Hunderte von Archiven öffnen sich gleichzeitig

Am 25. September 2004 findet zum zweiten Mal der TAG DER ARCHIVE statt, an dem sich Hunderte von Archiven in der gesamten Bundesrepublik beteiligen werden.

Mit dieser Aktion wollen die Archive einem breiteren Publikum ihre Arbeitsweisen beim Erhalt historischer Überlieferung vermitteln und auf die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten hinweisen, die jedem Interessierten offen stehen. Initiiert und unterstützt wird der TAG DER ARCHIVE vom VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V., dem größten Berufs- und Fachverband für das Archivwesen in Europa.

Das in den Archiven verwahrte Kulturgut reicht von mittelalterlichen Urkunden über Fotografien und Filme bis hin zu den digitalen Unterlagen unserer Tage. Für die Erforschung der Vergangenheit und das Verständnis unserer Gegenwart ist es unverzichtbar.

Am TAG DER ARCHIVE laden die Archive zu einer Entdeckungsreise in ihre Häuser ein. Dabei werden auch Bereiche gezeigt, die der Öffentlichkeit sonst verschlossen sind, so zum Beispiel die Magazine und die Restaurierungswerkstätten.
Archive sind nicht nur Verwahrstätten, sondern auch aktive Vermittler von Geschichte. Am TAG DER ARCHIVE soll deutlich werden, wie spannend und unterhaltsam der Umgang mit den echten Zeugnissen der Vergangenheit sein kann.

Nähere Informationen unter www.vda.archiv.net oder www.tagderarchive.de

Für weitere Auskünfte steht zur Verfügung:
Dr. Robert Kretzschmar, Direktor des Hauptstaatsarchivs Stuttgart,
Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des VdA

Kontakt:
Dr. Robert Kretzschmar
Hauptstaatsarchiv Stuttgart
Tel. 0711 / 212-43 35
Fax: 0711 / 212-43 60
Kretzschmar@s.lad-bw.de

Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. (VdA)
Marstallstr. 2, 99423 Weimar
Telefon: 03643/870235,
Telefax: 03643/870164
http://www.vda.archiv.net

Quelle: Deutsches Verbändeforum (Pressemitteilung), 17.6.2004

Feuer verwüstet Bücherei Meckelfeld / Archiv gesichert

Die Seevetaler Gemeindebücherei in Meckelfeld ist in den frühen Morgenstunden des 16. Juni durch ein Feuer schwer beschädigt worden. Reetdach und Dachstuhl des ehemaligen Bauernhauses sind verwüstet, der Sachschaden wird auf 300.000 Euro geschätzt. Die Brandursache ist noch unklar.

Dank des massiven Einsatzes von elf Feuerwehren konnten sowohl der angrenzende Neubau der Bücherei als auch das wertvolle Gemeinde-Archiv weitgehend gerettet werden (Bericht). Wieviele der insgesamt 42.000 Bücher, Hörkassetten, CDs, Videos und anderen Medien durch Feuer, Ruß oder Löschwasser zerstört worden sind, könne noch niemand sagen, berichtete die Leiterin der Gemeindebücherei.

Die Bestände des Gemeinde-Archivs, das im Obergeschoss des ehemaligen Bauernhauses untergebracht ist, konnten offenbar bis auf ein paar Landkarten gerettet werden. Der evtl. 400 Jahre Altbau, ein Rauchbauernhaus ohne Kamin, sei 1982 nach Auskunft der Archivarin Gesa Erhorn entkernt und neu aufgebaut worden. Trotz des Schreckens über das Feuer freute sich die Archivarin über die ausgezeichnete Arbeit der Feuerwehrleute, die im Archiv die meisten Regale mit Folien abdeckten, so dass sie unbeschadet vom Löschwasser blieben. Außerdem wurden viele Schriftstücke des Archivs in feuersicheren Stahlschränken aufbewahrt. „90 Prozent des Archivs ist gerettet worden“, sagte Gesa Erhorn. Bei den anderen Schriftstücken müsse man sehen, ob einfaches Trocknen genüge. Die Archivalien werden jetzt in einem Keller des Helbach-Hauses eingelagert.

