23. Landesarchivtag Mecklenburg-Vorpommerns in Putbus

Die jährlich im Wechsel in Mecklenburg und Vorpommern stattfindenden Landesarchivtage Mecklenburg-Vorpommerns fanden im östlichen Landesteil bisher meist in Stralsund oder Greifswald statt. Da viele der kleineren Städte Vorpommerns über kein professionell besetztes Archiv verfügen, ließen sich Tagungen hier nur schwer organisieren. Der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare sieht es aber als seine Aufgabe an, auch in diesen Gebieten für eine Professionalisierung des Archivwesens einzutreten und hat daher die kleine Stadt Putbus als Tagungsort gewählt. Außerdem bietet dieser erste auf Rügen stattfindende Archivtag die Möglichkeit, die Archivare des Landes wie auch andere historisch Interessierte mit der Geschichte dieser größten deutschen Insel vertraut zu machen.

Nach einer einführenden allgemeinen Darstellung werden sich dann noch besondere Vorträge mit den Landschaftsgemälden von Caspar David Friedrich und der Geschichte der Fürsten von Putbus und ihrer kleinen Residenz beschäftigen.

Der zweite Tag des 23. Landesarchivtags Mecklenburg-Vorpommerns in Putbus am 4. und 5. Juni 2013 steht dann unter dem Schwerpunktthema: „Die Folgen der Kreisgebietsreform für die Archive“. Die gerade hinter uns liegende Kreisgebietsreform, die das Land in sechs große Kreise und zwei kreisfreie Städte gliederte, hatte auch einschneidende Folgen für die Archive. Bestände, Zuständigkeiten, Verwaltungsstrukturen änderten sich. Es erscheint hier dringend geboten, vor allem den Kreisarchivaren ein Forum zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch zu bieten. Das Thema wird daher nach einem allgemeinen Einführungsvortrag von den Betroffenen unter verschiedenen Blickwinkeln behandelt und bietet viel Raum für Diskussion. Anschließend gilt es auch noch die neueren Entwicklungen im staatlichen und kommunalen Archivwesen vorzustellen und zu erläutern.

Programm

04.06.2013

13.00 Uhr Eröffnung, Grußworte
13.15 Uhr Dr. Fritz Petrick (Rugenhof): Geschichte Rügens
14.15 Uhr Pause
15.00 Uhr Prof. Dr. Hannes D. Knapp (Insel Vilm): Zur Geschichte der Stadt und des Hauses Putbus
16.15 Uhr Ende
17.00 Uhr Stadtführung
19.00 Uhr geselliges Beisammensein in Lauterbach, „Zum Bodden“

05.06.2013

9.00 Uhr Mitgliederversammlung
10.00 Uhr Jan-Peter Schröder (Landkreistag Mecklenburg-Vorpommern): Erste Bilanz zur Umsetzung der Kreisgebietsreform von 2011
10.30 Uhr Tobias Sofka (Archiv des Landkreises Rostock): Kreisgebietsreform 2011 – Ein großes Problem für unser Archiv?
10.50 Uhr Pause
11.20 Uhr Regine Neitzel (Stadtarchiv Greifswald): Die Folgen der Kreisgebietsreform für das Stadtarchiv Greifswald
11.40 Uhr Dr. Martin Schoebel (Landesarchiv): Die zukünftige Struktur des Landesarchives an den Standorten Schwerin und Greifswald
12.00 Uhr Mittagspause
13:00 Uhr Dr. Burkhard Kunkel (Stadtverwaltung Stralsund): Die zukünftige Entwicklung des Stadtarchivs Stralsund
13:30 Uhr Aktuelle Stunde
15:30 Uhr Besichtigung Jagdschloss Granitz

Ort:
18581 Putbus (Rügen)

Veranstalter
Landesverband Mecklenburg-Vorpommern im VdA
http://www.vda.lvmecklenburg-vorpommern.archiv.net/ 

Kontakt
Dr. Bernd Kasten
Vorsitzender des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern
E-Mail: bkasten(at)schwerin.de

Link: Programm.

