Ein Mannheimer Oberbürgermeister im Spiegel seines Nachlasses

Mit Hermann Heimerich (1885-1963) trat 1928 der selbstbewusste Repräsentant einer politischen Partei an die Spitze der Mannheimer Stadtverwaltung. Der neue Oberbürgermeister verstand sich zugleich als ein über den Parteien stehender Gestalter und Motor der Kommunalpolitik. Schon bald wurde seine Amtszeit von der krisengeschüttelten Weimarer Republik überschattet. Beschimpft und gedemütigt von den neuen Machthabern, wurde Heimerich im März 1933 aus dem Amt gedrängt. 1949 erfolgte seine erneute Wahl in das Amt des Oberbürgermeisters. In seiner zweiten Amtszeit bis 1955 organisierte Heimerich nicht allein den architektonischen Wiederaufbau Mannheims. Er arbeitete mit daran, auch den moralisch-geistigen Bankrott, den das NS-Regime hinterlassen hatte, zu überwinden und die Stadt und die Region in ein demokratisches Deutschland und Europa einzubinden. Einen Mann wie Heimerich beflügelte dabei der Mut zu Visionen, vor allem in der Frage des Südweststaats und der Neugliederung der Bundesländer. 

Die nun vorgelegte Studie zeigt Verbindungslinien wie fundamentale Unterschiede zwischen den beiden Amtsperioden auf. Die Autorin legt die politischen Gestaltungsspielräume des Stadtoberhaupts wie deren Grenzen dar. Ihre lebendige Darstellung von der Persönlichkeit und Bedeutung Hermann Heimerichs wird eingebettet in die Mannheimer Stadtgeschichte zwischen der Weimarer Republik und den Wirtschaftswunderjahren der noch jungen Bundesrepublik. Grundlage des Buches ist der im Stadtarchiv Mannheim verwahrte Nachlass von Hermann Heimerich. Wegen seiner überregionalen Bedeutung wird dieser Nachlass zudem auf der beigefügten CD-ROM als Verzeichnung mit vielen wertvollen Bildern und Dokumenten digital präsentiert. Noch nie publizierte Fotos aus dem reichen Fundus des Stadtarchivs runden die anschaulich geschriebene Darstellung ab. 

Info:
Angelika Tarokic: Hermann Heimerich. Ein Mannheimer Oberbürgermeister im Spiegel seines Nachlasses
Mit einer CD-ROM (Findmittel zum Nachlass Hermann Heimerichs – mit zahlreichen Bildern und Dokumenten).
Sonderveröffentlichung des Stadtarchivs Mannheim No. 30, 160 Seiten mit zahlreichen z. T. farbigen Abbildungen, Festeinband mit farbigem Umschlag und Fadenheftung Verlagsbüro v. Brandt, 20,- €
ISBN-13: 978-3-926260-70-3 ISBN-10: 3-926260-70-X 

Kontakt:
Stadtarchiv Mannheim
Institut für Stadtgeschichte
Collini-Center
Collinistr. 1
68161 Mannheim 
Fon +49 621 293-7027
Fax +49 621 293-7476
stadtarchiv@mannheim.de

Quelle: Stadt Mannheim, Pressemitteilung, 26.5.2006

Neugestaltung des Historischen Centrums Hagen online

Viele Besucherinnen und Besucher habe es bereits bemerkt: Das Internet-Angebot des Historischen Centrums Hagen – erreichbar unter der Adresse www.historisches-centrum.de – wurde in den letzten Monaten neu gestaltet. Seit dem 1. Mai 2006 ist das \“Historische Centrum Online\“ nun im neuen Gewand und mit überarbeiteten Inhalten im Internet erreichbar. Die umfangreiche Website ersetzt das bisherige Angebot, das seit 1994, in der Anfangsphase des World Wide Web, systematisch ausgebaut wurde. Die Stadt Hagen verfügt mit dem Historischen Centrum Hagen online über eines der ältesten Internet-Angeboten zu den Themen Museen und Geschichte im deutschsprachigen Raum. Seit den Anfangsjahren des Internet ist das \“Historische Centrum Online\“ mit mehreren bekannten Fachorganisationen, Universitäten und Institutionen vernetzt. An vielen Entwicklungen, die heute zum Standard elektronischer Veröffentlichungen gehören, war das im Hagener Stadtteil Eilpe angesiedelte Museums- und Archivzentrum beteiligt.

Auf den Seiten des Historischen Centrums Hagen werden monatlich bis zu einer Millionen Zugriffe gezählt. Durchschnittlich 50.000 individuelle Besucher (ohne Suchroboter usw.) nutzen im Monat das Online-Angebot . Der überwiegende Teil von ihnen kommt aus Deutschland, Europa und den USA. Aber auch Besucher aus anderen Ländern sind zahlreich vertreten. Viele Besucher belassen es nicht bei einem Besuch, sondern können als \“Stammgäste\“ bezeichnet werden, die mindestens zwei \“Sitzungen\“ im Monat in der digitalten Dépandance des Historischen Centrums Hagen verbringen.

