Brandanschlag auf Klagenfurter Archiv

Kein Tag vergeht, an dem der mysteriöse Brandstifter nicht im Raum Klagenfurt sein Unwesen treibt. Gestern schlug er zweimal zu. Berufs- und Freiwillige Feuerwehren wurden um 11 Uhr in die 10.-Oktober-Straße gerufen. Der Vorraum zum Archiv im Haus des Landesschulrates für Kärnten stand in Flammen. Das Gebäude wurde evakuiert. Margit Dworak, die ihren Arbeitsplatz gerade verlassen wollte, um zum Augenarzt zu gehen, entdeckte das Feuer im Parterre. Sichtlich geschockt erzählt sie Minuten später: \“Es hat geknistert, alles war voll Rauch und die Flammen schlugen mir aus dem Gang entgegen. Es war fürchterlich.\“ Später stellten die ermittelnden Beamten der SOKO \“Brandstifter\“ fest, dass an zwei Stellen in dem kleinen Raum Feuer gelegt worden war. Ohne die Zuhilfenahme eines Brandbeschleunigers, aber einmal mehr mit Präzision. Und wieder konnte der Zündler unerkannt die Flucht ergreifen. Noch während die Polizei allen im Zuge des Brandes eingegangenen Hinweisen nachging, loderte erneut ein Feuer. Um 16.19 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Kellerbrand im Haus Ankershofenstraße 55 – wieder wurde das Feuer gelegt. \“Die Rauchentwicklung war groß\“, berichtete Feuerwehrchef und Einsatzleiter Ing. Alfred Schlieber. Eine Fahndung verlief ergebnislos. Verletzt wurde niemand.

Experten orten eine Art Muster im Verhalten des Brandstifters, der Klagenfurt keine Pause gönnt. Immer werden die Feuer so gelegt, dass sie leicht zugänglich und rasch zu löschen sind. Absichtlich in Lebensgefahr bringen will der Täter anscheinend niemanden. Vorläufige Bilanz: zehn gelegte Brände in nur einer Woche.

Quelle: R. Schwarzfurtner, Neue Kärtner Tageszeitung, 19.2.2005

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