Kontakt:
Gemeinde Seevetal
Hauptamt – Gemeindearchiv
Frau Gesa Erhorn und Herr Sören Sahling
Am Schulteich 1
21217 Seevetal
Tel: +49 (40) 854 01 69 – 29
Fax: +49 (40) 854 01 69 – 29
http://www.seevetal.de

Quelle: Carsten Weede, Harburger Anzeigen und Nachrichten, 17.6.2004; Manfred Peschel, Hamburger Abendblatt, 17.6.2004

Vorarlberger in Parlament und Regierung

Insgesamt haben 102 Persönlichkeiten in den vergangenen 150 Jahren Vorarlberg und Österreich auf nationaler und internationaler Ebene parlamentarisch vertreten. Ein in zweijähriger Arbeit von dem Historiker Walter Zirker verfasstes umfassendes Nachschlagewerk über diese Parlamentarier wurde am Montag im Vorarlberger Landesarchiv in Bregenz präsentiert.

Seit dem Revolutionsjahr 1848 traten Vorarlberger Politiker überregional für die Interessen des Landes ein, zuerst in der Frankfurter Nationalversammlung und am Reichstag von Kremsier, dann von 1861 bis 1918 im Reichsrat in Wien und schließlich in den österreichischen Parlamenten (National- und Bundesrat) der Ersten und Zweiten Republik. In das neue, vom Land Vorarlberg geförderte Lexikon wurden auch jene Parlamentarier und Regierungsmitglieder aufgenommen, die zwar aus Vorarlberg stammten, deren politische Laufbahnen sich aber außerhalb des Landes vollzogen.

Anhand der stenographischen Protokolle wurden zudem die Wortmeldungen der einzelnen Abgeordneten im Plenum von National- und Bundesrat, die Arbeit in den Ausschüssen, Entschließungsanträge, Anfragen etc. dokumentiert. Tabellen, Karten sowie ein Orts- und Personenregister erleichtern den Zugang und bieten weitere Informationen.

Info:
Walter Zirker, „Vorarlberger in Parlament und Regierung (1848-2000). Ein Lexikon der Politiker/-innen von Frankfurt a. M., Kremsier, Wien, Straßburg, Luxemburg und Brüssel.“
Roderer Verlag, Regensburg 2004 (= Alemannia Studens. Mitteilungen des Vereins für Vorarlberger Bildungs- und Studentengeschichte, Sonderband 6).

Kontakt:
Vorarlberger Landesarchiv
Kirchstraße 28
A-6900 Bregenz
Tel: 0043(0)5574/511-45005,
Fax: 0043(0)5574/511-45095,
landesarchiv@vorarlberg.at
http://www.landesarchiv.at

Quelle: Presseportal.at, 14.6.2004

Verschollen geglaubte Urkunden wieder da

In Gießen werden seit dem Wochenende Neuerwerbungen des Stadtarchivs, die so genannten „Schiffenberger Urkunden“, zusammen mit Plänen und Farb-Illustrationen des Schiffenbergs aus dem Pronners´schen Atlas erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Die Originale der Urkunden sind im Leib´schen Haus des Oberhessischen Museums, Abteilung Stadtgeschichte, ausgestellt.

Bei den Exponaten handelt es sich um Urkunden aus dem 13. und 14. Jahrhundert sowie um zwei Pläne aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die das Stadtarchiv Gießen auf Vermittlung des Oberhessischen Museums aus Privathand erworben hat. Diese Schiffenberger Urkunden waren im 19. Jahrhundert noch bekannt und wurden auch zum Teil ediert (zwei Urkunden sind bisher in der Forschung noch völlig unbekannt). In der Zwischenzeit galten sie als verschollen.