Halbjahresprogramm April bis September 2013 des Kreismuseums Wewelsburg

Die Wewelsburg, einzige Dreiecksburg Deutschlands in heute noch geschlossener Bauweise, ist das Wahrzeichen des Paderborner Landes. Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg ließ das Gebäude von 1603 bis 1609 unter Einbeziehung älterer Bauten neu errichten. In den Jahren 1933 bis 1945 sollte die Wewelsburg unter der Leitung des „Reichsführers“ der SS, Heinrich Himmler, zu einem ideologischen Zentrum der Schutzstaffel ausgebaut werden. Gigantische Bauvorhaben sollten von KZ-Häftlingen des eigens für diesen Zweck im Ort eingerichteten Konzentrationslagers Niederhagen-Wewelsburg realisiert werden.

Heute befinden sich in der Wewelsburg das Historische Museum des Hochstifts Paderborn und eine beliebte Jugendherberge. In der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933-1945 im ehemaligen Wachgebäude der SS wird in der Dauerausstellung die lokale Geschichte der SS in Wewelsburg und des hiesigen Konzentrationslagers in eine umfangreiche Gesamtdarstellung der Schutzstaffel eingebettet.

Das Kreismuseum Wewelsburg erfährt auf sein Veranstaltungsprogramm regen Zuspruch. Das Halbjahresprogramm April bis September 2013 wartet auf mit Ferienspielen, Führungen, einer Lesung, einer Revue, Sonderausstellungen, Vorträgen, einem Wissenschaftlichen Symposium und einer Wanderung:

– Anpassung – Überleben – Widerstand, Künstler im Nationalsozialismus
– Aus dem Leben einer Magd
– Alme – Nicht nur ein Fluss mit vier Buchstaben
– Das Hochstift Paderborn im konfessionellen Zeitalter
– Das SS-Helferinnenkorps
– Die Heilkunst der Jesuiten
– Heimat
– Vergangenheit erinnern – Zukunft gestalten: Museen machen mit!
– Kann denn Jubeln Sünde sein? Frauen unter Hitler
– Lebensborn – lebenslang
– O schaurig ist`s übers Moor zu gehen
– Tatü Tata die Feuerwehr ist da!
– Verbrannte Bücher verkannter Dichter
– Zofia Pociłowska

Info:
Kreismuseum Wewelsburg
Programm April 2013 – September 2013
Historisches Museum des Hochstifts Paderborn
Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933–1945

Kontakt:
Kreismuseum Wewelsburg
Burgwall 19
33142 Büren-Wewelsburg
Tel.: 02955 / 7622-0
Fax: 02955 / 7622-22
kreismuseum.wewelsburg@t-online.de 
www.wewelsburg.de

Sonderausstellung »Heimat« noch bis Mitte April im Burgsaal der Wewelsburg

Heimat hatte lange keinen guten Ruf: ihr schien eine nationalistische Ideologie der Ausgrenzung innezuwohnen und der Staub von Dirndldamen in technicolor anzuhaften. Heimat stand in dem Verdacht, ein verlorener Ort zu sein, den nur Vertriebenenverbände zurückforderten. Sie hatte ihren Platz in den Namen von Vereinen und Museen gefunden.

\"Heimat

Das Image hat sich gewandelt. Ob Heimat nun als Gegenentwurf zur Globalisierung funktioniert oder als ländliche Idylle, aus der Zeitschriftenverlage Profit schlagen, ob sie als Kulisse in der Werbung zum Garant für regionale Wertigkeit wird oder durch das Leben mit Migranten und der eigenen, zunehmenden Mobilität in den Fokus rückt – die Heimat ist zurück.

