Schätze des Gemeindearchivs Krauchenwies

Die Gemeinde Krauchenwies und das Kreisarchiv Sigmaringen feiern am Samstag und Sonntag, 4./5. Juni, den Abschluss der Sicherung und Erschließung des Gemeindearchivs Krauchenwies. Gleichzeitig laden sie zum Besuch einer aus diesem Anlass stattfinden Ausstellung ein, die unter dem Motto steht: \“Das Gemeindearchiv Krauchenwies – und seine Schätze\“.

Die "Schätze" des Gemeindearchivs Krauchenwies – Akten, Rechnungen, Amtsbücher, Karten und Pläne – sind aus der Verwaltungstätigkeit des örtlichen Bürgermeisteramts hervorgegangen. Im Wesentlichen sind die vergangenen drei Jahrhunderte der Ortsgeschichte im Gemeindearchiv dokumentiert. Aus älterer Zeit, als Krauchenwies bis zum Übergang an die Grafen von Hohenzollern-Sigmaringen 1595 der Ortsherrschaft häufig wechselnder Niederadliger unterstand, haben sich im Bestand nur wenige Dokumente erhalten.

Obgleich in Krauchenwies bereits im 18. Jahrhundert ein \“Gemeindehaus\“ bestand, erlitt die kommunale Archiv-Überlieferung mehrfach schmerzliche Verluste: Von den in einem Inventar von 1837 erfassten Archivalien aus der Zeit vor 1800 ist kaum etwas erhalten geblieben. Aus dem 1939 verzeichneten Bestand ging in den folgenden Kriegs- und Besatzungsjahren rund ein Drittel der Archivalien verlustig. Besonders gravierende Lücken weist das Gemeindearchiv zu ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf.

In den Jahren 1998 bis 2005 erfuhr das Gemeindearchiv durch das Kreisarchiv Sigmaringen erstmals eine umfassende archivfachliche Bewertung, Ordnung und Verzeichnung. Das Gemeindearchiv mit insgesamt 2.464 Archivalien und hat einen Umfang von 36,5 laufenden Metern. Die Sammlung ist im Zentralarchiv der Gemeinde Krauchenwies untergebracht und steht für historische Forschungsarbeiten zur Verfügung.

Kontakt:
Bürgermeisteramt Krauchenwies
Hausener Str. 1
72505 Krauchenwies
Telefon (0 75 76) 9 72-0
Fax (0 75 76) 9 72 14
info@krauchenwies.de 

Quelle: Schwäbische Zeitung online, 2.6.2005

Auf den Spuren türkischer \“Pioniere\“ in Hof

Die Journalistin und Mitarbeiterin des Hofer Anzeigers, Beate Franck, und der Vorsitzende des Deutsch-Türkischen Freundeskreises in Hof, Aytunc Kilincsoy, haben sich im Oktober 2004 "auf die Spuren türkischer Pioniere" begeben. In einem gleichnamigen Projekt unter Trägerschaft des Vereins, das im Rahmen des Bundesprogramms "Lokales Kapital für Soziale Zwecke (LOS)" des Europäischen Sozialfonds gefördert wird, betreiben sie Geschichtsforschung einmal anders.

Sucht man nämlich in Archiven nach Lebenszeugnissen der sog. Gastarbeiter, so ist das Ergebnis mager. Ausländer kamen Ende der sechziger und in den siebziger Jahren, als die Gastarbeiterwelle ihren Höhepunkt hatte, in der öffentlichen Wahrnehmung nur als statistische Zahl vor. Interessant war darüber hinaus lediglich die Frage, ob Ausländerbehörden oder Polizei "Ärger" mit den Gastarbeitern hatten. Das war nach den Zeugnissen im Stadtarchiv Hof allerdings wohl äußerst selten der Fall. Über das Leben der hauptsächlich griechischen, italienischen und türkischen Arbeitnehmer, die bald die größte Gruppe in Hof darstellte, aber erfuhr man kaum etwas. Dabei sind viele von den Gastarbeitern der ersten Generation in Hof geblieben. Eine Rückkehr in ihr Herkunftsland kam auch im Alter nicht mehr in Frage, Hof ist für sie längst zur zweiten Heimat geworden. Angesichts der Diskussion um Parallelgesellschaften wollen Franck und Kilincsoy mit ihrem Projekt einen Beitrag für Toleranz und Verständnis leisten. Gerade die Türken seien sehr stolz darauf, ein Teil der Hofer Bevölkerung zu sein, hat Beate Franck erfahren.

