Odenwaldkreis mit Notfallboxen-Set ausgerüstet

Die Archivberatungsstelle Hessen, angesiedelt beim Hessischen Staatsarchiv in Darmstadt, hat am 10. November 2009 in Erbach ein Notfallboxen-Set an das Archiv des Odenwaldkreises überreicht. Der Leiter der hessischen Archivberatung, Dr. Lars Adler, kam deshalb begleitet von seiner Mitarbeiterin Christiane Otto zur Kreisverwaltung, um Landrat Dietrich Kübler und Kreisarchivarin Anja Hering die Ausrüstung vorzustellen und deren Sinn und Zweck umfassend zu erläutern. Hessen strebt für die kommunalen Archive im Bundesland an, ein dichteres Netz mit den Notfallboxen für Fälle zu knüpfen, in denen schützenswertes Archivgut durch Naturkatastrophen oder Betriebsschäden gefährdet wird.

Wie Dr. Adler ausführte, machten nicht erst die Eindrücke des katastrophal anmutenden Einsturzes des Kölners Stadtarchivs, sondern bereits vorher manche Schadensereignisse in hessischen Archiven die Gefahren für das historische und kulturelle Erbe deutlich, so zum Beispiel das Hochwasser im Lahn-Dill-Kreis (Stadtarchiv Herborn, 1984). Mit den neuen Notfallboxen sei vor allem die Zielsetzung verbunden, das Bewusstsein für die Auseinandersetzung mit der Einrichtung einer frühzeitigen Notfallplanung zu schärfen.

Der Inhalt der Boxen ist auf den jeweiligen Schadensfall abgestimmt. Das aus vier Teilen bestehende Set umfasst Schutzausrüstung, Verpackungen und Materialien zur Erstversorgung der geschädigten Unterlagen. Mit diesen Komponenten kann das bedrohte Archivgut schnell – und vor allem fachgerecht – gesichert werden. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, eventuelle Folgeschäden wie beispielsweise einsetzenden Schimmelbefall aufzuhalten oder zumindest abzuschwächen.

„Das ist gut, wenn vorgesorgt werden kann“, sagte Landrat Kübler, der den Besuch der Archivberater begrüßte und nach dem Gespräch beim Ausladen der Notfallboxen aus dem Auto der Gäste gleich mit anpackte. Er freute sich darüber, dass der Odenwaldkreis zu den ersten Anlaufstellen des Staatsarchivs zählte, als es um die Ausrüstung mit den Boxen ging. Das Kreisarchiv übernimmt in diesem Zusammenhang auch die Rolle des direkten Ansprechpartners, wenn sich städtische oder gemeindliche Archive in Notfällen auf das Set angewiesen sehen. Die vier Boxen im Wert von jeweils rund 850 Euro (die Kosten trägt das Land) ergänzen sich in ihrer Ausstattung gegenseitig so, dass sie eine praktische Soforthilfe nach Wasser- oder Brandschäden ermöglichen. Zu den wichtigsten Stücken zählen Stretchfolien zur Vorbeugung gegen den Verfall von Schriftgut und anderen Archivmaterialien.

Die Archivberatungsstelle Hessen mit Sitz in Darmstadt ist mit Beginn des Jahres 2008 als Projektstelle eingerichtet worden mit der Aufgabe die mehr als 420 hessischen Städte und Gemeinden in Fragen der fachkundigen Archivierung zu beraten und zu unterstützen. So steht die Stelle als Dienstleister für Betreuer kommunaler Archive, kommunaler Archivträger sowie für Bürger mit Fragen zum Archivwesen zur Verfügung. Nähere Informationen bietet ihr Internetauftritt unter http://www.stad.hessen.de/archivberatung

Kontakt:
Archivberatungsstelle Hessen
am Hessischen Staatsarchiv Darmstadt
Dr. Lars Adler
Telefon 06151 165910
Christiane Otto
Telefon 06151 165911
Karolinenplatz 3
64289 Darmstadt
Telefax: +49 (0) 6151 16 59 01
archivberatung@stad.hessen.de

Quelle: Odenwaldkreis, Pressemitteilung, 11.11.2009

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