Was ist die Heimat? In dem Begriff vereinen sich räumliche und sensorische Dimensionen mit einer zeitlichen Komponente. So bezeichnen viele den Ort der Kindheit als Heimat – Schutz, Unbeschwertheit und Apfelkuchen. Heimat ist auch Vertrautheit mit kulturellen Gepflogenheiten und vor allem mit der Sprache. So vielfältig wie die Heimat ist auch ihr Verlust: das Erwachsenwerden schmilzt die Kindheit, Bauprojekte verändern die vertraute Natur, Freunde und Familienmitglieder entfremden sich oder sterben. Der größte Schritt aus der Heimat heraus ist allerdings der, den zu machen man gezwungen ist: Heimatverlust durch Krieg, Flucht, Vertreibung oder durch Hunger und Armut. Während die Heimat auf die Rückkehr des Abenteuerlustigen wartet, bleibt dem Flüchtling nur eine Erinnerung, die ihn begleitet.
Nach 1990 haben viele Menschen erfahren, was es bedeutet, der Heimat beraubt zu werden, ohne sie je verlassen zu haben. Verklärende „Ostalgie“ zeigt, wie sehr das Heimatgefühl mit kulturellen und durchaus auch politischen Strukturen verwoben ist.

All diese Facetten des Begriffes Heimat werden in der aktuellen Sonderausstellung "Heimat" im Burgsaal der Wewelsburg thematisiert. Darüber hinaus wird auch dem Kreismuseum Wewelsburg, seiner Geschichte und der vielfältigen Repräsentation der Heimat auf der Wewelsburg Raum gegeben.

\"Eröffnung

Das Kreismuseum Wewelsburg hat seine Wurzeln im Heimatmuseum, das 1925 in der Burg eröffnet wurde und heute als Historisches Museum des Hochstifts Paderborn bekannt ist. Doch was bedeutet Heimat für die Menschen? Damals war es ein Ort, an dem man geboren war und lebte. Das vertraute Umfeld mit seiner Natur und dem geübten Brauchtum. Später wurde der Begriff „Heimat“ mit Unbehagen ausgesprochen. Seit der Zeit Blut-und-Boden-Ideologie haftete ihm das Stigma des Nationalsozialistischen an.

Wie ist es heute? In einer globalisierten Welt, in der auch die Arbeitssuche immer stärker mit großen räumlichen Veränderungen verbunden ist, erlebt die Heimat eine Renaissance. Ist Heimat eine Landschaft, der vertraute Dialekt, ein Geschmack? Sind es Menschen, die man lange kennt, oder ist es der Ort, an dem man aufgewachsen ist? Kann Heimat in der Fremde gefunden werden? Wie denken Menschen über Heimat, die aus anderen Ländern zugezogen sind und hier im Kreis Paderborn seit kurzem oder aber bereits in der zweiten oder dritten Generation leben?

Die Sonderausstellung „Heimat“, die seit dem 17. Februar und noch bis zum 14. April 2013 im Burgsaal der Wewelsburg gezeigt wird, geht diesen Fragen nach und möchte herausfinden, was der Begriff „Heimat“ im Hochstift bedeutet – nicht nur denen, die hier aufgewachsen sind, sondern auch den Aus- und besonders den Eingewanderten: Heimat im Kreis Paderborn hat viele Gesichter.

Die von Sabine Angenendt konzipierte Ausstellung ruht auf zwei Säulen: „Heimat“ und „Fremde“. Verbindendes Element ist ein Medientisch. Als Kernstück der Ausstellung lädt er dazu ein, mehr zu erfahren über Menschen verschiedener Herkünfte und ihre Migrationsgeschichte. Zwölf Interviewpartner erzählen aus ihrem Leben, von ihren Wurzeln, einem Neuanfang. Die Interviews wurden unter Anleitung ihres Lehrers Martin Rottmann von Schülerinnen und Schüler der Multimedia-AG des Bürener Liebfrauengymnasiums geführt und erstellt.