Seit Oktober sind die beiden Projekt-Partner mit Aufnahmegerät und Foto-Apparat bei türkischen "Pionieren" zu Besuch. Sie erzählen in ihren eigenen Worten ihre Lebensgeschichte, die sie von der Türkei Anfang der sechziger Jahre nach Hof geführt hat. Eine Besonderheit des Projekts ist, dass auch vier Jugendliche aus der Enkel-Generation bei Interviews und Dokumentation mitarbeiten. Zwei Männer, ein Ehepaar und eine Frau haben bisher ihre Biografien aufzeichnen lassen. Die Bandaufzeichnungen, in der Regel auf Türkisch, werden inzwischen übersetzt und redaktionell überarbeitet, aber im Wesentlichen authentisch belassen. Aus der Dokumentation, die um Hintergrundinformationen ergänzt wird, soll ein Buch werden. Es wird im Herbst 2005 als zweiter Band einer kleinen Reihe von Lebenserinnerungen aus dem Bahnhofsviertel erscheinen.

Kontakt:
ESF-Bundesprogramm \“Lokales Kapital für soziale Zwecke – LOS\“ 
Klosterstr. 23 
D-95028 Hof
Tel.: (09281) 93 60 6 
Fax: (09281) 79 48 98 
klaus.wulf@stadt-hof.de 

Quelle: Frankenpost, 2.6.2005

Digitalisiertes Archivgut im Internet

Der schnelle und bedarfsgerechte Zugang zu Archivgut im Internet muss in globalisierten Informationsgesellschaften weiter verbessert werden. Das Bundesarchiv veranstaltete dazu vom 26. bis 29. Mai 2005 in Berlin einen international besetzten Workshop mit 18 Archivexperten aus den USA, Frankreich, Großbritannien, Schweden, Polen und Deutschland.

Die Fachleute und Leiter von großen archivischen Internetprojekten diskutierten über Strategien und konkrete Wege zur Erhöhung von Komfort und Transparenz der Internetangebote. Denn zur Nutzung des Archivguts ist der Einblick in seine Entstehungszusammenhänge unverzichtbar. 

Hintergrund für die länderübergreifende Zusammenkunft ist das von der Andrew W. Mellon-Stiftung in New York unterstützte Projekt <daofind> beim Bundesarchiv. Das Projekt ist auf dem Weg, eine neuartige Webpräsentation zu entwickeln, die bisherige Online-Findücher mit digitalen Abbildungen aus den Beständen und zusätzlichen Informationen über die Herkunftsstellen von Archivgut verknüpft. <daofind> entwickelt dafür verschiedene Werkzeuge auf der Grundlage von XML-Technologien und OpenSource-Anwendungen. Sie basieren auf Strukturen von internationalen Standards, die für die Integration deutscher Erschließungsangaben in nationale und internationale Portale unerlässlich sind. 

Das Bundesarchiv bietet auf seiner Webseite www.bundesarchiv.de bereits mehr als 330 Online-Findbücher an. Sie können mit strukturierter Navigation oder übergreifender Volltextsuche ähnlich wie Google genutzt werden. Außerdem verfügt das Bundesarchiv mit den Kabinettsprotokollen der Bundesregierung über Erfahrungen im Bereich der Textdigitalisierung. Für viele Anwendungen wird XML eingesetzt. Das Bundesarchiv lädt im Herbst 2006 zur dritten Europäischen Konferenz über die internationalen Archivstandards ein und wird dort die Ergebnisse des Projektes präsentieren. 

