Zur Bildgeschichte der Salinen in Halle (Saale)

Neben der Saline im „Thal zu Halle“ gehörte seit dem 18. Jahrhundert die westlich der Altstadt von Halle (Saale) errichtete „Königliche Saline“ zum Stadtbild. Ab 1719 ließ der preußische König Friedrich Wilhelm I. am westlichen Stadtrand das neue Salzwerk mit zunächst zwei langgestreckten Siedehäusern und Salzmagazinen errichten und bereits im Sommer 1721 konnte der Betrieb aufgenommen werden. Zahlreiche bauliche und technische Veränderungen bestimmten bis in die 1960er Jahre die Entwicklung der Saline.


Abb.: Ansicht der Königlichen Saline 1781, Kupferstich und Ausschnitt (Stadtarchiv Halle (Saale))

1781 hielt Christian Friedrich Prange (1756-1836) die „Aussicht eines Theils der Koeniglichen Salzkothen by Halle an der Saale“ zeichnerisch fest, während der hallesche Kupferstecher Gottlob August Liebe (1746-1819) die grafische Umsetzung übernahm.

Beide waren in Halle bekannt. Der aus Halle stammende C. F. Prange war unter anderem als Zeichenlehrer in mehreren halleschen Schulen tätig, gründete die Kunst- und Bauhandwerksschule Halle und hielt als einer der ersten kunsthistorische Vorlesungen an der Universität. G. A. Liebe wirkte wie schon sein Vater als Universitätskupferstecher und stach zahlreiche Porträts.

Fast idyllisch erscheint die von Prange „nach der Natur gezeichnet(e)“ Flusslandschaft. Lediglich anhand der rauchenden Schlote lassen sich die beiden langgestreckten Gebäude als Siedehäuser lokalisieren. Neben dem Salzwerk im Thal trug auch die Königliche Saline zur Luftbelastung in Halle bei. Der durch Beheizung der Siedepfannen entstehende Kohlendampf „hüllt die Stadt fast beständig in einen dicken Nebel“, bemerkte bereits Ende des 18. Jahrhunderts ein Akademiker über Halle.

Ansonsten vermittelt das Bild jedoch nichts von körperlich schwerer Arbeit und Hitze an den dampfenden Siedepfannen. Lediglich das Geschehen am Fluss lässt sich bei näherer Betrachtung dem Arbeitsablauf zuordnen. Aufgereiht liegen Fässer für den Transport des Salzes bereit. Am Ufer festgemachte Kähne sind mit Salztonnen beladen. Und während sich Kinder am Ufer und im Wasser tummeln, sind Frauen sind mit dem Reinigen der Salzkörbe beschäftigt.

In den Gebäuden der ehemaligen Königlich-Preußischen Saline zu Halle (Saale) ist 1967 das Technische Halloren- und Salinemuseum eingerichtet worden. Hauptanliegen des Museums ist laut Wikipedia die Darstellung der Arbeitsweise zur Gewinnung des Salzes, das bei der Gründung und der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Halle (Saale) eine bestimmende Rolle gespielt hat. Das mehrfach jährlich stattfindende Schausieden im Siedehaus, bei dem Technik und Arbeitsweise der Salzgewinnung aus dem 19. Jahrhundert vorgestellt werden, von der Förderung der Sole bis zum Abpacken des Siedesalzes, gilt als eine zentrale Attraktion des Museums.

Seit Januar 2020 befindet sich das Salinemuseum in Generalsanierung und ist geschlossen. Um trotzdem für unsere Besucher und Gäste präsent zu sein, hat das Museum gemeinsam mit dem Stadtmuseum Halle (Saale) eine Interimsausstellung unter dem Titel »Hallesches Salz« erarbeitet, die solange besucht werden kann, bis die Generalsanierung der Saline abgeschlossen ist.

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Kontakt:
Stadtarchiv Halle (Saale)
Rathausstraße 1
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 221-3300
Fax: 0345 221-3330

Quelle: Stadtarchiv Halle (Saale), Archivale des Monats Juli 2021

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