Kontakt:
Universitätsstadt Gießen
Stadtarchiv
Postf. 110820
35353 Gießen
Telefon: 0049 (0)641/6940661
Telefax: 0049 (0)641/6940663
stadtarchiv@giessen.de
http://stadtarchiv-giessen.online-h.de/

Quelle: Kreis-Anzeiger (Gießen), 15.6.2004

Ausstellung Auswanderungshafen Hamburg in New York

Zwischen 1850 und 1934 gingen fünf Millionen Männer, Frauen und Kinder aus Nord- und Osteuropa im Hafen von Hamburg an Bord, um nach einer beschwerlichen Überfahrt nach New York ihr Glück in der neuen Welt zu suchen. Im ehemaligen New Yorker Einwanderungszentrum Ellis Island zu Füßen der Freiheitsstatue erinnert bis zum September die Sonderausstellung „Hamburg – Port of Dreams“ an diese Rolle der Hansestadt – präsentiert von der Staatlichen Pressestelle.

Ellis Island, mittlerweile zum Museum umgebaut, lockt heute mindestens ebenso viele Besucher wie damals Neuankömmlinge. Bei der Ankunft in Ellis Island seien häufig oft nur die Verschiffungshäfen notiert worden, erklärt Kurator Rainer Mebus, der die Ausstellung betreut. Im Hamburger Staatsarchiv lagern hingegen die kompletten Passagierlisten aller Auswanderer aus dem Hamburger Hafen zwischen 1850 und 1934 – einschließlich Alter, Beruf und Heimatort. Diese Angaben werden seit Jahren in die Internet-Datenbank „Link to your roots“ übertragen, zu der Besucher der New Yorker Ausstellung Zugang haben. Anhand der einmaligen Dokumente aus Hamburg können viele Amerikaner nun die genauen Herkunftsorte ihrer Vorfahren erforschen.

Kontakt:
Staatsarchiv Hamburg
Kattunbleiche 19
22041 Hamburg
Tel.: (040) 42831 – 3200
Fax: (040) 42831 – 3201

Link to your roots
http://ltyr.hamburg.de/index/
info@linktoyourroots.com

Quelle: Irmintraud Jost, Hamburger Abendblatt, 12.6.2004

Ausstellung des lange verschollen geglaubten Nachlasses A.W. Schlegels

Die Sächsische Landesbibliothek ersteigerte 1998 bei Christie’s für 120.000 DM zwei Kartons mit sensationellem Inhalt. Vor allem handelt es sich um Briefe des Philosophen August Wilhelm Schlegel (1767-1845), auch etliche Manuskripte und Rechnungen sind vorhanden. Die Dokumente werden jetzt erstmals öffentlich präsentiert in einer Ausstellung in der Sächsischen Landesbibliothek Dresden.

Bei der Versteigerung des „Schatzes“ hatten sich andere Archive im Wissen darum, dass in Dresden bereits der größte Teil von Schlegels Nachlass liegt, zurückgehalten. 1873 hatte ihn die hiesige Bibliothek erworben: 32 Bände mit Briefen und Handschriften, darunter die berühmten Shakespeare-Übersetzungen. Berühmt waren auch Schlegels Vorlesungen, zunächst in Jena, dann in Berlin und in Wien. Die Ausstellung gibt Einblick in den Universitätsalltag um 1800. Sie zeigt z.B. Listen, in die sich eintrug, wer ein Manuskript wünschte. Auch Karl Marx gehörte zu den Zuhörern. Schlegels „Vorlesungen über dramatische Kunst und Literatur“ wurden sein meistgelesenes Werk.