Um das umfangreiche Angebot aktuell zu halten sowie eine weitgehende Barrierefreiheit und größtmögliche Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten, wird ein von der Firma MultiMedia Kommunikationssysteme (MMK) in Hagen programmiertes und auf dem Server der städtischen Tochtergesellschaft WFG gehostetes Redaktionssystem eingesetzt. Viele neue Hilfsmittel sind hinzugekommen. Der Kalender enthält zum Beispiel alle Veranstaltungen und Vorträge, die im Historischen Centrum Hagen und im Museum für Ur- und Frühgeschichte Wasserschloss Werdringen stattfinden. Ein Newsletter, der bereits über 650 Abonnenten hat, verteilt Veranstaltungen, aktuelle Neuigkeiten und andere Ankündigungen zeitnah in die E-Mail-Postfächer.

Das Online-Angebot des Historischen Centrums Hagen ist vollgepackt mit Informationen – und wird auch in Zukunft weiter ausgebaut. Nicht ohne Grund zählt die Hagener Institution im geschichtsträchtigen Stadtteil Eilpe zu den wichtigsten \“Content-Anbieter\“ des Fachs. Auf eigenen Seiten können die drei Säulen des Historischen Centrums Hagen – das Stadtmuseum Hagen, das Museum für Ur- und Frühgeschichte und das Stadtarchiv Hagen – besucht werden. Das in mehrere Ebene unterteilte Navigationsmenü enthält weiterführende Informationen z.B. über die Öffnungszeiten, die Sammlungen und die Geschichte der einzelnen Institutionen sowie über Ausstellungsobjekte, Quellen, Geschichte(n) und vieles andere mehr.

Die Arbeitsbereiche Archäologie, Geschichte und Museumspädagogik verfügen ebenfalls über eigene Internet-Angebote mit vielfältigen und weiterführenden Informationen. Doch auch Recherchen in den Museums- und Archivbeständen sind möglich. Über eine Datenbank sind zum Beispiel bereits über 15.000 Akten des Stadtarchivs via Internat erschlossen; etwa die gleiche Anzahl von neu verzeichneten Akten wird in den kommenden Monaten folgen. Unter Angabe der Signaturen können die Akten über E-Mail und Telefon vorbestellt und sogar an Wochenenden und an bestimmten Feiertagen im Benutzersaal eingesehen werden.

Die Rubrik \“Fachinformationen\“ bietet eine Reihe von Angeboten, die teilweise bereits seit den Anfängen des World Wide Web existieren. Dazu gehören die bekannten Kataloge der Virtual Library zu den Themen Frühe Neuzeit, Zeitgeschichte und Museen, die seit den 1990er Jahren vom Historischen Centrum Hagen betreut werden. Die Virtual Library wurde bereits 1991 von dem Entwickler des modernen Internet, der britische Kernphysiker Sir Tim Bernes-Lee, ins Leben gerufen.

Aus der \“Internet-Steinzeit\“ der Jahre 1994/95 stammen auch die Online-Angebote \“Battle of the Ruhr\“ über den Zweiten Weltkrieg im Ruhrgebiet und \“Hagen 1939-1945\“ – beide Angebote liegen natürlich längst in einer aktuellen Version vor. Die Fachinformationsliste H-Museum mit über 5.100 Abonnenten aus fast allen Ländern der Erde ist die zentrale Kommunikationsplattform für Museen und Museumswissenschaften. Das Fachforum ist Teil des internationalen H-Net an der US-amerikanischen Michigan State University. Kooperationen bestehen auch zwischen dem Historischen Centrum Hagen und anderen Einrichtungen und Angeboten, wie z.B. mit Clio-Online an der Humboldt-Universität zu Berlin und Historicum.Net an der Universität zu Köln. Darüber hinaus hostet das Historische Centrum Hagen mehreren Mailinglisten. Dazu zählen zum Beispiel die Informationslisten \“NS-Zwangsarbeit\“, \“Geschichtskultur an Ruhr und Emscher\“ und des Arbeitskreises Volontariat des Deutschen Museumsbunds.

Für die südwestfälische Stadt Hagen sind die Internet-Angebote des Historischen Centrums Hagen besonders wertvoll. Sie stärken im kultur- und geisteswissenschaftlichen Bereich sowie auf dem innovativen Sektor der Online-Medien die Position Hagens als \“Stadt der Wissenschaft und Weiterbildung\“.