\"Postkarte:

Zu sehen sind darüber hinaus historische und zeitgenössische Souvenirs aus dem Kreis Paderborn. Anekdoten, Statements und Fotos erzählen von Auswanderung und Vertreibung. Die Ausstellung zeigt auch einen Zusammenschnitt von Interviews mit Spielern des SC Paderborn 07, einem Verein der Region mit Spielern aus aller Herren Länder.

Die Ausstellung richtet sich sowohl an Erwachsene als auch an Schülerinnen und Schüler. Die Pädagogen des Kreismuseums haben verschiedene Programme zur Vertiefung des Themas erarbeitet, die über das Sekretariat der Wewelsburg gebucht werden können. Angeboten werden Workshops für Schülerinnen und Schülern der 3. bis 5. Klasse, Seminare und Theaterprojekte in Kooperation mit dem Theater Paderborn für Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse. Gespannt sein dürfen die Besucher auch auf eine szenische Lesung im März, die von Schülerinnen und Schülern der Hauptschule Niederntudorf/Wewelsburg und mit Hilfe der Theaterpädagogin Ann-Christin Ebert und der Dramaturgin Maren Simoneit erarbeitet wurde, sowie eine begleitende Heimatfilmreihe. Die Filmreihe wird finanziell unterstützt vom Förderverein des Kreismuseums Wewelsburg e.V.

Die Sonderausstellung kann während der Öffnungszeiten des Kreismuseums Wewelsburg besucht werden.
Eintritt einschl. Historisches Museum des Hochstifts Paderborn: 3 €, ermäßigt 1,50 €, Familienkarte 6 €
Gegen Vorlage des Eintrittsbons erhalten Besucher im Café – Restaurant Zur Wewelsburg 20 % Rabatt auf eine Kaffeespezialität und ein Stück Kuchen.
Die Wewelsburg im Internet: www.wewelsburg.de.

Kontakt:
Kreismuseum Wewelsburg
Burgwall 19
33142 Büren-Wewelsburg
Tel.: 02955 / 7622-0
Fax: 02955 / 7622-22
kreismuseum.wewelsburg@t-online.de
www.wewelsburg.de

Quelle: Der Landrat des Kreises Paderborn, Pressemitteilung Sonderausstellung „Heimat“, 2013

8. Detmolder Sommergespräch. Familie? Blutsverwandtschaft, Hausgemeinschaft und Genealogie

Am 19. Juni 2013 findet im Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe (Detmold) das 8. Detmolder Sommergespräch statt. Das Thema lautet "Familie? Blutsverwandtschaft, Hausgemeinschaft und Genealogie".

Beim 8. Detmolder Sommergespräch geht es um die Frage, welche Familienkonstellationen es in der Vergangenheit gab und welche (Ideal-)Vorstellungen von Familie in unterschiedlichen historischen Situationen vorherrschend waren. Damit wird mit Klischees von der „heilen Familie“ in „früheren Zeiten“ aufgeräumt. Die Referentinnen und Referenten werden in ihren Vorträgen historische Quellen vorstellen, mit denen man etwa Repräsentationen von Verwandtschaft in Stammbäumen, „Patchworkfamilien“ im 18. Jahrhundert oder Familien in Migrationssituationen nachweisen kann.

Im Anschluss veranstaltet das Landesarchiv gemeinsam mit der VHS Detmold eine Podiumsdiskussion zu heutigen Familiensituationen unter dem Titel „Der ganz normale Wahnsinn? Familie im Wandel!“

Link: Programm

Info:
8. Detmolder Sommergespräch
Familie? Blutsverwandtschaft, Hausgemeinschaft und Genealogie

Eintritt jeweils frei.
Anmeldung für die Tagung erbeten.