Kontakt:
Anke Löbnitz
Bundesarchiv
Stabsstelle
Finckensteinallee 63
12205 Berlin
Telefon: 0049/18887770 102
Fax: 0049/1888 7770 111
a.loebnitz@barch.bund.de 
www.bundesarchiv.de

Quelle: Pressemitteilung, Bundesarchiv

Aufbewahrung von Archivgut

Die meisten in den Archiven verwahrten Informationsträger unterliegen ständigen Zerfallsprozessen. Ein gutes Raumklima verlangsamt allerdings den Zerfall und unterstützt somit das Bestreben der Archive, ihr Archivgut möglichst dauerhaft aufzubewahren. Der Verband kirchlicher Archive hat jetzt einige Empfehlungen zur fachgerechten Unterbringung von Archivgut sowie zum sensiblen Umgang mit Papier und Schreibmaterialien im Alltag publiziert.

Beim fachgerechten Aufbewahren von Archivgut gebe es dabei weniger Forschungsdesiderate als vielmehr Informationsdefizite. Gedankenlosigkeit im Umgang mit dem kulturellen Erbe führe nicht selten zu dessen unwiederbringlicher Zerstörung. Bereits kleine, aber konsequent durchgeführte Präventivmaßnahmen könnten hingegen die dauerhafte Sicherung der Informationsträger bewirken. In seinen Empfehlungen zur Aufbewahrung von Archivgut gibt der Verband kirchlicher Archive Hinweise zur Unterbringung und Aufbewahrung, zur Raumbeschaffenheit und Raumausstattung, zu Raumklima und vorbeugenden Schutzmaßnahmen, insbesondere einem Notfallplan.

Lufttemperatur und Luftfeuchte im Magazin lassen sich am einfachsten mit dem Thermohygrographen erfassen. Ein Haarhygrometer soll dabei alle zwei Monate regeneriert werden. Dies geschieht, indem man das Gerät für rund 30 Minuten in ein feuchtes Tuch einwickelt. Alle sechs Monate müsse das Haarhygrometer zudem justiert (kalibriert) werden. – Beim richtigen Umgang mit den Geräten kann eine Messgenauigkeit von nur bis zu fünf Prozent Abweichung vom tatsächlichen Wert der relativen Luftfeuchte erreicht werden.

Info:
Margit Scholz/Hartmut Sander/Gabriele Stüber/Bettina Wischhöfer:
Aufbewahrung von Archivgut, Einsatz von Papier und Schreibmaterialien. Empfehlungen des Verbandes kirchlicher Archive
(Kleine Schriften, 2), Kassel 2005, 37 S., ISBN 3-937564-02-0

Bezugsadresse:
Landeskirchliches Archiv Stuttgart
Postfach 101342
70012 Stuttgart
archiv@elk-wue.de
info@evangelische-archive.de

Link: www.evangelische-archive.de

Architekt Hämer übergibt Archiv an Universität der Künste

Der Berliner Architekt Hardt-Waltherr Hämer, der mit seiner \“behutsamen Stadterneuerung\“ die Internationale Bauausstellung entscheidend prägte, übergibt sein Archiv der Universität der Künste (UdK). Die UdK werde mit den Plänen, Akten, Fotografien, Dias und Modellen das Werk des 1922 in Lüneburg geborenen Architekten, Stadtplaners und Lehrers würdigen. Die Archivübernahme sei mit einem Forschungsprojekt zum Schaffen Hämers verbunden.

Hämer studierte an der Hochschule für bildende Künste Berlin, Vorläuferin der UdK. 1951 baute er die Schifferkirche im Ostseebad Ahrenshoop. Später profilierte er sich als Theaterarchitekt. Sein Theater in Ingolstadt von 1966 ist das jüngste Baudenkmal Bayerns. Nach Hämers Ruf an die Berliner Hochschule 1967 griff er in seinem Forschungsschwerpunkt Stadterneuerung Impulse der Studentenproteste auf. Der Architekt setzte sich dabei für die Rettung vom Abriss bedrohter Bausubstanz ein.

