Bilder aus den Anfängen der Jugendherbergsbewegung

Zum 100. Geburtstag der Jugendherbergen hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) für das Bildarchiv in seinem LWL-Medienzentrums einen besonderen fotografischen Schatz aus der Frühzeit dieser Einrichtungen gehoben und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht: Den fotografischen Nachlass Richard Schirrmanns (1874-1961), des Gründers der weltumspannenden Jugendherbergsbewegung, deren Wurzeln bekanntlich in Westfalen liegen.

"Der im sauerländischen Altena tätige Lehrer war ein passionierter Fotograf und Fotosammler, der sowohl die Stationen seines eigenen Lebens als auch die Entwicklung seines Lebenswerkes in zahlreichen Bildern festhielt", sagt Dr. Markus Köster, Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen. Die auf diese Weise entstandene Sammlung, bestehend aus etwa 1.600 Glasnegativen, über 40 Fotoalben und etlichen Kleinbildfilmen, übergab die Tochter Gudrun Schirrmann auf Vermittlung der Historikerin Prof. Dr. Barbara Stambolis vor eineinhalb Jahren zur sachgerechten Archivierung und Erschließung dem LWL-Medienzentrum. Hier sind die Bilder inzwischen gesichtet, sicher verpackt, digitalisiert und archivgerecht gelagert worden. Eine repräsentative Auswahl von ihnen steht jetzt unter http://www.bildarchiv-westfalen.de der Öffentlichkeit auch online zur Verfügung.

Neben privaten Aufnahmen der Familie Schirrmann und fotografischen Erinnerungen an Richard Schirrmanns Soldatenzeit im Ersten Weltkrieg lässt der Großteil der Fotos die Anfänge der Jugendherbergsbewegung wieder aufleben. Wandernde, rastende, musizierende und tanzende Jugendliche finden sich neben Außen- und Innenaufnahmen von Jugendherbergen sowie Bildern von Landschaften und Städten in ganz Deutschland. Besonders prominent sind westfälische Herbergen vertreten; außer der Burg Altena zum Beispiel auch die in Neuastenberg (Winterberg/Hochsauerlandkreis), Hohensyburg (Dortmund), Brilon (Hochsauerlandkreis), Attendorn (Kreis Olpe), Sohlbach (Netphen/Kreis Siegen-Wittgenstein) und Kühhude (Bad Berleburg/Kreis Siegen-Wittgenstein).

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Abb.: Richard Schirrmann, Gründer des Jugendherbergswerks, 1911 mit einer Schülergruppe auf Wanderfahrt von Altena nach Holland an der Ennepe-Talsperre. Foto: Nachlass Schirrmann/LWL

Aufnahmen Schirrmanns von eigener Hand sind dabei ebenso überliefert wie professionelle Fotografien und ganze Foto-Alben, die ihm zu Jubiläen überreicht wurden. Der marketingbewusste Pädagoge nutzte Fotos schon früh, um angehende Herbergseltern zu schulen und öffentlich für sein Werk zu werben.

Durch die von der Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) und dem Museum des Märkischen Kreises auf Burg Altena unterstützte Initiative des LWL-Medienzentrums steht die umfangreiche Bildsammlung rechtzeitig zum 100. Geburtstag der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung. "Sie vermittelt spannende Einblicke in die Entstehung des Jugendherbergswerkes und auch in den jugendlichen \’Aufbruch aus grauer Städte Mauern\‘ am Beginn des letzten Jahrhunderts", erläutert Köster den Wert des Fotonachlasses.

Hintergrund
Die Wurzeln der Jugendherbergsbewegung liegen in Westfalen. Es war am 26. August 1909: Richard Schirrmann, ein aus Ostpreußen stammender und im sauerländischen Altena tätiger Lehrer, war wieder einmal mit seinen Schülern auf einer Wanderung und suchte nun für seine Klasse vergeblich nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Als die Gruppe das herannahende Unwetter doch noch in der örtlichen Dorfschule überstanden hatte, kam Schirrmann eine Idee. Ein Netz von preiswerten Jugendherbergen musste her, um wanderfreudigen Jugendlichen (und Lehrern) in Tagesmarschabständen ein Dach über dem Kopf zu bieten. Die erste Jugendherberge schuf Schirrmann kurzerhand selbst an seiner eigenen Schule, der Nette-Schule in Altena. Drei Jahre später zog diese erste Herberge auf die nahegelegene Burg Altena um, die heute als Stammsitz der Jugendherbergsbewegung gilt. Von dort verbreitete sich die Idee nicht nur über ganz Deutschland, sondern auch in alle Welt.