Das Historische Centrum Hagen bietet im Internet ein anerkanntes und inhaltlich vielfältiges Angebot, das weit über eine einfache \“virtuelle\“ Ergänzung zu den \“realen\“ Museen und Archiven hinausgeht. Der seit 1994 vom Stadtmuseum Hagen beschrittene Weg in die digitale Welt hat durch die Überarbeitung und Neugestaltung des Angebots zwölf Jahre später einen noch höheren Nutzwert für die Besucherinnen und Besucher erbracht.

Kontakt:
Historisches Centrum Hagen
Stadtmuseum / Stadtarchiv
Museum für Ur- und Frühgeschichte Wasserschloss Werdringen
Eilper Strasse 71-75
58091 Hagen
+49 (0)2331 207 2740
+49 (0)2331 207 2447
www.historisches-centrum.de 
www.museum-werdringen.de

Quelle: Historisches Centrum Hagen, 16.5.2006

Kasseler Frauen im Archiv

Das Archiv der deutschen Frauenbewegung verfügt über Text- und Bilddokumente zu Frauenbewegung und Frauengeschichte in Deutschland aus der Zeit von 1800 bis 1967, mit dem Ziel, Frauenleben und Frauenalltag umfassend zu dokumentieren. Ein besonderes Interesse gilt allen Phasen und Erscheinungsformen der organisierten Frauenbewegung.

Dem Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel wurde jetzt der Archivalienbestand der Landesarbeitsgemeinschaft der hessischen Frauenbüros (LAG) übergeben. Die LAG kommunaler Frauenbüros in Hessen ist die Selbstorganisation der kommunalen Frauenbeauftragten Hessens. Sie nimmt seit 1987 politischen Einfluss auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Ein Jahr lang wurden die zahlreichen LAG-Dokumente gesichtet und aufgearbeitet, die sich seit dem Bestehen der Landesarbeitsgemeinschaft angesammelt haben. 19 Jahre hessische Geschichte in 25 Ordnern.

Im Archiv erklärt Cornelia Wenzel: \“Wir wollen hier frauenpolitische Aktivitäten sichtbar machen, damit die nicht vergessen werden.\“ Nur so könne verhindert werden, dass Fehler, die einst gemacht wurden, wiederholt werden. Für Wenzel war es eine \“klare Sache\“, die Akten zu übernehmen. Was war zu einer bestimmten Zeit aktuell für die Frauen? In die verschiedenen politischen Bewegungen speziell in Nordhessen und Kassel kann man sich nun einlesen. Im Archiv der deutschen Frauenbewegung findet man insbesondere jene Dokumente, die in den kommunalen und staatlichen Archiven fehlen: Bilder, Plakate, Broschüren, Schriftwechsel, Stellungnahmen.

Kontakt:
Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung
Gottschalkstraße 57
34127 Kassel
Tel. +49-(0)561-989 36 70
Fax +49-(0)561-989 36 72
info@addf-kassel.de

Quelle: HNA Online, 22.5.2006

Neuer Leiter im Staatsarchiv Wolfenbüttel

Seit vergangenem Mittwoch ist Dr. Brage Bei der Wieden (43) als Nachfolger von Horst-Rüdiger Jarck Leiter des Staatsarchivs Wolfenbüttel. Nach dem Studium in Bonn, Wien und Göttingen verfasste Bei der Wieden eine Dissertation über den Edelmann Ludolf von Münchhausen. Ab 1993 war er zwei Jahre als Archivreferendar im Staatsarchiv Osnabrück tätig. Anschließend arbeitete er im Staatsarchiv Stade. Nach vier Jahren wechselte Bei der Wieden in das Hauptstaatsarchiv Hannover und war bis vor kurzem in der dortigen Staatskanzlei tätig. Dort koordinierte er die Archivarbeit. 

Der Archivsprengel des Staatsarchivs Wolfenbüttel ist mit dem Gebiet des bis 1946 bestehenden braunschweigischen Staates (Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel und Freistaat Braunschweig) und seit dessen Integration in das Land Niedersachsen mit dem Verwaltungsbezirk und seit 1978 dem jetzigen Regierungsbezirk Braunschweig identisch. Es handelt sich um die Stadtkreise Braunschweig und Salzgitter, die Landkreise Goslar (seit 1941), Helmstedt (bis 1945 mit Exklave Calvörde), Holzminden (bis 1941) und Wolfenbüttel sowie die 1972 bis 1977 aufgelösten ehemaligen Landkreise Braunschweig mit Exklave Thedinghausen, Gandersheim und ferner Blankenburg, dessen Gebiet zum größten Teil durch die Zonengrenzziehung im Jahre 1945 an die ehemalige DDR gefallen war. Durch die Bezirksreform 1978 erhielt der Regierungsbezirk mit der Angliederung der Landkreise Gifhorn, Peine, Northeim, Göttingen, Osterode und der Stadt Wolfsburg erheblichen Zuwachs.