Kontakt:
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Abteilung Ostwestfalen-Lippe
Willi-Hofmann-Straße 2
32756 Detmold
Tel.: 05231 -766-0
Fax: 05231 -766-114
owl@lav.nrw.de
www.archive.nrw.de/lav/

Archivseminare 2013 von transfer media

Im Jahr 2013 werden von transfer media die Archivseminare erneut angeboten: ein umfangreiches Seminarangebot für Mitarbeiter von audiovisuellen Archiven, Produktionsfirmen, TV-Sendern und Unternehmen, die sich mit der Digitalisierung und Archivierung von filmischen Inhalten befassen. In Doppelworkshops wird dabei die digitale Herausforderung für Archive von audiovisuellen Inhalten vollständig durchgespielt: technische Grundlagen, die effiziente Nutzung von Metadaten, die richtige Digitalisierungstechnik, Datenspeicherung und -verwaltung und rechtliche Fragen der digitalen Distribution sowie Möglichkeiten der Zugänglichmachung über Internet werden von Fachexperten vermittelt.

Vorschau Archivseminare 2013

Doppelworkshop I „Technische Grundlagen & Metadaten“
Montag/Dienstag, 22./23.4.2013

Doppelworkshop II „Digitalisierung: Herstellung & Speicherung/Verwaltung“
Montag/Dienstag, 3./4.6.2013

Doppelworkshop III „Digitale Distribution: Rechte & Medien“
Montag/Dienstag, 2./3.9.2013

Zeit: 2-Tagesseminare, jeweils von 10-17 Uhr
Ort: DRA, Marlene-Dietrich-Allee 20, 14482 Potsdam
Kosten: 350,00 € pro Doppelworkshop / 900,00 € bei Buchung aller Termine

Kontakt:
Annika Kraus, Tel. 0331-721 21 67, a.kraus@transfermedia.de
Informationen und Anmeldungen unter: http://www.transfermedia.de/nc/bildung/archiv-seminare.html

Neuanfang im Vereinsarchiv des SC Freiburg

Seit einigen Monaten wird systematisch am Neuaufbau und an einer neuen Strukturierung des Vereinsarchivs des südbadischen Fußballbundesligisten SC Freiburg e.V. gearbeitet. Die Konsolidierung eines eigenen Vereinsarchivs war in der Vergangenheit immer wieder vor Probleme gestellt.

Abb. 1: Spielszene aus dem Jahr 1954 (1. Amateurliga Südbaden)

Abb. 1: Spielszene aus dem Jahr 1954 (1. Amateurliga Südbaden)

Das erste Archiv des 1904 gegründeten Vereins wurde durch einen Bombentreffer während des verheerenden Luftangriffs auf die Stadt Freiburg im November 1944 so gut wie vollständig vernichtet. Spätere Dokumentationstätigkeiten in der Nachkriegszeit wurden durch Umzüge und Umbauten der Vereinsgeschäftsstelle immer wieder unterbrochen. Erst im Vorfeld des 100-jährigen Vereinsjubiläums im Jahr 2004 erfolgte eine intensive Wiederaufnahme der vereinshistorischen Sammlungstätigkeit. Dieser Neuanfang geriet aber bald danach ebenfalls wieder ins Stocken.

Nun soll, unter der Ägide des Ältestenrats des Vereins und mit Unterstützung des Historikers Uwe Schellinger, das Archiv des SC Freiburg e.V. eine Wiederbelebung erfahren. Den Hintergrund hierfür bildet das sich seit einigen Jahren immer stärker entwickelnde gesellschaftliche, aber auch wissenschaftliche Interesse an der Sport- und insbesondere der Fußballgeschichte. Zunächst wurde das vorhandene, im Umfang derzeit noch überschaubare Archivmaterial gesichtet. Zudem wurden neue Aufbewahrungsmöglichkeiten in einem kleinen Archivraum geschaffen. Mittlerweile sind schon erste Neuzugänge von Archivalien zu vermelden, darunter als wohl bedeutsamstes Dokument das mit vielen Informationen ausgestattete Protokollbuch des Vereins aus den Jahren 1912 bis 1919. Im Vordergrund steht gegenwärtig der notwendige Ausbau der archivischen Sammlungen, sowohl aus vereinsinternen Provenienzen, aber auch durch mögliche Zugänge aus der Bevölkerung und den vielfältigen Fangruppierungen.

