Wassereinbruch im Stadtarchiv Bonn

Das schwere Unwetter vom Dienstagabend (22.5.2007) hat in Bonn auch an zahlreichen historischen und städtischen Gebäuden massive Schäden angerichtet. Betroffen war auch das Stadthaus, in dem das Stadtarchiv untergebracht ist. Im Erdgeschoss des Stadtarchivs Bonn stand das Wasser zeitweise bis zu 30 Zentimeter hoch. Da jedoch zum Zeitpunkt des Unwetters zahlreiche Helfer vor Ort waren, konnten die Magazine abgedeckt werden, so dass sich der Schaden in Grenzen hält.

Kontakt
Stadtarchiv Bonn
Berliner Platz 2
53103 Bonn
Tel.: 0228 / 77 – 2410
Fax: 0228 / 77 – 4301
stadtarchiv@bonn.de

Quelle: net-tribune, 23.5.2007; ad-hoc-news, 23.5.2007

Ar-schiefe. Fotografien zum Archivfinder des Kreises Siegen-Wittgenstein

Wenn sich Fotografie und Archiv begegnen, dann handelt es sich im Allgemeinen um historische Aufnahmen von Stadtansichten oder Personen. Es sind also potentielle Insassen, gern gesehene Dauergäste eines Archivs, sprich Archivalien, die begeistern.

Der Arbeitskreis der Archive im Kreis Siegen-Wittgenstein hat sich im vergangenen Jahr jedoch ganz mutig für eine neue Begegnung von Fotografie und Archiv entschieden. Der in Planung befindliche Führer durch die Archive im Kreisgebiet, sollte ein besonderer Leitfaden werden, aus dem klassischen Muster ausbrechen und die historisch Interessierten mit einem Augenzwinkern zur Entdeckungsreise in die Überlieferungen einladen. Dazu sollte nicht nur der etwas ungewöhnliche Titel \“Archivfinder\“ die Suchenden locken, sondern auch die Bebilderung über die reine Dokumentation hinausgehen.

Für den experimentellen Kontakt zwischen Archiv und Fotografie konnte der Künstler Thomas Kleynen gewonnen werden. Im Bereich der Bildenden Kunst längst kein unbeschriebenes Blatt mehr, stürzte sich Thomas Kleynen mit Begeisterung in die Aufgabe, in den Archiven im Kreis Siegen-Wittgenstein auf Motivjagd zu gehen.

Die Verfremdung ist dem experimentellen Fotografen Kleynen als Mittel des Perspektivenwechsels ein wichtiges Anliegen. Spannend war der Prozess für Künstler und Archivare, was wird aus den Räumlichkeiten, den heiligen Hallen der historischen Überlieferung. Verdoppelt sich ein Gebäude, indem es in der Mitte gespiegelt wird, entspringt aus der Siegquelle eine Urkunde des Mittelalters, wird der Mensch im Angesicht der jahrhunderte alten Überlieferung winzig klein, all dies wurde möglich aus der Perspektive der Fotografen.

Vertrautes wird ungewohnt, aus grauen Archivkartons wird eine Erlebnislandschaft, das staubige Image der Archive ist mit diesen künstlerischen Fotografien abgeschüttelt.

Anlass genug, die entstandenen fotografischen Arbeiten nicht nur dem Historiker als Leitfaden-Zugabe an die Hand zu geben und ansonsten \“im Archiv verschwinden zu lasen\“, sondern eine Ausstellung zusammen zu stellen.

Vom 23.5. bis 17.6.2007 sind die fotografischen Arbeiten von Thomas Kleynen zum Archivfinder des Kreises Siegen-Wittgenstein im Museum der Stadt Bad Berleburg zu sehen. Ar-schiefe ist die Ausstellung betitelt und gibt damit gleich den Hinweis, hier wird nicht im klassischen Sinne dokumentiert. Die Perspektive, aus der die Archive und ihr Inhalt wahrgenommen werden, gerät in Schräglage. Doch der künstlerische Blickwinkel legt gleichzeitig den Kern frei. Historische Schätze werden hier verwahrt, sowohl im kleinen Stadtarchiv als auch in den großen staatlichen Institutionen. Eine Begegnung mit der Vergangenheit beinhaltet viel mehr als nur Massen alten Papiers, die Archivalien sind eine Zeitmaschine für Exkursionen in die Vergangenheit.