Kontakt:
Universität der Künste Berlin 
Postfach 12 05 44 
D-10595 Berlin 
Tel. (030) 3185-2450 (Pressestelle)
Fax (030) 3185-2635 
presse@udk-berlin.de

Quelle: Die WELT, 1.6.2005

Esslingen und Nürtingen im Jahr 1945

Das Jahr 1945 brachte das Ende eines schrecklichen Krieges und eines verbrecherischen Regimes. Für viele bedeutete es tiefe Verzweiflung, für andere neue Hoffnung. Für alle gemeinsam war das Jahr 1945 aber \“ein schweres Jahr\“, wie es der damalige Esslinger Landrat Fritz Landenberger rückblickend Anfang 1946 feststellte. Vom 1. Juni bis zum 8. Juli erinnert jetzt eine vom Kreisarchiv Esslingen erarbeitete Ausstellung unter dem Titel \“Ein schweres Jahr 1945 in den Landkreisen Esslingen und Nürtingen\“ an die Zeit vor 60 Jahren in den damaligen Kreisen. 

Erstmals wird mit der Ausstellung das Gebiet des heutigen Landkreises Esslingen während der unmittelbaren Nachkriegszeit als Ganzes in den Blick genommen. Die Ausstellung beleuchtet eindringlich die ungeheuren Alltagsschwierigkeiten, die als Hypotheken von Krieg und Nationalsozialismus vor dem Neuanfang standen. Überall musste der Mangel verwaltet werden: Nahrung, Brennstoff, Wohnraum. Als letzte noch funktionsfähige Behörden hatten die Landratsämter und Bürgermeisterämter die Versorgung und Unterbringung der Bevölkerung sicherzustellen und zugleich die Vorgaben der Besatzer umzusetzen.

Die Altkreise waren zunächst zwischen Amerikanern und Franzosen aufgeteilt. Im Juli 1945 wurden sie zusammen der amerikanischen Verwaltung unterstellt. Dokumente und Plakate, eindrückliche Fotoaufnahmen und typische Gegenstände illustrieren beispielhaft, vor welche Herausforderungen die Landratsämter und die Landräte gestellt wurden.

Zu sehen ist die Kreisausstellung \“Ein schweres Jahr 1945 in den Kreisen Esslingen und Nürtingen\“ von Mittwoch, 1. Juni, bis Freitag, 8. Juli, im Eingangsbereich des Landratsamts zu den Öffnungszeiten von Montag bis Mittwoch, 7.30 bis 15 Uhr, Donnerstag, 7.30 bis 18 Uhr und Freitag, 7.30 bis 12 Uhr.

Kontakt:
Kreisarchiv Esslingen
Pulverwiesen 11
73726 Esslingen am Neckar
Tel.: 0711/3902-2340
Fax: 0711/3902-1045

Quelle: Der Teckbote, 27.5.2005

90 Jahre Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

Das Staats- und Personenstandsarchiv Detmold feiert in diesem Jahr ein doppeltes Jubiläum: 50 Jahre Staatsarchiv Detmold – 40 Jahre Personenstandsarchiv Westfalen-Lippe. Anlässlich dieses Geburtstagsfestes wird zu einer Literatur- und Kulturnacht am 23. Juni 2005 eingeladen.

Vor 50 Jahren – 1955 – wurde die Zuständigkeit des alten Lippischen Landesarchivs auf den gesamten Regierungsbezirk Detmold ausgedehnt. Zwei Jahre später erhielt es die Bezeichnung „Nordrhein-Westfälisches Staatsarchiv Detmold“ und wurde den anderen staatlichen Archiven gleichgestellt. Vor 40 Jahren – 1965 – nahm das ein Jahr zuvor eingerichtete „Personenstandsarchiv Westfalen-Lippe“ seine Funktion auf. Dadurch erfuhr das Detmolder Archiv einen weiteren wesentlichen Bedeutungszuwachs und wurde somit zum Doppelarchiv.