Kontakt:
Staatsarchiv Wolfenbüttel 
Forstweg 2
38302 Wolfenbüttel
Telefon: (05331) 935-0
Fax: (05331) 935-211
Wolfenbuettel@nla.niedersachsen.de

Quelle: newsclick.de, 23.5.2006

Geras Neuerwerbung dank Bank-Unterstützung

Das Geraer Stadtarchiv wird der Öffentlichkeit am 1. Juni 2006 in seinen Räumen eine äußerst wichtige und wertvolle Neuerwerbung präsentieren. Es handelt sich bei diesem Unikat um den zweiten Teil der von Johann Christoph Günther verfassten handschriftlichen Chronik über die Stadt Gera und das Vogt- bzw. Reußenland. Der Autor lebte von 1723 bis 1784 und war nach seinen Theologiestudien als Geistlicher in Gera und Saalburg tätig. 

Günther, der zu seiner Zeit auch als Missionsreisender mehrere Kontinente durchreiste, ist in der Gegenwart nahezu in Vergessenheit geraten. Um so bedeutsamer ist deshalb der Erwerb der Chronik, da mit der öffentlichen Nutzung und Auswertung Johann Christoph Günther zukünftig seinen Platz neben bekannten Geraer Chronisten, wie Zopf, Felbrig, Fürbringer, Hahn oder Kretschmer einnehmen wird. Der Erwerb wurde durch die Unterstützung der Geraer Filiale der Sparda Bank ermöglicht, die bei der Präsentation einen entsprechenden Spendenscheck überreichen wird. 

Kontakt:
Stadtverwaltung Gera
Stadtarchiv 
Gagarinstraße 99/101 
07545 Gera 
Telefon: 0365/83832-80 bis 84 
Fax: 0365/8383290 
stadtarchiv@gera.de

Herzogin Anna Amalia Bibliothek geht Online

Über 50.000 Bücher verbrannten Anfang September 2004 in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar, rund 62.000 weitere Bände wurden durch Feuer und Löschwasser beschädigt. Schätze, darunter eine Luther-Bibel von 1534 und große Teile der Musiksammlung der Herzogin aus dem 18. Jahrhundert, sind unwiederbringlich verloren. Der Schock nach dem Dachstuhlbrand war groß. Um zumindest den Inhalt des wertvollen Bestandes vor solchen Katastrophen zu sichern und die Werke für alle zugänglich zu machen, digitalisiert die Bibliothek seit Monaten ihre Bücher.

Ein Fragment des Matthäus-Evangeliums aus der Zeit um 1200, Volksbücher zum »Faust« und eine Ausgabe von Goethes »Walpurgisnacht« mit Holzschnitten von Ernst Barlach (1923) gehören zu den kostbaren Büchern der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, die ab 23. Mai 2006 weltweit online abrufbar sind. Sie zählen zu den ersten 160 Titeln, die die Weimarer Bibliothek digitalisiert und archiviert hat und jetzt im Internet zur Verfügung stellen kann. Aus der 14.000 Bände umfassenden Faust-Sammlung sind bisher 75 Titel digitalisiert, die allein rund 11.000 Seiten und einem Speichervolumen von 1,5 Terabyte entsprechen. Vorgesehen ist, schrittweise die vollständige Sammlung, die als weltweit größte Spezialsammlung ihrer Art die Geschichte des Faust-Stoffes vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart in zahlreichen Sprachen dokumentiert, über Internet zugänglich zu machen. Auch weitere wichtige Werke des historischen Bibliotheksbestandes, darunter Handschriften sowie Atlanten des 15. bis 19. Jahrhunderts sollen digitalisiert, archiviert und online angeboten werden.

Hilfe bei diesem umfangreichen Vorhaben, das nicht nur Forschern den Zugang zu seltenen Beständen erleichtert, sondern zugleich kostbare Originale sichert und schützt, bekommt die Weimarer Bibliothek durch den Speicherspezialisten EMC. Die von EMC im vergangenen Jahr zur Verfügung gestellte Archivinfrastruktur auf der Basis eines speziellen Speichersystems wurde eigens für die langfristige Aufbewahrung unveränderlicher Daten entwickelt. Die Speicherkapazität reicht schätzungsweise für 20.000 Bücher.

Ein eigenentwickeltes Datenbank-Management-System macht das Angebot für den Nutzer komfortabel. Da nicht nur das vollständige Buch, sondern auch seine inhaltliche Struktur erfasst wird, kann in den Ausgaben leicht navigiert und geblättert werden. Die bisher vorhandenen Ausgaben sind mit allen bibliographischen Angaben im online-Katalog der Bibliothek zu finden: www.klassik-stiftung.de/haab/online-katalog.

