Eierwerfer Stammgast im Staatsarchiv

Einen Tag nach der Eierwurf-Attacke auf den hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, im Hessischen Staatsarchiv Marburg gab es gestern neue Erkenntnisse über den Verlauf der Ereignisse am Mittwochabend. Bei dem Mann, der Corts während der Verleihung des Wissenschaftspreises mit rohen Eiern beworfen hatte, handelt es sich nach Informationen der Oberhessischen Presse um einen 26-jährigen Politologie-Studenten.

Wie Dr. Gerhard Menk vom Staatsarchiv erklärte, habe sich der Student bereits seit dem 31. Oktober regelmäßig im Benutzersaal des Archivs im Marburger Südviertel aufgehalten. Auch am Mittwoch war der Student im Gebäude: „Der Benutzersaal war wie üblich bis 19 Uhr geöffnet, und der Mann war dort – zu Forschungszwecken, wie er mir sagte“, meinte Menk, dementierte jedoch die ursprüngliche Information, nach der der Mann bei den Vorbereitungen für die Preisverleihung mitgeholfen habe.

Der Student selbst machte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Nach Zeitungsinformationen gehört er einer Arbeitsgemeinschaft an, die über die Geschichte des Marburger Stadtteils Cyriaxweimar forscht.

Hessens Regierungssprecher Dirk Metz wertete den Übergriff auf Minister Corts unterdessen als „erneute schlimme Entgleisung“. Eine derartige Tat sei durch nichts zu rechtfertigen, sagte Metz: „Es ist allerhöchste Zeit, dass sich niemand mehr zu solchen Dingen hinreißen lässt.“ Gegen den Eierwerfer wird, wie Polizeisprecher Martin Ahlich erklärte, wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. 
 
Quelle: Oberhessische Presse, 12.12.2003

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