Außer über die Geschichte der Jugendherbergen erzählen die Bestände des Bildarchivs im LWL-Medienzentrum für Westfalen auch über zahlreiche andere Themen aus der Region. Über 300.000 landeskundliche Bilder aus der Zeit zwischen 1850 und der Gegenwart sowie 3.000 Luftbilder veranschaulichen westfälische Landschaften, Städte und Dörfer, Landwirtschaft, Handwerks- und Industriekultur, Kunst, Architektur, Brauchtum und nicht zuletzt die Menschen und ihren Alltag im Wandel der Zeit. Unter http://www.bildarchiv-westfalen.de kann man bequem vom heimischen Computer aus in der visuellen Schatzkammer Westfalens stöbern

Kontakt:
LWL-Medienzentrum für Westfalen
Bildarchiv
Fürstenbergstraße 14
(Besuchereingang: Fürstenbergstraße 15, Zimmer 01.45)
48147 Münster
Telefon: 0251 / 591-4719, -4756, -3920
bildarchiv@lwl.org
www.bildarchiv-westfalen.de

Quelle: LWL, Pressemitteilung, 10.8.2009

Neuer Stadtarchivar in Moers

Vom Generalsekretariat des europäischen Parlaments im Großherzogtum Luxemburg kommt der neue Stadtarchivar der Stadt Moers. Christoph Spilling hat am 3. August 2009 seinen Dienst in der Grafenstadt angetreten. Der Erste Beigeordnete Hans-Gerhard Rötters begrüßte ihn im Neuen Rathaus.

Der 34 Jahre alte Diplom-Archivar stammt aus Wuppertal-Elberfeld und kennt den Niederrhein durch seine Ehefrau, die in Bedburg-Hau groß geworden ist. Er freut sich auf die Menschen – und natürlich seine Aufgabe. „Die Möglichkeiten des Archivs sind für die Öffentlichkeit aus meiner Sicht längst noch nicht ausgeschöpft“, erläutert Christoph Spilling. Vor allem für Schüler und Senioren habe die Einrichtung einen besonderen Reiz. „Dies werde ich in meinem neuen Konzept genauso berücksichtigen wie Kooperationen mit allen städtischen Dienststellen.“

Kontakt:
Stadtarchiv Moers
Hanns-Dieter-Hüsch-Haus
Unterwallstraße 15
47441 Moers
Telefon: 02841-201-735
Telefax: 02841-201-229

Quelle: Stadt Moers, Pressemitteilung, 5.8.2009; RP Online, 6.8.2009

Herforder Friederizianer übergeben Archivbestände des Ehemaligenvereins

Henning Kreibohm, Vorsitzender der Vereinigung ehemaliger Friederizianer, und Dr. Rainer Brackhane, Schriftleiter der Vereinigung, unterzeichneten gemeinsam mit Christoph Laue, dem Stadtarchivar im Kommunalarchiv Herford, einen Vertrag über die Aufbewahrung wertvoller Dokumente aus der Vereinsgeschichte.

Kommunalarchiv und Ehemaligenvereinigung des Friedrichs-Gymnasiums, eine der ältesten Schulen im deutschen Sprachraum, schlossen einen Depositalvertrag, mit dem die Vereinigung eine Fülle von Dokumenten des Vereins aus der Zeit zwischen 1951 bis 2005 dem Herforder Kommunalarchiv als Dauerleihgabe übergibt: Unterlagen über die vielen Veranstaltungen der Vereinigung gehören dazu ebenso wie Protokolle von Vorstandssitzungen, Hauptversammlungen oder der umfangreiche Schriftverkehr mit Ehemaligen aus der ganzen Welt.