Link: Monographien digital online

Quelle: Klassik Stiftung Weimar, 19.5.2006

Kurzprogramm 76. Deutscher Archivtag 2006 in Essen

Das Rahmenthema des 76. Deutschen Archivtages, der vom 26. bis zum 29. September 2006 in Essen stattfindet, lautet \“Archive und Öffentlichkeit\“. Bevor der veranstaltende VdA Mitte Juni das vollständige Programmheft veröffentlicht, kann das Kurzprogramm (PDF) bereits einen Überblick über das Veranstaltungsangebot verschaffen:

76. Deutscher Archivtag:

MONTAG, 25. September 2006

  • 14-18 Uhr Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag (auf besondere Einladung).

DIENSTAG, 26. September 2006

  • 9-13 Uhr Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag (auf besondere Einladung).
  • 9-17 Uhr Konferenz der Archivreferenten bzw. Leiter der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder (auf besondere Einladung).
  • 14-16 Uhr Sitzung der Fachgruppe 6: Archivare an Archiven der Parlamente, der politischen Parteien, Stiftungen und Verbände.
  • 15-17 Uhr Arbeitsgespräch der ausländischen Archivtagsteilnehmer.
  • 16-18 Uhr Sitzung des Arbeitskreises Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit
    Leitung: Dr. Wolfgang Antweiler (Hilden), mit Beiträgen von Dr. Erika Münster-Schröer (Ratingen) und Dr. Clemens Rehm (Stuttgart): „Bei uns im Archiv …“ Eine szenische Annäherung – Dr. Jens Murken (Bielefeld): Historische Bildungsarbeit – Öffentlichkeitsarbeit – Eine theoretische Annäherung – Roswitha Link (Münster): Adressatenorientiert – Themenspezifisch. Historische Bildungsarbeit in der Praxis.
  • 16-18 Uhr Forum Ausbildung Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste
    Leitung: Dr. Angela Keller-Kühne (Sankt Augustin), mit Beiträgen von N.N. (Bundesverband deutscher Berufsschullehrer und Berufsschullehrerinnen): Die Berufsschule als Partner im dualen System – Maria Sieverding (Köln) und Dr. Michael Sierck (Köln): Das Kölner Modell – Sibylle Fröhlich (Calw): Das Calwer Modell – Katrin Hein (Leipzig): Das Sächsische Modell.
  • 18-20 Uhr Eröffnungsveranstaltung des 76. Deutschen Archivtages
    Eröffnungsvortrag: Prof. Dr. Ulrich Raulff (Marbach a. Neckar): Archive und Öffentlichkeit – aus der Perspektive der Wissenschaft, des Feuilletons und eines Literaturarchivs.
  • 20.00 Uhr Empfang der Stadt Essen für Kongressteilnehmer, Messeaussteller und Gäste.

MITTWOCH, 27. September 2006

  • 9-10.30 Uhr Gemeinsame Arbeitssitzung: Herausforderungen an die Archive in ihrem Umfeld
    Leitung: Dr. Heiner Schmitt (Mainz), mit Beiträgen von Dr. Oliver Scheytt (Essen): Erwartungen der Politik an die Archive – Dr. Bert Looper (Zwolle): Historische Zentren in den Niederlanden: Aufgaben und Perspektiven
  • 11-13 Uhr Sektionssitzung I: Archive und ihre Träger
    Leitung: Katharina Tiemann (Münster), mit Beiträgen von Andreas Kellerhals (Bern): Navigieren in der Zeit. Strategiedefinition als Akt der Selbstbestimmung und Ausdruck von Eigenverantwortlichkeit.
    – Dr. Monika Schaupp (Wertheim): Der Archivverbund Main-Tauber und seine Träger Land Baden-Württemberg, Stadt Wertheim und Main-Tauber-Kreis. – Anja Gussek-Revermann (Münster): Verbesserte Kommunikation mit dem Archivträger – das Intranetangebot des Stadtarchivs Münster – Angela Ullmann (Berlin): Das Ende der Bescheidenheit. – Dr. Ulrich S. Soénius (Köln): Rettungsstation und Informationsvermittlung im Dienste von Wissenschaft und Wirtschaft – zukünftige Aufgaben regionaler Wirtschaftsarchive.
  • 11-13 Uhr Sektionssitzung II: Bewertung und Erschließung für die Gesellschaft?
    Leitung: Dr. Andreas Pilger (Düsseldorf), mit Beiträgen von Dr. Jochen Hecht (Berlin) und Marlies Lemcke (Berlin): Bewertungsmodell für Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes (Bezirksverwaltung Schwerin) – Dr. Sabine Brenner-Wilczek (Düsseldorf) und Dr. Enno Stahl (Düsseldorf): Sammeln und Bewahren im elektronischen Zeitalter – Die Neudefinition der Literatur- und Kulturarchive – Bärbel Förster (Bern): Zugang über normierte Daten in Findmittelsystemen – Dr. Kurt Hochstuhl (Freiburg i.Br.): Fotonachlässe im Staatsarchiv Freiburg – Erschließung von Fotonachlässen im Staatsarchiv Freiburg.
  • 14.30-15.30 Uhr Mitgliederversammlung des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.
  • 16-18 Uhr Sektionssitzung III: Netz als „Öffentlichkeit“
    Leitung: Dr. Udo Schäfer (Hamburg), mit Beiträgen von Dr. Stephan Kellner (München): Bibliotheken im Internet: Digitalisierung, Fachportale, Informationssysteme – das Beispiel Bayerische Staatsbibliothek – Dr. Peter Sandner (Wiesbaden): Karte – Luftbild – Geoinformationssystem. Archivierung und Präsentation digitaler Topografiedaten der Vermessungsverwaltung – Tom Sello (Berlin): Jugendopposition in der DDR. Geschichte im Internet – Christine Gohsmann (Berlin): Radio, CD-ROM und Internet – gleichberechtigte Marketinginstrumente eines NGO-Archivprojektes in Südafrika.
  • 16-18 Uhr Sektionssitzung IV: Traditionelle Öffentlichkeitsarbeit und modernes Marketing
    Leitung: Dr. Clemens Rehm (Stuttgart), mit Beiträgen von Dr. Peter Blum (Heidelberg): Anti-Ageing für Archiv(ar)e. Überraschen, irritieren, provozieren … Kreative Lösungsansätze auf dem Weg zu einer zeitgemäßen Wahrnehmung – Dr. Norbert Wex (Soest): Grenzen und Gefahren der Teilhabe von Archiven im Konkurrenzfeld der Veranstaltungskultur – Dr. Bettina Joergens (Detmold) und Dr. Hermann Niebuhr (Detmold):“Archive und Öffentlichkeit“ – „Öffentlichkeit und Archive“: Das Experimentieren mit Klischees als produktiver Kommunikationsevent in der Detmolder Kulturnacht – Dr. Karl-Peter Ellerbrock (Dortmund): Archivmarketing: Zielgruppen und Netzwerke zwischen wissenschaftlicher Kommunikation und „Eventkultur“.
  • 20 Uhr Begegnungs- und Gesprächsabend für Archivtagsteilnehmer, Messeaussteller und Gäste (besondere Anmeldung erforderlich)