Die Begegnung zwischen Archiv und künstlerischer Fotografie ist dank Thomas Kleynen sowohl ein Erfolg für die Archivkultur als auch für die Bildende Kunst geworden. So wird die Ausstellung ein breites Publikum ansprechen und sicher auch überraschen und begeistern. Archiv und Kunst, einmal nicht als Ort und Inhalt, sondern als Kommunikationspartner.

Für die Einführung in die Ausstellung konnte VdA-Vorstandsmitglied Dr. Clemens Rehm gewonnen werden. Kunst und Archiv ist ein Thema, dem er sich mit Begeisterung zuwendet. 

Info:
Thomas Kleynen:
Ar-schiefe, Fotografien zum Archivfinder des Kreises Siegen-Wittgenstein
Oder: Warum gerade Archive und nicht schiefe Geraden?

Museum der Stadt Bad Berleburg
Goetheplatz 3
57319 Bad Berleburg

Öffnungszeiten: di., fr., sa. und so. 15.00 bis 18.00 Uhr
Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen unter
http://www.bad-berleburg.de/kultur_medien/kultur_medien.html

Zuckertütchen zeigen historische Fotos des Stadtarchivs Saarbrücken

Das Stadtarchiv Saarbrücken verwahrt insgesamt rund 150.000 Fotos. Die Sammlung reicht bis ins Jahr 1870 zurück. Einer der bedeutendsten Bestände des Stadtarchivs ist der Nachlass des Saarbrücker Fotografen Fritz Mittelstaedt. Er fotografierte zwischen 1925 und 1989 vor allem in St. Johann und bei gesellschaftlichen Ereignissen. Außerdem hat das Archiv im Bestand des Liegenschaftsamtes noch gut 6.500 Fotos die Kriegszerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg zeigen. 

Eine neue Serie von Zuckertütchen zeigt historische Bilder der Stadt aus dem Saarbrücker Stadtarchiv. Insgesamt zwölf Motive mit bekannten Ansichten und verschwundenen Stadtbildern werden auf den Untertassen Saarbrücker Kaffeehäuser zu finden sein. Die Anregung, auf Zuckertütchen (in einer neuen ovalen Form) historische Stadtansichten zu drucken, kam von der Firma German\’s Best. Zehn der zwölf Motive stammen aus der 2.500 Stück umfassenden Ansichtskartensammlung des Stadtarchivs. Außerdem wurden zwei Motive aus dem Bestand des Amtes für Stadtmarketing und Öffentlichkeitsarbeit ausgewählt, die zwischen 1919 und 2000 für Werbezwecke entstanden sind. 

Kontakt:
Stadtarchiv Saarbrücken
Nauwieser Straße 3 
66104 Saarbrücken 
Tel: 0681/905-1258 (Sekretariat)
Fax: 0681/905-1215 
stadtarchiv@saarbruecken.de

Quelle: Landeshauptstadt Saarbrücken, Pressemitteilung, 15.5.2007

Datenbank für Stammbuchforschung

Rund 16.000 Datensätze enthält das weltweit größte Online-Nachweisinstrument für Stammbücher und Stammbuchfragmente, das vom Institut für Germanistik der Universität Erlangen-Nürnberg in den vergangenen neun Jahren aufgebaut wurde. Solche Stammbücher, wie sie von der frühen Neuzeit bis ins 19. Jahrhundert unter Privatleuten üblich waren, spiegeln Beziehungsgeflechte wider und sind aus vielen weiteren Gründen wertvolle Forschungsquellen. Seit kurzem ist die Datenbank nach einer technischen Neugestaltung und Aufwertung im Internet wieder frei zugänglich.