Zu den Dokumenten gehört auch ein vollständiges Exemplar des "FRIEDERIZIANERs", der als Kommunikations- und Mitteilungsblatt der Vereinigung seit nahezu 60 Jahren ununterbrochen erscheint. Schriftleiter Brackhane verweist darauf, dass die Unterlagen der Vereinigung, die 2011 ihr hundertjähriges Bestehen feiern kann, zugleich einen spannenden Einblick in Lebensläufe und Denkweisen von Absolventen eines der traditionsreichsten deutschen Gymnasien ermöglicht.

Link: www.ve-friederizianer.de

Kontakt:
Kommunalarchiv Herford
Amtshausstraße 2
32051 Herford
Telefon: 05221/132213
kommunalarchiv@kreis-herford.de

Quelle: Wochenanzeiger Herford, 5.8.2009

Bundesarchiv übernahm Fotoprojekt »Die vermessene Mauer«

Mehr als 28 lange Jahre trennte die Berliner Mauer den Berliner Osten vom Berliner Westen als Teil der deutsch-deutschen Grenze. Im Jahr 1984 beschlossen der Künstler Philipp J. Bösel M.A. und der Fotojournalist Burkhard Maus dieses "vermessene" Bauwerk fotografisch zu dokumentieren. Vom 21. bis 29. Juni 1984 entstanden 1171 Fotos, die 18,5 km der Berliner Mauer von der Bernauer Straße bis zum Treptower Dammweg von der Westseite aus fotografisch festhielten. Diese Dokumentation wurde im Juli 2009 vom Bundesarchiv übernommen.

Die Idee, die Berliner Mauer zwischen Ost- und West-Berlin komplett fotografisch festzuhalten, kam Philipp J. Bösel nicht allein, weil sein Vater aus Ost- und seine Mutter aus West-Deutschland stammten, sondern auch, weil er im Jahr des Mauerbaus geboren wurde, exakt drei Monate später am 13. November 1961 in Köln. Der studierte Grafik-Designer Bösel realisierte dieses Projekt und späterhin weitere gemeinsam mit dem am 7. November 1948 geboren Fotojournalisten Burkhard Maus, der nicht nur einer anderen Altersgruppe angehört, sondern die "Mauer" auch politisch aus einem anderen Blickwinkel betrachtete (info@die-vermessene-mauer.de).

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Abb.: Berliner Mauer, Heidelberger Straße am 21. 6. 1984 (© Philipp J. Bösel, Burkhard Maus; Quelle: Bundesarchiv, Bild 210-0063)

Das Projekt "die vermessene Mauer" wurde bereits mehrfach ausgestellt – unter anderem 1985/86 im Kunstmuseum Aarhus / Dänemark und im Jahr 2005 auf der Photo-Biennale "Pingyao International Photography Festival (PIP) in China – und durch die "Bibliotheque Nationale de Paris" ausgezeichnet. Eine Ausstellung in Paris ("Le 104") für Oktober-November 2009 ist in Arbeit.

Die Aufnahmen stellen eine weltweit einzigartige Dokumentation der Berliner Mauer dar und ergänzen die vorhandenen Aufnahmen dieses Teil der deutsch-deutschen Grenze im Bundesarchiv ideal, da weder im Bestand "Bild 183 Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst – Zentralbild", noch im Bestand "DVH 60 Bild Grenzregimenter – Bildbestand" oder im Bestand "B 145 Bild Presse- und Informationsamt der Bundesregierung" eine derartig umfassende Dokumentation vorhanden ist.

Das Bundesarchiv hat am 2. Juli 2009 die Originalnegative dieses Kunst- und Fotoprojekts übernommen und wird sie nun als Bestand "Bild 210 Sammlung Philipp J. Bösel und Burkhard Maus" dauerhaft sichern, bis Herbst 2009 vollständig digitalisieren und der Allgemeinheit über das Digitale Bildarchiv http://www.bild.bundesarchiv.de verfügbar machen.