Das Staats- und Personenstandsarchiv hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als Ort der wissenschaftlichen und heimatkundlichen Forschung und als Zentrum der immer beliebter werdenden Familienforschung sowie durch seine Ausstellungen, Veranstaltungen und Angebote im Bereich der Archivpädagogik als Haus der Geschichte in der heimischen Kulturlandschaft einen Namen gemacht. 

Der doppelte Geburtstag wird am 23. Juni 2005 ab 19 Uhr mit Witz, Ironie und Unterhaltung in einer Literatur- und Kulturnacht mit Lesungen zum Thema \’Archiv\‘ und \’Archivare\‘ gefeiert. Der Kabarettist Fabian Lau wird auf seine Weise sich dem Archiv annehmen. Für Unterhaltung sorgt außerdem das Vokalquintett Fullhouse. Gegen Mitternacht wird das Fest einen seiner Höhepunkte in einer literarischen Führung durch die Magazine finden. 

Veranstaltungsort
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
Willi-Hofmann-Str. 2
32756 Detmold
Tel.: 05231/766-0 
Fax: 05231/766-114.
stadt@lav.nrw.de

2. Detmolder Sommergespräch

Das 2. Detmolder Sommergespräch widmet sich einem großen Thema der Familienforschung: Auswanderung und Einwanderung. Migration ist nicht nur ein zentrales Thema der Gegenwart, sondern auch der Vergangenheit. Wie aber geht man bei der Ahnenforschung vor, wenn die eigenen Vorfahren aufgrund ihrer wirtschaftlichen Situation hierher kamen oder aus politischen Gründen nach Übersee auswanderten, wenn sie zur Zeit der Weltkriege ihre Familien verloren oder sie selbst verschollen sind?

Auswanderer- und Familienforscher, Historikerinnen, Behördenvertreter und Archivare werden sich beim 2. Detmolder Sommergespräch diesem aspektreichen Thema zuwenden und das Gespräch miteinander suchen. Quellenkundliche Vorträge folgen praktischen Tipps für die Spurensuche, und diese wiederum solchen, die neue Fragestellungen und Interpretationen der Forschungsergebnisse vorschlagen und fragen: Welche Bedeutung hat heute die Erinnerungsarbeit etwa für das Familiengedächtnis? Es wird auch diesmal wieder Gelegenheiten geben, das Archiv und dort lagernde Quellen kennen zu lernen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

2. Detmolder Sommergespräch am 31. August 2005 im Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
31.08.2005-01.09.2005
(Deadline: 15.08.2005)

Anmeldung:
Bitte rechtzeitig anmelden, da die Teilnehmerzahl aus Platzgründen beschränkt werden muss.

Adresse/Organisation:
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen – Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
Willi-Hofmann-Straße 2
32756 Detmold
Tel.: 05231/766-0 / Fax: 05231/766-114
Email: stadt@lav.nrw.de

Programm

9.30 Uhr Begrüßung
Dr. Jutta Prieur-Pohl: Begrüßung
Dr. Bettina Joergens: Einführung in das Thema

10.00-12.00 Uhr
1. Sektion: Arbeitsmigration / Moderation: Dr. Bettina Joergens

Prof. Dr. Wilfried Reininghaus, Landesarchiv NRW:
Quellen zur berufsbedingten Migration

Dr. Relinde Meiwes, Berlin:
Spurensuche: Arbeitsmigrantinnen im 20. Jahrhundert

Jörg List, Bezirksregierung Detmold:
Einbürgerungsvorgänge in der heutigen Verwaltung

Fragen und Diskussion

12.00-13.15 Uhr Mittagspause

13.15-15.15 Uhr
2. Sektion: Auf nach Amerika! – Auswanderung nach Übersee /
Moderation: Dr. Stefan Wiesekopsieker

Dr. Peter Gabrielsson, Staatsarchiv Hamburg:
Abfahrt vom großen Hafen in Hamburg – Quellen im Hamburger Staatsarchiv

Dr. Monika Minninger, Stadtarchiv Bielefeld:
Auswanderung in kommunale(n) Archive(n )

Friedrich Schütte, Amerikanetz:
Auf nach Amerika! Westfalen und Lipper, die in der Neuen Welt Geschichte(n) schrieben