DONNERSTAG, 28. September 2006

8.30-11.00 Uhr Fachgruppensitzungen:

  • Sitzung der Fachgruppe 1: Archivare an staatlichen Archiven
    Traditionelle und neue Konzepte archivischer Öffentlichkeitsarbeit
    Leitung: Dr. Maria Rita Sagstetter (Amberg), mit Beiträgen von Anke Löbnitz (Berlin): Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Bundesarchiv. Neue Konzepte und Instrumente – Birgit Salamon (Berlin): Archiv und aktives Gedächtnis: Öffentlichkeitsarbeit der BStU – Harald Arends (Berlin): Ausstellungen und Archive – Dr. Martina Wiech (Düsseldorf): Behörden als Zielgruppe archivischer Öffentlichkeitsarbeit – Aktuelle Viertelstunde -.
  • Sitzung der Fachgruppe 2: Archivare an Stadtarchiven und Archiven sonstiger Gebietskörperschaften
    Leitung: Dr. Michael Diefenbacher (Nürnberg) – 1. Informationen aus der BKK, 2. Offene Diskussion zum Thema „Was erwarte ich in einem Archiv? – Kommunalarchive und Benutzung“ mit einem Beitrag von Dr. Peter Worm (Münster): Unausgesprochene Wünsche – Benutzerinteressen im Spiegel der Daten aus Lesesaal und Geschäftstagebuch und Kurzstatements von Dr. Ute Küppers-Braun (Essen), Werner Krüggeler (Paderborn), Kurt-Uwe Baldzuhn (Niemberg), Karsten Plewnia (Düsseldorf), 3. Aktuelle Viertelstunde.
  • Sitzung der Fachgruppe 3: Archivare an kirchlichen Archiven
    Leitung: Dr. Michael Häusler (Berlin), mit Beiträgen von Prof. Dr. Reimund Haas (Köln): Entwicklung, Wandel und Zukunft der Kirchenarchive im Ruhrgebiet – Dr. Stefan Flesch (Düsseldorf): Tief im Westen: Kirchliche Archivarbeit zwischen Strukturwandel und geänderten Erwartungshaltungen – Aktuelle Viertelstunde -.
  • Gemeinsame Sitzung der Fachgruppe 4: Archivare an Herrschafts-, Familien- und Hausarchiven und der Fachgruppe 5: Archivare an Archiven der Wirtschaft 
    Privatarchive und Öffentlichkeit
    Leitung Dr. Martin Dallmeier (Regensburg) und Dr. Ulrich S. Soénius (Köln) – Statements und Podiumsdiskussion – Teilnehmer: Dr. Martin Dallmeier (Regensburg), Michael Jurk (Frankfurt a.M.), Michael Pohlenz M.A. (Leverkusen), Prof. Dr. Manfred Rasch (Duisburg).
  • Sitzung der Fachgruppe 6: Archivare an Archiven der Parlamente, der politischen Parteien, Stiftungen und Verbände
    Archive und Öffentlichkeit
    Leitung: Dr. Günter Buchstab (Sankt Augustin), mit Beiträgen von Dr. Ilse Fischer (Bonn): Die Archive der politischen Stiftungen am Beispiel des Archivs deren sozialen Demokratie – Dr. Monika Storm (Mainz): Das Beispiel des Landtagsarchivs von Rheinland-Pfalz.
  • Gemeinsame Sitzung der Fachgruppe 7: Archivare an Medienarchiven und der Fachgruppe 8: Archivare an Hochschularchiven und Archiven wissenschaftlicher Institutionen
    Das Archiv eine Insel der Seligen? – Warum brauchen wir Controlling und Benchmarking?
