Geschichte(n) der Stadt Würzburg nach 1945

Heft 21 der Schriften des Stadtarchivs Würzburg erschienen.

Für Würzburg bedeutete der Luftangriff des 16. März 1945 einen tiefen Einschnitt: Die Stadt lag in Trümmern, viele Menschen hatten ihr Leben verloren. Die Geschichte Würzburgs war nach diesen Märztagen gleichwohl nicht zu Ende. „Es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen“. Dieses Zitat von Friedrich Schiller gilt auch für Würzburg.

Gleichwohl ist die Würzburger Stadtgeschichte nach 1945 eine Epoche, die bisher nicht allzu sehr im Fokus des wissenschaftlichen Interesses stand. Deshalb veranstaltete das Stadtarchiv Würzburg im Winterhalbjahr 2019/20 die Vortragsreihe „Wintergeschichte(n)“, in der verschiedene Aspekte der Würzburger Geschichte in eben diesem Zeitraum behandelt wurden.

Nachdem diese Vortragsreihe vom Publikum äußerst positiv aufgenommen wurde, hat das Stadtarchiv Würzburg nun die Texte mehrerer Vorträge dieser Reihe in einem Sammelband, Heft 21 der Schriften des Stadtarchivs, veröffentlicht. „Mit diesem Sammelband sind die interessanten Beiträge der Vortragsreihe „Wintergeschichte(n)“ nun schriftlich nachzulesen und stehen einem noch breiteren Publikum zur Verfügung“, zeigte sich Oberbürgermeister Schuchardt bei der Präsentation im Ratssaal erfreut.


Abb.: Präsentieren Heft 21 der Schriften des Stadtarchivs Würzburg, v.l.n.r.: Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Dr. Axel Metz, Leiter des Stadtarchivs, Maren Dürrschmid, Autorin, Achim Könneke, Leiter des Kultur- und Tourismusreferats (Foto: Petra Steinbach)

Die Vorträge umfassten ein breites Themenspektrum: So wurde mit dem 1962 eröffneten Würzburger Spielzeugmuseum der Familie Bayer in der Neubaustraße das erste private Spielzeugmuseum der Bundesrepublik Deutschland vorgestellt, das den Grundstock für das weltbekannte Nürnberger Spielzeugmuseum bildete. Mit Lydia Bayer wurde zudem eine Würzburgerin Gründungsdirektorin des Nürnberger Museums.

Die Hintergründe und Etappen der 1966 begründeten Städtepartnerschaft Würzburgs mit Mwanza in Tansania wurden erläutert ― eine der ersten Städtepartnerschaften zwischen einer deutschen und einer afrikanischen Kommune, nur wenige Jahre nach der Entlassung des einstigen britischen Mandatsgebiets Tanganjika in die staatliche Unabhängigkeit.

Und schließlich wurden die 60 prägenden Jahre, in denen die Stadt mit den „Leighton Barracks“ eine amerikanische Garnison beherbergte und in denen Besatzer zu Freunden wurden, beleuchtet.

„Das Stadtarchiv ist das Gedächtnis der Stadt und mit diesem Sammelband bleiben nun wichtige Teile der Stadtgeschichte erhalten“, hob der Leiter des Kultur- und Tourismusreferats, Achim Könneke, in Anwesenheit des Leiters des Würzburger Stadtarchivs, Dr. Axel Metz, und der Autorin des Beitrags „Amerikaner in Würzburg – Was bleibt? Erinnerungen einer US-Militärgemeinde“, Maren Dürrschmid, hervor.

Info:
„Es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen – Aspekte der Würzburger Stadtgeschichte nach 1945.“ (ISBN 978-3-87707-224-0) – Auf 90 Seiten kann man in die Geschichte(n) der Stadt nach 1945 eintauchen. Das Heft ist für 12 € im Stadtarchiv Würzburg, im Buchhandel oder direkt beim Verlag PH.C.W. SCHMIDT erhältlich.

Anlässlich des 75. Jahrestages des schwersten Luftangriffes auf Würzburg während des Zweiten Weltkriegs, am 16.3.1945, war bereits 2020 eine gesonderte Publikation des Stadtarchivs Würzburg erschienen. Es handelt sich um eine Dokumentation zu den Toten des Massengrabs vor dem Würzburger Hauptfriedhof sowie zu den Kriegstoten in Würzburg während der Endphase des Zweiten Weltkriegs insgesamt. Anlass für die Erstellung der Dokumentation war die Neugestaltung des Erinnerungsorts vor dem Würzburger Hauptfriedhof, der 2017 u. a. um Stelen mit den Namen der dort bestatteten Toten ergänzt wurde.

Info:
„Dreitausend Männer, Frauen und Kinder haben wir hier zur letzten Ruhe bestattet“. Eine Dokumentation zu den Toten des Massengrabs vor dem Würzburger Hauptfriedhof und zu den Kriegstoten in Würzburg während der Endphase des Zweiten Weltkriegs. Herausgegeben vom Stadtarchiv Würzburg (Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg, Bd. 14), Würzburg 2020. 186 S., eine CD-ROM; ISBN: 978-3-87707-176-2; 19,95 Euro.

Kontakt:
Stadtarchiv Würzburg
Neubaustraße 12
97070 Würzburg
Tel: 0931 – 37 31 11
Fax: 0931 – 37 31 33
stadtarchiv@stadt.wuerzburg.de

Quelle: Stadt Würzburg, Pressemitteilung, 18.5.2022; Stadtarchiv Würzburg, Publikation des Stadtarchivs zum 16. März 1945 erschienen, März 2020

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