Ein Eintrag von Goethe ins Stammbuch war eine hohe Ehre; will man dagegen heute jemandem etwas „ins Stammbuch schreiben“, hat das eher einen negativen Beiklang. Trotzdem verweist die Redewendung noch auf eine Bedeutung, die mit Heirat und Abstammung nichts zu tun hat. Kulturwissenschaftler bezeichnen mit diesem Begriff eine bestimmte Buchgattung: das „Album Amicorum“, das Freundschaftsbuch. An diese über Jahrhunderte gepflegte Sitte knüpfen Mädchen unwissentlich an, wenn sie im Grundschulalter ein Poesiealbum führen und bei Verwandten und Freundinnen Sprüche oder Verse sammeln. Damals wurden Gönner, Bekannte und Freunde von Erwachsenen darum gebeten, zur dauerhaften Erinnerung einige handschriftliche Zeilen ins Stammbuch einzutragen. Zunächst war dies unter Studenten und Adligen verbreitet; Diplomaten, Handelsleute und Handwerker folgten, und ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert wurden Stammbücher auch bei jungen Frauen gebräuchlich. 

Verschiedene geisteswissenschaftliche Disziplinen entdecken hier hochinteressantes, teilweise lange brachgelegenes Material. Die Einträge dokumentieren Netzwerke persönlicher Beziehungen und nützen Historikern bei der systematischen Erforschung bestimmter Personenkreise. Die Literaturgeschichte findet Hinweise auf die Bekanntheit von Autoren oder die Verwendung literarischer Motive. Die Texte erlauben Rückschlüsse auf denkgeschichtliche, religiöse und politische Strömungen. Illustrationen entpuppen sich als reizvolle Schätze für Kunstwissenschaft und Kulturgeschichte, und Musikwissenschaftler profitieren von gelegentlichen Notenfunden zwischen den Blättern. Dem breiten Forschungsinteresse standen jedoch lange Zeit die äußerst begrenzten Recherchemöglichkeiten entgegen. Allein schon die Existenz bestimmter Alben, geschweige denn deren gegenwärtige Standorte herauszufinden, erforderte einen hohen Aufwand. Online-Kataloge gab es nur in seltenen Fällen und für kleine Bestände.

Um hier Abhilfe zu schaffen, hat das Erlanger Institut für Germanistik im März 1998 begonnen, eine Datenbank zu erstellen, die seither von etwa 3.000 auf 16.000 Datensätze angewachsen ist. Das „Repertorium Alborum Amicorum“ (RAA) bietet Aufschluss über den ehemaligen Stammbuchhalter, nennt die Laufzeit des Albums und die Eintragsorte, den Standort und die Signatur. In jeder der Kategorien lässt sich gesondert recherchieren. Aufgenommen sind momentan Alben aus rund 520 Bibliotheken, Archiven und Museen in 23 Ländern, außerdem eine große Zahl von Nachweisen aus Antiquariatshandel, Auktionen und privaten Sammlungen. Besonders wichtig für die praktische Arbeit sind die gegenwärtig rund 45.000 Literaturangaben, die in vielen Fällen die Benutzung der wertvollen Unikate vor Ort unnötig machen. Das gesondert aufrufbare Literaturverzeichnis umfasst momentan knapp 1.000 Aufsatz- und Buchtitel.

Weltweit verweisen Linksammlungen der großen Bibliotheken mittlerweile auf das Nachweisinstrument des Erlanger Instituts für Germanistik. Bibliotheken und Archive, aber auch Privatsammler melden ihre Bestände an die Redaktion. Enge Kooperation besteht mit einem ähnlichen Projekt an der Universität Szeged. Zu den besitzenden Institutionen und den führenden Stammbuchforschern werden rege Kontakte unterhalten. Die derzeitige erneuerte Version der Datenbank wurde mit Hilfe des Regionalen Rechenzentrums Erlangen erstellt. Für die Zukunft ist geplant, auch die Suche nach einzelnen Einträgern, zitierten Autoren oder Bildmotiven zu ermöglichen.