Fragen und Diskussion

15.00-15.15 Uhr Kaffeepause /
Christian Wemhoff, Amerikanetz: Demonstration der neuen Homepage von www.amerikanetz.de

15.15-15.45 Uhr Hausführungen: Das Personenstandsarchiv und Quellen zur Aus- und Einwanderung

15.45-17.15 Uhr
3. Sektion: Vertrieben, Verstreut, Verschollen – Familien zur Zeit der Weltkriege
Moderation: Dr. Relinde Meiwes

Dr. Thomas Kailer, Gießen:
Vertreibung und Flucht erinnern. Soziales Gedächtnis und Familiengedächtnis in archivischen und persönlichen Quellen

Simone Verwied, Radevormwald:
Der Zweite Weltkrieg: Suche nach vermissten oder vertriebenen Angehörigen – wie geht das? Beispiele aus der Praxis

Fragen und Diskussion und Abschlussdiskussion sowie Neues aus dem Personenstandsarchiv, von der Novelle des Personenstandsgesetzes und aus den Familienforschungsvereinen (Joergens)

außerdem:
Büchertische
Ausstellung: \“Vom Lippischen Landesarchiv zum Landesarchiv NRW\“

76. Deutscher Archivtag 2006 in Essen – Call for Papers

Der Vorstand des VdA hat auf seiner Sitzung am 3./4. März 2005 das Rahmenthema für den 76. Deutschen Archivtag in Essen, der vom 26. bis 29. September 2006 stattfinden wird, festgelegt. Es lautet: Archive und Öffentlichkeit. Für den Vorstand des VdA ruft der Vorsitzende des Verbandes, Prof. Dr. Volker Wahl, zur aktiven Mitwirkung am übernächsten Deutschen Archivtag auf (Call for Papers):

"Wie wird die Archivarbeit in der Öffentlichkeit wahrgenommen und was tun die Archive selbst, um das Bild von ihnen in der Gesellschaft zu formen? Obwohl sich die Fachtagungen des Deutschen Archivtages in den zurückliegenden Jahren stets auch mit der Stellung und den Aufgaben der Archive in ihrem gesellschaftlichen Umfeld befasst haben, ist die Frage nach der öffentlichen Wirksamkeit des Archivwesens immer wieder neu zu stellen. Weg vom engen Begriff der Öffentlichkeitsarbeit sind die Wechselbeziehungen zwischen Archiv und Archivträger, die Sinnhaftigkeit von Bewertung und Erschließung des Archivgutes für die Gesellschaft, der Einsatz medialer Formen für den besseren Zugang zu den historischen Quellen und moderne Formen einer archivischen Öffentlichkeitsarbeit zu überdenken. Der Deutsche Archivtag 2006 will dazu einen Beitrag leisten und allen Archivarinnen und Archivaren neue Erfahrungen und Positionen vermitteln.

Für die Fachtagung wird im Allgemeinen an der in den letzten Jahren bewährten Struktur von gemeinsamen Arbeitssitzungen und Sektionssitzungen festgehalten. Wie auf dem diesjährigen Deutschen Archivtag in Stuttgart soll auch die Eröffnungsveranstaltung in Essen wieder am Vorabend des eigentlichen Fachkongresses stattfinden. Für die Fachtagung selbst stehen dann am 27. und 28. September 2006 zwei Tage zur Verfügung, an denen auch die Fachgruppensitzungen und die Mitgliederversammlung stattfinden.

In der die Fachtagung einleitenden gemeinsamen Arbeitssitzung wird das Problem der öffentlichen Wahrnehmung der Archive in der Gesellschaft von verschiedenen Seiten beleuchtet. Die unterschiedlichen Aspekte, unter denen das Rahmenthema behandelt werden kann, sollen aus archivarischer Sicht wieder in vier Sektionen zur Diskussion gestellt werden, wobei jeweils zwei Sektionssitzungen parallel stattfinden werden. Die Fachtagung schließt mit einer zweiten gemeinsamen Arbeitssitzung, in der die Rolle der Archive in der Zukunft thematisiert werden soll.