Links:

Kontakt:
Bundesarchiv
Dr. Oliver Sander
Potsdamer Str. 1
56075 Koblenz
Tel.: +49 (0)261/505-478
o.sander@bundesarchiv.de
www.bild.bundesarchiv.de

Quelle: Bundesarchiv, Pressemitteilung, 2.7.2009

Landesarchiv Schleswig-Holstein nimmt Kölner Akten auf

Nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs am 3. März 2009 sollen inzwischen fast neunzig Prozent der verschütteten Unterlagen geborgen worden sein. Doch der erforderliche Platz im Rheinland, um die geretteten Archivalien bis zum Bezug eines Neubaus sicher zu lagern, ist knapp geworden. Unmittelbar nach der Katastrophe hatte das Landesarchiv Schleswig-Holstein den Kölner Kolleginnen und Kollegen Magazinfläche angeboten. Jetzt sind die ersten Akten vom Rhein an die Schlei geliefert worden, weitere LKW-Ladungen werden folgen.

"Unser Angebot, einen Regalkilometer Unterlagen für fünf Jahre in Schleswig zwischenzulagern, hat das Historische Archiv der Stadt Köln dankbar angenommen", berichtet der Leiter des Landesarchivs Prof. Dr. Rainer Hering und ergänzt: "Jetzt sind gerade wieder zwei Kollegen und eine Kollegin, die eine Woche in Köln bei den anstrengenden Bergungsarbeiten an der Severinstraße geholfen haben, zurückgekehrt. Diese Hilfsbereitschaft ist für uns in Schleswig-Holstein selbstverständlich." Sven Schoen, Heike Schünke, Robert Knull und andere haben bei den Bergungsarbeiten in Köln geholfen (siehe Bericht).

Die Kölner Archivalien sind in Kartons verpackt und werden in den Regalen des soliden Schleswiger Magazinbaus sorgfältig bei optimalen klimatischen Bedingungen deponiert. In den kommenden Monaten werden sie von den Kölner Archivarinnen und Archivaren hier vor Ort erfasst, damit sie später wieder zusammengeführt werden können.

Zu hoffen bleibt, dass auch die restlichen Teile der einmaligen Kölner Bestände geborgen werden können. Das Historische Archiv der Stadt Köln ist eines der bedeutendsten kommunalen Archive nördlich der Alpen. Seine Unterlagen gehen bis ins 10. Jahrhundert zurück. – Die Wiederherstellung der durch den Einsturz beschädigten Dokumente wird wohl Jahre und Jahrzehnte dauern. Zunächst geht es daher, wie in Schleswig, nur ums Archiv-"Asyle", um trockene und sichere Plätzchen für das geschundene Papier.

Kontakt:
Landesarchiv Schleswig-Holstein
Prinzenpalais
24837 Schleswig
Telefon: 04621 8618-00
Telefax: 04621 8618-01
landesarchiv@la.landsh.de
www.schleswig-holstein.de/LA

Quelle: Landesarchiv Schleswig-Holstein, Pressemitteilung, 4.8.2009; SHZ, 5.8.2009

Leipziger Bibliotheken und Archive gründen Notfallverbund

Der Brand der Anna Amalia Bibliothek in Weimar 2004 und der Einsturz des Kölner Stadtarchivs im März haben den Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig, Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider, veranlasst, im Juli 2009 zu einem ersten Arbeitstreffen zur Notfallvorsorge einzuladen. 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von insgesamt 18 Institutionen vor allem aus Leipzig bewiesen das große Interesse am Thema.

Man beschloss die Gründung eines Notfallverbundes, der sich künftig in halbjährlichem Turnus beraten will. Die Teilnahme an dem Notfallverbund für Leipzig wird auf Freiwilligkeit beruhen und steht allen Archiven und Bibliotheken in der Stadt offen. Wie in anderen Städten rechnet man für die Etablierung eines funktionierenden Notfallverbundes zwei bis drei Jahre.