Abb. 2: Protokollbuch des SC Freiburg e.V. 1912-1919

Abb. 2: Protokollbuch des SC Freiburg e.V. 1912-1919

Sollten sich darüber hinaus in anderen Archiven Unterlagen zur Geschichte des Fußballvereins SC Freiburg e.V. nachweisen lassen, sind die Verantwortlichen für jeglichen Hinweis dankbar.

Kontakt:
SC Freiburg e.V.
Vereinsarchiv
c/o Ältestenrat
Schwarzwaldstraße 193
79117 Freiburg i.Br.
Oder per e-mail an den ehrenamtlichen Archivar: u.schellinger@scfreiburg.com

Buch zum Widerstand Düsseldorfer Frauen gegen das NS-Regime

Über den bislang wenig erforschten Anteil von Frauen am Widerstand gegen den Nationalsozialismus wurde ein Werk der Düsseldorfer Autorinnen Mareen Heying und Florence Hervé veröffentlicht. Die darin erforschten Widerständlerinnen haben weder die Strahlkraft noch den Bekanntheitsgrad einer Sophie Scholl, ihr Widerstand fand vor allem im Alltag statt. „Sie haben Flugblätter getippt und sie im Kinderwagen geschmuggelt, sich um die Familie gekümmert und die Männer unterstützt“, sagt Mareen Heying gegenüber der Westdeutschen Zeitung. Viele der Frauen entstammen Arbeiterfamilien, fast alle waren Kommunistinnen.

Die Basis der Arbeit bilden Interviews, die Hervé bereits 1980 durchführte. Damals lief in Düsseldorf der Prozess gegen die KZ-Aufseherin Hildegard Lächert, welche später für die NPD für das Europäisches Parlament kandidierte. "Uns hat empört, dass eine der Hauptangeklagten, Aufseherin Hildegard Lächert, für die NPD für das Europäische Parlament kandidierte, ohne dass jemand dem Bedeutung beimaß, dass sie vor Gericht auftrat, als sei sie nicht Angeklagte, sondern Anklägerin. Wir wollten zeigen, dass es Düsseldorferinnen gab, die ihr Leben riskiert hatten, um Menschen wie Lächert zu verhindern", beschreibt Hervé den Anlass für die Interviews. Die Interviews wurden ergänzt durch persönliche Dokumente der Opfer sowie Auszüge aus den Berichten der Gestapo unter anderem aus dem Landesarchiv NRW.

Info:
Florence Hervé und Mareen Heying (Hrsg.)
PapyRossa Verlag; Köln, 1. Auflage 1. März 2012
107 Seiten, 9,90 Euro
ISBN-10: 389438493X
ISBN-13: 978-3894384937

Quelle: Westdeutsche Zeitung, 8.3.2013

Dokumente des Borkener Gymnasiums erfasst

Die Bestände des Borkener Gymnasiums Remigianum wurden vom Diplom-Archivar Thomas Hacker gesicht und geordnet. Insgesamt 8,45 Regalmeter Dokumente aus den Jahren 1902 bis 2003 befanden sich im Keller der ehemaligen Rektoratsschule, aus der 1927 das heutige Gymnasium hervorging. Als der Platz für die Dokumente 2011 knapp wurde, fand Schulleiterin Dorothea Meerkötter im Stadtarchiv Borken den richtigen Ansprechpartner.

Neben verwaltungstechnischen Dokumenten finden sich auch Einblicke in den jeweiligen Zeitgeist. "In dieser einzigartigen Quelle spiegelt sich auch Borkener Geschichte", freut sich Dr. Norbert Fasse, Leiter des Stadtmuseums und -archivs gegenüber der Borkener Zeitung.