Alle Fachkolleginnen und -kollegen sind eingeladen, sich mit Referatsangeboten an der inhaltlichen Gestaltung des Deutschen Archivtages zu beteiligen und ihre Erfahrungen in den Diskurs einzubringen. Selbstverständlich sind auch Beiträge ausländischer Archivare willkommen.

Die Leitthemen der vier Sektionen sind im Folgenden angegeben und näher erläutert. Dabei ist zu beachten, dass diese zunächst nur Arbeitsthemen darstellen, die gegebenenfalls nach Eingang entsprechender Referatsangebote noch modifiziert werden können.

Die von Ihnen angebotenen Referate erläutern Sie bitte kurz (ca. 1 Seite) und senden diese direkt an die jeweiligen Sitzungsleiter. Diese stehen auch für Rückfragen zur Verfügung. Um in den Sitzungen genügend Zeit für die Diskussion zu lassen, sollten die Referate so konzipiert werden, dass ihre Länge 20 Minuten nicht überschreitet.

Abgabeschluss ist der 1. September 2005. Der Programmausschuss wird aus den eingereichten Vorschlägen eine Auswahl unter dem Gesichtspunkt treffen, damit möglichst vielfältige Aspekte innerhalb der Themenblöcke dargestellt und erörtert werden können. Die Referate sollen nach dem Archivtag wiederum in einem eigenen Tagungsband veröffentlicht werden. Die Referenten erhalten dazu besondere Hinweise."

Themenbereiche der Sektionssitzungen

Sektion I: Archive und ihre Träger

Immer knapper werdende finanzielle Ressourcen haben in den vergangenen Jahren zu umfassenden Reformprozessen in allen Bereichen geführt. Bewegten sich dabei die Archive zunächst noch im Schatten des allgemeinen Umstrukturierungsprozesses innerhalb der Verwaltung, sind sie nunmehr – mit zunehmendem Sparzwang – auch selbst als Organisationseinheit betroffen. Forderungen werden laut, dass Archive gegenüber der eigenen Verwaltung ihr Profil schärfen müssen. Die möglicherweise neue Positionierung der Archive gegenüber ihren Trägern unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Wahrnehmung des Archivs in Verwaltung und Öffentlichkeit soll zentrales Thema der Sektionssitzung sein. 

Vorbereitung und Leitung der Sitzung: Katharina Tiemann (Münster)
Westfälisches Archivamt, Jahnstraße 26, 48146 Münster; Tel.: (0251) 591-5778, Telefax: (0251) 591-269, E-Mail: katharina.tiemann@lwl.org

Sektion II: Bewertung und Erschließung für die Gesellschaft?

Die wesentliche Funktion der Archive besteht darin, Unterlagen, die in den Geschäftsprozessen ihrer Träger entstehen, durch die Arbeitsschritte Bewertung und Erschließung in öffentlich nutzbares Archivgut umzuwandeln. Wie nimmt die Gesellschaft, wie nehmen einzelne Gruppen der Gesellschaft diese Funktion wahr? In welcher Weise können Archive die Anforderungen der Gesellschaft und bestimmter Nutzerkreise bei der Wahrnehmung dieser Funktion berücksichtigen? Wie werden die Ergebnisse archivischer Bewertung und Erschließung kommuniziert? Wie kann die Transparenz verbessert werden? Gibt es Möglichkeiten, interessierte Kreise an der Bewertung und Erschließung zu beteiligen? Das sind Fragen, die in dieser Sektion behandelt werden sollen.