    Leitung: Dr. Heiner Schmitt (Mainz) und Dr. Dieter Speck (Freiburg i.Br.), mit einem Beitrag von Claudia Hillenbrand (Mainz) und Susanne Spruck-Spangenberg (Mainz): Kunden, Finanzen, Prozesse, Potentiale – Archivdienstleister und Controlling im ZDF – und Kurzstatements von Dr. Matthias Lienert (Dresden), Dr. Dietmar Schenk (Berlin), Dr. Klaus Nippert (Karlsruhe).
    11.30-12.30 Uhr Open access: Freier Zugang zu Kulturgut in Archiv, Bibliothek und Museum
    Leitung: Franz-Josef Gasterich (Frankfurt a.M.) mit Kurzreferaten von Dr. Klaus Graf (Aachen), Dr. Harald Müller (Heidelberg), Thilo Martini M.A. (Pulheim).
    14.00-16.00 Uhr Podiumsdiskussion: Das Archiv in der Öffentlichkeit. Die Öffentlichkeit im Archiv – Erfahrungen und Perspektiven
    Leitung: Dr. Robert Kretzschmar (Stuttgart) – mit Teilnehmer: Prof. Dr. Rainer Blasius (Frankfurt a. M.), Dr. Ernst Otto Bräunche (Karlsruhe), Andreas Kellerhals (Bern), Dr. Bert Looper (Zwolle), Prof. Dr. Wilfried Reininghaus (Düsseldorf), Gerd Schneider (Hamburg).
    16.30-17.30 Uhr Stadtgeschichtlicher Vortrag: Dr. Klaus Wisotzky (Essen): Essen – das Bild einer Stadt. Selbsteinschätzung und Fremdwahrnehmung.
    18.30 Uhr Orgelkonzert im Hohen Dom

FREITAG, 29. September 2006

  • Studienfahrten

Südtiroler Landesarchiv stellt mittelalterliches Regestenwerk vor

Die Regesten der Grafen von Görz und Tirol weisen die Urkunden dieses Grafengeschlechts aus dem Mittelalter nach. Am Freitag, 26. Mai, stellen das Südtiroler Landesarchiv und der Universitätsverlag Wagner das von Roland Kubanda und Klaus Brandstätter bearbeitete Orts- und Personenregister im Palais Rottenbuch in Bozen vor.

Anfang der 1950er Jahre wurden „Die Regesten der Grafen von Görz und Tirol, Pfalzgrafen in Kärnten 951 – 1271“ und „Die Regesten Meinhards II. 1271 – 1295“ veröffentlicht. Mit den Regesten der Grafen von Görz und Tirol wurde die Grundlage für eine vertiefte historisch-wissenschaftliche Erschließung des ostalpinen Raums im Mittelalter gelegt. Ein grundlegendes Problem waren bisher die fehlenden Register, die eine Benützung des Regestenwerks erheblich beeinträchtigten. Mit den nun erschienen Orts- und Personenregistern, die der Innsbrucker Stadtarchivar Roland Kubanda in mehrjähriger Arbeit erstellt und zusammen mit Klaus Brandstädter für den Druck vorbereitet hat, wird diese Lücke geschlossen.

Die Orts- und Personenregister werden von den beiden Bearbeitern sowie dem Direktor des Südtiroler Landesarchivs, Josef Nössing, am kommenden Freitag, 26. Mai um 10.30 Uhr am Sitz des Landesdenkmalamtes im Palais Rottenbuch (Armando-Diaz-Straße 8) in Bozen vorgestellt. 

Quelle: Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Pressemitteilung, 18.5.2006

Museum Ladin: Ausstellung über den Ersten Weltkrieg

Wie das Alltagsleben der Bürger während des Ersten Weltkriegs ausgesehen hat, wird in der Ausstellung "Hinter den Fronten – Dietro le linee 1914-18 Alltag und Krieg" deutlich. Die Ausstellung über den Ersten Weltkrieg ist im ladnischen Museum in St. Martin in Thurn zu sehen und wurde am 16. Mai 2006 im Beisein einer Schulklasse eröffnet. 

