasse 6
67547 Worms
Telefon: (0 62 41) 8 53 – 47 00 (bis – 47 07)
Telefax: (0 62 41) 8 53 – 4710
stadtarchiv@worms.de

Quelle: Stadt Worms, Pressemitteilung, 18.5.2010

Wechsel im Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft der baden-württembergischen Kreisarchivare

Der Konstanzer Kreisarchivar Wolfgang Kramer hat nach zwölf Jahren Führungsarbeit den Vorsitz in der Arbeitsgemeinschaft der baden-württembergischen Kreisarchivare abgegeben. Zum Nachfolger Kramers wurde bei einer Tagung in Engen Dr. Wolfgang Sannwald, der Leiter des Kreisarchivs Tübingen, bestimmt.

Bei ihrem Treffen beschäftigten sich die baden-württembergischen Kreisarchivare mit der kommunalen Archivpflege, die der scheidende Vorsitzende Wolfgang Kramer als Ausgangspunkt der baden-württembergischen Kreisarchive bezeichnete. Die ersten Kreisarchivare im Land waren zunächst fast ausschließlich in der Ordnung und Erfassung der Gemeindearchive tätig, bevor sie sich daran machten, ein Kreisarchiv mit den archivwürdigen Unterlagen der Landkreisverwaltung aufzubauen. Durch diese wichtige Arbeit ist es in Baden-Württemberg wie in keinem anderen Bundesland gelungen, kleine und kleinste Archive zu ordnen, zu inventarisieren und damit in ihrem Bestand zu sichern.

Das Besondere an dem baden-württembergischen Archivmodell ist, dass diese vielen kleinen Archive dadurch als Teil des historischen Erbes der Gemeinde vor Ort belassen werden können. Mittlerweile verfügen alle 35 Landkreise über ein Kreisarchiv, dessen Mitarbeiter sich neben vielen anderen Aufgaben auch um die Sicherung, Erschließung, Benutzung und Auswertung der Gemeindearchive kümmern.

Kontakt:
Kreisarchiv Konstanz
Winterersteig 5-7
78462 Konstanz
Telefon: 07531/800-1901
Fax: 07531/800-1902
kreisarchiv@landkreis-konstanz.de

Quelle: Südkurier, 12.5.2010

Neue Leiterin des Stadtarchivs Herten

Sie arbeitet im "Gedächtnis der Stadt Herten", zwischen Aktenstapeln, alten Stadtplänen, historischen Zeitungen und Bücherregalen: Die gebürtige Hertenerin Kirsten Noetzel leitet seit dem 15. April 2010 das im Gymnasium angesiedelte Stadtarchiv Herten und löst damit ihren Vorgänger Dr. Michael Hensle offiziell ab. Nachdem sie jahrelang für das Bochumer Stadtarchiv gearbeitet hatte, verschlug es sie nun beruflich zurück in ihre Heimatstadt.

Die junge Mutter absolvierte nach dem Abitur ihr erstes Ausbildungsjahr zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, wechselte aber schließlich ins Landesarchiv nach Düsseldorf und diplomierte dort erfolgreich als Anwärterin für den gehobenen Archivdienst. "Ich finde die regionale Geschichte des Ruhrgebiets und insbesondere Hertens Vergangenheit unheimlich spannend", erklärt Kirsten Noetzel ihre Vorliebe für alte Akten und Fachbücher.

Ihrem Interesse an Stadthistorie konnte sie einige Jahre in Bochum nachgehen. Schon dort verwaltete sie eifrig ausrangierte, städtische Dokumente. "Ich freue mich darüber, wenn ich Bürger für die Geschichte ihrer Stadt begeistern kann", sagt die 30-Jährige. Und das muss nicht zwangsläufig durch Akten passieren. "Im Archiv haben wir viele interessante, aber auch kuriose Erinnerungsstücke, von historischen Straßenschildern bis hin zum alten Grammophon." Darüber hinaus gibt es große Schaukästen, in denen Herten mit kleinen Modellhäusern seit den 60er-Jahren nachgebaut wurde.

Das Archiv sammelt sämtliches Wissen über ortsgeschichtliche Ereignisse. Ein wichtiger Teil der regionalen Kultur, wie Kirsten Noetzel findet. "Oft schlagen hier Besucher Berichte in alten Ausgaben lokaler Zeitungen nach. Solche Erinnerungen helfen Bürgern, sich mit ihrer Stadt zu identifizieren." In einer umfangreichen Fotosammlung und einem Angebot von historischen Filmen können Interessierte ihren Ausflug in die Vergangenheit außerdem visualisieren.

Wer ein bestimmtes Dokument einsehen möchte, ein Buch schreibt und dafür Informationen benötigt, sich auf eine Diplom- oder Facharbeit vorbereitet oder sonstige Fragen zur Orts- und Stadtgeschichte von Herten hat, kann das zu den Öffnungszeiten des Stadtarchivs tun. Als städtische Einrichtung steht es jedem Bürger offen (Öffnungszeiten: Montag, Dienstag und Mittwoch von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, Donnertag von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 17.30 Uhr sowie Freitag von 9 bis 12.30 Uhr).