Auch zur Funktionsweise von Schulen im Nationalsozialismus wird man fündig, so verlangten Aufsichtsbehörden beispielsweise Auskunft über "jüdisch-versippte Beamte" an der Schule. Von besonderem Interesse sind die Rundbriefe des Theologen Engelbert Niebecker, welcher als Lehrer an der Schule tätig war. Zwischen 1939 und 1945 verfasste er Rundbriefe an ehemalige Schüler, die zum Front- oder Arbeitsdienst eingezogen worden waren. Dabei versuchte er sie zum Festhalten am Christentum zu bewegen – auch durch Verdammen des Bolschewismus.

Die 35 Briefe mit über 300 Seiten werden zur Zeit noch von Thomas Hacker im Raum B 230 des Rathauses erfasst, danach wechseln die Dokumente ins Stadtarchiv. Die Ergebnisse seiner Arbeit stellte Hacker am 27. Februar 2013 im Stadtmuseum vor.

Kontakt:
Stadtarchiv Borken
Im Piepershagen 17
46325 Borken
Tel: +49 2861 939-217
Fax: +49 2861 939-253
Norbert.Fasse@borken.de

Quelle: Borkener Zeitung, 22.2.2013

Bestände des Arbeitskreises Historisches Stadtgefüge ans Stadtarchiv Bonn

Der Arbeitskreis Historisches Stadtgefüge, der 1972 als Tochter des Bonner Heimat- und Geschichtsvereins und des Rheinischen Vereins für Denkmalschutz gegründet wurde, hat über 60 Ordner und Kartons dem Stadtarchiv Bonn übergeben.

Die bereits geordneten und katalogisierten Akten sind das Ergebnis der Arbeit des Kreises, der seit seinem Bestehen immer dann intervenierte, wenn er Eingriffe in das historisch gewachsene Stadtgefüge Bonns vernahm und so auch wichtige Etappen der Zeitgeschichte in Bonn dokumentierte. So kamen zahllose Stellungnahmen, Bürgerbegehren, Zeugnisse von Initiativen sowie Pressedokumente zusammen, die nun dem Archiv in Form einer Schenkung überreicht wurden. Die Materialien dokumentieren beispielsweise die den Protest gegen die Baumasse der Südüberbauung und deren geringen Abstand zum Hauptbahnhof oder den Einsatz des Arbeitskreises für den Erhalt des Metropol-Kinos in den 1980er Jahren.

Konkreter Anlass für die Schenkung an das Stadtarchiv war der Tod der Kunsthistorikerin Olga Sonntag im Jahr 2010, die die Dokumentensammlung als Vorsitzende des Arbeitskreises lange Zeit betreute.

Kontakt:
Stadtarchiv und die Stadthistorische Bibliothek
Berliner Platz 2
53103 Bonn (Stadthaus Ebene 0)
Tel.: (0228) 77 2410
Fax: (0228) 77 4301
stadtarchiv@bonn.de

Stadtarchiv Speyer mit neuer Homepage

Im Zuge eines grundlegenden Relaunchs des Webauftritts der Stadt Speyer erhielt auch das Stadtarchiv Speyer eine neue Homepage. Die Seite wurde grundlegend überarbeitet und erweitert und enthält nicht nur Informationen zu den Beständen sowie digitalisierte Findbücher, sondern auch Hinweise auf aktuelle Veranstaltungen, Projekte und verweist außerdem auf städtische Galerien und Museen. Neben der deutschsprachigen Version sind die grundlegenden Information über das Archiv auch in Englisch, Französisch und Italienisch abrufbar.

Kontakt:
Abteilung Kulturelles Erbe
Johannesstraße 22a
67346 Speyer
Tel: (0 62 32) 14 22 65
stadtarchiv@stadt-speyer.de
www.stadtarchiv.speyer.de