Info:
Die Ausstellung im Buchmuseum der SLUB ist geöffnet bis 11. September,
Montag bis Sonnabend 9 bis 16 Uhr

Kontakt:
Buchmuseum der SLUB
Zellescher Weg 18,
01069 Dresden
Telefon: (0351) 4677-580
Telefax: (0351) 4677-701
museum@slub-dresden.de

Quelle: Karin Großmann, Sächsische Zeitung, 15.6.2004

Sammlung des Deutschen Frauenrings im Stadtarchiv Leverkusen

Im Herbst 1945 gründete die spätere Leverkusener Ehrenringträgerin Bertha Middelhauve mit rund 30 Frauen aus dem Rhein-Wupper-Kreis den „Demokratischen Frauen-Aussprachekreis Leverkusen / Rhein-Wupper“. Als sich vier Jahre später Frauengruppen aus der ganzen Bundesrepublik in Bad Pyrmont zum „Deutschen Frauenring“ (DFR) zusammenschlossen, trat auch die Leverkusener Gruppe unter Leitung von Bertha Middelhauve bei und wurde bald der mitgliedstärkste Ortsring des DFR.

Eine Arbeitsgruppe des Ortsrings hat die weit verstreuten Unterlagen zur Geschichte der Leverkusener Vereinigung und damit zu einem wichtigen Kapitel Frauengeschichte dieser Stadt zusammengestellt, geordnet und mit Unterstützung des Stadtarchivs durch ein Verzeichnis erschlossen. Die Sammlung, die Aufschluss über fast 60 Jahre Engagement für Belange der Frauen gibt, wurde nunmehr dem Stadtarchiv übergeben und ist ab sofort der Öffentlichkeit zugänglich.

Kontakt:
DFR Deutscher Frauenring e.V.
Ortsring Leverkusen
Christa Zimmermann,
Hermann-Nörrenberg-Str. 16a,
51379 Leverkusen
Tel: 02171/ 45 382
Fax: 02171/ 27 842
Christa.Zimmermann1@epost.de 

Stadtarchiv Leverkusen
Landrat-Trimborn-Platz 1
D-51379 Leverkusen (Opladen)
Telefon: 0214-406-4251
Telefax: 0214-406-4252
stadtarchiv@kulturstadtlev.de

Quelle: Stadt Leverkusen, Leverkusen.com (Pressemitteilung), 11.6.2004

»Einblicke« in das Stadtarchiv München

Am 15. Juni startet das Stadtarchiv München eine neue Veranstaltungsreihe mit dem Titel «Einblicke». Einmal pro Monat werden «Einblicke» in die verschiedenen Tätigkeitsfelder des Stadtarchivs München geboten. Neben Vorträgen zu stadtgeschichtlichen Themen sind Gespräche über die einzelnen Sammlungen des Archivs, über praktische Fragen zum archivischen Arbeiten und über Restaurierungsprojekte geplant. Den Anfang wird am Dienstag, 15. Juni 2004 Dr. Richard Bauer, der Leiter des Stadtarchivs, machen. Er schildert die Entwicklung Münchens im Mittelalter.

Geplantes Programm: (Vortragsbeginn jeweils 18.30 Uhr) 

15. Juni 2004
Mittelalterliches München
Dr. Richard Bauer, Leiter des Stadtarchivs, schildert die Entwicklung Münchens im Mittelalter.

13. Juli 2004
Personengeschichtliche Quellen
Familienforschung erfreut sich großer Beliebtheit, doch sie erfordert intensive Recherchen. Dr. Manfred Heimers zeigt, welche Quellen im Stadtarchiv München zur Verfügung stehen.

21. September 2004
«Das Kriegsjahr 1944 in München»
Elisabeth Angermair führt durch die gleichnamige Ausstellung in der Rotunde des Stadtarchivs.

19. Oktober 2004
Ortsgeschichtliche Forschungen
Horst Gehringer führt in das wissenschaftliche Arbeiten ein.

16. November 2004
Synagogen in München
Dr. Andreas Heusler befasst sich in einem Diavortrag schwerpunktmäßig mit dem religiösen Leben der Münchner Juden im 19./20. Jahrhundert.