Checklisten und Notfallpläne können nunmehr gemeinsam erarbeitet und für die einzelnen Institutionen angepasst werden, damit auch kleinere Archive und Bibliotheken die Chance erhalten, im Notfall handlungsfähig zu sein. Im Leipziger Stadtgebiet stellt Wasser aus dem Untergrund und aus kleineren Flüssen sowie aufgrund der Flutung von Tagebauseen ein besonderes Gefahrenpotenzial dar.

Wichtige Anregungen gab Dr. Johannes Kistenich (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Münster), der über „Notfallvorsorge für Archive und Bibliotheken. Vor dem Schaden klug sein – Wie sollten sich Bibliotheken und Archive für den Notfall rüsten?“ referierte. Der Archivar war nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln maßgeblich an der Koordinierung der Rettungsmaßnahmen beteiligt.

Kontakt:
Universitätsbibliothek Leipzig
Beethovenstr. 6
04107 Leipzig
Tel: +49(0) 341 97 30577
Fax: +49(0) 341 97 30596
auskunft@ub.uni-leipzig.de
www.ub.uni-leipzig.de

Quelle: Leipziger Internet Zeitung, 4.8.2009

Hilchenbachs Stadtarchivar erkundet Haus- und Familiennamen

Seit den 1980er Jahren erkundet der Hilchenbacher Stadtarchivar Reinhard Gämlich die Haus- und Familiennamen in Hilchenbach. Begonnen hat er, als die Stadt am Rothaarsteig als Denkmalschutzbehörde mehr über ihre Häuser wissen musste. Jetzt ist er mit dieser Aufgabe fertig: 2010 erscheint der vierte und letzte Band der „Haus- und Familiennamen”, die der Hilchenbacher Geschichtsverein herausgibt.

13 Jahre sind dann seit der Veröffentlichung des ersten Bandes vergangen: Die 300 Exemplare über Alt-Hilchenbach sind vergriffen. Der zweite Band mit Hadem, Helberhausen, Oberndorf und Vormwald erschien 2000, der dritte mit Allenbach, Grund, Lützel, Oechelhausen und Ruckersfeld 2004.

Band 4 beinhaltet die Geschichte von etwa 160 Häusern in Müsen und von etwa 90 in Dahlbruch, dem „Dreidorf” mit Winterbach, Schweisfurth und dem bis 1901 selbstständigen Dillnhütten, das erst mit der Industrialisierung gewachsen und das Bergmannsdorf im Norden überrundet hat.

Die Gebäudekartei des Stadtarchivs Hilchenbach ist eine wichtige Quelle, ebenso die Vorarbeit von Manfred Klein und Heinz Bensberg, die in Müsen und Dahlbruch die aktuellen Hausnamen aufgeschrieben haben. Lebensdaten der früheren Bewohner können aus den Kirchenbüchern ermittelt werden. Das Urkataster von 1820/21, die Volkszählungslisten seit 1840 und die Grundsteuer-Mutterrollen sind die ältesten Quellen, auf die Gämlich zurückgreifen kann und die letztlich die Beschreibung der Geschichte jedes Hauses und seiner Bewohner zulässt.

Kontakt:
Stadtarchiv Hilchenbach
Im Burgweiher 1
57271 Hilchenbach
Telefon: 02733-288-260
Telefax: 02733-288-288
info@hilchenbach.de

Quelle: Der Westen/WAZ, 29.7.2009

Freudenberg bringt Archivgut aus Köln unter

In Freudenberg sind am 3. August 2009 300 Regalmeter Akten aus dem eingestürzten Historischen Archiv der Stadt Köln angeliefert worden. Drei Lastwagen brachten insgesamt 27 Europaletten mit den typischen grauen Archivboxen. Deren Inhalt ist noch nicht genauer bekannt. Es handele sich um ein \“Puzzle mit zwei Millionen Teilchen\“, so die Kölner Diplom-Archivarin Karoline Meyntz.

Die Sichtung der nun in Freudenberg gelagerten Dokumente wird monatelang dauern. Im Keller des Freudenberger Rathauses werden die Archivalien rund drei bis fünf Jahre verweilen müssen. Die Stadt Freudenberg hatte sich bereits am Tag nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs Anfang März bereit erklärt, Dokumente einzulagern.