Kontakt:
Stadtarchiv Herten
Gartenstr. 40 (im Städt. Gymnasium)
45699 Herten
Telefon: 02366 / 303 233
Telefax: 02366 / 303 630
stadtarchiv@herten.de

Quelle: Hertener Presse-Service, 12.5.2010

Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Archive und Bibliotheken in der EKD diskutiert über ein Kirchenbuchportal im Internet

Unter dem Motto „Kulturarbeit evangelischer Archive und Bibliotheken“ trafen sich 53 Vertreter und Vertreterinnen kirchlicher Archive und Bibliotheken und ihrer Trägereinrichtungen vom 5. bis 7. Mai 2010 in Güstrow. Auf der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Archive und Bibliotheken in der evangelischen Kirche wurde Dr. Michael Häusler (Archiv und Bibliothek des Diakonischen Werkes der EKD, Berlin) im Amt des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft für weitere sechs Jahre bestätigt. Anja Emmerich (Bibliothek des Landeskirchenamtes, Bielefeld) löste Armin Stephan in der Leitung des Verbands kirchlich-wissenschaftlicher Bibliotheken ab.

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Abb. 1: Wahl Mitgliederversammlung Verband kirchlicher Archive 6. Mai 2010 in Güstrow (Foto: B. Wischhöfer)

Dr. Bettina Wischhöfer (Landeskirchlichen Archivs Kassel) wurde auf der Tagung für weitere sechs Jahre als Leiterin des Verbands kirchlicher Archive im Amt bestätigt. Besonderes Augenmerk wurde auf der Tagung dem zur Zeit wichtigsten Projekt des Verbands, der Etablierung eines deutschen Kirchenbuchportals im Internet, gewidmet. Ziel der Verbandsarbeit ist es, von der EKD eine dreijährige Anschubfinanzierung zu erhalten. Ein von der EKD bereits finanziertes Geschäftsmodell stuft die Annahme, dass sich das Portal nach drei Jahren selbst tragen kann, als realistisch ein.
In Zeiten von Digitalisierung und Internet wachsen die Begehrlichkeiten nach dem schnellen und umfassenden Zugriff auf Kirchenbücher, der zentralen Quelle für den attraktiven Markt der Genealogie. Kirchenbücher, es gibt etwa 200.000 evangelische und 100.000 katholische, gehören zu den meistbenutzten Beständen kirchlicher Archive. Es gilt, die Rechte an diesen Quellen federführend zu wahren.

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Abb. 2: Tagung Arbeitsgemeinschaft Archive und Bibliotheken 7. Mai 2010 in Güstrow, Plenum diskutiert das Kirchenbuchportal (Foto: B. Wischhöfer)

Der Verband kirchlicher Archive zählt aktuell 62 Mitglieder. Er erfüllt Aufgaben, die von einzelnen kirchlichen Archive nicht erfüllt werden können.

Links:

www.evangelische-archive.de

www.kirchenbuchportal.de

Augsburg bringt reichsstädtische Dokumente in Sicherheit

Nach fast fünfmonatiger Vorbereitungszeit hat das Stadtarchiv Augsburg am 5. Mai 2010 damit begonnen, die ersten knapp 700 Regalmeter der insgesamt 2,3 Regalkilometer umfassenden reichsstädtischen Dokumente zu verlagern, die seit Sommer 2009 vom Brotkäfer und seinen Larven befallen sind.

Innerhalb einer Woche werden ungefähr neun LKW-Fuhren mit knapp 90 Paletten und zirka 150.000 Dokumenten auf das AKS-Gelände gebracht, wo eine provisorische Lagermöglichkeit errichtet wurde. In einer der Shed-Hallen neben dem Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) wird voraussichtlich am Montag, 10. Mai, mit der Schädlingsbekämpfung gestartet.

In einer speziell vorbereiteten „Einhausung“ wird dann in einem Stickstoffzelt der erste Durchgang für die Stickstoff-Begasung der Archivalien eingeleitet, um die gefräßigen Brotkäfer-Larven abzutöten. Es sind etwa drei solcher Begasungsvorgänge geplant, von denen jeder sechs bis acht Wochen dauert.

Der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Michael Cramer-Fürtig, hofft, dass die beiden folgenden „Etappen“ der Auslagerung und Schädlingsbekämpfung bis Anfang 2011 durchgeführt sind. Denn bereits ab Herbst 2010 soll nach Abschluss des zweiten Durchgangs die Forschung wieder die Möglichkeit haben, mit einem Großteil der bis dahin behandelten Dokumente zu arbeiten. Dazu wird in der vorübergehenden „Außenstelle“ des Stadtarchivs, die lediglich bis zur Eröffnung des neuen Stadtarchivs 2013 (Planungsbeginn 2010 bereits erfolgt, Baubeginn voraussichtlich 2011) Bestand haben soll, ein provisorischer Lesesaal eingerichtet.

Eine Rückverlagerung der behandelten Archivalien in das belastete Hauptgebäude des Stadtarchivs an der Fuggerstraße, ist aus konservatorischen Gründen ausgeschlossen.

Kontakt:
Stadtarchiv Augsburg
Fuggerstr. 12
86150 Augsburg
Telefon: (0821) 3 24 38 82 (Geschäftsstelle)
Telefax: (0821) 3 24 38 83
stadtarchiv.stadt(at)augsburg.de
www.stadtarchiv.augsburg.de

Quelle: Stadt Augsburg, Pressemeldung, 5.5.2010; Die Augsburger Zeitung, 6.5.2010