Neuer Mikrofilmscanner sichert Zugang zur Wittener Stadtgeschichte

Rund 14.000 Euro kostet der neue Mikrofilmscanner, der jetzt beim Stadtarchiv Witten in der Ruhrstraße 69 in Betrieb geht. Durch das digitale Gerät, mit dem auch Mikrofiches gelesen werden können, wird es über Jahre möglich sein, Schülerinnen und Schülern, Studenten, Laien- und Profiforschern und darüber hinaus auch allen anderen interessierten Bürgerinnen und Bürgern einen zeitgemäßen Zugang zu Quellen der Wittener Stadtgeschichte zu gewährleisten. Die allgemeine Finanzlage der Stadt hätte die Beschaffung eines solchen Gerätes nicht zugelassen. Sie ist einem 30prozentigen Zuschuss des Westfälischen Archivamtes, in erster Linie aber einer Spende der Sparkasse Witten in fünfstelliger Höhe zu verdanken. Dazu Dr. Martina Kliner-Fruck, Leiterin des Stadtarchivs Witten: „Die Sparkasse Witten zeigt mit ihrem Förderbeitrag erneut Mitverantwortung für Werte, Werke und Güter in unserer Stadt, die unsere Herkunft und Entwicklung bezeugen.“

Viele Archivalien sind inzwischen „zerbrechliche“ Dokumente. „Papier wird im Laufe der Zeit brüchig und kann leicht zerstört werden“, weiß die Archivleiterin. Besonders wenn damit regelmäßig gearbeitet werden soll, sei die Erfassung auf Mikrofilm oder Mikrofiches unerlässlich. So stünden zum Beispiel Adressbücher seit 1875 und die Gewerbekartei als Arbeits- und Sicherungskopie auf Mikrofiches zur Verfügung. Dr. Kliner-Fruck: „2643 Mikrofiches umfasst allein die Meldekartei der Stadt Witten von 1871-1960, die für die Geschichte von Migration, Deportation und Vertreibung während der NS-Zeit, die Familienforschung, Nachlassermittlung und die Erforschung von Persönlichkeiten der Stadtgeschichte einen hohen historischen Wert darstellt. Ohne sie wären heutzutage zahllose Anfragen nicht mehr zu beantworten.“

Seit dem 1. Juli 1848 gibt es Zeitungen, die in Witten gedruckt und herausgegeben wurden. Die erste Zeitung war „Wittekind, der Sprecher an der Ruhr“, der mit einer Auflagenhöhe von rund 700 Exemplaren zweimal wöchentlich (mittwochs und samstags) im Groß-Quadrat-Format erschien. Sie wurde von einem Boten kostenlos ins Haus gebracht. Das Abonnement kostete im Vierteljahr 12 Silbergroschen und 6 Pfennig. Heute ist die mikroverfilmte Zeitungssammlung mit 21 verschiedenen lokalen Zeitungstiteln seit 1848 und 115 regionalen und überregionalen Zeitungstiteln ein besonderer Schatz des Stadtarchivs, dem „Gedächtnis der Stadt“. Seit 1999 ist das Stadtarchiv Witten übrigens auch Mitglied im Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse. Der Verein wurde 1965 von Bibliotheken und Archiven gegründet und hat 80 Mitglieder. In seinem benutzerorientierten Verbundsystem nutzt das Stadtarchiv Witten die gemeinsame Herausgabe eines Bestandsverzeichnisses, gegenseitige Ausleihe von Original- und Duplikatsfilmen sowie die regelmäßige kostengünstige und qualitätsvolle Verfilmung der Lokalzeitungen. Diese werden laufend als Ersatz- und Ergänzungsdokumentation zur Stadtgeschichte verfilmt.

Zum Fundus des Stadtarchivs gehören „historische“ Zeitungen wie etwa das Märkische Tageblatt, das in der Zeit von 1886 bis 1896 in Witten und Umgebung erschienen ist, aber natürlich auch alle derzeit auf dem Markt befindlichen Medien. Genauere Auskünfte zur folgenden Auflistung, die einen auszugsweisen Überblick über das Medienarchiv bietet,  gibt es beim Stadtarchiv.

Kontakt:
Stadtarchiv Witten
Ruhrstraße 69
58449 Witten
Fon: (02302) 581-2416
Fax: (02302) 581-2497
stadtarchiv@stadt-witten.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Witten, 20.9.2006

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