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Abb.: Die Archivare Detlef Köppen und Karoline Meyntz sowie Bürgermeister Eckhard Günther beim Entladen des LKW(v.l.n.r.) (Foto: Henning Prill)

Freudenberg verfügte über 700 Regalmeter Kapazitäten, so dass Bürgermeister Eckhard Günther und Stadtarchivar Detlef Köppen nun die Hilfe für das Kölner Archivgut organisieren konnten. Untergebracht sind die wertvollen Archivalien außerdem noch in Düsseldorf und Gelsenkirchen, aber auch in Freiburg und Schleswig sowie demnächst in Siegen.

Das Freudenberger Stadtarchiv ist technisch perfekt auf die Aufnahme der Kölner Dokumente vorbereitet. Eine konstante Raumtemperatur garantiert, dass die empfindlichen Papiere nicht feucht werden. Dazu ist eine moderne Gaslöschanlage eingebaut, die ein eventuell ausbrechendes Feuers durch Sauerstoffentzug in Sekundenschnelle erstickt.

Kontakt:
Stadtarchiv Freudenberg
Mörer Platz 1
57258 Freudenberg
Telefon: 02734-43-0
Telefax: 02734-43-115
d_koeppen@freudenberg-stadt.de

Quelle: WAZ, 3.8.2009

Geschichte der Kirchengemeinde Neunkirchen in 66 Kartons

Die Evangelisch-Reformierte Kirchengemeinde Neunkirchen hat nun ein überarbeitetes und geordnetes Archiv. Im Jahr 2008 wurde das gesammelte Schriftgut im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld archiviert und verzeichnet. Dessen Mitarbeiterin, Diplom-Archivarin Claudia Brack, und Gerhard Moisel, Archivpfleger des Kirchenkreises Siegen, übergaben Ende Juni der Kirchengemeinde das Findbuch zum Archiv. Die Schriftstücke reichen bis in das späte 16. Jahrhundert zurück. Das Archiv umfasst 455 Akten und Amtsbücher sowie einige Bauzeichnungen und Fotos aus der Zeit um 1650 bis 2008.

Die Kirchengemeinde Neunkirchen nutzte den Service des Landeskirchlichen Archivs, sie bei der Sicherung des historisch so wertvollen Schriftgutes zu unterstützen. Es wurde nach Bielefeld transportiert, dort gesichtet, geordnet, verzeichnet und in konservierende Mappen und Kartons verpackt. Über den Inhalt der einzelnen Archivalien gibt nun ein rund 100 Seiten umfassendes Findbuch Auskunft.
Claudia Brack bemerkt zum Bestand: „Aus älterer Zeit sind vor allem Unterlagen zur Vermögensverwaltung und zu den Auseinandersetzungen um die Besetzung der Pfarrstelle vorhanden. Voraussetzung zum Lesen der alten Dokumente ist auf jeden Fall das Beherrschen der Deutschen Schrift. Beim Schriftgut des 20. Jahrhunderts fällt besonders die sehr umfangreiche Überlieferung zu den Gebäuden der Kirchengemeinde ins Gewicht.“

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Archivübergabe mit Diplom-Archivarin Claudia Brack (2. v.l.) und Gerhard Moisel (2. v.r.), Archivpfleger des Kirchenkreises Siegen (Foto: KK Siegen)

Dass eine Kirchengemeinde, die ihre Wurzeln noch in vorreformatorischer Zeit hat und seit Ende des 16. Jahrhunderts evangelisch ist, ihre Überlieferung aber dennoch so weit zurückreichend erhalten hat, ist nicht selbstverständlich. Dass in der Neunkirchener Kirchengemeinde schon früh viel Wert auf eine ordentliche Aktenführung gelegt wurde, zeigt ein 1835 durch den damaligen Pfarrer Kind angelegtes Aktenverzeichnis. Das älteste Dokument im Archiv stamme aus dem 17. Jahrhundert. Es sei eine Abschrift des „Renth und Zinsbuches der Pfarr Neunkirchen“, ein Verzeichnis über das Vermögen der Kirchengemeinde, das im Jahr 1595 von dem zweiten lutherischen Pfarrer in Neunkirchen Johannes Grymeus angelegt wurde.Bis ins 20. Jahrhundert diente dieses Amtsbuch der Kirchengemeinde in Rechtsstreitigkeiten als Beweisstück zur Sicherung ihrer Rechte. Vermutlich aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt ein weiteres Register über die Vergabe der Kirchensitze in der Kirche zu Neunkirchen. Noch heute haben diese und andere Dokumente im Gemeindearchiv eine breite Aussagekraft für die historische Forschung.