Die Ausstellung und das Dossier mit dem Titel "Hinter den Fronten – Dietro le linee 1914-18 Alltag und Krieg" gibt Einblick in all jene Aspekte des Alltagslebens während des Krieges, die sehr oft untergehen: das Alltagsleben im Allgemeinen, die Schule und das Leben der Frauen und Kinder im Besondern. Diese Aspekte werden im Museum Ladin in Bildern und Dokumentationen auf 16 Paneelen dargestellt. Zu sehen sind auch eine Menge Gegenstände, mit denen sich die Menschen im Krieg behalfen wie Pickel, Schaufeln oder Feldöfen. 

Museumsdirektor Stefan Planker hat die Wanderausstellung mit Objekten aus dem Museum in Buchenstein ergänzt und eine Objekt-Gegenüberstellung gemacht: So sind auf der einen Seite Werkzeuge und Ausrüstungen der Soldaten aus Österreich und auf der anderen Seite Werkzeuge und Ausrüstungen der Soldaten aus Italien zu sehen. Als erste Besucher konnten Schüler die Ausstellung bestaunen. Sie wurden bei der Eröffnung von der Historikerin Milena Cossetto durch die Ausstellung geführt.

Die Ausstellung ist vom Tiroler Landesarchiv auf Initiative vom Bundesland Tirol und der Region Veneto/Provinz Belluno im Rahmen des EU-Programms Interreg. III A Italien-Österreich ausgearbeitet worden. Anhand eines Dossiers vom Geschichtelabor „Lab*doc storia/Geschichte“ des italienischen Schulamtes, des italienischen, deutschen und ladinischen Pädagogischen Instituts und dem Südtiroler Landesarchiv sowie anderer kultureller Institutionen wurde die Ausstellung mit Fokus auf Südtirol konzipiert.

Die Ausstellung im Museum Ladin in St. Martin in Thurn kann während der üblichen Öffnungszeiten des Museums besichtigt werden und zwar von Dienstag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag von 14 bis 18 Uhr. 

Quelle: Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Pressemitteilung, 18.5.2006

Rotes Kreuz begrüßt Öffnung des Holocaust-Archivs

Die Entscheidung zur Öffnung des Holocaust-Archivs in Bad Arolsen ist auf ein positives Echo gestoßen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) begrüßte die Entscheidung und versprach Unterstützung für die Arbeit des Internationalen Suchdienstes (ITS). 1943 vom Britischen Roten Kreuz begründet, kümmert sich der Suchdienst seit 1946 aus dem nordhessischen Bad Arolsen um das Schicksal während der NS-Zeit verschleppter und verschwundener Zivilpersonen. Im vergangenen Jahr gingen knapp 151.000 Anfragen beim Suchdienst ein, der seit 1955 dem IKRK untersteht. Derzeit sind mehr als 320.000 Anfragen noch unbearbeitet.

Wie die Sprecherin des Suchdienstes, Maria Raabe, in Bad Arolsen erklärte, vereinbarten die Staaten, den neugefassten Vertrag zum ITS bis Jahresende zu unterschreiben. Danach muss das Abkommen noch von den Länderparlamenten ratifiziert werden. Dies dürfte nochmals ein weiteres halbes Jahr dauern. Anschließend könnte das Archiv für die historische Forschung geöffnet werden. Das Archiv durfte auf Grund internationaler Verträge bisher nur für den Internationalen Suchdienst des Roten Kreuzes genutzt werden.

Der aus Vertretern von elf Ländern bestehende Ausschuss hatte sich nach langem Ringen am Dienstagabend in Luxemburg auf die Freigabe der Unterlagen des weltweit bedeutendsten Archivs zur Geschichte der NS-Gewaltherrschaft geeinigt. Der ITS-Ausschuss beschloss Textänderungen am 1955 geschlossenen Vertrag über das Archiv, das Dokumente über 17,5 Millionen Verfolgte des Nazi-Regimes verwaltet. Der Änderungsbeschluss der Vertreter Deutschlands, Belgiens, Frankreichs, Griechenlands, Großbritanniens, Israels, Italiens, Luxemburgs, der Niederlande, Polens und der USA wurde einstimmig getroffen.

Zu den ungeklärten Fragen zählte zuletzt, wie rasch das Archiv digital gespeichert und die Daten an die Mitgliedstaaten übergeben werden können. Zur Klärung der datenschutzrechtlichen Fragen in Zusammenhang mit der Übergabe von ITS-Daten an Archive in anderen Ländern soll nun eine Expertenkommission einberufen werden, wie Raabe erläuterte.

Quelle: ICRC, Press Release 06/47, 17.5.2006; Associated Press, 17.5.2006; Andrea Kinzinger, Spiegel Online, 17.5.2006