Kontakt
Institut für Germanistik
PD Dr. Werner Wilhelm Schnabel
Bismarckstraße 1
91054 Erlangen
Tel.: 09131 / 85 – 22424 oder – 29126
Fax: 09131 / 85 – 29323
wwschnab@phil.uni-erlangen.de

Quelle: Pressemitteilung Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 22.5.2007

Biografisches Gedenkbuch der Münchner Juden

Das in zwei Bänden erschienene "Biografische Gedenkbuch der Münchner Juden 1933–1945" enthält Kurzbiografien von 4 596 Menschen jüdischen Glaubens. Nachdem der erste Band bereits 2003 erschienen ist, konnte jetzt mit dem zweiten Band, der auch ein umfangreiches Glossar sowie ein Literatur- und Quellenverzeichnis enthält, das seit Anfang der 1990er Jahre im Stadtarchiv München begonnene Projekt zur biografischen Erfassung der jüdischen Opfer abgeschlossen werden. Ziel war es, den Lebensläufen und Schicksalen der unzähligen namenlosen Opfer des Nazi -Terrors in München nachzuspüren und sie publik zu machen. In mühsamer Kleinarbeit wurden viele Einzelinformationen wie z.B. Herkunft, familiäre Verbindungen, sozialer Hintergrund, schulischer und beruflicher Werdegang zusammengetragen. Zusätzlich dazu wird aber auch ausführlich auf ihre Verfolgung durch die Nationalsozialisten und die Schikanen, die sie erleiden mussten, eingegangen. Dazu zählen vor allem Ausgrenzung und Enteignung, erschwerte und gescheiterte Emigrationsbemühungen sowie schließlich ihre Deportation und Ermordung. In das Gedenkbuch aufgenommen wurden aber auch alle jüdischen Bürger, die zwischen 1933 und 1945 Selbstmord begingen oder auch eines natürlichen Todes starben, weil ihre Lebens- und Todesumstände von einem existentiellen Leidensdruck begleitet waren. Denn diese Menschen hatten bereits vor ihrem physischen Tod durch das Auseinanderbrechen von Familien, durch Emigration und Flucht, dem Entzug der wirtschaftlichen Grundlage, der Vertreibung aus der eigenen Wohnung sowie der damit verbundenen psychischen und physischen Belastungen jede Hoffnung auf ein lebenswertes Dasein verloren. Mit den beiden Bänden des Biographischen Gedenkbuchs setzt die Stadt München den nach 1933 ermordeten oder in den Suizid getriebenen Menschen ein unübersehbares Denkmal. Das Gedenkbuch ist ein Erinnerungszeichen, das für das kollektive Gedächtnis der Stadtgesellschaft von zentraler Bedeutung ist. Die Biographien der Opfer bilden den eindringlichen Text dieses \“Denkmals\“. 

Info
Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945. Hg. v.d. Stadt München. Band 1 (A-L): 871 Seiten. Band 2 (M-Z): 903 Seiten. ISBN 3-00-012626-0 und ISBN 978-3-8306-7280-7. Preis: 49 Euro bzw. 54 Euro. Beide Bände zusammen: 99 Euro im eos Klosterverlag, St. Ottilien 

Kontakt:
Stadtarchiv München
Dr. Andreas Heusler
Winzererstr. 68
80797 München
Tel.: 089 / 233 – 30815
Fax: 089 / 233 – 30830
andreas.heusler@muenchen.de 

Quelle: Münchner Wochenanzeiger, 16.5.2007; Aktuelles Stadtarchiv München

Umzug der Mülheimer Kulturbetriebe erst 2009

Sowohl die Mülheimer Musikschule als auch das Mülheimer Stadtarchiv leiden an ihren derzeitigen Standorten unter akutem Platzmangel. Zum 200-jährigen Stadtjubiläum im Jahr 2008 sollte in Mülheim an der Ruhr durch den Umbau einer ehemaligen Augenklinik ein \“Haus der Stadtgeschichte\“ geschaffen werden (siehe Bericht vom 30.8.2005). Der Bautermin kann allerdings nicht eingehalten werden, doch soll zumindest der Baubeginn Anfang 2008 sein.

Mit einem Einzug der beiden Kultureinrichtungen Musikschule und Stadtarchiv in den Umbau ist Mitte 2009 zu rechnen. Das Gebäude ist im Besitz der Leonhard-Stinnes-Stiftung, die auch den Umbau finanziert, die Stadt wird nach Fertigstellung dann als Mieter dort einziehen. 