Vorbereitung und Leitung der Sitzung: Dr. Andreas Pilger (Düsseldorf)
Landesarchiv NRW/Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Mauerstraße 55, 40476 Düsseldorf; Tel.: (0211) 9449-22065-202, Telefax: (0211) 2206555-202, E-Mail: andreas.pilger@lav.nrw.de

Sektion III: „Netz“ als Öffentlichkeit

Das Internet eröffnet bisher ungeahnte Möglichkeiten des Zugangs zu Archivgut und zu den Archiven. Es bietet neue Möglichkeiten der öffentlichen Wahrnehmung. Welche Strategien sind zu verfolgen, um die Archive in der netzbasierten Informationsgesellschaft zu positionieren? Wie stellt sich in diesem Zusammenhang ihr Verhältnis zu den Bibliotheken und Museen dar? Wie stellt sich in diesem Zusammenhang das Verhältnis der Archive zu den anbietungspflichtigen Stellen dar? Welche Veränderungen ergeben sich für die Nutzung? Wie sieht der Lesesaal der Zukunft aus? Welche Möglichkeiten ergeben sich für die Archive, über das Internet miteinander und mit Nutzerkreisen zu kommunizieren? Gibt es spezifische Formen archivischer Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit im Netz?

Vorbereitung und Leitung der Sitzung: Dr. Udo Schäfer (Hamburg)
Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg, Kattunbleiche 19, 22041 Hamburg; Tel.: (040) 42831-3101, Telefax: (040) 42831-3104, E-Mail: udo.schaefer@staatsarchiv.hamburg.de

Sektion IV: Traditionelle Öffentlichkeitsarbeit und modernes Marketing

Die Diskussionen der vergangenen Jahre um den Stellenwert von Öffentlichkeitsarbeit in Archiven war begleitet von einer großen Bereitschaft zu Experimenten auf diesem Feld. In der Sektion ist eine erste Zwischenbilanz über Chancen und Grenzen von „Eventkultur“ im Archiv ebenso vorgesehen wie eine Evaluation – und mögliche Weiterentwicklung – traditioneller Öffentlichkeitsarbeit von Archiven. Zielgruppenanalysen, Fund- und Friendraisingkonzepte (Sponsorenkonzepte) und die Präsentation bzw. Vermarktung archivischer Funktionen wie Aktenübernahme, Bewertung und Erschließung sollten offensiv diskutiert werden. Es stellt sich letztlich die Frage nach systematischen Marketingkonzepten für die Öffentlichkeitsarbeit von Archiven, die auf Reflektion der Stellung der Archive in Gesellschaft und Verwaltung beruhen.

Vorbereitung und Leitung der Sitzung: Dr. Clemens Rehm (Karlsruhe)
Landesarchiv BW/Generallandesarchiv Karlsruhe, Nördliche Hildapromenade 2, 76133 Karlsruhe; Tel.: (0721) 926-2267, Telefax: (0721) 926-2231, E-Mail: clemens.rehm@la-bw.de

150 Jahre Augustenstift zu Schwerin

Das Augustenstift hat als traditionsreiches Alten- und Pflegeheim eine große Bedeutung für die mecklenburg-vorpommersche Landeshauptstadt Schwerin. Es handelt sich um die älteste Einrichtung der Alten- und Krankenpflege in der Schweriner Feldstadt, die sich zu einem sozialen Zentrum entwickelt hat. Der dazugehörige Altbau mit einem hohen denkmalpflegerischen Wert ist das älteste Gebäude im Stadtteil.

Die Stadt hat das Jubiläum zum 150-jährigen Bestehen in diesem Jahr zum Anlass genommen, eine Broschüre zur bauhistorischen Entwicklung der Einrichtung herauszugeben. Die anschauliche und chronologische Dokumentation entstand gemeinsam mit Mitarbeitern des städtischen Amtes für Bauen, Denkmalpflege und Naturschutz und beauftragten Experten. Unterstützt wurde die Arbeit an der Publikation durch das Archiv des "Augustenstiftes zu Schwerin", das Mecklenburgische Landeshauptarchiv, das Landeskirchliche Archiv, das Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern und das Stadtarchiv Schwerin, die Bildmaterial, historische Pläne und Karten bereitgestellt haben.

Kontakt:
Evangelische Altenhilfe- und Pflegeeinrichtungen
»Augustenstift zu Schwerin«
Schäferstraße 17
19053 Schwerin
Tel: 0385 55 86 40
Fax: 0385 55 86 474 
info@augustenstift.de

Quelle: Schwerin-NEWS, 26.5.2005