14. Dezember 2004
Die Filmsammlung des Stadtarchivs
Elisabeth Angermair stellt die Filmsammlung vor und führt beispielhafte Dokumentarfilme zur Stadtgeschichte aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts vor.

Kontakt:
Stadtarchiv München
Winzererstr. 68
80797 München
Tel. +49 (0)89 233 0308
Fax +49 (0)89 233 30830
stadtarchiv@muenchen.de

Memmingen am TAG DER ARCHIVE 2004

Am 25. September 2004 findet bundesweit zum zweiten Mal der TAG DER ARCHIVE statt. An diesem Tag laden Archive in Deutschland zu einer Entdeckungsreise in ihre Häuser ein. In den Archiven als „Abfahrtsbahnhöfen“ in die unmittelbare Begegnung mit Vergangenem kann jeder Interessierte selbst mit Hilfe von Quellen – ob dies nun Akten, Fotos, Urkunden, Briefe oder Filme sind – auf eine Entdeckungsreise in die Vergangenheit gehen.

Das Stadtarchiv Memmingen hat nun als erstes Archiv in Deutschland von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sein Programm zum TAG DER ARCHIVE mit Hilfe der vom Berufsfachverband VdA angebotenen Werbematerialien (Bestellung von der Homepage http://www.tagderarchive.de/) zu veröffentlichen.

Am TAG DER ARCHIVE können Informationen über die Aufgaben, Funktionen und Benützungsmöglichkeiten der „Gedächtnisse der Gesellschaft“ gewonnen werden. Zwanglos lässt sich an diesem Tag ein vielfach noch unbekanntes kulturelles und gesellschaftlich wichtiges Angebot entdecken; hinter den Kulissen werden dem Publikum auch Einblicke in die nichtöffentlichen Bereiche eines Archivs gewährt.

Programm des Stadtarchivs Memmingen zum TAG DER ARCHIVE am 25.9.2004:

Vormittagsprogramm ab 10.00 Uhr
Einführung

Zwischen Erhaltung und Nutzung
Aus der Arbeit des Stadtarchivs
Das Stadtarchiv archiviert als öffentliche Einrichtung Memmingens das Schriftgut der Stadtverwaltung sowie der städtischen Stiftungen und Eigenbetriebe, soweit diesem ein bleibender Wert für die heimatkundliche / wissenschaftliche Forschung oder zur Rechtssicherung zukommt. Darüber hinaus sammelt das Stadtarchiv von Einrichtungen, Vereinen, Verbänden oder Privatpersonen Info-Material zur Dokumentation gesell-schaftlicher, sozialer oder wirtschaftlicher Aspekte der Stadtgeschichte.

Die tägliche Arbeit im Stadtarchiv ist geprägt von Auskunftserteilung und Benützer-betreuung sowie von Fragestellungen zur Erhaltung und Bewertung von Archivgut, wozu mittelalterliche Pergamenturkunden ebenso zu rechnen sind wie moderne elektronische Speichermedien.

11.00 und 12:00 Führung: Hinein ins Herz des Stadtarchivs


Nachmittagsprogramm 14.00-17.00 Uhr
Lese- und Gesprächskreis

Alltägliches und Persönlichesaus dem Gedächtnis der Stadt.
Wir lesen in alten Dokumentenaus den Beständen des Stadtarchivsoder aus Familien-/Privatbesitz
Wir sehen historische Filme(Kinderfest 1913, Sparkassen-Werbungaus den 30er Jahren)
Wir blicken gemeinsam inMemmingens Vergangenheit
Alle Archivalien werden per Daten- und Video-Beamer projiziert, um ein gemeinsames Betrachten und Lesen zu ermöglichen. Selbstverständlich können Sie auch Dokumente, Photographien, Filme, Prospekte, Flugblätter, Tagebücher o. ä. aus Ihrem Privat- oder Familienbesitz zu dieser Veranstaltung ins Grimmelhaus mitbringen.