Kontakt:
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
Aktienstraße 85 
45473 Mülheim an der Ruhr
Telefon 02 08 / 4 55 42 60 
Telefax 02 08 / 4 55 42 79
stadtarchiv@stadt-mh.de
www.muelheim-ruhr.de/stadtarchiv.html

Quelle: NRZ, 18.5.2007

Daten zur Jüdischen Gemeinde Saarbrücken aus der Zeit vor 1945 übergeben

Das Stadtarchiv Saarbrücken hat eine Liste der jüdischen Einwohner Saarbrückens 1933-1945 an die örtliche Synagogengemeinde übergeben. Die Liste war 2006 im Auftrag des Bundesarchivs im Stadtarchiv aus der Meldekartei erarbeitet worden und umfasst 2.400 Namen.

Das Bundesarchiv verwertet die Daten für die „Liste der jüdischen Einwohner des Deutschen Reiches 1933 bis 1945“, die es im Auftrag der Bundesregierung in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ erstellt.

Nachtrag (2023): Webseite „Jüdisches Leben in Saarbrücken und im Saarland“

Quelle: Landeshauptstadt Saarbrücken, Pressemitteilung, 9.5.2007

Der Ochsenzoll im Wandel der Zeit

Vom 16. bis 26. Mai 2007 präsentiert das Hamburger Langenhorn-Archiv im Herold-Center, Berliner Allee, in Norderstedt eine Foto-Ausstellung mit dem Thema: \“Der Ochsenzoll im Wandel der Zeit\“. In 48 Fotos erfolgt eine Gegenüberstellung des Grenzbereichs zwischen Norderstedt und Hamburg früher und heute. Das Langenhorn-Archiv, gelegen im Norden Hamburgs, wird geleitet von Erwin Möller. Er begann 1985 zunächst damit, Fotos und Bildpostkarten von ganz Hamburg zu sammeln. Später spezialisierte er sich jedoch auf Langenhorn und teilweise auch auf die angrenzenden Bezirke Hummelsbüttel, Fuhlsbüttel, Niendorf, Garstedt, Harksheide und Glashütte und ergänzte die Karten- und Fotosammlung durch weitere Exponate. Um die Bestände laufend erweitern zu können, recherchiert Erwin Möller aktiv bei alten Langenhorner Bürgern, denn das Langenhorn-Archiv lebt davon, dass die Langenhorner Bürger ihr Wissen einbringen und ihre Schriftstücke, Fotos, Dias sowie Unterlagen jeder Art dem Archiv zur Verfügung stellen. Denn nur dadurch wird das Andenken an Familien und Einzelpersonen, aber auch an Vereine und Organisationen erhalten. Das Langenhorn-Archiv enthält Akten und Urkunden, Diapositive, Negative und Abzüge in Schwarzweiß und Color. Außerdem Originalpostkarten und Fotografien sowie diverse Bücher und amtliche Karten, die bis 1750 zurückreichen. Die bis 1850 zurückgehenden Bildbestände bestehen aus ca. 1.340 Diapositiven, ca. 6.800 Negativen und deren Abzügen in 10 X 15 cm, 1.565 Fotos in verschiedenen Größen, 1.436 Großfotos in 30 X 45 cm, 5.800 Repros mit Langenhorner Motiven sowie 1 760 Fotos ab 1986. Die Bildbestände sind durch eine EDV-gestützte Systematik nach Datum der Originalaufnahme, Sachgebieten wie z. B. Siedlung, Grenzstein, Personennamen, und Namen von Firmen oder Institutionen sowie Straßen erschlossen. Auf einer Extraliste sind die Besitzer der Originalfotos vermerkt. Des Weiteren enthält das Langenhorn-Archiv als geschlossene Sammlungen alle 12 Teile und das Register der Hamburgischen Gesetze und Verfassungen von 1765 bis 1773 sowie 94 Bücher des Dichters Hermann Claudius ab dem Jahre 1912. Das Langenhorn-Archiv ist nach vorheriger Absprache zugänglich. Die Benutzer können im Archiv recherchieren, und von den gewünschten Unterlagen Kopien bekommen. Von Bildern, an denen Erwin Möller die Rechte besitzt, können die Benutzer Fotoabzüge bekommen. Archivmaterial wird jedoch nicht ausgeliehen.