Nach der Bearbeitung des Archivs in Bielefeld wurde das Schriftgut nun gut verpackt wieder an die Kirchengemeinde zurückgegeben. Claudia Brack erklärt: „Wir freuen uns immer, wenn die Kirchengemeinden so viel historisches Bewusstsein besitzen, dass sie sich um die archivische Aufbereitung ihrer Schätze bemühen und stehen als Landeskirchliches Archiv gern mit Rat und Tat zur Seite.“ Gerhard Moisel ergänzt: „Durch die Aufbewahrung vor Ort ist die Benutzung des Archivs sowohl für die Kirchengemeinde selbst auch für die Ortgeschichtsforschung unkompliziert möglich.“

Kontakt:
Ev.-Ref. Kirchengemeinde Neunkirchen
Gemeindebüro
Hochstraße 54
57290 Neunkirchen
Telefon: 02735/ 2553
Telefax: 02735/ 77 05 99
kirche-neunkirchen@kk-si.de

Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen
Altstädter Kirchplatz 5
D- 33602 Bielefeld
Telefon: 0521 594-164
Telefax: 0521 594-267
archiv@LkA.EKvW.de

Kinder gestalten das Programm im Schloss Burgfarrnbach

Die Resonanz auf den großen Wünsch-dir-Was-Wettbewerb, bei dem Kinder Programmvorschläge für die kulturpädagogischen Angebote im Schloss Burgfarrnbach machen konnten, war überwältigend. Mehrere hundert Einsendungen mit kreativen Vorschlägen haben uns erreicht und einen Einblick in die Ideenvielfalt und Wunschvorstellungen von Kindern und Jugendlichen gegeben. Die thematischen Schwerpunkte der Vorschläge decken sich in vielerlei Hinsicht auch mit den neu eingerichteten Angeboten mit Werkstattcharakter und werden so auch künftig richtungsweisend Einfluss auf die kulturpädagogischen Angebote haben.

Die hochkarätig besetzte Jury hatte bei der Vielfalt der Ideen die Qual der Wahl. Aus den vorliegenden Vorschlägen haben sich drei Gewinner-Programme ergeben, die im August angeboten werden. Der erste Preis, ein Gutschein für den Europa Park Rust mit einer Übernachtung für 3 Personen, geht an den sechsjährigen Tim Schmidt. Sein Vorschlag „Eine Nacht im Schloss“ (11.8., 19.30 – 23.00 Uhr) mit Nachtwanderung und jeder Menge Gespenster-Grusel, überzeugte durch seine Außergewöhnlichkeit.

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Abb.: Das Foto zeigt die kleinen Preisträger Tim, Matthias und Sebastian bei der Entgegennahme ihrer Preise (Foto: Schloss Burgfarrnbach)

Der zweite Preis geht an den Vorschlag von Matthias Gailus (8 Jahre) „Wie lebten eigentlich Grafen?“ mit Kutschfahrt und Verkleiden (12.8., ab 13.00 Uhr), und schließlich der dritte Preis an Sebastian Hörmann (9 Jahre). Sein Vorschlag, ein „Ritter- und Burgfräuleinfest“ (13.8., ab 13.00 Uhr). Für alle Termine ist eine Anmeldung erforderlich.

Kontakt:
Schloss Burgfarrnbach
Schlosshof 12
90768 Fürth
Tel. 0911 / 97 53 45 12
ingrid.baier@archiv.fuerth.de
www.schloss-burgfarrnbach.de