Ausstellung 10.00 – 17.00 Uhr
Pläne aus Stadtarchiv und Stadtbauamt Memmingen im Aufbruch.
Architektur und Stadtbild 1850-1950

Die Stadt Memmingen hat sich zwischen 1850 und 1950 in rasantem Tempo entwickelt. In diesen Jahrzehnten wurdendie ersten Grundlagen für eine moderne Stadtentwicklung und –infrastruktur geschaffen, die schließlich durch die Gebietsreform 1972-1978 neue Entwicklungsmöglichkeiten erhielt.

Anhand des Generalbaulinienplanes von 1922, den der Münchner Stadtplaner Prof. Theodor Fischer für die Stadt erstellte, kann die damals projektierte Stadtentwicklung mit der tatsächlich eingetretenen verglichen werden.

Visionen privater oder städtischer Planer zur baulichen Gestaltung von Lebens- und Arbeitsräumen zeigen sich in Architekturplänen. Auch hier lohnen Vergleiche mit Nachkriegszeit und Gegenwart.

Während des TAGES DER ARCHIVE ist eine Auswahl von Originalplänen im Grimmelhaus ausgestellt, die zumeist öffentliche Gebäude zeigen: Feuerlöschgerätehaus, Turnhalle, Badeanstalt, Krankenhaus, Wasserturm, Schranne, Schule, Villa, Arbeiterwohnung, Fabrik, Festsaal, Kirche.

Kontakt:
Stadtarchiv Memmingen
im Grimmelhaus
Ulmer Straße 19
87700 Memmingen
Tel 08331 / 850-143 oder –131
Fax 08331/850-149
stadtarchiv@memmingen.de
http://stadtarchiv.memmingen.de/

Wehrmachtsarchiv der 4. Armee gefunden

Das Archiv der 4. Armee der Deutschen Wehrmacht ist im polnisch-russischen Grenzgebiet gefunden worden. Die Dokumentensammlung war 1945 während des Rückzugs der Wehrmacht aus dem damaligen Ostpreußen versteckt worden. Russische Forscher fanden nun die Dokumente, unter ihnen auch persönliche Gegenstände der Offiziere, in einem Erdversteck in der Nähe des Grenzübergangs Mamonowo-Gronowo, berichtete der Rundfunksender „Radio Olsztyn„. Die Papiere sind offenbar in gutem Zustand und sollen nach ihrer Trocknung und Übersetzung ins Historische Museum von Kaliningrad kommen.

Zwei ehemalige Wehrmachts-Angehörige, die selbst auf der Suche nach dem Archiv waren, hatten die Russen den Angaben zufolge im vergangenen Jahr über die Lage des Verstecks informiert. Wahrscheinlich sei es nur der isolierten Lage im polnisch-russischen Grenzgebiet zu verdanken, dass die Dokumente nach so vielen Jahren unberührt gefunden wurden.

In den bisher bekannten Akten brechen das Kriegstagebuch der 4. Armee und das der Heeresgruppe Mitte Ende September 1944 ab. Die weiteren Papiere galten als verschollen. Von den schriftlich festgehaltenen Befehlen und Aufzeichnungen erhoffen sich Forscher neue Eindrücke aus der Endphase des Zweiten Weltkrieges. Allerdings sind keine sensationell neuen Erkenntnisse zu erwarten.

Die 4. Armee hat sowohl den Polen- als auch den Westfeldzug mitgemacht. An der Ostfront gehörte die 4. Armee zur Heeresgruppe Mitte. Bei der Kesselschlacht von Minsk (22. Juni bis 10. Juli 1944) ist die Armee weitgehend zerschlagen worden. Die Reste zogen sich nach der Panzerschlacht von Warschau Richtung Ostpreußen zurück. Dort verteidigte sich die 4. Armee, bis sie am 7. April 1945 aufgelöst wurde. Ihre Oberbefehlshaber waren unter anderem Günther von Kluge und Friedrich Hoßbach.

Quelle: Der Standard, 11.6.2004; Die WELT, 10.6.2004