Kontakt
Langenhorn-Archiv
Erwin Möller
Fibigerstraße 332
22419 Hamburg
Tel.: 040 / 531 14 83 
Fax: 040 / 532 83 528
langenhorn-archiv@T-Online.de
www.langenhorn-archiv.de

Quelle: Hamburger Abendblatt, 16.5.2007

Stadtarchiv Münster stellt Dokumente zur Enteignung jüdischer Bürger vor

Die \“Arisierung\“ von Geschäften und Grundbesitz jüdischer Bürger in der NS-Zeit behandelt der Themenabend am Donnerstag, 24. Mai 2007, um 18 Uhr im Stadtarchiv Münster. Juden waren im Nationalsozialismus vielfältigen Angriffen des Staates auf ihr Eigentum ausgesetzt. Verschiedene Einrichtungen der Finanzbehörde beteiligten sich an ihrer Ausplünderung und schließlich an der vollständigen Enteignung der Emigranten und Deportierten zugunsten des Deutschen Reiches. Ein Aspekt ist der erzwungene Verkauf von privatem Haus- und Grundbesitz. Die Historikerinnen Gisela Möllenhoff und Rita Schlautmann-Overmeyer haben die wenigen zu diesem Thema noch erhaltenen Dokumente im Stadtarchiv gesichtet und ausgewertet. Sie stellen die Originalakten beim Themenabend vor. 

Kontakt
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel.: 02 51 / 4 92 – 47 01
Fax: 02 51 / 4 92 – 77 27
archiv@stadt-muenster.de 

Quelle: Pressemeldung Stadt Münster, 18.5.2007

Das Duell in Geschichte und Gegenwart

Im Stadtarchiv Amberg wird vom 10. Mai bis zum 8. Juni 2007 eine Ausstellung mit dem Titel „Tod im Morgengrauen – das Duell in Geschichte und Gegenwart“ gezeigt. Jörg Fischer vom Amberger Stadtarchiv hat sich ausführlich mit diesem interessanten gesellschaftlichen Phänomen beschäftigt, das über mehrere Jahrhunderte hinweg vor allem in Adels- und Offizierskreisen als Form der direkten Auseinandersetzung üblich war. Wer sich diesem Ritual verweigerte, wurde gesellschaftlich und beruflich unweigerlich zum Außenseiter. Fortsetzung findet dieses Duellieren – wenn auch nicht mehr auf Leben und Tod – in den schlagenden Studentenverbindungen, deren Mitgliederzahlen in den letzten Jahrzehnten allerdings stark rückläufig waren. 

Mittelpunkt der Amberger Ausstellung ist das letzte Duell in Amberg zwischen dem Bauamtspraktikanten Schachner und dem Leutnant Schauer vom 6. Infanterieregiment \“Kaiser Wilhelm, König von Preußen\“ am 24. August 1881, bei dem Schachner sein Leben ließ. Stadtarchivar Dr. Johannes Laschinger sieht in dieser Begebenheit ein Paradebeispiel für den uralten Brauch des Duellierens. Aus diesem Grunde wird die geschichtliche Entwicklung des Duells auch ausführlich erläutert. Des Weiteren sind in der Ausstellung zahlreiche klassische Duellwaffen, die nicht nur aus dem eigenen Fundus, sondern auch von mehreren Leihgebern stammen, zu sehen. Hierbei handelt es sich vor allem um Säbel, Pistolen und Rapiere, deren Verwendung und Bedeutung zum besseren Verständnis genau dokumentiert ist.

Kontakt
Stadtarchiv Amberg
Dr. Johannes Laschinger
Zeughausstraße 1
92224 Amberg
Tel.: 09621 / 10 – 266 oder – 268
Fax: 09621 / 10 – 828
stadtarchiv@amberg.de

Quelle: Oberpfalznetz, 7.5.2007; Oberpfalznetz, 11.5.2007; Oberpfalz TV, 17.5.2007